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2022
Das Vogelschlagrisiko ist bei Operationen unter 3000 ft am höchsten. Daher sind Flugzeuge, die Flugoperationen in niedrigen Höhen durchführen, besonders anfällig für Kollisionen mit Vögeln. Die FCS Flight Calibration Services GmbH bietet Flugvermessungs- und Flugvalidierungsdienste an. Aus diesem Grund fliegen die Flugzeuge des Unternehmens hauptsächlich in niedrigen Höhen und damit im Hochrisikobereich. Aufgrund der steigenden Anzahl von Streiks bei FCS-Flugzeugen in den letzten Jahren hat das Unternehmen ein Forschungsprojekt initiiert, um mögliche Gegenmaßnahmen zu evaluieren. Zur Ermittlung von Risikofaktoren wurden die Vogelschlagmeldungen des Unternehmens auf Trends hinsichtlich Jahreszeit, Tageszeit, betroffene Flugzeuge und Standort analysiert. Um mögliche Gegenmaßnahmen zu finden, wurde eine Literaturrecherche zu Optionen zur Verringerung des Vogelschlagrisikos durchgeführt. Basierend auf den Ergebnissen wurden betriebliche Maßnahmen sowie Anpassungen am Flugzeug umgesetzt. Dieses Papier stellt die Projektergebnisse sowie eine erste Studie zur Wirksamkeit der Implementierung nach vier Jahren Betrieb vor.
I. Metz, M. Schwendener_Reducing the risk of bird strikes for low level flight operations (1.13 MB)2021
Die Anzahl von gemeldeten Kollisionen (Treffer) zwischen einem Flugzeug und Wildtieren findet zunehmend global statt, mit Konsequenzen sowohl für die Sicherheit von Personal und Passagieren als auch für die Industriewirtschaft. Das sind wichtige Abwägungen für die Flughafenbetreiber, dem die Verhinderung von Wildtiergefahren auf dem Flugfeld obliegen. Vorfälle mit Säugetieren liegen bei ca. 3 -10 % von allen gemeldeten Treffern. Wobei bisher relativ wenige Untersuchungen der Säugetiertreffer mit Flugzeugen außerhalb der USA vorgenommen wurden. Die meisten Unfälle passieren während der Landung. Ziel der Review ist es, die betroffenen Säugetierfamilien zu identifizieren und wie verbreitet das Thema global gesehen ist und wie wichtig die Aufzeichnung dieser Treffer ist.
University College Cork_Runway Roadkill- a global review of mammal strikes with aircraft_02.2021 (1.14 MB)2020
Abstrakt: Kollisionen zwischen Vögeln und Flugzeugen stellen eine hohe Gefahr für die Luftfahrt und die Sicherheit der Vögel dar. Um diese Vogelschläge zu verstehen und vorzubeugen, ist es von entscheidender Bedeutung Wissen über die Faktoren zu kennen die zu den Vogelschlägen führen. Dennoch variiert die Verfügbarkeit von Daten stark und es ist schwierig diese in ein globales Bild zusammenzusetzen, obwohl es doch ein globales Problem ist. Ziel des Papiers ist es, diese Lücke zu schließen indem eine in die Tiefe gehende Besprechung von Studien und Statistiken bereitgestellt wird um einen prägnanten Überblick über das Vogelschlagproblem in der kommerziellen Luftfahrt auf internationalem Level zu bekommen. Das Papier zeigt die Faktoren auf, die zum Vorfall und den potentiellen Konsequenzen beitragen in Bezug auf Auswirkungen auf Flug und Schaden. Dem folgt eine Präsentation der aktuellen bestehenden risiko-reduzierenden Maßnahmen sowie Beschränkungen. Das Papier schließt mit einem Einblick in die aktuellen neuartigen Untersuchungs- und Forschungsmethoden um Vogelschläge zu verhindern.
2019
2018
Folgegewässer von Kiesabbauvorhaben locken etliche Vogelarten an, die dort Nahrung, Brutplätze oder Rastplätze suchen. Liegen solche Gewässer in der direkten Umgebung von Flughäfen, so können ansässige oder pendelnde Vögel eine Gefahr für den Luftverkehr darstellen. Daher wurden Auflagen wie die Beschränkung der Gewässergröße, ein Verbot fischereilicher Nutzung und die Wiederverfüllung einer Nassauskiesung in der Nähe von Flughäfen entwickelt. Auch die Verantwortlichkeiten von Flughafenbetreiber und Behörde im Außenbereich von Flughäfen werden hier kurz dargelegt. Da die Vogelschlaggefahr im Nahbereich und in den Anflugsektoren besonders hoch ist, variieren diese Auflagen je nach Distanz zum Flughafen (Zonenkonzept). Basis dafür war das Zonenkonzept des Flughafens München, welches nun verallgemeinert wurde und damit für alle deutschen Verkehrsflughäfen anwendbar ist. Darüber hinaus werden zusätzliche attraktivitätsmindernde Maßnahmen für Gewässer wie ein steiles, bewachsenes Ufer, der Verzicht auf Inseln und Flachwasserzonen oder Vergrämungsmethoden hier vorgestellt.
2018_riechert_problematik_kiesabbau_naehe_flughaefen.pdf (573 KB)2017
Über eine Laufzeit von einem Jahr wurde am Flughafen Hannover–Langenhagen die Fluchtreaktion verschiedener Vogelarten auf einen Vergrämungslaser bei unterschiedlichen Licht- und Witterungsverhältnissen und auf verschiedene Einsatzdistanzen getestet. Dabei stellte sich heraus, dass die Wirksamkeit des Lasers entscheidend von der Umgebungshelligkeit abhängig ist und somit die erfolgreiche Anwendung erheblichen (jahres)zeitlichen und meteorologischen Einschränkungen unterliegt.
Zusätzlich wurden artspezifische Wirksamkeitseinschränkungen festgestellt. Eine Reihe von auf deutschen Flughäfen vorkommenden Vogelarten waren auf größere Entfernung entweder gar nicht mit dem Laser zu vertreiben oder wichen zu kleinräumig aus. Andere Vogelarten hingegen reagierten sehr gut und konnten in allen Fällen erfolgreich vertrieben werden.
In der Gesamtbetrachtung stellt der Laser eine Bereicherung der operativ zur Verfügung stehenden Vergrämungsmöglichkeiten dar, ist aber keinesfalls als eine Alternative zu der bewährten Pyrotechnik zu betrachten.
2016
Während der Jahre 2007 bis 2009 stieg die Anzahl von Vogelschlagereignissen im Bereich des Köln/Bonn Airports, hauptsächlich ausgelöst durch die Arten Turmfalke (Falco tinnunculus) und Mäusebussard (Buteo buteo), stark an. Die Häufigkeit der Kollisionen beider Arten entwickelte sich ab dem Jahr 2002 nahezu parallel. Um ggf. die Entwicklung von Kleinsäugerpopulationen als Nahrungsgrundlage für Greifvögel und deren räumliche Verteilung beeinflussen zu können, sollten zunächst die vorhandenen Kleinsäugerbestände erfasst und bewertet werden. Von August 2010 bis September 2013 wurden auf vier Probeflächen in zwei Teilbereichen des Köln/Bonn Airports Untersuchungen zur Ermittlung der Dichte von Kleinsäugern durchgeführt. Die dominierende Art war die Feldmaus (Microtus arvalis), daneben trat auch die Waldmaus (Apodemus sylvaticus) in größerer Stückzahl auf, die allerdings aufgrund ihrer Nachtaktivität für die tagaktiven Arten Turmfalke und Mäusebussard nur eine geringe Rolle als Nahrung spielt. Heiden, wie sie auf dem Köln/Bonn Airport vorherrschen, stellen für Kleinsäuger keine Optimallebensräume dar. Als Maximalbestand der Feldmaus wurden im Juli 2012 116 Ind./ha festgestellt. Große Bereiche des Flughafens sind zudem durch Feuchtheiden bewachsen, die nur nach langen Trockenperioden und meist nur für kurze Zeit von der Feldmaus besiedelbar sind.
Die im Zeitraum 2007 bis 2009 stark ansteigende Rate von Greifvogelkollisionen kann nicht allein auf die Nahrungsverfügbarkeit auf dem Köln/Bonn Airport zurückgeführt werden, sondern ist zu einem großen Teil auch abhängig von großräumigen Veränderungen in der landwirtschaftlichen Landnutzung. Nach außergewöhnlich hohen Feldmausbeständen im Jahr 2007 wurde im Erntejahr 2008 die EU-Bracheverordnung ausgesetzt und zum Erntejahr 2009 ganz abgeschafft. Damit verringerte sich der Lebensraum, der von Feldmäusen besiedelt und zur Reproduktion genutzt werden konnte. Aufgrund der hohen Feldmausbestände des Jahres 2007 waren sehr hohe Beutegreifer-Bestände zu verzeichnen, denen dann ab 2008 großflächig die Nahrungsgrundlage entzogen wurde. Der Effekt war eine Konzentration der Beutegreifer in Landschaftsräumen wie dem Köln/Bonn Airport, in denen „normale“ Beutetierdichten erreicht wurden. Die relativ niedrigen Fangergebnisse von Kleinsäugern der Jahre 2010 bis 2013 deuten außerdem darauf hin, dass eine Reduzierung ihrer Bestände nicht maßgeblich die Kollisionshäufigkeit an diesem Standort würde reduzieren können.
Für die Jahre 2010 bis 2014 war eine Verringerung der Kollisionsrate mit dem Mäusebussard zu beobachten, während die Anzahl von Kollisionen mit dem Turmfalken nach einer starken Abnahme im Jahr 2010 in den Jahren 2011 bis 2013 anstieg und im Jahr 2013 einen Höchststand erreichte. Die Entwicklung der Kollisionsraten beider Arten folgte nicht mehr dem gleichen Trend. Von 2012 bis 2014 wurden die tot aufgefundenen Turmfalken hinsichtlich ihres Magen- und Kropfinhaltes untersucht, ab dem Jahr 2013 auch die verunfallten Mäusebussarde. Der größte Teil der Kollisionen des Turmfalken fällt in die Monate Juli und August, in die Nachbrutzeit. Während sich die prozentuale Nahrungszusammensetzung des Turmfalken während der Jahre 2012 und 2014 mit einem Feldmausanteil von 42 bzw. 40 % sehr ähneln, macht die Feldmaus in den Ergebnissen des Jahres 2013 nur 2 % aus. Die Bestände der Feldmaus waren im Jahr 2013 großräumig sehr niedrig. Der Ausfall der Feldmaus als Nahrungsbasis wurde vom Turmfalken durch erhöhte Anteile von Großinsekten, insbesondere den Laubheuschreckenarten Grünes Heupferd (Tettigonia viridissima) und Roesels Beißschrecke (Metrioptera roeselii) ausgeglichen. Die Datenbasis beim Mäusebussard (3 Exemplare) ist zu gering, um Rückschlüsse ziehen zu können.
Turmfalken weisen während der Nachbrutzeit (ab Juli) einen Energiebedarf von ca. 300 kJ/Tag auf. Im Sommer wiegt eine Feldmaus ca.18 g, ein Grünes Heupferd ca. 2,5 g. Das bedeutet, dass ein Turmfalke weniger Zeit in der Luft verbringen muss, um seinen Nahrungsbedarf zu decken, wenn in ausreichendem Maße Feldmäuse zur Verfügung stehen, als wenn er sich von Großinsekten ernähren muss, damit sinkt ist auch das Kollisionsrisiko. Im Jahr 2013 war es der relative hohe Besatz der Flächen mit Großinsekten, der den Flughafen attraktiv für den Turmfalken gemacht hat. Durch intensivierte landwirtschaftliche Produktionsmethoden treten Großinsekten in der Normallandschaft nur noch in bei weitem geringeren Dichten auf, als es bis in die 2. Hälfte des letzten Jahrhunderts normal war. Auf dem Köln/Bonn Airport ist die Ressource "(Groß-)Insekten" aber weiterhin verfügbar, da hier keine Düngungen vorgenommen werden und keine Insektizide zum Einsatz kommen. Der Köln/Bonn Airport liegt inmitten eines Naturschutz-, Vogelschutz- und FFH-Gebietes. Daher sollte der Insektenreichtum auf den Nebenbetriebsflächen unter naturschutzfachlichen Gesichtspunkten nicht reduziert werden. Es wird empfohlen, während der Hauptkollisionszeit im Juli und August einfliegende Turmfalken schonend lebend zu fangen und in andere Landschaftsräume zu verbringen, um das Kollisionsrisiko zu mindern.
Die beim Deutschen Ausschuss zur Verhütung von Vogelschlägen (DAVVL) gemeldeten Kollisionen von Luftfahrzeugen und Vögeln innerhalb Deutschlands in den Jahren 2011 und 2015 wurden ausgewertet und mit den Vorjahren verglichen. Die Vogelschlagrate hat in den Jahren 2014 und 2015 ein langjähriges Maximum erreicht. Die Hälfte der Vogelschläge findet innerhalb der Flughafengrenzen statt. Die meisten Kollisionen werden in den Vormittagsstunden registriert. Der Jahresverlauf folgt dem langjährigen Muster mit dem Maximum im Juli. Bei einem Drittel der Zwischenfälle ist die beteiligte Vogelart bekannt. Erstmals sind am häufigsten Turmfalken beteiligt. Nur zwischen vier und acht Prozent der Kollisionen von Vögeln produzierten einen Schaden am Luftfahrzeug. Am häufigsten betroffen waren die Triebwerke, gefolgt von den exponierten Teilen Radom und Tragflächen. Am häufigsten werden Schäden durch die Gruppe der Bussarde und Milane verursacht, gefolgt von den Falken.
Aufgrund neuer EU-Gesetzgebung ist ab 2016 mit drastisch erhöhten Meldungen von Vogelschlägen zu rechnen.
2014
Auf den ersten Blick scheint es, als könnten Beschäftigte in der Luftfahrt außer der kurzfristigen Ergreifung taktischer Maßnahmen nur wenig tun, um Vogelschläge zu verhindern. Eine weitergehende Untersuchung zeigt jedoch, dass es einige Möglichkeiten gibt, die dazu beitragen können, die Vogelschlaggefahr richtig einzuschätzen und ihr Risiko zu verringern. In diesem Bericht werden Programme und Vorgehensweisen für die Einschätzung von Vogelschlaggefahren sowie deren Risikoreduzierung beschrieben.
2014_cooke_bizavprofessionals_mitigate_ws.pdf (95.49 KB)Die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) hat Richtlinien erlassen, die seit März 2014 für alle europäischen Flughäfen und deren Aufsichtsbehörden unmittelbar gelten. Die Richtlinien sind stark an den ICAO Annex 14 angelehnt. Bis Ende 2017 müssen sich alle Flughäfen nach den EASA-Richtlinien zertifizieren lassen.
Auch bezüglich Wildlife Control werden von der EASA Vorgaben gemacht. Flughäfen, die im DAAVL organisiert sind und über ein aktuelles Biotopgutachten verfügen, erfüllen in der Regel die Anforderungen für die Zertifizierung im Bereich Wildlife Control. Die von der EASA beschriebene - aber nicht verbindliche - gute fachliche Praxis zeigt dagegen einiges auf, das in vielen Flughäfen so noch nicht umgesetzt wird, vor allem bezüglich Personalausbildung und Dokumentation.
Der Verkehrsflughafen Münster-Osnabrück befindet sich im nördlichen Münsterland zwischen den Gemeinden Greven und Ladbergen. Es kann auf eine Luftfahrgeschichte bis 1931 und eine Passagierfluggeschichte bis 1972 zurückgeblickt werden.
Durch Erfahrungen an verschiedenen Flughäfen hat sich der Vegetationstyp der Heide Calluna vulgaris als die geeignetste Form herauskristallisiert, um eine nachhaltige Vogelschlagverhütung qualitativ und quantitativ zu unterstützen. Zur Förderung einer Ausbreitung und Verjüngung der Calluna vulgaris stehen diverse traditionelle Formen der Bewirtschaftung und Pflege zur Verfügung. Gleichzeitig ist der Erfolg einer langfristigen Heideausbreitung und -verjüngung an pedogene, klimatische und vegetative Grundvoraussetzungen geknüpft.
Am Flughafen Münster-Osnabrück wurde in den zurückliegenden Jahren eine deutliche Zunahme der ursprünglich reliktisch vorhandenen Heidevegetation auf den Grünflächen innerhalb des Sicherheitszauns festgestellt. Die Erkenntnisse einer Bodenuntersuchung hinsichtlich der Nährstoffverhältnisse, Bodenart und pH-Werte ergaben einen größtenteils stark ausgemagerten, sauren und sandigen Standort, was sich auch im Auftreten der typischen Vegetation eines Magergrünlandes mit geringen Stickstoff- und Reaktionszahlen bestätigen ließ. Einzig an einzelnen Randbereichen der Untersuchungsfläche konnten Standorte mit geringen Nährstoffreserven und demnach Stickstoff- und Reaktionszeigerpflanzen kartiert werden.
Die empfohlenen Maßnahmen zielen in erster Linie auf eine weitere Ausmagerung und Langgraswirtschaft der Fläche sowie eine Förderung der vorhandenen Heidevegetation gegenüber konkurrierende Arten. Dies findet in Verbindung mit einer im zweijährigen Turnus stattfindenden Mulchmahd, Gehölzbekämpfung sowie ausbleibender Düngung statt.
Es bleibt für die Zukunft, die bisherigen Maßnahmen fortzuführen, wobei im gewissen Turnus Beobachtungen in Bezug auf die Bodennährstoffverhältnisse und Vegetationszusammensetzung speziell an aktuell reicheren Standorten durchgeführt werden sollten. Als wichtigste Empfehlung gilt es, besonders auf unerwünschte Vitalität und Ausbreitung der konkurrierenden Drahtschmiele Deschampsia flexuosa innerhalb der vorhandenen Heideflächen zu achten und bei zu starkem Anwachsen entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten und eine Mähgutabfuhr nach jeder Mahd vorzunehmen.
2011
Nach Hochrechnungen des Autors entstehen deutschen Fluggesellschaften im Inland allein aufgrund von Vogelschlag jährliche Verluste zwischen 18 Mio. und 45 Mio. €. Diese Summe ließe sich im Rahmen einer intensivierten Beratung von Behörden durch das deutsche Vogelschlagkomitee, DAVVL e. V., reduzieren. Der Artikel zeigt, dass sich eine verstärkte Unterstützung des Vogelschlagkomitees für deutsche Fluggesellschaften mehr als deutlich auszahlen würde.
2011_morgenroth_vogelschlagverhuetung.pdf (60.28 KB)Zur Effizienzsteigerung der operativen Bird-Control-Maßnahmen am Flughafen Hannover-Langenhagen, wird ein speziell ausgebildeter Diensthund eingesetzt. Die einzelnen Arbeitsbereiche des Hundes sind
• das Aufspüren von Rehwild, Feldhasen, bodenbewohnenden Vogelarten und deren Niststätten,
• das regelmäßige Absuchen der Uferbereiche (Schilf!) flughafennaher Gewässer auf die Präsenz von Wasservögeln mit allesamt hoher Flugsicherheitsrelevanz,
• die Nachsuche von verunfallten Vögeln und deren Überresten,
• die Suche von Kadavern in Gebäuden und Flugzeughallen,
• das Apportieren von erlegten Vögeln
• sowie die aktive und passive Vogel- und Feldhasenvergrämung durch ständige Flächenpräsenz.
Vogelschläge sind der mit Abstand häufigste Grund für sicherheitsrelevante Flight Reports. Zum Thema “Smoke + Smell”, welches auf Platz zwei liegt, gibt es nur halb so viele. Deswegen wollen wir Ihnen im folgenden Artikel einige Zahlen, Hintergrundinformationen und Verfahrenshinweise im “Umgang mit Vögeln“ näher bringen.
2011_vogelschlag_unterschaetztes_risiko.pdf (95.45 KB)Seitdem sich tollkühne Männer in ihren fliegenden Kisten in den Lebensraum der Vögel vorwagten, werden Risiken eingegangen. Eine Kollision mit den natürlichen Herrschern der Lüfte zählt dazu. Zwar ist der Unterlegene eines Zusammenstoßes von Tier und Technik schnell ausgemacht, doch ohne Gefahr für Flugzeuge ist es nicht, wenn sich deren Route mit der von Vögeln kreuzt.
2011_vs-simulation.pdf (100.62 KB)2010
Bei einem hohen Wildvogelaufkommen über den Betriebsflächen des Flughafens Hannover – Langenhagen setzt der Bird Control Mitarbeiter zahme Vögel zur Unterstützung bei der Geländebeobachtung ein. Sobald Wildvögel das Flughafengelände überfliegen, zeigen dies die Beobachtungsvögel zuverlässig an. Am besten sind für diese Aufgabe domestizierte oder halbdomestizierte Vogelarten geeignet, die für ihren Beobachtungseinsatz entweder in einem Käfig, an einem Geschirr oder frei fliegend mit auf das Gelände genommen werden.
2010_gefiederte_beobachtungsassistenten.pdf (232.59 KB)Auf dem Gelände des Flughafens Saarbrücken-Ensheim und in dessen unmittelbarem Umfeld in der Biosphärenregion "Bliesgau" wurden in den Jahren 2004 bis 2009 64 Vogelarten als Durchzügler bzw. Brutvögel erfasst mit höchsten Individuenzahlen zur Zugzeit im Frühjahr und vor allem im Herbst, wobei Krähenschwärme (Raben- und Saatkrähen) vor Ort vor allem wegen ihrer Massierung die höchste Vogelschlagrelevanz aufweisen. Die Konflikte konnten durch Einführung der Langgraswirtschaft erheblich vermindert werden. Im Einzelfall sind gezielte weitere Maßnahmen erforderlich, um die Flugsicherheit zu gewährleisten.
2010_vogelwelt_bliesgau_scn.pdf (32.46 KB)2009
Der folgende Bericht beschreibt die Entwicklung der mit deutschen Luftfahrzeugen gemeldeten Vogelschläge während der Jahre 2007 und 2008 im Vergleich zu den Vorjahren.
Kaninchen können durch Ihre Bautätigkeit Schäden an technischen Bauwerken und Einrichtungen auf Flughäfen hervorrufen. Am Flughafen Niederrhein-Weeze war dies aufgrund einer sehr hohen Kaninchendichte der Fall. Da die Kaninchen auf jagdliche Regulationsmaßnahmen mit verstärkter Reproduktion und Zuwanderung von außen reagierten, entstand die Idee, sie mittels eines Repellents von den Flächen zu vergrämen. Bei einem eigens dafür anberaumten Versuch auf zwei jeweils 1 ha großen quadratischen Versuchsflächen innerhalb des Flughafenzauns mit dem organischen Produkt CHF der Firma Coolworks, erwies sich das Mittel im fünfwöchigen Untersuchungszeitraum als wenig überzeugend.
2009_wirksamkeit_repellents.pdf (49.55 KB)2008
Vogelschlagprophylaxe an Flughäfen umfasst heutzutage ein ausgeklügeltes Biotopmanagement auf den Flugbetriebsflächen und in der angrenzenden Flughafenumgebung. Erhebungen an Flughäfen und die Auswertung der neueren Fachliteratur zeigen, dass der Fuchs als Prädator von Vögeln, insbesondere von Bodenbrütern, ein wichtiger und hilfreicher Faktor im Gesamtkonzept der Vogelschlagverhütung eines Flughafens sein kann, zumal er selbst keine Gefahr für die Luftfahrt darstellt. Es ist daher anzuraten, den Fuchs auf Flughäfen nicht nur jagdlich zu schonen, sondern durch die Anlage von Kunstbauen zusätzlich zu fördern.
2008_fuchs_vogelschlaggeschehen.pdf (155.34 KB)Durch verschiedene Faktoren hat der Bestand luftsicherheitsrelevanter Großvogelarten bundesweit zugenommen. Der aktuelle Wachstumstrend ist ungebrochen hoch. Um der damit verbundenen Verschärfung der Sicherheitslage für Luftfahrzeuge zu begegnen, werden zwei alternative Vergrämungsmethoden für den Bird Control-Einsatz vorgestellt, die aufgrund ihrer höheren Effizienz in Ergänzung zu den meist gebräuchlichen, aus einer Schreckschusswaffe verschossenen Knall- und Rattergeschossen eingesetzt werden können. Sie sollen helfen, durch eine wirksamere Vergrämung den oft problematischen Abschuss der Vögel in Gefahrensituationen hinauszuzögern. Bei den erörterten Vergrämungsmaßnahmen handelt es sich einerseits um weitreichende Knall-Geschosse die aus einer Flinte oder einer Signalpistole verschossen werden und andererseits um Gummiposten, die dann eingesetzt werden, wenn sich alle anderen Vergrämungsversuche als unwirksam erweisen.
2008_vergraemung_cartridges_rubberbuckshots.pdf (323.36 KB)Wer macht was? Das heutige Aufgabenspektrum der Bird Control ist sehr vielfältig. Die Strukturen und Organisationsformen an deutschen Verkehrsflughäfen sind meistens historisch gewachsen. Der Artikel beschreibt die Entwicklung am Hannover Airport von „vergrämen, das können die doch nebenbei...“ bis zum Einsatz des heutigen Bird Controllers in Vollzeit.
2008_neuorganisation_birdcontrol_haj.pdf (202.45 KB)Auf den Betriebsflächen des Flughafens Hannover – Langenhagen wurde über einen Zeitraum von fünf Monaten die Wirkung von Einzelabschüssen auf die Flächenpräsenz der verbleibenden Rabenkrähenpopulation eruiert. Anlass war das überproportional häufige Auftreten dieser Vogelart insbesondere in den Herbst- und Wintermonaten, das mit gravierenden Konsequenzen für die Flugsicherheit verbunden war.
Nach einer intensiven Bejagungsperiode über einen Zeitraum von rund 10 Tagen konnten sehr gute Vergrämungserfolge erreicht werden. Teilweise waren die Betriebsflächen mit einer Ausdehnung von 584 ha vollständig krähenfrei. Auch die Anzahl anderer Corvidenarten konnte durch die Vergrämungsabschüsse eklatant reduziert werden.
Aus der Sicht des Piloten wird im Hinblick auf das Flugsicherheitsziel „Vogelschlagverhütung“ über Flugvorbereitung, Risikobewertung, Vorhersehbarkeit und Manöverfähigkeit im Falle eines Falles berichtet.
2008_sei_vernuenftig.pdf (139.66 KB)Auf der Grundlage von Literatur-Recherchen werden Beispiele für hohe Siedlungsdichten des Mäusebussards genannt: Zwei Fälle fanden sich mit über 100 Brutpaaren (BP)/100 km² und in weiteren Fällen zwischen 50 und 80 BP/100 km². Die durchschnittliche Siedlungsdichte des Mäusebussards im mitteleuropäischen Raum beträgt ca. 25 BP/1000 km². Folglich müssen für die hohen Siedlungsdichten besonders günstige Voraussetzungen vorliegen, z.B. geringere Nutzungsintensität der Landschaft .
2008_maeusebussard_mitteleuropa.pdf (144.55 KB)2007
Am Flughafen Berlin Tegel wurde im Jahr 2001 eine neue Brutkolonie der Saatkrähe (Corvus frugilegus) gegründet und bis auf 60 – 70 Brutnester ausgebaut. In den Brutsaisons 2004 und 2005 konnten Aufbau, Struktur, Einzugsbereich, Flugaktivität und Brutverlauf der Kolonie genauer untersucht werden.
Versammlungs- und Schlafplatzflüge von überwinternden Krähen waren von den Nestbau- und Nahrungsflügen der Brutkrähen zu trennen. 48 % aller Flüge von und zur Brutkolonie führten in geringer Höhe auf die Trockenrasenflächen des Flugfeldes – zur Suche von animalischer Nahrung. Andere Nahrungsflüge - zur Aufnahme pflanzlicher und anthropogen bereitgestellter Nahrung – und Flüge um Nistmaterial erfolgten in den Nahbereich der Kolonie bzw. bis zu 2500 m weit entfernten Plätzen im Süden, aber auch über das Flugfeld nach Norden.
Der Brutverlauf wurde von der 9. bis zur 25. KW erfasst. Der Bruterfolg erwies sich in beiden Jahren als ungewöhnlich schlecht – wohl wegen Mangels an Regenwürmern und anderen tierischen Nahrungsangebots.
Mögliche Vogelschlag-Gefahren werden diskutiert und als relativ gering eingeschätzt.
Verschiedene Vogelarten ernähren sich zu einem bedeutenden Anteil von Mäusen. Es handelt sich in der Regel um vergleichsweise große Arten, wie Mäusebussard, Turmfalke, Waldohreule, Storch und Graureiher. Sie bejagen u. A. die als Grasland ausgeprägten Betriebsflächen von Flughäfen. In Abhängigkeit der Verfügbarkeit von Feldmäusen sind sie dort in größerer oder geringerer Zahl vorhanden, was nicht ohne Einfluss auf das Vogelschlaggeschehen am Flughafen bleibt. Am Beispiel der Flughäfen Bremen und München wird im Rahmen dieser Räuber-Beute-Beziehung der Einfluss von Mäusen auf das Vogelschlaggeschehen verdeutlicht.
2007_1_feldmaeuse_vogelschlaege.pdf (27.82 KB)Flughäfen können aufgrund ihrer Größe und der Form der Bewirtschaftung ihrer Freiflächen besondere Bestände von Vogelarten aufweisen. In Frage kommen vor allem Arten des mageren Offenlandes (z. B. Wachtelkönig, Wiesenpieper, Kiebitz, Großer Brachvogel) oder solche, die neben dem Offenland die nicht selten mit Sträuchern oder kleineren Bäumen bestandenen Randbereiche der Flughäfen besiedeln (etwa Schwarzkehlchen, Heidelerche, Ziegenmelker). Insbesondere, wenn ein Flughafengelände oder Teile hiervon aufgrund besonderer Bestände solcher Vogelarten von Seiten des Naturschutzes als „Important Bird Area" eingestuft werden, besteht die Gefahr, dass seitens der EU-Kommission eine Meldung als Vogelschutzgebiet erwartet wird.
Vogelschutzgebiete müssen sich durch eine besondere „zahlen- und flächenmäßige" Eignung für bestimmte Vogelarten auszeichnen. Auch wenn im Einzelfall besondere Bestände von Vogelarten auf Flughafenflächen vorkommen können, ist zumindest die „flächenmäßige" Eignung i.d.R. nicht erfüllt. Die Maßnahmen zur Gewährleistung der Flugsicherheit zielen schließlich darauf ab, den Lebensraum für Vögel möglichst unattraktiv zu halten, sie ggf. sogar zu vergrämen oder zu bejagen. Eine flächenmäßige Eignung im Sinne einer günstigen Lebenssituation mit hohen Fortpflanzungsraten ist hierdurch in Frage gestellt. Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen, so wie in der Vogelschutzrichtlinie gefordert, sind nicht realisierbar.
Besonders hinsichtlich der Umsetzung des Vogelschutzes auf Flughafengeländen besteht ein Gegensatz, der kaum zu überbrücken ist. Die Flugsicherheit steht der gezielten Förderung von Vogelarten im Weg. Die auf Schutzgebiete abgestimmte Pflege von Flächen ist nicht durchführbar. Schon heute sind aus Gründen des Artenschutzrechts die Maßnahmen zur Vergrämung von Vogelarten von den Flughäfen darzustellen und zu bewerten, um im Falle erfüllter Verbotstatbestände entsprechende Ausnahme- bzw. Befreiungsgenehmigungen zu beantragen.
Die Nutzung des anfallenden Grünschnittes von Flughäfen bietet sehr viele Möglichkeiten, unter Einbezug sämtlicher Fakten eine annehmbare, ökonomische und ökologische Lösung sowohl für den Naturschutz als auch für den Klimaschutz zu erhalten. Dieser Bericht gibt einen Leitfaden, einen Einblick in die Nutzung, der bislang nur mit Kosten verbundenen Pflege von Flughäfen, und praktische Lösungsansätze.
Durch gezielte Planung und Umsetzung können Risiken durch Vogelschlag frühzeitig ausgeschlossen werden und die Nutzung der Flughafengrünflächen verbessert die CO2 - Bilanz, da ein Teil der benötigten Energie CO2 neutral erzeugt wird. Erfreulicherweise kommt hinzu, dass die Kosten für die Pflege der Flächen und Kompostierung des Schnittgutes entfallen. Die Kosten für das Mähen und Silieren trägt die Biogasanlage. Weiterhin reduzieren sich die Energiekosten der Flughäfen, da die Bioenergie kostengünstig genutzt werden kann.
Die Landtechnik und das landwirtschaftliche Bauwesen bieten mittlerweile sehr gute Lösungen um die Forderungen von Naturschutz, Vogelschlaggefahr und Luftverkehr zu erfüllen. Die Vergärung von Pflanzenresten in Biogasanlagen mit Hilfe der Nassfermentation ist seit Jahren bekannt, hierzu wird die anfallende Gülle (Kot / Harngemisch von Tieren) mit Substraten vergoren und in Biogas verwandelt. Die Trockenfermentation macht es möglich ohne Gülle auch schwierige Substrate wirtschaftlich mit einfacher Technik zu vergären. Damit ist es interessant auch bislang nicht genutzte Bereiche zur Energiegewinnung zu erschließen.
Es ist dadurch sehr gut möglich, vor allem aus der Sicht des Klimaschutzes die Grünflächen der Flughäfen in ein verträgliches Konzept für die Energiegewinnung zu verwandeln und dabei die vorliegenden langjährigen Aufzeichnungen über Vogelschlag, Vogelflug, Naturschutz und Luftverkehr voll zu integrieren.
Der folgende Bericht beschreibt die Entwicklung der gemeldeten Vogelschläge mit deutschen Luftfahrzeugen während der Jahre 2005 und 2006 im Vergleich zu den Vorjahren.
Nach einem Maximum an Vogelschlagereignissen im Jahr 2004 sank deren Zahl in den beiden Folgejahren deutlich. Die Anzahl an Schäden bewegte sich in diesem Zeitraum auf dem Niveau der vergangenen Jahre. Die jahreszeitliche Verteilung der Vogelschläge zeigt einen deutlichen Zusammenhang zu den Frühjahrs- und Herbstvogelzügen: während eines kurzen Zeitraumes gab es außergewöhnlich viele Vogelschläge. Die Vogelschlagereignisse an den deutschen Verkehrsflughäfen zeigten keine auffälligen Anomalien; allgemein war ein leichter Rückgang innerhalb der Flughafenbereiche zu verzeichnen. Von den beteiligten Vogelarten waren während des Untersuchungszeitraumes Möwen deutlich weniger an Kollisionen beteiligt; Vogelschläge mit Mäusebussarden und Krähenvögeln erfuhren eine leichte Zunahme. Der Anteil beschädigter Luftfahrzeugteile entsprach dem der Vorjahre.
Verschiedene Vogelarten ernähren sich zu einem bedeutenden Anteil von Mäusen. Es handelt sich in der Regel um vergleichsweise große Arten, wie Mäusebussard, Turmfalke, Waldohreule, Storch und Graureiher. Sie bejagen u. A. die als Grasland ausgeprägten Betriebsflächen von Flughäfen. In Abhängigkeit der Verfügbarkeit von Feldmäusen sind sie dort in größerer oder geringerer Zahl vorhanden, was nicht ohne Einfluss auf das Vogelschlaggeschehen am Flughafen bleibt. Am Beispiel der Flughäfen Bremen und München wird im Rahmen dieser Räuber-Beute-Beziehung der Einfluss von Mäusen auf das Vogelschlaggeschehen verdeutlicht.
2007_2_aenderungen_vogelschlagerlass.pdf (111.03 KB)Zwei Gründe für den zunehmenden Konflikt zwischen Luftverkehr und Vogelwelt sind die wachsenden Bestände von Vogelarten, die eine Gefährdung für die Luftfahrt darstellen, und das gestiegene Flugaufkommen von Flugzeugen mit leiseren Mantelstromtriebwerken. Ich habe die Umstände von weltweit 24 Totalschäden untersucht, an denen Transportflugzeuge (>5.700 kg maximale Startmasse) mit Mantelstrom- (18) oder Turbostrahltriebwerken (6) beteiligt waren und die auf Vogelschlagereignisse zurückgeführt wurden. In 17 der 18 Ereignisse (94 %), an denen Flugzeuge mit Mantelstromtriebwerken beteiligt waren, befand sich die Maschine hinsichtlich der Flugphase im Startlauf oder in der Anfangssteigflughöhe (<100 ft über Grund, nachfolgend als „Start“ bezeichnet), als der Vogelschlag eintrat. In wenigstens 14 (vermutlich sogar 16) der 17 Fälle mit Totalschaden beim Start gerieten Vögel in eins oder mehrere der Triebwerke. Bei den Vorkommnissen mit turbostrahlgetriebenen Flugzeugen kam es bei allen sechs Startvorfällen zu diesem Einsaugeffekt. Um ein Bild davon zu erhalten, warum sich praktisch alle Totalschäden während des Starts ereigneten, habe ich für den Zeitraum 1990-2006 alle in der USA National Wildlife Strike Database registrierten Vogelschläge mit mantelstrom- (n = 40,286) und turbostrahlgetriebenen (n = 328) Zivilmaschinen untersucht. Bei den Flugzeugen mit Mantelstromtriebwerken war die Zahl der Vogelschläge während Anflug und Landelauf („Landung“) ungefähr anderthalbmal so hoch wie beim Start. Jedoch lag die Anzahl der Vogelschlagfälle, bei denen ein Einsaugen in die Triebwerke stattfand, beim Start 1,5-mal so hoch wie bei der Landung, und ebenso traten bei diesem Vergleich schwere Triebswerksschäden 3,4-mal öfter auf. Im Falle der 328 Vogelschlagereignisse mit turbostrahlgetriebenen Flugzeugen waren die Ergebnisse sogar noch deutlicher. Ein Faktor, der diese Unterschiede bei den Einsaug- und Schadensraten möglicherweise erklärt, ist die beim Start im Vergleich zur Landung höhere Rotationsgeschwindigkeit von Ventilatorflügeln und Verdichterlaufschaufeln (z. B. 1,7 bis 3,2-mal schneller in Stufe N1 und 1,2 bis 1,9-mal schneller in Stufe N2 bei einer Stichprobe mit sechs Mantelstromtriebwerken). Die sich während des Starts im Vergleich zur Landung schneller drehenden Ventilatorflügel ergeben eine 2,8- bis 10,1fache kinetische Energie, die bei einem Vogelschlag abgeführt werden muss. Die Gründe dafür, dass Totalschäden überwiegend nach Vogelschlägen in der Startphase von Flügen auftraten, liegen wohl einerseits in der höheren Wahrscheinlichkeit, dass eher beim Start als bei der Landung Tiere in die Triebwerke eingesogen werden und schwere Schäden an Mantelstrom- und Turbostrahltriebwerken entstehen, und andererseits an den zahlreichen Anforderungen, denen die Flugbesatzung im Umgang mit einem beim Start ausgefallenen oder beschädigten Triebwerk gerecht werden muss. Flughäfen sollten darauf eingestellt sein, zuvor ungenutzte Start- und Landebahnen vor dem Start von Flugzeugen zu inspizieren und Vögel zu vertreiben. In gleicher Weise sollten Piloten, die vor Abflug auf der Startbahn Vögel bemerken, die Flugsicherung benachrichtigen und nicht starten, bevor die Vögel vertrieben sind. Schließlich sollte weitergeforscht werden, mit welchen Methoden die Fähigkeit von Vögeln verbessert werden kann, Luftfahrzeuge zu erkennen und ihnen auszuweichen.
2007_2_vogelschlagschaeden_triebwerke_geschwindigkeit.pdf (203.46 KB)Was ein vermeintlich harmloser Vogelschlag alles auslösen kann, musste eine Fluggesellschaft dieses Jahr erfahren, als ein Passagierflugzeug in der Karibik strandete und vor schier unlösbaren Problemen stand. Es musste entsprechend ausgebildetes Personal vor Ort gefunden werden, um die Beschädigung zu beurteilen, die örtlichen Behörden mussten davon überzeugt werden, dass alles seine Richtigkeit hat, die Materialbeschaffung musste von Europa aus organisiert werden und nicht zuletzt mussten Passagiere und Besatzung betreut und untergebracht werden.
2007_2_odyssee_karibik_vogelschlag.pdf (111.87 KB)Da Wasservögel ein potentielles Vogelschlagrisiko darstellen ist die Kenntnis zur Bestandsentwicklung dieser Arten nicht unwichtig. Deshalb werden am Beispiel von Nordrhein-Westfalen die Daten zu den Brut- und Rastbeständen zusammengestellt. Bei den Brutbeständen weisen in NRW lediglich elf Arten mehr als 1.000 Paare auf oder werden diese Schwelle in den nächsten Jahren überschreiten. Die Brutbestände von sechs Arten entwickeln sich positiv, bei zwei bis drei Arten dagegen negativ. Zu den sich positiv entwickelnden Arten gehören Grau-, Kanada- und Nilgans, die noch über ein ziemlich hohes Potenzial zur Bestandsvergrößerung und weiteren Ausbreitung verfügen, wie am Beispiel der Niederlande gezeigt werden kann.
Die höchsten Rastbestandszahlen werden von der Blässgans und der Stockente erreicht, die die 100.000er-Marke überschreiten. Jeweils sieben Arten erreichen Rastbestände von mehr als 10.000 bzw. 1.000 Individuen (Tab. 1). Die Bestände von insgesamt sieben Arten entwickeln sich positiv, lediglich von der Silbermöwe negativ. Die bedeutendsten Rastgebiete befinden sich in den Flussauen von Niederrhein und Weser. Beispielhaft werden die räumliche Konzentration und die Phänologie einiger Arten gezeigt.
Auch wenn die meisten Wasservogelarten bislang nur in relativ geringem Umfang am Vogelschlag beteiligt sind, sollte die Bestandsentwicklungen weiter verfolgt werden. In die bestehenden bzw. geplanten Monitoringprogramme zu den Brut- und Rastvögeln könnte die Vogelschlagproblematik integriert werden.
Ende der siebziger Jahre wurde auf dem Flughafen Frankfurt/Main das sog. Langmulchverfahren eingeführt, das für diesen Flughafen eine flugsicherheitskonforme und kostengünstige Bewirtschaftung der ausgedehnten „Grünlandflächen“ unterschiedlicher pflanzensoziologischer und ökologischer Struktur ermöglichte. Nach mehrjährigen Vogelzählungen auch nach der Punkt-Stopp-Methode sowie 10-jährigen Grünland-Bonituren auf eigens dafür ausgesuchten Flächen kam man zu dem Ergebnis, dass eine weitgehende Ausmagerung der ohnehin kargen Sandböden erreicht werden konnte, wodurch eine kostenmäßig noch günstigere Bewirtschaftungsform möglich wurde.
2007_2_gruenland_heide_bewirtschaftung_fra.pdf (185.64 KB)2006
Die an Vogelschlagschäden beteiligten Vögel können im Luftverkehr häufig nur unzureichend identifiziert und aufgrund fehlender morphologischer Merkmale nicht in die Systematik der Vögel eingeordnet werden. Die Grundinformationen zur Ausprägung der morphologischen Merkmale sind aber im Erbgut (Genom) jedes einzelnen Tieres gespeichert. Verschlüsselt in der Abfolge der verschiedenen DNA-Bausteine kann diese so genannte DNA-Sequenz als diagnostisches Merkmal zur Identifizierung der Art eingesetzt werden.
In der praktischen Anwendung bedeutet dies, dass z. B. Gewebereste, wie sie nach einem Vogelschlag an den betroffenen Flugzeugteilen vorzufinden sind, sichergestellt werden. In einem spezialisierten Labor kann dann aus diesen Geweberesten per DNA-Sequenzanalyse die schadensverursachende Vogelart ermittelt werden.
Der Einschlag eines Vogels in die vorderen Verdichterstufen von Flugtriebwerken kann zu sehr hohen impulsartigen Belastungen führen. Bei hohen Einschlaggeschwindigkeiten auf die rotierenden Verdichterlaufschaufeln können dabei kurzzeitig Impulskräfte auftreten, die das 10.000-fache des Eigengewichts des Vogels übersteigen und massive bleibende Deformationen an den getroffenen Schaufeln hinterlassen. Insbesondere die Verdichterlaufschaufeln der Triebwerksfrontstufe (Fan) müssen auf diese Belastung ausgelegt werden. Ins Kerntriebwerk einschlagende Vogelmassen können aber auch in den hinteren Verdichtersektionen Strömungsinstabilitäten mit temporären oder bleibenden Schubverlusten auslösen. Analytische Vogelschlagsimulationen und Belastungstests über Beschussversuche sind deshalb weltweit gängige Praxis in der Triebwerksentwicklung. Die Vogelmassen werden dazu in den Rechenmodellen physikalisch als ein Gemisch aus 85-90% Wasser und 10-15% Luft beschrieben. Wie auch für andere Vogelarten wird derzeit eine Zunahme der Kanadagansbestände registriert, und die aus statistischen Erhebungen abgeleiteten Prognosen sagen für das Jahr 2010 im Vergleich zu 1999 eine deutlich höhere Rate an Einschlägen großer Vögel in Turbofantriebwerke voraus.
2007_1_stossbelastungen_auslegung_flugtriebwerke.pdf (903.43 KB)Die Erkenntnisse des „Biotopgutachtens für den Flughafen Nürnberg – Verhütung von Vogelschlägen (DAVVL 1999) machten die Umstellung der Bewirtschaftung und Pflege der Grünlandflächen innerhalb des Sicherheitsbereiches notwendig. Zum einen soll die Attraktivität der Vegetation für großgewichtige, vogelschlagrelevante Vogelarten sowie Vogelschwärme herabgesetzt und damit das Gefahrenpotential für den Flugverkehr langfristig verringert werden, zum anderen sollen die durch die bauliche Erweiterung des Flughafens erforderlichen Ausgleichsmaßnahmen innerhalb der Flughafengrün-flächen ausgeführt werden.
2006_1_magerrasen_nue.pdf (402.37 KB)Mit dem Ziel langfristig extensive und kostengünstige Mulch- und Schnittvarianten auf ihre Eignung für die Pflege der Grünflächen entlang der S-/L-Bahnen des Flughafen München zu überprüfen werden seit 1999 bzw. 2000 zwei Streifenversuche mit jeweils 4 verschiedenen Pflegevarianten durchgeführt und beobachtet. Die Pflanzenbestände auf den als 150m x 75m langen Streifen angelegten Parzellen werden mit den Pflegegeräten gepflegt, die auch auf den übrigen Grünflächen verwendet werden.
Die bisherigen Ergebnisse zeigen, dass sich Pflanzenbestände in Abhängigkeit von der Intensität (1 oder 2 Pflegeschnitte) und der Art der Pflegeschnitte (Mulchen oder Schnitt) nur unwesentlich unterscheiden. Auf den wegen ihres hohen Gehaltes an organischer Substanz viel pflanzenverfügbaren Stickstoff nachliefernden, anmoorigen Oberböden haben sich sehr grasbetonte Pflanzen-bestände entwickelt. Als Hauptbestandsbildner haben sich auf allen Varianten Festuca rubra und Festuca arundinacea herausgebildet. Leguminosenarten konnten nur anfänglich höhere Bestandsanteile einnehmen, wurden aber im Laufe der bisherigen Untersuchungsjahre wieder auf Anteile von <5% insgesamt zurückgedrängt. Unerwünschte Arten wie Euonymus europäus, Crataegus monogyna, Rubus fructicosus und verschiedene Salix Species kommen in den extensiven Mulchvarianten mit nur einem Pflegeschnitt/ Jahr bzw. mit nur einem Mulchgang in zwei Jahren auf, haben aber bisher nur Anteile im Spurenbereich eingenommen. Die anfänglich auf einigen Varianten in erheblichen Anteilen vorkommende - wegen der Gefahr des Samenfluges in benachbarte landwirtschaftlich genutzte Flächen - ebenfalls unerwünschte Cirsium arvense ging auf allen Pflegevarianten auf unbedeutende Bestandsanteile zurück.
Die Narbendichte als wesentliches Zeichen dafür, dass die Pflanzenbestände auch die erheblichen, durch die Mulchschnitte jährlich auf den Flächen anfallenden Aufwuchsmengen sicher und ohne Schäden durchwachsen ist auf allen Varianten nach wie vor hoch bis sehr hoch.
Insgesamt zeigen die Untersuchungen, dass auch die gut mit Pflanzennährstoffen versorgten recht wüchsigen Pflanzenbestände auf den Grünflächen des Flughafen München mit extensiven Mulchschnitten – zumindest über den bisher überschaubaren Zeitraum von 5 – 6 Jahren – ausreichend gepflegt werden können. Allerdings können gerade diese, im Zusammenhang mit der Vogelschlagabwehr wesentlichen Parameter, wie das Aufkommen unerwünschter Arten und die Geschlossenheit der Narben auf diesem Standort mit hohem Wuchspotential nur durch langjährige Fortführung der Untersuchungen hinreichend sicher beantwortet werden.
Durch Kiesabbau ist in der Umgebung des Münchner Flughafens in den vergangenen 50 Jahren eine Reihe künstlicher, offener Wasserflächen entstanden, die für das Vogelschlagrisiko von erheblicher Bedeutung sind. Die Gesamtfläche der Kiesgewässer ist allein in den Jahren seit Eröffnung des Flughafens im Jahr 1992 um rd. 20 % angewachsen. Bereits seit 1984 wird die Entwicklung der Wasservogelbestände in diesen Bereichen beobachtet und dokumentiert. Am Beispiel von 5 Kiesabgrabungen im Anflugbereich des Flughafens wird die Veränderung der Wasservogelbestände in den Jahren von 2000 bis 2004 aufgezeigt. Die Vogelschlagstatistik der letzten Jahre für den Umgebungsbereich des Flughafens zeigen, dass eine Verbesserung der Situation durch eine Verringerung der Wasserflächen unverzichtbar ist.
2006_1_wasservogelzaehlung_muc.pdf (348.02 KB)Zur Festlegung der Bewirtschaftungsform auf den Grünlandflächen des Flughafens Köln/Bonn wurden über einen Zeitraum von 11 Jahren Bonituren, d. h. Bewertungen der Wüchsigkeit sowie des Pflanzenartenbestandes in unterschiedlichen Biotoptypen des Flughafens durchgeführt. Unterschieden wurde dabei in erster Linie zwischen intensiv und extensiv bewirtschafteten Flächen, die einem unterschiedlichen Mahdregime zu unterschiedlichen Jahreszeiten unterlagen. Eine besondere Bedeutung kam dabei den Sand- und Sandtrockenrasen sowie den durch die Besen- und Glockenheide geprägten Flächen zu, bei denen z. T. auch der Feuchtigkeitsgrad zu berücksichtigen war. Es ergab sich, dass die verschiedenen Biotoptypen sehr unterschiedlich von Zeit und Intensität her bewirtschaftet werden müssen. Gleichzeitig erfolgte Vogelbeobachtungen erlaubten zudem eine Abschätzung der Attraktivität der einzelnen Biotoptypen sowie der speziellen Bewirtschaftungsform für die Art und Anzahl der dort beobachteten Vögel. Durch derlei Untersuchungen lassen sich die Voraussetzungen für biotopabhängige Flugsicherheitsmaßnahmen zur Vogelschlagverhütung schaffen, die zumindest teilweise auf dem Flughafen Köln/Bonn realisiert werden können.
2006_1_gruenland-management_cgn.pdf (194.98 KB)In den vergangenen Jahren wurden einige Folgegutachten zur Reduzierung der Vogelschlaggefahr an internationalen Flughäfen in Deutschland angefertigt. Dieser Artikel fasst den derzeitigen Kenntnisstand über die Erfahrungen bei den Erfassungen und Bewertungen der potenziell flugsicherheitsrelevanten Flächen im Umgebungsbereich von Flughäfen zusammen.
Es zeigte sich, dass bei der systematischen Herangehensweise an die einheitlichen, durch geomorphologische und botanische Kriterien abgegrenzten Flächen aller untersuchten Flughafenaußenbereiche, diese durch die anthropogene Überprägung und die räumliche Nähe zu benachbarten Strukturen sehr unterschiedlich hinsichtlich der Vogelschlaggefahr zu interpretieren sind. Zu prüfen wäre, ob eine Klassifizierung dieser homogenen Lebensräume möglich ist, welche dann immer noch individuell bewertet werden könnten. Primäres Ziel bleibt, zu einer besseren Risikoabschätzung zu gelangen, über die aus den Gutachten hervorgegangenen Empfehlungen hinsichtlich flugsicherheitsrelevanter Biotope im Umgebungsbereich der Flughäfen eine mögliche Behebung des Gefahrenpotentials zu erreichen und somit die Anzahl und die Schwere der Vogelschläge herabzusetzen (biotopabhängige Flugsicherheitsmaßnahme zur Vogelschlagverhütung).
Leisere Luftfahrzeuge, die wachsende Anzahl der Vögel mit einem Gewicht über vier Pfund und die schärferen Regelungen der ICAO könnten aus dem Vogelschlagproblem eine Denksportaufgabe machen, besonders dort, wo Flughäfen an Naturschutzgebiete grenzen. Strategische Bündnisse mit Umweltschützern vor Ort bieten einen Ausweg.
2006_2_vs_regionaleantworten_globalefragen_icao.pdf (510.09 KB)Die vorliegende Veröffentlichung soll ein Zwischenbericht sein mit einem Überblick über 40.640 Vogelschlagmeldungen (Stand Jan. 2003), aufgeschlüsselt nach Luftwaffe und Jahr. Diese Datenbank wird auch zu vorläufigen Aussagen über die an Vogelschlag beteiligten Vogelarten genutzt. Daher werden die 30% der Fälle, bei denen die Vogelarten bekannt waren, etwas genauer behandelt. Diese Einzelheiten lassen erkennen, dass es bei aller Begrenzung der gemischten Daten, möglich ist, Tatsachen herauszufinden, die das Wesen der Vogelschläge besser beschreiben.
Eine weitere nützliche Anwendung von EURBASE-Daten wird in einer Pilotstudie gezeigt, in der EURBASE-Informationen über einzelne Vogelschläge und Daten vom Zielfolgeradar „Flycatcher" zur Untersuchung der Vogelflughöhen im Zusammenhang mit meteorologischen Bedingungen genutzt werden; genauer gesagt, es werden Segler und Gleitvögel, wie z.B. Greifvögel und Mauersegler untersucht, also zwei Vogelgruppen, bzw. -arten, die entweder für erhebliche Schäden an Flugzeugen oder die große Anzahl von Vogelschlägen verantwortlich sind. Flughöhen von segelnden Vögeln hängen in starkem Maße von thermischen und anderen Aufwindarten ab. Es ist allerdings immer noch unklar, wodurch die Flughöhen der Mauersegler beeinflusst werden. Die EURBASE wird als Datenquelle für Ort und Flughöhe dieser Spezies genutzt werden, was dann im Zusammenhang mit örtlichen meteorologischen Bedingungen, wie z.B. Mächtigkeit der Thermik, Temperatur und Feuchte untersucht wird. Die vorliegende Pilotstudie ist ein kleiner Teil des Bird Avoidance Model (BAM), das zz. von der Universität Amsterdam in Zusammenarbeit mit der Königlich-Niederländischen Luftwaffe und dem Dutch Centre for Field Ornithology (SOVON) entwickelt wird.
Auf dem Flugplatz Termez, Usbekistan, nutzen Hirtenmainas (Acridotheres tristis) die Gitterkonstruktion der Torführung einer Flugzeughalle und das Halleninnere als Schlafplatz. Da die damit verbundenen Verschmutzungen durch den Kot der Vögel sowohl ein hygienisches Problem wie auch eine Gefährdung der Lfz durch Korrosion darstellen, sollten Abhilfemaßnahmen ergriffen werden. Um die Vögel zu vertreiben, wurde eine 2000 Watt starke Stroboskoplampe auf die Schlafplätze gerichtet und von kurz vor Beginn der ersten abendlichen Anflüge bis zur völligen Dunkelheit in Betrieb genommen. Ein signifikanter Vergrämungseffekt wurde nicht erzielt.
2006_2_vogelvergraemung_stroboskoplampe.pdf (189.38 KB)Die im östlichen Einzugsgebiet des Flughafens Leipzig/Halle gelegene Bergbaufolgelandschaft Delitzsch-Südwest-Breitenfeld befindet sich im Endstadium der Maßnahmen des Sanierungsrahmenplanes (Regionaler Planungsverband Westsachsen 1999). Die Endwasserspiegelhöhen werden in den nächsten Jahren erreicht.
Während der südlichere im Anflugsektor liegende kleinere Tagebaurestsee einer intensiven Erholungsnutzung mit Badebetrieb zugeführt wird bleibt der weiter nördlich gelegene See einem großflächigen Vorrang für Natur und Landschaft vorbehalten. Dieser nährstoffreiche Tagebaurestsee hat sich in den Jahren nach Einstellung des Braunkohlenabbaues und der Flutung zu einem Naturrefugium mit großer Artenvielfalt insbesondere für Wasservögel, aber auch auf Rohböden lebenden Vogelarten, entwickelt.
Teile des Tagebaugebietes wurden bereits von der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt gekauft und vom Naturschutzbund Deutschland (NABU) als Naturschutzgebiet (NSG) beantragt. der See wurde 2005 als Vogelschutzgebiet (SPA-Special Protected Areas) vorgeschlagen. Diese Entwicklung der Braunkohlefolgelandschaft wird vom Flughafen Leipzig/Halle unterstützt.
2005
Im Jahr 2001 wurde ein flugsicherheitskonformes Biotopmanagement mit extensiver Langgrasbewirtschaftung am Flughafen Bremen
zur Verbesserung der Vogelschlagsituation eingeführt. In den Folgejahren sanken die Vogelschlagzahlen um 39 Prozent. Zur weiteren Förderung der biologischen Flugsicherheit am Platz wird zukünftig eine Sonderbehandlung (Irokesen-Schnitt) der momentan aufgrund internationaler Regelungen noch kurz geschnittenen Wiesenflächen vorgesehen. Verstärkte Bird Control Aktivitäten sollen parallel den Prozess effektiver Vogelschlagverhütung fördern.
Es wird über die Notwendigkeit berichtet, den bisher vorliegenden Standard-Regelungen der ICAO hinsichtlich Maßnahmen zur Vogelschlagverhütung eine höhere Wertigkeit dadurch zu geben, dass man sie als Empfehlungen veröffentlicht, die dem Annex 14 zur Converntion on International Civil Aviation, Vol. I B, Aerodromes angegliedert werden. Damit soll an ein größeres Verantwortungsbewusstsein der Staaten appeliert werden.
2005_2_vogelschlagstatistik_zivil_2003-2004.pdf (372.7 KB)Seit dem Beginn der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts ist an vielen Stellen Deutschlands ein beachtliches Anwachsen der Gänsepopulationen zu beobachten. Viele Gänse, darunter häufig Neubürger wie Nil-, Rost- und Kanadagans, siedeln sich in neu entstandenen Lebensräumen im Umfeld von Flughäfen an. Sie stellen dort aufgrund ihrer Größe und Lebensweise eine potenzielle Gefährdung des Luftverkehrs dar, was geeignete Gegenmaßnahmen erfordert, um die biologische Flugsicherheitssituation in Deutschland nicht zu verschlechtern.
2005_2_flugsicherheit_deutschland_gaense.pdf (255.37 KB)Konflikten zwischen der Ausübung der Allgemeinen Luftfahrt und dem Vogelschutz wird in Brandenburg auf der Grundlage einer nunmehr zehnjährigen Kooperation zwischen dem Landesluftsportverband Brandenburg e.V. und dem Landesumweltamt Brandenburg gemeinsam mit zahlreichen anderen Partnern aus Naturschutz und Luftfahrt begegnet. Hauptgegenstände der gemeinsamen Arbeit sind die Ermittlung und Darstellung von Gebieten und Vogelvorkommen, in denen Luftfahrzeuge Störungen verursachen können bzw. auch mit Vogelschlagsrisiken zu rechnen ist, sowie entsprechende Empfehlungen zur Störungsvermeidung. Das Landesumweltamt Brandenburg gibt eine Naturschutzkarte für Piloten heraus deren Inhalte erläutert werden. An mehreren Flugplätzen Brandenburgs bestehen regionale Kooperationen zwischen Flugplatzbetreibern und örtlichen Naturschutzverwaltungen, so auch an dem im Naturpark Nuthe-Nieplitz liegenden Verkehrslandeplatz Schönhagen. Eine entsprechende Kooperationsvereinbarung und bisher realisierte Maßnahmen am Platz werden vorgestellt. Die Aktivitäten auf Landesebene fließen ein in die Arbeit einer Bund / Länderexpertengruppe zum Thema Allgemeine Luftfahrt und Naturschutz, deren derzeitige Arbeitsziele kurz umrissen werden.
2005_2_luftfahrt_naturschutz_schoenhagen_teil2.pdf (144.35 KB)Die Landfläche der Niederlande weist die gleiche Größe und Besiedlungsdichte wie Nordrhein-Westfalen (NRW) auf. Weite Landesteile sind hinsichtlich ihrer naturräumlichen Ausstattung unmittelbar vergleichbar und beherbergen sehr ähnliche Brutvogelgemeinschaften, die vielfach den gleichen Umweltentwicklungen unterliegen. Ein Vergleich der Bestandsentwicklung von 153 Brutvogelarten zwischen den 1970er und Ende der 1990er Jahre zeigt, dass die Veränderungen der Brutvogelgemeinschaften in beiden Ländern weitgehend parallel verlaufen sind. So stehen 61 Arten, die in beiden Ländern gleiche Trends aufweisen nur sechs gegenüber, die sich gegenläufig entwickelten. Großräumige Landschaftsveränderungen beeinflussten die Vogelwelt in beiden Ländern gleichermaßen, wobei manche Veränderungen zeitversetzt auftraten. Waldarten besiedelten die Niederlande in größerem Umfang erst später, während Arten der Feuchtgebiete hier in größeren Beständen vorkommen als in NRW. Deshalb existieren in den Niederlanden von einer Reihe von Arten, die in NRW bereits verschwunden sind, noch Restbestände. Beim Vergleich verschiedener Lebensräume zeigt sich, dass insbesondere die Vogelarten der Agrarlandschaft sowie Offenlandbrüter von heideartigen Gebieten und Spezialisten vitaler Großröhrichte in beiden Ländern die meisten parallelen Bestandsrückgänge zu verzeichnen haben. Die Wasser- und Waldvögel entwickelten sich dagegen überwiegend positiv.
[Aus der umfangreichen Veröffentlichung werden die Arten herausgenommen, die unter Vogelschlaggesichtspunkten irrelevant sind (Die Redaktion)]
Wühlmäuse der Gattung Microtus, stellen für Turmfalken und Waldohreulen in Mitteleuropa die wichtigste Nahrungsgrundlage dar. Es gibt Hinweise dafür, dass sich diese Wühlmausbestände aufgrund der Intensivierung der Landwirtschaft im Rückgang befinden. Ein geringes Beuteangebot wirkt sich negativ auf den Bruterfolg und daher negativ auf die Populationen von Turmfalken und Waldohreulen aus. Die Schaffung von ökologischen Ausgleichsflächen könnte diesem Trend entgegen wirken. Ökologische Ausgleichsflächen bleiben teilweise über einen längeren Zeitraum unbearbeitet und sind daher Rückzugsgebiete für Kleinsäuger. In dieser Studie wurde auf ökologischen Ausgleichsflächen im Vergleich zu intensiv bewirtschafteten Flächen das Kleinsäugerangebot und die Nutzung dieser Flächen für Jagdaktivitäten durch Turmfalken und Waldohreulen untersucht. Die größten Kleinsäugerdichten wiesen Buntbrachen und Krautsäume auf. Trotzdem haben Turmfalken und Waldohreulen hauptsächlich auf frisch gemähten Wiesen gejagt, wo das Kleinsäugerangebot allgemein tief war. Der Haupteinflussfaktor für die Auswahl des Jagdhabitats war die Vegetationsstruktur, welche die Erreichbarkeit der Kleinsäuger bestimmte. Im Sommer erschwert die dichte und hohe Vegetation auf Buntbrachen und Krautsäumen den Zugang zu den Beutetieren. Allerdings wurden diejenigen frisch gemähten Flächen bevorzugt, welche direkt an eine kleinsäugerreiche Buntbrache oder Krautsaum angrenzten. Ein Netzwerk aus unbearbeiteten Flächen und Flächen, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten gemäht werden könnte für Turmfalken und Waldohreulen das ganze Jahr über ein genügendes und erreichbares Beuteangebot verfügbar machen.
2005_2_kleinsaeuger_waldohreule_turmfalken.pdf (133.04 KB)Im Mai 2004 musste ein Hubschrauber der Bundeswehr einen Einsatz über Norddeutschland abbrechen, nachdem er in eine so dichte Insektenwolke geraten war, dass die Scheiben völlig verschmierten und die Sicht dadurch schlagartig so stark eingeschränkt wurde, dass ein Weiterflug nicht mehr möglich war. Die Insekten wurden im Amt für Geoinformationswesen anhand eingesandter Reste als Blattläuse identifiziert. Dieser Vorfall wird zum Anlass genommen, über weitere Zwischenfälle mit Insekten im militärischen Flugbetrieb zu berichten, die sich in der Vergangenheit ereignet hatten.
2005_2_achtung_blattlaeuse.pdf (234.9 KB)Die 182 ha große Wiesenfläche am Flughafen Stuttgart wurde beim Flughafenausbau zwischen 1992 – 1995 neu angelegt. Die Wiesenentwicklung ist sehr stark abhängig von der Bewirtschaftung und diese steht im Kontext zum Vogelaufkommen und Vogelnahrungsaufkommen. Ziel ist das Erreichen der größtmöglichen Flugsicherheit und die sich daraus ergebende Bewirtschaftungsmethode für den Flughafen Stuttgart. Aus diesen Erfahrungswerten zur Wiesenbewirtschaftung und den Ergebnissen des Biotopgutachtens ergibt sich die zentrale Empfehlung für das weitere Grünlandmanagement am Flughafen Stuttgart.
2005_1_gruenfllaechen_maehgeraete_str.pdf (911.62 KB)Der Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten wird immer knapper. Die Europäische Union hat daraus Konsequenzen gezogen und das NATURA-2000-Netz initiiert, um das gemeinsame europäische Naturerbe bewahren zu können. Geschützt werden sollen zum Beispiel die Flussökosysteme, äußerst seltene Lebensräume wie Steppen-, Dünen- und Moorlandschaften und gefährdete Arten wie der Fischotter und der Frauenschuh.
Viele der bedrohten Lebensräume in der Europäischen Union und in Deutschland sind durch den Menschen über Jahrhunderte geschaffen worden. Diese Kulturlandschaften bedürfen auch weiterhin der Nutzung und Pflege durch den Menschen, hierzu zählen zum Beispiel Heide- und Wiesenlandschaften. Andererseits benötigt ein Großteil der stark gefährdeten Lebensräume die Unberührtheit durch den Menschen und zugleich seine aktive Hilfe bei der Wiederherstellung natürlicher Verhältnisse. Hierzu gehören die Moorlandschaften.
All diese bedrohten Lebensräume und Arten sind auf den behutsamen und naturverträglichen Umgang des Menschen mit der Natur angewiesen. Hierzu sind alle aufgefordert: Erholung Suchende, Sportler und andere Nutzer sowie der Naturschutz. Der Erfolg des Netzes NATURA 2000 hängt von der Unterstützung aller ab. Der Erhalt der reichhaltigen und vielgestaltigen Landschaft dient der Sicherung unserer Lebensgrundlagen.
Konflikten zwischen der Ausübung der Allgemeinen Luftfahrt und dem Vogelschutz wird in Brandenburg auf der Grundlage einer nunmehr zehnjährigen Kooperation zwischen dem Landesluftsportverband Brandenburg e.V. und dem Landesumweltamt Brandenburg gemeinsam mit zahlreichen anderen Partnern aus Naturschutz und Luftfahrt begegnet. Hauptgegenstände der gemeinsamen Arbeit sind die Ermittlung und Darstellung von Gebieten und Vogelvorkommen, in denen Luftfahrzeuge Störungen verursachen können bzw. auch mit Vogelschlagsrisiken zu rechnen ist, sowie entsprechende Empfehlungen zur Störungsvermeidung. Das Landesumweltamt Brandenburg gibt eine Naturschutzkarte für Piloten heraus deren Inhalte erläutert werden. An mehreren Flugplätzen Brandenburgs bestehen regionale Kooperationen zwischen Flugplatzbetreibern und örtlichen Naturschutzverwaltungen, so auch an dem im Naturpark Nuthe-Nieplitz liegenden Verkehrslandeplatz Schönhagen. Eine entsprechende Kooperationsvereinbarung und bisher realisierte Maßnahmen am Platz werden vorgestellt. Die Aktivitäten auf Landesebene fließen ein in die Arbeit einer Bund / Länderexpertengruppe zum Thema Allgemeine Luftfahrt und Naturschutz, deren derzeitige Arbeitsziele kurz umrissen werden.
2005_1_luftfahrt_naturschutzschoenhagen_teil1.pdf (181.4 KB)Der Flughafen Dortmund, östlich der Stadtmitte gelegen, besitzt eine Flächengröße von 220 ha und verfügt über eine S/L-Bahn von 2000 m Länge bei 45 m Breite sowie ILS-Anlagen für beide Betriebsrichtungen. Die Vogelschlagrate von 3,1 seit 1998 ist vergleichsweise niedrig. Bei mäßiger Nährstoffversorgung des Bodens und mittleren jährlichen Niederschlagssummen von 750 mm erfolgt im Wesentlichen eine grünlandwirtschaftliche Bewirtschaftung, jedoch sind auch Niederwaldkulturen angelegt worden. Als „Risikovögel" gelten aufgrund einjähriger Erhebungen: Kiebitz, Mäusebussard, Turmfalke, Graureiher, Rabenkrähe, Elster, Tauben, Lachmöwe und Star. Die Flughafenumgebung hat in Anbetracht ihrer landwirtschaftlichen Nutzung eine hohe Anziehungskraft für flugbetriebsgefährdende Vogelarten.
2005_1_flughafen_dtm.pdf (147.28 KB)Seit einigen Jahren wird der Flugplatz Termez im Süden von Usbekistan von verschiedenen Nationen zur Versorgung der in Afghanistan eingesetzten ISAF-Truppen genutzt. Die dadurch stark gestiegene Zahl an Flugbewegungen hatte, da der Vogelschlagproblematik durch die örtlichen Betreiber zuvor offensichtlich keine Bedeutung beigemessen wurde und somit selbst grundlegende Maßnahmen nicht realisiert worden waren, eine Vielzahl von Vogelschlägen zur Folge. Aus diesem Grund wurde das Amt für Geoinformationswesen der Bundeswehr im Jahre 2004 beauftragt, Untersuchungen zum Vogelaufkommen durchzuführen und Vorschläge für Maßnahmen zur Verringerung der Vogelschlaggefahr zu erarbeiten.
Die Ergebnisse der vom Frühsommer 2004 bis zum Winter 2004/2005 durchgeführten Bestandsaufnahmen (angetroffene Vogelarten, Abschätzung der Individuenzahlen der für den Flugbetrieb besonders gefährlichen Arten) sowie Vorschläge zur Risikominderung werden hier vorgestellt.
Das Vogelschutzgebiet liegt in den Kreisen Kleve, Viersen, Heinsberg sowie der Stadt Mönchengladbach und hat eine Flächengröße von 7221 ha. Es zeichnet sich aus durch sehr unterschiedliche Biotoptypen großer ökologischer Bedeutung: Heide-/Sandtrockenrasen, Waldbereiche und Feuchtlebensräume unterschiedlichen Trophiegrades. Die Bedeutung des Vogelschutzgebietes liegt in den ungewöhnlich hohen Brutbestandsschätzungen, z. B. bei Teichrohrsänger, Heidelerche und Uferschwalbe. Auch die Bestände der Zugvögel und Wintergäste sind z. T. erheblich z. B. bei Löffelente, Tafelente und Gänsesäger. Innerhalb des Gebietes erfolgt ein Austausch zwischen den Rastgebieten im Norden und Süden sowie dem Maastal. Die stabilen Brut- bzw. Rastbestände von Graureiher, Graugans, Kormoran und Möwen unterstreichen die Bedeutung des Gebietes insbesondere für den Luftsport und den militärischen Tiefflug.
2005_1_vogelschutzgebiet_schwalm-nette-platte_meinweg.pdf (287.52 KB)2004
Anthropogene Veränderungen der Umwelt haben die Tierwelt Europas stetig und nachhaltig verändert. Während Verluste durch direkte Verfolgung bei den meisten Vogel- und Säugetier-Arten abgenommen haben, stieg das Ausmaß der Verluste durch die Technisierung der Umwelt, einschließlich der Landwirtschaft, und durch Schadstoffe zum Teil stark an.
In einem kurzen Überblick werden Verluste bei Vögeln und Säugern durch Kollisionen mit anthropogenen Strukturen im Luftraum (Luftfahrzeuge, Windräder, Gebäude und Freileitungen) sowie die von ihnen ausgehenden Störwirkungen dargestellt und bewertet. Beide, Kollisionen und Störungen, können zumindest lokal zu Rückgängen auch bestandsbedrohter Arten führen. Besonderes Gefährdungspotenzial geht von Freileitungen, Gebäuden (vor allem hoher Funktürme) und möglicherweise von den im großen Umfang geplanten (Off-shore) Windkraftanlagen aus. Luftfahrzeuge können vor allem als Störfaktor zu Problemen führen.
Der Deutsche Ausschuss zur Verhütung von Vogelschlägen im Luftverkehr (DAVVL) sowie sein militärisches Pendant im Amt für Wehrgeophysik sind im Jahre 2004 40 Jahre alt geworden, die Wichtigkeit und Bedeutung ihrer Aufgaben insbesondere auch im internationalen Bereich hat in dieser Zeit deutlich zugenommen. Die Bedeutung und die Effekte der Maßnahmen zur Vogelschlagverhütung spiegeln sich in den jährlichen Vogelschlagstatistiken. Umfangreiche ökologische Untersuchungen innerhalb und außerhalb der Flugplätze und Entwicklung neuer Warn- und Vorhersageverfahren wurden durch die Verfügbarkeit neuer Techniken wesentlich differenzierter durchgeführt bzw. verbessert. Besonders wichtige Erkenntnisse ergaben sich auch durch umfangreiche Untersuchungen über die Wechselbeziehungen zwischen Vogelzug und Wetter, die routinemäßig in Warnungen und Vorhersagen einfließen. Die anhaltende Bedeutung dieser Bemühungen spiegelt sich auch in einem nunmehr neu formierten und verstärkten Dezernat Biologie im Amt für Geo-Informationswesen der Bundeswehr wieder.
2004_2_vs-verhuetung_alterhut.pdf (167.25 KB)Zwei Jahre nachdem durch Vogelschlag ein Flugzeug (AWACS B 707) zum Absturz gebracht und die gesamte Besatzung getötet wurde, bemüht sich Elmendorf darum, dass eine derartige Tragödie sich niemals wiederholt.
2004_2_fowlplay_zum_foulspiel.pdf (110.85 KB)Vogelschläge stellen weltweit ein wachsendes Problem für die Sicherheit und die Wirtschaftlichkeit der zivilen Luftfahrt dar und verursachen jährlich Kosten von weit über 1 Mrd. Dollar. Zur Reduzierung vogelschlagbedingter Risiken hat die Federal Aviation Administration der USA für Flugzeugzellen, Windschutzscheiben und Triebwerke Lufttüchtigkeitsnormen entwickelt, wobei eine einzelne 4 lbs (1,82 kg) schwere Vogelmasse als das Maximum verwendet wurde, das bei den meisten Bauteilen getestet werden muss. Wir haben festgestellt, dass 38 der annähernd 650 in Nordamerika nistenden Vogelarten eine durchschnittliche Körpermasse von > 4 lbs haben. Bei den 31 Arten, von denen Angaben über den Populationstrend bekannt waren, gab es in den vergangenen 20 bis 40 Jahren bis 24 (77%) Populationswachstum, lediglich bei 2 Arten trat ein Rückgang auf und bei 5 gab es keine Änderung. Besonders wichtig ist, dass bei 13 von 14 Arten mit Körpermasse > 8 lbs (3,64 kg) ein Anwachsen der Population festgestellt wurde. Wenigstens 294 Kollisionen mit Vögeln > 4 lbs haben in den USA zwischen 1990 und 2001 erheblichen Schaden an Zivilflugzeugen verursacht. Bei 30% dieser Kollisionen waren mehrere Vögel beteiligt. Mehr als 6.022 Kollisionen ereigneten sich in Höhen von > 1.000 ft (GND), wenigstens 1.986 (33%) davon waren Vögel von > 4 lbs. Wir leiten daraus ab, dass Lufttüchtigkeitsnormen und Vorschläge, unterhalb 10.000 ft Flugbetrieb bei hoher Geschwindigkeit (> 250 kn = 288 mph) zuzulassen, noch einmal überdacht werden sollten, um dadurch den von angewachsenen Populationen großer Schwarmvögel ausgehenden Gefahren zu entsprechen. Ferner sind verstärkte Forschung und Entwicklungsarbeit bzgl. der Aufstellung von Radarsystemen zwecks Vogelerfassung erforderlich, damit Piloten vor Zugvogelschwärmen gewarnt werden können. Außerdem müssen Methoden entwickelt werden, wie Flugzeuge für die Vögel eher wahrnehmbar gemacht werden können. Schließlich sollten Wild-Biologen ihre Bemühungen um die Reduzierung oder Vergrämung von Populationen dieser großen Vögel in der Flughafenumgebung intensivieren. Für bestimmte besonders reichlich vertretene große Arten, wie z.B. die Kanada-Gänse (Branta canadensis) als Standvögel, werden wohl Arbeitsprogramme nötig sein, um Populationen in einigen Gebieten reduzieren zu können.
2004_2_bestandszunahme_vs-risiko_n-amerika.pdf (150.66 KB)In den 1990er Jahren stiegen die Winterbestände der im Regierungsbezirk Leipzig durchziehenden und rastenden Wildgansarten, insbesondere von Saatgans (Anser fabalis) und Blässgans (Anser albifrons), überproportional an. Daraus erwuchsen nicht nur für die Landwirtschaft sondern auch für die Flugsicherheit am Flughafen Leipzig/Halle Konfliktsituationen, die einer genaueren Untersuchung und Aufarbeitung bedurften.
In Niedersachsen, am Niederrhein und in Brandenburg an der Mittelelbe bestanden ähnliche Ausgangssituationen, die hier mittels eines Monitoringprogrammes sowie eines daran anschließenden Management-Projektes bewältigt wurden
Am Beispiel des Flughafens Hannover-Langenhagen wird die Entwicklung der Böden nach Einstellung von Düngemaßnahmen auf den Grünflächen im 6-jährigen Vergleich gezeigt. Der gewünschte Effekt, das Nährstoffangebot im Boden zu verringern, und somit die Grünmassenproduktion und das Längenwachstum der Gräser zu reduzieren, aber gleichzeitig die Heideflächen auszuweiten, wurde erreicht. Durch die veränderten Bedingungen sollen Vogelschlagschäden verringert werden.
2004_2_bodenentwicklung_duengung_haj.pdf (133.52 KB)Im Jahr 2003 geriet im Anflug auf einen deutschen Flughafen eine Taube in die Turbine einer Cessna und verursachte einen Schaden von rund 10.500,-- €. Der Luftfahrzeughalter verklagte daraufhin den Brieftaubenhalter, der aufgrund des Taubenringes ermittelt werden konnte, zu einem teilweisen Schadenersatz. Das Oberlandesgericht Hamm bestätigte das erstinstanzliche Urteil nach dem Leitsatz „Abgrenzung Tiergefahr zur Betriebsgefahr". Die Urteilsbegründung kann im Internet unter der Adresse www.nrwe.de, OLG Hamm, AZ 13 U 194/03 abgerufen werden und steht den Mitgliedern des DAVVL zudem im DAVVL-Online-Archiv zur Verfügung. Es wird hier nochmals wegen seiner großen Bedeutung mit vollem Text abgedruckt.
2004_2_folgenschwerer_vs_prozess.pdf (84.4 KB)In der Schweiz befasst sich die Forschungsstelle für Naturschutz und angewandte Ökologie AG mit dem Vogelschlagproblem auf Militärflugplätzen und hält auch engen Kontakt mit u.a. Zivilluftfahrt und Fluggesellschaften. Im Rahmen dieser Arbeiten ergab sich ein Gespräch mit einem Swissair-Piloten, dem die Arbeit der Forschungsstelle erläutert wurde, der aber seinerseits auch einen Kommentar zum „Flugsicherheitsrisiko Vogelschlag" abgab.
2004_2_erfahrungen_pilot.pdf (111.63 KB)Seit Mitte der 90er Jahre wird am Flughafen Dresden gemäß den Empfehlungen von HILD & HAHN (1997) zur nachhaltigen Vergrämung flugsicherheitsrelevanter Vogelarten eine Langgrasbewirtschaftung der Flughafen-Grünlandflächen betrieben. Im Zuge der Bird Control Aktivitäten am Flughafen werden zudem regelmäßig Vogelzählungen am Platz durchgeführt, bei denen nicht nur Vogelarten und deren Dichte ermittelt, sondern parallel die Vegetationshöhen auf den Beobachtungsflächen erhoben werden. Der vorliegende Artikel gibt die anhand dieser Erhebungen gewonnenen Erkenntnisse zur unterschiedlichen vogelvergrämenden Wirkung verschieden hoher Graslandvegetation wieder.
2004_2_langgraswirtschaft_strategischer_irrtum.pdf (155.36 KB)Durch die „Richtlinien zur Verhütung von Vogelschlägen im Luftverkehr“, herausgegeben durch den Bundesminister für Verkehr im Jahr 1976, wurden
die Betreiber deutscher Verkehrsflughäfen aufgefordert, einen Vogelschlagbeauftragten zu benennen. Die Flughafenbetreiber folgten diesen Richtlinien und
beauftragten Personen mit unterschiedlichsten fachlichen Voraussetzungen, die gemäß ihrer Ausbildung über mehr oder weniger biologische oder landschaftsökologische Fachkenntnis verfügten. Dieser Umstand war nicht grundsätzlich von Nachteil, zumal in den Arbeitsgruppen des DAVVL, in denen sich dieser Personenkreis regelmäßig traf, auf diese Weise ein weites Spektrum an Fachwissen vertreten war, so dass kompetente Berater für alle Themen, die neben den rein bio- und ökologischen Aspekten andere Fachbereiche berührten, unmittelbar vertreten waren.
Die Bird Control-Einheit ist in Ergänzung zu einem ausgeklügelten Biotopmanagement das zweite Standbein zur Gewährleistung biologischer Flugsicherheit an Flughäfen. Um deren Arbeitsziele klar zu definieren, bedarf es einer an die individuellen Verhältnisse des Flughafens angepassten Beschreibung der Aufgaben und ihrer Erfüllungsgrade. Eine lapidare Anweisung in der Form „Sie haben zur Aufgabe, die Vögel vom Platz zu vergrämen" reicht bei weitem nicht aus. Der Beitrag erklärt das Warum und beschreibt den Weg, wie man zu einer operationalisierten Zielvorgabe für die Mitarbeiter dieser Flugsicherheitsorganisationseinheit kommt.
2004_1_arbeitsanweisungen_birdcontrol-personal.pdf (191.56 KB)In Deutschland ist die Saatkrähe (Corvus frugilegus) eine gesetzlich besonders geschützte Vogelart. Es ist gemäß Bundesnaturschutzgesetz und Bundesartenschutzverordnung verboten, die Vögel zu töten oder zu fangen, ihre Nester zu zerstören oder ihre Eier zu entfernen und die Tiere während der Brut und Jungenaufzucht zu stören. Nur in wenigen begründeten Fällen können die oberen Naturschutzbehörden Ausnahmen von diesen Verboten erteilen: eine davon ist aus Gründen der Flugsicherheit bei Brutkolonien an oder auf Flugplätzen. Im vorliegenden Beitrag werden die Erfahrungen bei der Auflösung von zwei Brutkolonien der Saatkrähe im süddeutschen Raum beschrieben.
2005_1_interessenkonflikt_saatkraehen.pdf (158.38 KB)Das Auftreten von Vögeln in Flughafenbereichen ist in hohem Maße abhängig von deren Habitat-/Biotopstruktur und Vegetation. Flugsicherheitsrelevant sind jedoch nur einige wenige, im wesentlichen schwergewichtige und Schwarm-Vogelarten; die hier vorgestellten Untersuchungen erstrecken sich daher auch vornehmlich auf Biotope, in denen solche Arten vorkommen: Grünland, Gehölze und Feuchtland. Der Flughafen Friedrichshafen und insbesondere seine Umgebung zeichnen sich aus durch eine Vielzahl verschiedener Biotoptypen, was Rückwirkungen auf die Avifauna und mithin auf die Vogelschlagproblematik hat.
2004_1_biotopstruktur_vegetation_vs-verhuetung_friedrichshafen.pdf (292.67 KB)Zwischen April 2001 und März 2002 wurde bei wöchentlichen Zählungen der Vogelbestand auf dem Flughafen Friedrichshafen ermittelt. Insgesamt wurden 9000 Individuen in 83 Arten festgestellt, von denen 32 als Brutvögel nachgewiesen werden konnten. Von den 3 häufigsten Arten wird das jahreszeitliche Vorkommensmuster dargestellt.
2004_1_vogelwelt_flughafen_friedrichshafen.pdf (141.61 KB)Der Flugplatz Holzdorf in Sachsen-Anhalt liegt in einem durch sandige, nährstoffarme Böden geprägten Gebiet, in dem Kiefernforste, Ackerbau und Grünlandnutzung vorherrschen. Flugsicherheitsrelevante Vogelarten im Gebiet sind im Wesentlichen Greifvögel, Graureiher und Störche. Während der Zugzeiten und im Winter ist mit Schwärmen von Kiebitzen, Gänsen, Störchen, Kranichen, Aas- und Saatkrähen sowie Dohlen zu rechnen. Zur Minderung des Vogelschlagrisikos ist am Flugplatz Holzdorf aufgrund seiner naturräumlichen Lage neben einer Langgrasbewirtschaftung der Grünflächen mittel- bis langfristig der Ersatz von Grünland durch Heideflächen anzustreben. Problematisch sind größere Wildschweinbestände auf dem Flugplatz, die durch gezielte Maßnahmen bekämpft werden müssen.
2004_1_flugplatz_holzdorf_vs-verhuetung.pdf (187.71 KB)Lasergeräte der Laserschutzklasse 3B werden zum Einsatz gegen verschiedene Vogelarten diskutiert. Aufgrund ihrer potentiellen Gefährlichkeit für das menschliche Auge bestehen seitens der Unfallverhütungsvorschrift BGV B2 als auch der Europäischen Norm EN 60825-1 erhebliche Sicherheitsanforderungen für einen Einsatz in der freien Landschaft u.a. auch aus Gründen der Flugsicherheit. Anhaltende Blendeffekte und Nachbilder können zu Unfällen führen. Verschiedene Voraussetzungen eines erfolgreichen Lasereinsatzes gegen Vögel kollidieren mit mehreren Punkten der Sicherheitsvorschriften (Festlegung der Strahlwege, Vermeidung spiegelnder Reflexionen, plötzliche Richtungsänderungen, beschränkte Ausgangsleistung). Daneben bestehen tierschutzrechtliche Bedenken, da es am Vogelauge genauso wie am Menschenauge potentiell zu Verletzungen durch Laserstrahlen kommen kann. Zwei als Pistole bzw. Gewehr gestaltete Laser zur Vogelabwehr wurden im Februar 2003 vom Bundesministerium des Innern als Kriegswaffen eingestuft.
2004_1_lasereinsatz_probleme.pdf (112.53 KB)Der DAVVL wurde im Jahr 1964 gegründet, 1980 gab er sich die Rechtsform eines eingetragenen Vereins. Die Finanzierung des DAVVL erfolgt im Wesentlichen über die Internationalen Verkehrsflughäfen, denen dafür eine Beratung auf allen Gebieten der Vogelschlagverhütung einschließlich der Erstellung von Biotopgutachten und deren Fortschreibung zukommt. Als technisch modernste Methode zur Verhütung von Vogelschlägen zeichnete sich in den vergangenen Jahren zunehmend der Einsatz von Radargeräten zur Beobachtung des Vogelzuggeschehens ab. Darüber hinaus gewinnt die Behandlung störungsökologischer Themen für den DAVVL zunehmend an Bedeutung.
2004_2_40jahre_davvl.pdf (219.69 KB)2003
Wie auch andere Lebewesen, überleben Vögel durch Anpassung und Spezialisierung. Im Vergleich mit anderen Tieren ähnlicher Körpergröße sind relativ viele Vögel zweckmäßigerweise hochgradig dynamischen Ökosystemen angepasst. Folglich gelingt es ihnen recht gut, sich zwischen dem Menschen und den von ihm stark modifizierten Habitaten zu Recht zu finden. Vögel trifft man vorzugsweise in Feuchtgebieten an, z.B. in Flusstälern, Marschen und Küstenbereichen. Der Einfluss des Menschen auf die Vogelwelt in diesen Flachland-Habitaten ist für hochspezialisierte Arten nachteilig, kann aber andererseits für anpassungsfähige Arten durchaus positiv sein, was zu schnellem Anstieg ihrer Anzahl führt. Dies kann mit den Sicherheitsinteressen anderer „Vögel" des flachen Landes zu Konflikten führen - nämlich mit Flugzeugen. Wegen der flachen Orographie und der relativ niedrigen Bo-denpreise wird für die Anlage von Flughäfen häufig unbewirtschaftetes Feuchtland ausgewählt. Heutzutage symbolisiert die Luftfahrt gewissermaßen diesen Bewirtschaftungsprozess. In der westlichen Welt sind Polder und Bewirtschaftung für das Verschwinden riesiger Flächen natürlicher Landschaften verantwortlich. Holland insgesamt kann man als elementares Beispiel für eine solche Entwicklung ansehen. Doch gegenwärtig erlebt man hier eine neue gegenläufige Entwicklung, nämlich: die Erschließung der Natur. Als Ergebnis breiter politischer Unterstützung wird der Natur eine beträchtliche Polder-Land-Fläche zurückgegeben. Da Vögel außerordentlich beliebt sind, gelten große Vogelmengen als Zeichen des Erfolgs. Im Hinblick auf die Flugsicherheit ist es daher zwingend geboten, die Luftfahrt und den Naturschutz in die Raumplanung einzubeziehen.
2003_1_vogelreichtum_niederlande.pdf (132.34 KB)Im Jahre 2000 wurde das Vorkommen der Feldlerche (Alauda arvensis) auf dem Vorfeld des Flughafens Frankfurt/Main mit Hilfe der Revierkartierungsmethode untersucht. Für das Parallelbahnsystem wurde eine Dichte von 8,5 und für den Bereich der Startbahn 18 West eine Dichte von 5,5 Revieren pro 10 ha ermittelt. Im bundesdeutschen Vergleich sind diese Werte für binnenländisches Grünland außerordentlich hoch. Eine Erklärung bietet die sehr gute Ausprägung der benötigten Habitatparameter auf dem Vorfeld des Flughafen Frankfurt/Main: trockener Sandboden (bei dem die Drainage durch technische Maßnahmen unterstützt wird) und niedrige Vegetation. Die geringe Bodendeckung von 20 – 50% begünstigt auf einigen Flächen zusätzlich Nahrungssuche und Nestanlage. All diese Parameter werden durch das Langgrasmanagement gefördert.
2003_1_felderlechendichte_fra.pdf (205.75 KB)Der Flughafen Leipzig/Halle – 1000 ha Fläche, 2 S/L-Bahnen – weist im langjährigen Mittel innerhalb des Flughafens 7,9 Vogelschläge – Rate 9,86/10.000 Bewegungen – auf, die vorwiegend durch Möwen, Greifvögel und Krähen verursacht wurden. Schadens- und Kostenraten liegen auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau. Die eher zur Austrocknung neigenden Böden sind aus einer glazialen Sandlössdecke hervorgegangen und fruchtbar; das Klima ist durch Übergänge zwischen dem kontinentalen und atlantischen Klimagebiet charakterisiert. Die Grünlandwirtschaft strebt eine Ausmagerung der Böden an, zurzeit wird eine extensive Langgrasbewirtschaftung mit einer minimalen Bestandshöhe von 20-25 cm betrieben. Die Avifauna weist 60 verschiedene Arten auf, unter denen Graureiher, Gänse, Weißstorch, Kiebitz, Möwen, Tauben und Krähen die höchste Flugsicherheitsrelevanz haben.
In der Flughafenumgebung ereignen sich rund 30 % der Gesamtvogelschläge, die mittlere jährliche Anzahl liegt bei 2,6, was einer Rate von 1,89/10.000 Bewegungen entspricht. Der Umgebungsraum ist charakterisiert durch Habitatvielfalt; etwa 100 verschiedene Vogelarten wurden hier beobachtet. Die höchste Flugsicherheitsrelevanz kommt den Gänse-Arten als Wintergästen zu.
Ein Vogelschlagbeauftragter stellt innerhalb und außerhalb des Flughafens die Bird Control sicher..
Einer kurzen Schilderung des Hintergrunds des Autors folgen kurz gefasste Details hinsichtlich der Vogelschlagerfahrung der Deutsche Lufthansa AG im Allgemeinen und in Bezug auf diverse afrikanische Flughäfen.
Die Schadenanfälligkeit von Flugzeugen im Hinblick auf Vogelschlag wird durch einige Beispiele schwerer Unfälle und durch die Kostenstruktur von eingetretenen Vogelschlagschäden illustriert.
Besondere Aufmerksamkeit wird der zu erwartenden Aufprallenergie und theoretischen Aspekten allgemeiner Methoden zur Kontrolle des Problems gewidmet.
2003_2_uebersicht_vs-problem.pdf (191.04 KB)Der folgende Bericht beschreibt die Entwicklung der Vogelschläge mit deutschen Luftfahrzeugen in den Jahren 2001 und 2002 im Vergleich zu den Vorjahren, schwerpunktmäßig an internationalen deutschen Verkehrsflughäfen.
Nach den Maximalwerten aus dem Jahr 2000 sanken die deutschlandweit gemeldeten Vogelschlagereignisse in den beiden Folgejahren leicht; unter Berücksichtigung sinkender Flugbewegungen erreichte die Schlagrate erst im Jahre 2001 ihren Kulminationspunkt. Die nationale Schadensrate hingegen liegt seit 1999 homogen bei etwa 1,6; berücksichtigt man die von deutschen Luftfahrzeugen angeflogenen ausländischen Flughäfen, liegt der Anteil der Schäden pro 10.000 Flugbewegungen um 0,3 bis 0,4 Punkte höher. Über 40 % der beschädigten Luftfahrzeugteile sind Strahltriebwerke.
Erstmals nach 1990 kam es am 08.11.2001 wieder zu einem Flugunfall infolge eines Vogelschlags mit Totalverlust eines Tornado bei Vlieland/NL. Die Piloten konnten sich mit dem Schleudersitz retten.
Im Jahr 2001 traten im Flugbetrieb der Bundeswehr insgesamt 369 (Zwischenfallrate: 13,1 pro 10.000 Flugstunden) vogelschlagbedingte Zwischenfälle auf, davon verursachten 50 einen Schaden am Luftfahrzeug, während es im Jahr 2002 zu 354 (Zwischenfallrate: 10,2 pro 10000 Flugstunden) vogelschlagbedingten Zwischenfällen kam, von denen in 33 Fällen Schäden verzeichnet wurden.
Damit wurde 2002 das sehr positive Ergebnis des Jahres 2000 nochmals unterboten, und es konnte die günstigste Bilanz seit Bestehen der Bundeswehr verzeichnet werden.
Die ICAO führt in ihrem IBIS-System eine sog. Vogelschlag-Datenbank, an die alle Vogelschläge seitens der Luftfahrzeughalter gemeldet werden sollen. Da diese Meldungen bedauerlicherweise oftmals mit großem Zeitverzug eingehen, kann die internationale Statistik auch nur entsprechend berichten, zumal auch die ICAO ihre Jahresberichte unregelmäßig verteilt. Für das Berichtsjahr 2000 gingen 8.458 Meldungen von 30 Staaten über vogelschlagbedingte Zwischenfälle in 122 Staaten ein.
2003_2_vogelschlagstatistik_international_2000.pdf (125.37 KB)Vogelschläge treten im Straßenverkehr häufig auf, werden dort aber, wegen der geringen bis unbedeutenden Schäden, die sie verursachen, kaum quantitativ erfasst und bewertet. Der Vergleich mit den Ergebnissen einer 20jährigen Studie an einer süddeutschen Bundesstraßen-Strecke von 150 km Länge (1520 Einzelfahrten), knapp 3000 km Autobahn im selben süddeutschen Großraum sowie den relativen Häufigkeiten von Vogelschlägen einzelner Arten oder Gruppen von Vögeln im Luftverkehr zeigt erstaunliche Übereinstimmungen auf. So sind Krähen, Mäusebussard und Lachmöwen weit unterrepräsentiert in den Vogelschlagstatistiken im Hinblick auf ihre tatsächliche Häufigkeit, während (Haus)Tauben eine unverhältnismäßig hohe Vogelschlagrate zeigen. Die meisten Vogelschläge auf den Fernstraßen ereignen sich im Nahbereich der Ein- und Ausfahrten in Siedlungsbereiche, also bei vergleichsweise geringen Fahrgeschwindigkeiten. Autobahnen weisen erheblich weniger Vogelschläge als Bundesstraßen auf, so dass die These aufgestellt werden kann, Verkehrsverdichtung senkt die Vogelschlagrate. Im Verhältnis zu den Straßenverkehrsverlusten machen Vogelschläge im Luftverkehr größenordnungsmäßig nur ein Tausendstel bis Zehntausendstel aus.
2003_2_vs_strassenverkehr.pdf (175.68 KB)Eine Bewertung der Flugsicherheitsrelevanz von Vogelarten erforderte bis dato eine Experteneinschätzung. Sie hatte den Nachteil, dass sie für Außenstehende nicht immer in allen Punkten transparent war.
Der vorliegende Artikel beschäftigt sich mit der Herleitung von Indizes, die eine entsprechende Bewertung mathematisch nachvollziehbar machen und damit zu höherer Akzeptanz der Ergebnisse beitragen kann.
Der aus dem Englischen ins Deutsche übernommene Begriff „Bird Control" wird nicht nur im internationalen Verständnis sondern auch im täglichen nationalen Gebrauch unterschiedlich verwendet. Als kleinste Gemeinsamkeit kann wohl gelten, dass die Bird Control eine Aktivität oder Dienstleistung bezeichnet, die der Verhütung von Vogelschlägen auf Flughäfen und -plätzen dient. Um Klarheit in Bezug auf Inhalt und Umfang dieses Begriffes zu erzeugen und Missverständnissen vorzubeugen, wird in diesem Beitrag eine Definition über eine Beschreibung ihres Inhalts vorgenommen und die derzeitige Situation an deutschen Verkehrsflughäfen bzgl. der Bird Control kritisch beleuchtet. Empfehlungen zur Ausstattung und der Auswahl geeigneten Personals ergänzen den Beitrag.
2003_1_birdcontrol_deutsche_verkehrsflughaefen.pdf (150.06 KB)Geschildert werden die Verfahrensweisen, die in Kanada im Rahmen von Maßnahmen zur Verhütung von Zwischenfällen mit Wildtieren angewendet werden. Dienstvorschriften, Richtlinien und technische Hinweise werden inhaltlich im Einzelnen dargestellt. Eine besondere Bedeutung kommt der praktischen Geländearbeit als Voraussetzung für die Durchführung konkreter Maßnahmen sowie der Entwicklung und Verbreitung von Warnverfahren zu.
2003_1_neu_dienstvorschriften_flughafenbetreiber.pdf (157.22 KB)Am Münster/Osnabrück International Airport existierte schon früh ein geschärftes Bewusstsein für vogelschlagbedingte Flugsicherheitsrisiken, weshalb bereits in den 80er Jahren ein Gutachten zur Vogelschlagverhütung in Auftrag gegeben wurde. Veränderungen am Flughafen und in seiner Umgebung machten eine Aktualisierung des seit 1985 vorliegenden Biotopgutachtens notwendig. Die wesentlichen Ergebnisse und Empfehlungen des neuen Gutachtens werden vorgestellt und begründet.
2003_1_17jahre_vs-verhuetung_fmo.pdf (146.87 KB)In den Jahren 1998 bis 2002 wurden die Kleinsäuger auf den Grünlandflächen des Flughafen Bremen untersucht. Dabei kamen im Frühsommer und im Herbst auf vier Untersuchungsflächen jeweils 40 Lebendfallen zum Einsatz. In den fünf Untersuchungsjahren waren 96 % der gefangenen Kleinsäuger-Individuen Feldmäuse. Deren Bestand fiel nach einem Hoch im Jahr 1998 auf ein Minimum im Jahr 2001 und wuchs dann 2002 wieder leicht an. Auch während der höchsten Besiedlungsdichte 1998 war diese, trotz des optimalen Lebensraumes, im Vergleich mit 3,7 Individuen pro 100 m2 nur mittelmäßig hoch. Gleichzeitig entwickelten sich die Feldmausbestände auf den Untersuchungsflächen unterschiedlich. Auf zwei Untersuchungsflächen war sogar eine gegensätzliche Entwicklung der Feldmaus-Besiedlungsdichte zu beobachten. Welche der Einflussfaktoren Witterung, Intensität der landwirtschaftlichen Nutzung, Ausprägung des Grünlandes und Beschaffenheit des Bodens für die unterschiedliche Entwicklung verantwortlich sind, konnte bisher nicht im Detail geklärt werden. Sehr deutlich zeigen die Ergebnisse aber, dass die Zahl der auf den vier Kleinsäuger-Untersuchungsflächen beobachteten Vögel nicht von der Besiedlungsdichte der Kleinsäuger, sondern von der Verfügbarkeit der Kleinsäuger für die Vögel abhängt. Die Erreichbarkeit hängt einerseits von der Höhe und andererseits von der Dichte der Grünlandvegetation ab.
Für das Langgras-Management auf Marschböden sind folgende Empfehlungen zu geben, um die Verfügbarkeit der Mäuse für die Vögel zu reduziere
Auf allen Flächen ist ein dichter Aufwuchs der Gräser und eine geschlossene Grasnarbe anzustreben.
Flächen, auf denen jagende Vögel die Flugsicherheit besonders gefährden, weil sie in unmittelbarer Nähe zur Start/-Landebahn liegen, müssen besonders gepflegt werden. So muss auf Problemflächen eine wenig wüchsige und lockere Grünlandvegetation durch Düngung oder Nachsaat geeigneter Grasarten so verändert werden, dass sie dicht und hoch aufwächst.
Da Feldmäuse ab Mitte August ihre höchste Besiedlungsdichte erreichen, sollten Mahdtermine nach diesem Zeitpunkt vermieden werden.
Die Mahdtermine sollten so gelegt werden, dass Flächen, auf denen die Vögel die Flugsicherheit besonders gefährden, nie die einzigen frisch gemähten Flächen sind.
Die zukünftige Entwicklung der Feldmausbestände, der Langrasvegetation und der Vogelzahlen auf dem Bremer Flughafen muss weiter untersucht werden. Besonders muss dabei beachtet werden, wie stark bei hohen Besiedlungsdichten die Feldmäuse die Grünlandvegetation verändern und die Grasnarbe zerstören. Hierin liegt die Gefahr, dass die Feldmäuse durch ihren Fraß an der Vegetation rund um ihre Kolonien „kurzgrasige" Bereiche innerhalb des „langgrasigen" Grünlandes schaffen. Dies würde die Flächen für die jagenden Vögel wieder attraktiv machen
2003_1_zusammenhang_kleinsaeuger_greifvoegel_bre.pdf (312.18 KB)2002
Der auf einer Insel an einer großen pazifischen Vogelzugroute gelegene Vancouver International Airport (YVR) hat zwecks Schaffung eines Umfeldes, das einen sicheren Flugbetrieb ermöglichen soll, ein umfassendes Wildtier-Arbeitsprogramm entwickelt. YVR lockt eine breite Vielfalt von Vögeln an, darunter Enten, Möwen, Reiher, Kanadagänse, Schneegänse, Sperlinge, Schwalben, Krähen, Stare, Eulen, Greifvögel und Adler. Zum Wildtier-Arbeitsprogramm des Flughafens gehören ein Habitatbewirtschaftungs-Programm sowie ein Wildtierkontroll-Programm, die sich beide auf eine fachspezifische Datenbank gründen, die vom Flughafen durch die Verhaltensdaten der am Flughafen vorkommenden Wildtiere erweitert wird.
Im November 1999 hatte der YVR zwei Border Collies für die Wildtierkontrolle eingeführt. Dem Einsatz dieser Hunde gingen gründliche Untersuchungen voraus; und das Ganze war gut organisiert, da der Flughafen erkannt hatte, dass Erfolg von vielen wichtigen Faktoren abhängen würde. Vor der Übernahme irgendwelcher Verpflichtungen bei der Einführung der Hunde, führte der Flughafen Untersuchungen zum Betriebsklima im Mitarbeiterkreis und Standortbegehungen durch, konsultierte die örtlichen Tierärzte und Tierpfleger, und veranstaltete zahlreiche Diskussionen mit dem Hundetrainer und -beschaffer. Zu dem vom Flughafen eingeführten und auf diesen Untersuchungen beruhendem Programm gehörten die Einführung einer gründlichen Hundeführerausbildung, ein Eignungsprogramm, die Festlegung von Arbeitsrichtlinien und Verfahren für die Betreuung und den Umgang mit den Hunden, sowie Einzelheiten eines Plans für den Informationsaustausch.
Da Border Collies von Wildtieren als natürliche Räuber empfunden werden, ist zu erwarten, dass sie den Flughafen für Wildtiere weniger attraktiv machen, und dass daher die Anzahl der Wildtiere und somit auch die Häufigkeit der Vogelschläge zurück gehen. Vorläufige Erfahrungen mit der Leistung der Hunde sind gut, die Vogelmengen gehen schnell zurück, so auch der Einsatz von Pyrotechnik. Der Flughafen hat außerdem noch weitere positive Ergebnisse festgestellt, wozu - wegen des reduzierten Einsatzes von Pyrotechnik - eine geringere Lärmbelästigung gehört. Beim Schreiben dieser Zusammenfassung war die Begutachtung der Arbeit dieser Hunde noch nicht abgeschlossen; es wäre daher verfrüht, über die Auswirkungen des Hundeeinsatzes auf die Anzahl der Vogelschläge am Flugplatz Aussagen zu machen, insbesondere, da die Anzahl der Vogelschläge am Flugplatz mit 1,24/10.000 Flugbewegungen ohnehin recht niedrig ist.
Flughäfen locken große Vogelmengen und Schalenwild an, in erster Linie, weil sie
riesige Futter- und Nist-/Bruthabitate bieten, die frei sind von jeglicher Bedrohung
durch Räuber. Border Collies können in solchen Umgebungen ein wirksames Mittel
bei der Wildtierkontrolle eben dadurch sein, dass sie als Fressfeinde in das Ökosystem
eingebracht werden.
Gegenwärtige Methoden zur Verhütung von Vogelschlägen auf den Flugstrecken sind auf die militärische Fliegerei beschränkt und basieren hauptsächlich auf der Interpretation von Radarbildern. Diese sog. BIRDTAMS (Bird Notices to Airmen) gibt es in einer kleineren Anzahl westeuropäischer Luftwaffen bereits seit den 60er Jahren; sie bieten jedoch recht wenig Möglichkeiten der Erweiterung und Verbesserung, da Radarbeobachtungen die Vogelarten nicht unterscheiden. Sie können nicht den Forderungen der Zivilluftfahrt nach einer Risikoanalyse genügen. Hinzu kommt, dass andere gegenwärtig praktizierte Methoden nur die aktuellen oder zurückliegenden Gefahren für Flugzeuge berücksichtigen aber Änderungen der vogelbedingten Gefahren nicht vorhersagen können. In Europa hat der Luftverkehr erheblich an Umfang zugenommen; und für die kommenden 15 Jahre wird eine dreifache Zunahme erwartet. Daher ist die Entwicklung eines dynamischen Vorhersagemodells in Echtzeit und auf der Grundlage eines Geographischen Informations-Systems (GIS) sehr wichtig, mit dem - gestützt auf physikalische und dynamische den Vogelflug auslösende Prozesse - Änderungen hinsichtlich Höhe und Zeit dieser potentiell gefährlichen Flüge vorhergesagt werden können.
Ein weiterer Grund für die Entwicklung eines europäischen BAM sind außer der Erhöhung der Flugsicherheit die rechtlichen Aspekte. Die Vogelschutz-Richtlinie sowie die Fauna/Flora-Habitat-Richtlinie der Europäischen Gemeinschaft untersagen Tiefflug über Vogelschutzgebieten, um Störungen zu vermeiden. Für die Piloten sind aktuelle Informationen über solche Sperrgebiete unbedingt erforderlich. Das europäische BAM soll eine gemeinsame europäische Verfahrensweise hinsichtlich des gravierenden Problems der Vogel-/Flugzeugkollisionen fördern. Dies könnte ein erster Schritt in Richtung auf eine internationale Zusammenarbeit sein.
Die Initiative für den Beginn eines europäischen BAM kommt von der Königlich Niederländisch Luftwaffe in Zusammenarbeit mit der Universität Amsterdam und mit SOVON, der ornithologischen Bestandsaufnahme in den Niederlanden. Der Vorschlag für ein europäisches Projekt ist der Europäischen Gemeinschaft 2000 vorgelegt worden. Europäische Partner aus der Forschung sind zur Teilnahme an diesem Projekt aufgerufen.
Durch die der Artenvielfalt dienenden Maßnahmepläne örtlicher und staatlicher Behörden im UK werden u.a. die Schaffung von Feuchtgebieten, Röhrichten sowie offener Gewässer gefördert, um für eine breite Vielfalt zu schützender Arten geeignete Habitate zu gewinnen. Naturschutzgebiete und Renaturierungsvorhaben für Sand- und Kiesgruben, die der Erreichung dieser in den Maßnahmenplänen festgelegten Ziele dienen sollen, können - sofern sie in der Nähe eines Flugplatzes liegen - eine Zunahme des Vogelschlagrisikos bedeuten.
Das Britische Verteidigungsministerium oder jeder andere Flughafen können bei Wildtierzunahme oder bei Anlage von Deponien durch die das Vogelschlagrisiko erhöht wird, d.h. gegen im Umkreis von 13 km um den Flugplatz herum geplante Vorhaben sofortigen Einspruch einlegen. Konflikte zwischen Naturschutz und Vogelschlagrisiko können jedoch häufig bereits in einer frühen Phase durch Planungsänderung gelöst werden, sowie durch die Entwicklung von Organisationsplänen für die Überwachung von Risikoarten einerseits und für den Schutz der zu erhaltenden wichtigen Arten andrerseits. In diesem Beitrag werden die Konfliktfelder erörtert und Beispiele zur Arbeit in den Naturschutzgebieten vorgelegt, ohne dass die Flugsicherheit in Frage gestellt wird.
Der folgende Bericht behandelt die rechnerische Simulation von vogelschlaginduzierten Schäden am Tragflügel des Regionalflugzeuges Do328 von Fairchild/Dornier. Der Einsatz von expliziten Finiten-Elemente Programmen (FEM) ermöglicht die Berechnung von kurzzeitdynamischen Prozessen, wie z.B. den Vogelschlag innerhalb einer Prozessdauer von 4 msec. Dabei erhält man einerseits einen Eindruck über die inelastischen (zurückbleibenden) Deformationen der Zielstruktur (Flügel) sowie eine Aussage über die Vogelschlagresistenz in Form des Energieabsorptionsvermögens (EAC). Dies ermöglicht einen aussagekräftigen Vergleich mit theoretisch, bzw. empirisch ermittelten Daten zur Durchdringungsgeschwindigkeit und zum Energieabsorptionsvermögen (EAC) sowie einen Vergleich mit durchgeführten Zulassungsversuchen. Das Materialverhalten der Zielstruktur (Aluminium) wurde als elastisch-idealplastisch angenommen, d.h. die Verfestigung und Geschwindigkeitsabhängigkeit bleibt in dem verwendeten Materialmodell zunächst unberücksichtigt und ist im weiteren Optimierungsverfahren anzupassen. Die Idealisierung des Vogels findet standesgemäß nach Bird Strike Design Manual statt, d.h. es wurde ein Zylinder mit den Geometriedaten von Länge zu Durchmesser gleich 2 und wasserähnlicher Dichte verwendet sowie elastisch-idealplastisches Materialverhalten mit sehr geringem Elastizitätsmodul und sehr geringer Fließgrenze angenommen, so dass unmittelbar nach dem Auftreffen auf die Struktur ein Zerfließen des Zylinders (Vogels) zu erwarten ist.
Die gezeigten Simulationsergebnisse geben einen guten Eindruck über die Auswirkung des Vogelschlagereignisses auf die Struktur wieder, insbesondere im Hinblick auf die Deformationen und das Energieabsorptionsvermögen, welches qualitativ auch mit den empirischen Daten im Einklang ist.
Es bleibt festzuhalten, dass man neben theoretischen Werten und Zulassungsversuchen ein weiteres Werkzeug in Form eines expliziten FE-Codes (hier ABAQUS/explicit) zur Verfügung hat, um ein Vogelschlagereignis zu bewerten. Dies ist insbesondere in der Vorentwurfsphase von Strukturkomponenten im Flugzeugbau interessant, zwecks Reduzierung von Versuchen und Einsparung der dadurch entstehenden Kosten.
Besenheide (Calluna vulgaris) wäre auf Flughäfen im Hinblick auf das Vogelschlagproblem zwar ein optimaler Bodendecker, allerdings sind ihre Standortansprüche und Bewirtschaftungserfordernisse sehr komplex. Sie bevorzugt Sandböden aller Art und kommt sogar auf wechselfeuchten Böden mit guten Wuchsleistungen vor. Auf den meisten deutschen Flughäfen findet sie sich in mehr oder weniger ausgedehnten naturnahen Beständen, und zwar vornehmlich als trockene, frische oder feuchte Sand- bzw. Lehmheide. Für die Entwicklung der Bestände ist der Umstand von sehr großer Bedeutung, dass die Besenheide verschiedene Entwicklungsstadien durchläuft, die Zeitpunkt und Art der Pflege bzw. Bewirtschaftung festlegen. Die in Mitteleuropa üblichen Pflegemaßnahmen solcher Heiden in Form von Brennen oder Weidegang kommen für Flughäfen aus den bekannten Gründen nicht in Betracht; deshalb müssen solche Flächen in einem bestimmten Turnus gemäht und von Gehölzaufwuchs gereinigt werden, wobei sich als günstigster Mähzeitpunkt die Zeit nach dem Fruktifizieren bis ins Frühjahr hinein anbietet. Das gilt in ähnlicher Weise auch für die sog. Glockenheide-Nassheiden (Erica tetralix). Die gängigste langfristige Pflegeart für Heideflächen ist das sog. Plaggen, jedoch dürfte auf Flughäfen das weit weniger aufwendige sog. Choppern die geeignetere Pflegeart sein. Eine Neuansaat von Heideflächen kann in Anbetracht der damit verbundenen hohen Kosten sowie der aufwendigen Initialpflege nicht empfohlen werden. In jedem Fall erfordert die Festlegung der Bewirtschaftungsform von Heide aller Art vorhergehende detaillierte Einzelerhebungen und Boniturprogramme, um zu einer rationellen Bewirtschaftungsform zu kommen.
2002_2_calluna-heide_verkehrsflughaefen.pdf (141.96 KB)An den Flughäfen Bremen, Hamburg und Hannover wurden mehrtägige Probeeinsätze zur Vogelvergrämung mittels eines Border Collies durchgeführt. Der Einsatz des Hundes war überwiegend auf Flächen, die aus betriebstechnischen Gründen nicht durch Vegetationsmanagement zu beeinflussen waren, beschränkt. Dort überzeugte der Hund durch seine Arbeitsfreude, seine Fertigkeiten und seine Vergrämungsleistung, die außer bei Greifvögeln überwiegend sehr gute Ergebnisse aufwies. Sofern die notwendigen personellen Voraussetzungen für einen erfolgreichen Einsatz von Border Collies in Form von Full-Time-Bird Control Personal vorlägen, wäre die Verwendung von Border Collies auch auf einigen großen, insbesondere norddeutschen Flughäfen durchaus wirtschaftlich und empfehlenswert.
2002_2_vogelvergraemung_bordercollies.pdf (691.78 KB)Massierungen von Insekten im Luftraum können ein direktes Flugsicherheitsrisiko, z.B. durch Sichtbehinderung, sein, aber auch zu einer Massierung insektenjagender Vögel, wie Schwalben und Mauerseglern, führen und dadurch das Vogelschlagrisiko erhöhen. Es werden Formen und Ursachen der Wanderungen und Massierungen von Blattläusen, Marienkäfern, Kohlschnaken, Schwebfliegen und Schmetterlingen beschrieben, die besondere Bedeutung der Blattlausflüge hervorgehoben und die Schwierigkeit aufgezeigt, diese Massenflüge vorherzusagen. Zur Erfassung von solchen temporären Massierungen von Insekten und Vögeln sind Radargeräte am besten geeignet. Deren Beobachtungsdaten können Grundlage von Warnungen sein.
2002_2_fluginsekten_flugsicherheitsrisiko.pdf (136.04 KB)Zur Überwachung des Vogelzuges mit dem Ziel der Herausgabe aktueller Vogelschlagwarnungen (BIRDTAM) wird ein flächendeckendes Radar-Beobachtungssystem benötigt. Neben den mittlerweile routinemäßig genutzten S-Band Flugsicherungs- und Luftverteidigungsradarsystemen (ca. 10 cm Wellenlänge) existiert inzwischen ein relativ neues und modernes Netzwerk von C-Band Wetterradarsystemen (ca. 5 cm Wellenlänge) in den meisten europäischen Ländern. Diese führen kontinuierlich in ca. viertelstündlichen Abständen dreidimensionale Volumen-Scans der Atmosphäre durch. Unter der Vielzahl der daraus erstellten operationell verfügbaren Produkte sind auch solche, die neben den Wetterechos auch Clutter-Informationen über Vogelflugaktivitäten prinzipiell enthalten. Die Schwierigkeit liegt jedoch in der Interpretation dieser Produkte, die nur in Zusammenhang mit einer kompletten Analyse der meteorologischen Information durchgeführt werden sollte, um Wetterechos, Bodenechos, Echos aufgrund anormaler Ausbreitungsbedingungen und Vogelechos zu klassifizieren.
Insbesondere in den USA werden Anstrengungen unternommen das dortige NEXRAD - Wetterradarnetz für die Vogelzugbeobachtung zu nutzen.
Anfang der 1970iger Jahre wurde der Graureiher in allen Bundesländern Deutschlands unter Naturschutz gestellt. Nach Jahrzehnten intensiver Verfolgung nahmen mit der Unterschutzstellung die Bestände des Graureihers überall wieder sehr deutlich zu. Änderungen im Zugverhalten, im Verhalten gegenüber Menschen und der Erschließung neuer Nahrungsquellen beeinflussten zusätzlich im positiven Sinne die Überlebensstrategien des Graureihers. Mit der Bestandszunahme dieser Art und der Nutzung neuer Lebensräume wächst auch die Gefahr des Zusammenstoßes von Luftfahrzeugen und Graureihern.
2002_2_graureiher.pdf (141.09 KB)Die ICAO führt in ihrem IBIS-System eine sog. Vogelschlag-Datenbank, an die alle Vogelschläge seitens der Luftfahrzeughalter gemeldet werden sollen. Da die Meldungen bedauerlicherweise oftmals mit großem Zeitverzug eingehen, kann die internationale Statistik auch nur entsprechend berichten. Für das Berichtsjahr 1999 gingen 7.206 Meldungen von 38 Staaten über vogelschlagbedingte Zwischenfälle in 112 Staaten ein.
2002_1_vogelschlagstatistik_international_1999.pdf (104.64 KB)Der Flughafen Lübeck-Blankensee liegt südlich der Stadt in gewässerreicher Umgebung und umfasst 220 ha Fläche; jährlich werden mehr als 30.000 Flugbewegungen abgewickelt. Geomorphologisch ist das Flughafengelände durch die Eiszeit geprägt, d.h. es liegt im Bereich eines ehemaligen Eisstausees. Die Böden sind durch nährstoffarme Sande gekennzeichnet, stellenweise finden sich auch Podsole mit Ortstein und Staunässe bzw. stärkere Oberflächenvernässungen. Da die Bodenwertzahlen hier zwischen 17 und 30 liegen, stehen der Entwicklung eines schwachwüchsigen Magerrasens mit Langgrasbewirtschaftung keine wesentlichen Schwierigkeiten entgegen. Die Avifauna des Flughafens ist mehr oder weniger durch die Umgebung bestimmt; es finden sich Arten der verschiedensten Vogelgruppen mit unterschiedlichen ökologischen Ansprüchen. Besonders vogelschlag- und flugsicherheitsrelevant sind Graureiher, Kormoran, Gänse, Enten, Kiebitz, Möwen, Tauben, Star, Turmfalke und Mäusebussard. Das Umfeld des Flughafens ist gekennzeichnet durch eine hohe Habitat-Vielfalt. Während die vielen Schutzgebiete unterschiedlicher Provenienz Vogelarten binden, stellt die Mülldeponie westlich des Flughafens eine Risikofläche dar. Möglicherweise ergeben sich auch durch größere Seevogelbestände noch nicht genauer definierbare Flugsicherheitsrisiken, da Radarvogelzugbeobachtungen aus diesem Raum bislang fehlen.
2002_2_flughafen_luebeck-blankensee.pdf (212.53 KB)Seit 1998 ist der DAVVL e.V. offizielle Meldestelle für Vogelschlagereignisse in Deutschland. Dank der Meldungen von Luftfahrtgesellschaften verfügt er allerdings schon weit länger über verlässliches Datenmaterial. Typische Jahresgänge zum Vogelschlaggeschehen sind daher bekannt. Im Jahr 1999 und 2000 gab es deutliche Abweichungen vom üblichen Jahresgang der Vogelschläge. Die Ursachen werden analysiert und dargestellt. Es deutet alles darauf hin, dass im Jahr 1999 Probleme im Meldeverfahren einer großen deutschen Luftfahrtgesellschaft ausschlaggebend für den abnormen Kurvenverlauf waren. Im Jahr 2000 sorgte der Witterungsverlauf für Abweichungen von den üblichen monatlichen Vogelschlagzahlen.
2002_1_vogelschlagstatistik_1999_ursachen.pdf (163.29 KB)Nur wenige südamerikanische Länder unterhalten ein nationales Vogelschlagkomitee; auch Peru nicht, trotz einer fortschrittlichen Vogelschlag-Gesetzgebung. Der internationale Flughafen der Hauptstadt Lima ist eine der Drehscheiben im südamerikanischen Luftverkehr. Der Flughafen, der direkt an die Millionen-Metropole angrenzt, liegt im Wüstenstreifen, der sich von Ecuador bis weit nach Chile entlang des Pazifiks erstreckt. Aufgrund des spärlichen Nahrungsangebotes der Wüste finden sich Vögel im Wesentlichen nur entlang der Flüsse und in Stadtnähe, angezogen vom überall herumliegenden Müll. Wissenschaftliche Daten über Vogelschläge und Vogelvorkommen liegen kaum vor. Das Klimaphänomen "El Niño" ändert das Vogelaufkommen signifikant. Die Vogelschlagprobleme sind eng gekoppelt mit den sozialen Strukturen und hygienischen Verhältnissen.
2002_2_airport_lima.pdf (779.7 KB)Vor neun Jahren wurde der Flugbetrieb am Münchner Flughafen Franz-Josef-Strauss aufgenommen. Als Besonderheit kann gelten, dass dieser neue Flughafen bereits während der Planungsphase hinsichtlich Vogelschlagvermeidung optimiert wurde. Die Entwicklung des Vogelschlaggeschehens in den folgenden Jahren wird dargestellt und bilanziert. Erfolgreiche Strategien, aber auch verbliebene Probleme sowie im Rahmen des neuen Biotopgutachtens (Morgenroth 2001a) ausgesprochene Empfehlungen zur weiteren Optimierung der Situation werden vorgestellt und diskutiert.
2002_1_9jahre_vs-verhuetung_muc.pdf (175.69 KB)Die meisten vogelschlagrelevanten Wasservögel zeigten im Jahrzehnt von 1990 bis 2000 im Umfeld des Münchner Flughafens mehr oder weniger stark rückläufige Tendenzen, die auf zwei Hauptursachen zurückzuführen sind. Erstens führte die Einstellung der Zufuhr von Abwasser aus der Münchner Stadtkanalisation in das Ismaninger Speichersee-Gebiet zum Rückgang insbesondere bei den Mauserenten auf etwa ein Fünftel der früheren Bestände und zweitens macht sich der überregionale Rückgang der Wasservögel auf Grund der Verbesserungen der Wasserqualität nachhaltig bemerkbar. Zu Zunahmen markanten Ausmaßes kam es lediglich bei den, möglicherweise durch Bejagung verursachten Nahbereichsflügen von Graugänsen aus dem Münchener Stadtgebiet, welche inzwischen den Flughafen-Nahbereich errecht haben.
2002_1_wasservogelbestaende_muc_1990-2000.pdf (503.06 KB)Als Lebensraum innerhalb des Kulturlandes haben die Wiesen stark gelitten: Dünger und häufiger Schnitt bringen die Blumen zum Verschwinden. Damit geht aber auch die Verarmung der Vogelwelt des Wiesenlandes einher. Wer in Wiesen brüten muss, hat seit Jahrzehnten nichts mehr zu lachen. Jetzt gilt es, die Wiesenvögel im hohen überdüngten Gras nicht aus den Augen zu verlieren.
2002_1_wiesenvoegel_zu_gruen.pdf (111.1 KB)Der agrarstrukturelle Anpassungsprozess wird vor allem in benachteiligten Regionen dazu führen, dass extensives, maschinell nicht oder nur schwer bewirtschaftbares Wirtschaftsgrünland in beträchtlichen Flächenanteilen aus der bisherigen Nutzung fallen wird. Großflächige extensive Weidesysteme mit Rindern und/oder Schafen werden zur Offenhaltung und zur Sicherung der ökologischen Potenziale solcher Gebiete als geeignet angesehen. Wichtige Voraussetzungen für die Etablierung extensiver Weidesysteme sind günstige Rahmenbedingungen wie z.B. Flächengröße, Betreiberstrukturen, Vermarktung und Förderprogramme. Entscheidend ist aber auch die Definitionsfrage, was ein extensives Weidesystem genau ist? Die Analyse existierender großflächiger Extensivweideprojekte zeigt, dass trotz der Unterschiedlichkeit von Naturraum, Tierrasse und Herdengröße Gemeinsamkeiten bestehen. Sie beinhalten einen bestimmten Anteil an ungenutzten Strukturelementen, an selektiven Weideresten und einen geringst möglichen Betriebsmittel- und Arbeitszeiteinsatz. Anhand von Beispielen wird für verschiedene Naturräume und verschiedene Tierarten und -rassen illustriert, wie eine naturverträgliche Extensivbeweidung charakterisiert, vielleicht sogar definiert werden kann.
2002_1_extensivebeweidung_naturschutz.pdf (131.95 KB)2001
Die ICAO führt in ihrem IBIS-System eine sog. Vogelschlag-Datenbank, an die alle Vogelschläge seitens der Luftfahrzeughalter gemeldet werden sollen. Da die Meldungen bedauerlicherweise oftmals mit großem Zeitverzug eingehen, kann die internationale Statistik auch nur entsprechend berichten. Für das Berichtsjahr 1998 gingen 6.239 Meldungen von 38 Staaten über vogelschlagbedingte Zwischenfälle in 110 Staaten ein.
2001_2_vogelschlagstatistik_international_1998.pdf (96.95 KB)Die Luft-Navigations-Kommission (Air navigation commission) hat auf Ihrem elften Treffen der 157. Sitzung am 14. Juni 2001 einen Vorschlag zur Änderung des Anhangs 14 - Aerodromes, Vol I - Aerodrome Design and Operations und folgerichtig eine Änderung zum Anhang 15 - Aeronautical Information Service, die Vogelschlagverhütung auf und im Umgebungsbereich von Flughäfen betreffen, erwogen. Die Vorschläge wurden mit der Bitte um Stellungnahme den Staaten und internationalen Organisationen unterbreitet. Die Änderungsvorschläge entstammen dem Wunsch von Staaten, internationalen Organisationen und Experten, die sich speziell mit dem Vogelschlagproblem befassen. Sie haben zum Ziel, die bestehenden Bestimmungen über Vogelschlagverhütung des Annex 14 Vol I zu stärken.
2001_2_icao_standards.pdf (91.15 KB)Insgesamt 286 vogelschlagbedingte Unfälle zwischen 1950 und 1999 mit Militärflugzeugen aus 32 Ländern sind in diesem sowie in zwei früheren Beiträgen zusammengestellt. Schwere Unfälle sind solche, bei denen ein Flugzeug zerstört oder Menschen getötet wurden. Der vorliegende Beitrag enthält 59 „neue“ Vogelschlagunfälle aus den 32 Ländern aus dem Zeitraum 1950 bis 1999, und außerdem weitere Einzelheiten über 110 bereits früher erfasste Unfälle. Von den in erster Linie betrachteten Ländern gehören die meisten zu Europa, Kanada, USA, Israel, Australien und Neuseeland. Bei den meisten Ländern wurden die Daten durch militärische Flugsicherheitsdienststellen, örtliche Vogelschlagexperten oder Luftfahrtchronisten zur Verfügung gestellt oder bestätigt. Auch inoffizielle Quellen wurden in größerem Umfang genutzt. Die Aufzeichnungen sind je nach Land in unterschiedlicher Weise immer noch nicht vollständig.
Von diesen 286 schweren vogelschlagbedingten Unfällen waren wenigsten 63 mit tödlichem Ausgang, d.h. es gab 141 Todesfälle - davon 137 im Flugzeug, 4 am Boden. Die 90er Jahre waren mit 68 vogelschlagbedingten Todesfällen das „teuerste“ Jahrzehnt. Länder mit einem Maximum bekannt gewordener vogelschlagbedingter Unfälle in den Jahren 1950 bis 1999 sind Deutschland (60 Flugzeuge aus wenigstens 8 Ländern), Vereinigtes Königreich (47), und USA (46+). In den meisten Fällen waren Jagdflugzeuge oder Kampfflugzeuge beteiligt mit jeweils einem Triebwerk (wenigstens 179 Unfälle) oder zwei Triebwerken (40+), und Düsen-Schulungsmaschinen (34+). Unter den übrigen Militärflugzeugverlusten seit 1950 befanden sich sieben 4-motorige, davon drei in den 90er Jahren.
Seit 1950 wurden viele weitere schwere vogelschlagbedingte Unfälle mit Militärflugzeugen in Asien, insbesondere Indien, und einige in Afrika und Südamerika gemeldet. Diese meist inoffiziellen und nicht unbedingt zuverlässigen Meldungen werden kurz dargestellt.
Es werden die Ergebnisse einer eingehenden Analyse der ersten kontinuierlichen Beobachtungsreihe an einem Flugplatzradar ASR-2000 (DFS-Radaranlage München-Süd) auszugsweise und beispielhaft vorgestellt. Die komplette Analyse liegt dem DAVVL e.V. in zwei Halbjahresberichten vor. Neben einer kurzen Beschreibung der Methodik werden exemplarisch Intensitäts- und Richtungsverläufe, Tagesgänge und zeitlich-räumliche Muster der Vogelflugaktivität aus dem Zeitraum 1.2.98 - 31.7.98 vorgestellt. Zudem wird der Zusammenhang von Vogelzugintensität und Vogelschlaghäufigkeit präsentiert.
Die Ergebnisse sind als Grundlage für Biotopgutachten und zur Abschätzung der Vogelschlaggefährdung im Umfeld des Flughafens geeignet. Aus ihnen können Empfehlungen und Präventivmaßnahmen abgeleitet werden. Weitere Analysen werden auch für weitere Flughäfen folgen.
Auf der Basis des neuen Biotopgutachtens zur Vogelschlagverhütung am Flughafen Bremen hat es grundlegende Umstellungen in der Bewirtschaftung der Grünflächen gegeben. Die bislang übliche, von ansässigen Landwirten nach agrarwirtschaftlichen Gesichtspunkten ausgerichtete Behandlung der Grünflächen wich einer extensiven Langgrasbewirtschaftung, die in konsequenter Weise an Flugsicherheitsaspekten ausgerichtet ist und neuerdings von landwirtschaftlichen Lohnunternehmern ausgeführt wird. Der Beitrag beschreibt die Ausgangs- und derzeitige Ist-Situation und legt den Entscheidungsprozess für den Einsatz von landwirtschaftlichen Lohnunternehmern und hinsichtlich der Mähgeräte unter Nennung organisatorischer und wirtschaftlicher Aspekte dar.
2001_2_vogelschlagverhuetung_gruenland_bre.pdf (177.53 KB)Die die Pflege der Grünflächen begleitenden, angewandten Untersuchungen wurden auf Grund der bisherigen Erfahrungen neu ausgerichtet. Das Hauptaugenmerk der zukünftigen Untersuchungen liegt auf der Abtestung von Pflegevarianten, die den sehr unterschiedlichen, standortbedingten Wachstumsvoraussetzungen innerhalb des Flughafengeländes Rechnung tragen. So werden künftig in einfach mit Großgeräten zu pflegenden Steifenversuchen extensive Mulch- und Schnittvarianten speziell auf ihre Eignung für Standorte mit weiterhin hoher bzw. niedriger Biomasseproduktion überprüft. Die so gewonnenen Erkenntnisse können rasch auf die Großflächenpflege übertragen werden. Die kleinflächigen, langjährig durchgeführten Parzellenversuche wurden im Jahr 2000 letztmals beobachtet.
Auf dem vorliegenden, mageren Standort zeigte sich, dass hier schnell eine starke Aushagerung herbeigeführt werden kann. Je extensiver die Pflege von mageren Grasnarben erfolgte, desto lückiger wurden die Narben. Auf der Variante ohne Nutzung stellten sich nach ca. 5-6 Jahren unerwünschte Pflanzenarten (insbesondere Gehölze) ein.
Die 1999 und 2000 angelegten, großflächigen (75 x 150 m) Streifenversuche werden erst in den nächsten 1-2 Jahren für die Großflächenpflege verwertbare, gesicherte Ergebnisse liefern.
Im Umgebungsraum des Flughafens München, dem Erdinger Moos, existieren viele Kiesabgrabungen unterschiedlichster Größe, die von Wasservögeln in Abhängigkeit von Jahreszeit, Lage, Größe, Wasserzustand und Umgebungsfaktoren unterschiedlich frequentiert werden. Sie stellen insoweit ein Flugsicherheitsrisiko in Bezug auf Vogelschlag dar. Aufgrund wachsender Vogelschlagzahlen außerhalb des Flughafens ist Handlungsbedarf geboten. Vorgestellt werden Empfehlungen für die Genehmigung von Nassabgrabungen, die in Abhängigkeit von Zonen unterschiedlicher Flugsicherheitsrelevanz variieren. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Methode der Vorabverfüllung gelegt, von der man sich eine Verminderung des Vogelschlagpotentials durch Senkung der Wasservogelzahlen trotz fortschreitender Abgrabungstätigkeit erhofft.
2001_2_nassauskiesungen_vogelschlagverhuetung.pdf (187.87 KB)Die Insel Fehmarn weist 3 Naturschutzgebiete auf, die aufgrund ihrer Naturausstattung - insbesondere Avifauna - für den Flugbetrieb in diesem Bereich - Militär- und Allgemeine Luftfahrt - wichtig sein dürfte. Das NSG „Grüner Brink“ im Norden der Insel liegt im Bereich der Wasservogel-Zugroute des Fehmarn-Nordsee-Wasserweges und weist nahezu alle heimischen Limikolen-Arten auf. Das NSG „Wallnau“ an der Westküste wurde für die Bedürfnisse der Tier- und Pflanzenwelt optimiert, um den jahreszeitlich wechselnden Erfordernissen der Wasservogelwelt Rechnung zu tragen. Das in der Südwestecke der Insel gelegene NSG „Krummsteert-Sulsdorfer Wiek“ ist ein herausragender Brut-, Rast- und Überwinterungsplatz für die verschiedensten Wasservogelarten. Ein weiteres Naturschutzgebiet im Nordwesten der Insel ist geplant.
2001_2_naturschutzgebiete_fehmarn.pdf (98.86 KB)Der Flughafen Dresden liegt nördlich der Stadt, hat eine Flächengröße von 210 ha und ein Startbahnsystem 04/22 von 2500 x 51 Metern.
Basierend auf den Daten der DLH, die allerdings hier nur ca. 40 % des Flugbetriebs abwickelt, werden hier im langjährigen Mittel innerhalb des Flughafens 5 Vogelschläge registriert, was einer Rate von ca. 4,0/10.000 Bewegungen entspricht. Außerhalb des Flughafens war die Zahl der Zwischenfälle nur geringfügig niedriger. Beteiligt an diesen Zwischenfällen waren in erster Linie Kleinvögel, Mäusebussard und Turmfalke. Auf leichten sandigen Böden mit geringem Wasserhaltevermögen wachsen hier in erster Linie Rotschwingel-Rasen, die z.T. sehr mager und trocken sind.
Einige wenige Ruderal- und Feuchtbiotope sind aber Grund dafür, dass hier nahezu 60 Vogelarten vorkommen, unter denen Rabenvögel mengenmäßig dominieren. Im Umgebungsraum werden zeitweilig Wasservögel zu einem Flugsicherheitsproblem, denn Feuchtbiotope sind in diesem Raum in hohem Maße flugsicherheitsrelevant.
Die wichtigsten Ergebnisse der jährlich vom Amt für Wehrgeophysik durchgeführten statistischen Analysen gemeldeter Vogelschlagzwischenfälle werden für die Jahre 1999 und 2000 zusammenfassend und vergleichend präsentiert.
Insgesamt traten im Jahr 1999 im Flugbetrieb der Bundeswehr 418 (Zwischenfallrate: 17,4 pro 10000 Flugstunden) vogelschlagbedingte Zwischenfälle auf, davon verursachten 64 einen Schaden am Luftfahrzeug, während es im Jahr 2000 zu 371 (Zwischenfallrate: 16,2 pro 10000 Flugstunden) vogelschlagbedingte Zwischenfälle kam, von denen in 54 Fällen Schäden verzeichnet wurden. Es traten keine vogelschlagbedingten Flugunfälle und keine Personenschäden auf.
Der Vergleich mit den Vorjahren [1 - 4] zeigt, dass die Werte weiterhin im Bereich normaler statistischer Schwankungen liegen.
Der hier vorgelegte Beitrag basiert auf dem Protokoll der 9. Sitzung der DAVVL-Arbeitsgruppe Radar-Wetter-Vogelzug, die am 15.11.2000 beim Amt für Wehrgeophysik in Traben-Trarbach abgehalten wurde. Wichtigstes Ergebnis war, dass die mittels ASR gewonnenen Radar-Vogelzug-Daten für das ATIS-System nutzbar sind, und dass bei den neuen LV-Radargeräten der Bundeswehr neue Lösungen für die Datengewinnung zu Zwecken der Vogelzugbeobachtung gesucht werden müssen. Die Umstellung auf die moderne Radartechnik - u.a. dreidimensionales Radar - wird auch neue und bessere Möglichkeiten der Radar-Vogelzug-Beobachtung, aber auch der Vogelschlagwarnung eröffnen, erfordert jedoch Zeit.
2001_1_radarornithologie_vogelschlagwarnung_deutschland.pdf (109.53 KB)Vorliegende Arbeit enthält eine Einführung sowie eine kurze Betrachtung zur Diskussion über die deutlich gewachsene Notwendigkeit einer angemessenen gesetzlichen Haftpflichtversicherung der Flughäfen und/oder der Flugsicherung; ferner werden bekannt gewordene vogelschlagbedingte Schäden und eine Analyse erörtert, aus der hervorgeht, dass in einer zunehmend prozesssüchtigen Welt sorgfältig geplante Vergrämungsmaßnahmen erforderlich sind.
2001_1_moeglichkeiten_finanzielleschaeden_vs.pdf (124.74 KB)Das von der Flughafen Köln/Bonn GmbH entwickelte und vertriebene avifaunistische Erhebungs- und Analyseprogramm „Bird-Control“ ist auf Anregung der DAVVL-Arbeitsgruppe Flughafenökologie entwickelt worden. Das Programm ist speziell als Instrument zur Erfassung und Dokumentation der von Vögeln für den Luftverkehr ausgehenden Gefahren ausgelegt, indem es neben den für die Erhebung (Grundlage: Punkt-Stopp-Methode) und Analyse der Vogelwelt notwendigen, komfortabel gestalteten Anwendungen auch die Möglichkeit zur Dokumentation von Vogeltotfunden und den durchgeführten Bird-Control-Maßnahmen bietet. Das Programm erscheint ausgereift, anwendungsfreundlich und preiswert, weshalb es zur Nutzung sehr empfohlen werden kann.
2001_1_avifaunistisches_programm_birdcontrol.pdf (101.37 KB)Für viele Kanadier ist das Erscheinen der Kanadagans ein eindrucksvolles Zeichen des Jahreszeitenwechsels. In jedem Frühjahr und Herbst sehen wir sie über uns hinwegfliegen und für die meisten ist das ein wunderschönes, herrliches Erlebnis. Für andere wiederum ist diese vertraute V-Formation eine Mahnung, dass Kanadagänse sehr schnell zum großen Problem für die Wildtier-Kontrolle an Flughäfen werden können.
In diesem Bulletin beschäftigen wir uns mit den wachsenden durch Kanadagänse (und andere wandernde Wasservögel) verursachten Problemen und mit den aus der Habitatpflege und der Vergrämung für die Wildtierkontrolle entstehenden Folgerungen. Wir möchten hiermit dem Personal der Wildtierkontrolle umfassende Kenntnisse vermitteln, wie man die Probleme mit Kanadagänsen besser verstehen, voraussehen und entsprechend behandeln kann. [1]
[1] Anmerkung der Schriftleitung: Diese kanadische Veröffentlichung wird deshalb hier abgedruckt, weil die Kanadagänse auch in der Bundesrepublik Deutschland seit einigen Jahren in starker Zunahme begriffen sind und sich z.T. ganzjährig im Einzugsbereich einiger Verkehrsflughäfen aufhalten.
Der Flughafen Berlin-Tegel liegt im nördlichen Stadtgebiet und hat eine Flächengröße von 466 ha sowie 2 Start-/Landebahn-Systeme 08/26. Die auf Lufthansa-Daten beruhende Vogelschlagstatistik weist im mehrjährigen Mittel 10 Vogelschläge/Jahr innerhalb und 5,7 Vogelschläge/Jahr außerhalb des Flughafens auf. Dies entspricht einer Rate von knapp 2,0/10.000 Bewegungen (innerhalb) bzw. 1,09/10.000 Bewegungen (außerhalb). Auf den durchweg armen Böden des Flughafens haben sich verschiedene Magerrasentypen, aber auch Calluna-Heiden entwickelt, die randlich z.T. von Eichen-Birken-Kiefern-Beständen und Erlenwäldern umschlossen werden. Innerhalb des Flughafengeländes kommen 64 Vogelarten vor, von denen Kleinvögel wie Schwalben/Mauersegler, Lachmöwen, Greifvögel und Krähen am stärksten an Vogelschlägen beteiligt waren.
Die Umgebung des Flughafens spielt insofern eine Rolle für die Flugsicherheit, als sie das Reservoir darstellt insbesondere für die flugsicherheitsrelevanten Vogelarten Lachmöwe, Nebelkrähe und Greifvögel, die in den Umgebungsräumen ihre Schlaf- und Brutplätze haben. Möglichkeiten zur Veränderung dieser Biotope sind kaum gegeben, so dass den direkten und indirekten Vergrämungsmaßnahmen auf dem Flughafengelände selbst durch entsprechendes Biotopmanagement eine besondere Bedeutung zukommt.
Der folgende Bericht beschreibt die Fortschreibung der Statistik über die Vogelschläge mit deutschen Luftfahrzeugen, schwerpunktmäßig an deutschen Verkehrsflughäfen, für die Jahre 1999 und 2000 im Vergleich zum vorhergehenden Jahr 1998.
Nach einem Jahr des Einbruches an Vogelschlagmeldungen bei der Deutschen Lufthansa AG (DLH) (Morgenroth 2001) kam es im folgenden Jahr 2000 zu einem starken Anstieg an gemeldeten Vogelschlägen. Diese Entwicklung fand keine Bestätigung durch Schlagzahlen von Linien- und Charterfluggesellschaften (SLC) und Allgemeiner Luftfahrt (GAH), die eher eine entgegengesetzte Tendenz aufwiesen. Bedingt durch den hohen Verkehrsanteil der DLH an deutschen Flughäfen wirken sich Änderungen bei der Lufthansa stark auf die Gesamtstatistik über alle Vogelschläge in Deutschland aus (Morgenroth 2001).
2000
In der Schriftenreihe „Vogel und Umwelt“ erschienen in Heft 9/5, 1998 mehrere Beträge über den Kormoran insbesondere in den Bundesländern Hessen und Rheinland-Pfalz. Diese verschiedenen Aufsätze werden von den Verfassern in straffer Form zusammengefasst, wobei auch auf die Problematik „Fischereiwirtschaft - Vogelschutz“ eingegangen wird und Vergrämungsmöglichkeiten aufgezeigt werden.
2000_1_problemvogel_kormoran.pdf (109.58 KB)Der Weißstorch brütet in Mitteleuropa als typischer Kulturfolger in direkter Nachbarschaft des Menschen. Bedingt durch sein Gewicht, seine relativ geringe Wendigkeit beim Flug, sowie seine ausgeprägten Zugbewegungen als Langstreckenzieher ist er als vogelschlagrelevante Art einzustufen. Die mitteleuropäische Storchenpopulation hat seit 1950 einen extremen Rückgang zu verzeichnen. Grund dafür ist neben der Lebensraumzerstörung in den Brutgebieten die drastische Verschlechterung der Überwinterungsbedingungen im Sahel sowie Verluste auf dem Zug in die Winterquartiere. Für das Vorkommen von Störchen sind nahrungsreiche Lebensräume eine wesentliche Voraussetzung. Zusätzlich muss die Nahrung auch leicht zugänglich sein, damit der relativ große Energiebedarf dieser Großvögel gedeckt werden kann. Wie ein konkretes Beispiel zeigt, können sogenannte Winterstörche, die aus Gehegezüchtungen stammen, zum Problem für die Flugsicherheit an Flughäfen werden, da sie weniger scheu sind und im Winter Mitteleuropa nicht verlassen.
2000_1_weissstorch.pdf (145.68 KB)In den Jahren 1985 bis August 1999 verzeichnete die USAF ca. 38.000 Vogelschläge, die eine Schadenssumme von mehr als 500 Mio. US $ zur Folge hatten. Diese Daten sind im Internet abrufbar und werden in diesem Beitrag hinsichtlich des Tages- und Jahresganges der Vogelschläge, der Flugphasen, der beteiligten Arten und der entstandenen Kosten analysiert.
2000_2_vogelschlaege_us-airforce1985-1999.pdf (141.84 KB)Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den zunehmenden Risiken für Flugzeuge und Triebwerke durch die nachweisbare Zunahme der Gänsepopulationen in Nordamerika. Aus offiziellen Daten geht hervor, dass Vogelschläge mit Gänsen an Flugzeugen und Triebwerken, insbesondere in Nordamerika, zunehmen, was nach Schätzungen des Landwirtschaftsministeriums durchaus dem Populationswachstum standorttreuer Gänse entspricht. Flughafenverwaltungen müssen zusammen mit staatlichen Stellen eine Strategie entwickeln, wie man sich des Problems großer Vogelschwärme anzunehmen hat. Die vorliegende Veröffentlichung enthält auch eine statistische Gesamtübersicht zu den Risiken durch Vögel aller Größen in Nordamerika im Vergleich zu anderen Regionen. Insgesamt zeigen diese Daten, dass es in Kanada und in den USA eine merkliche Verbesserung im Kampf gegen die Risiken durch schadenverursachende Vögel an Flughäfen gibt - wenn man von der Zunahme der Vogelschläge mit Gänsen einmal absieht. Flughafenbetreiber und Aufsichtsbehörden sind stets gefordert, dafür zu sorgen, dass besonders schwere Triebwerksvogelschläge vermieden werden. Wirksame Vogelkontrolle an Flughäfen ist jetzt und in Zukunft erforderlich.
2000_2_triebwerk-hersteller_gaenseschwaerme_n-amerika.pdf (155.49 KB)Im Jahresdurchschnitt werden durch etwa 3000 Vogelschläge an Flugzeugen der USAF Schäden in Höhe von 50 bis 80 Millionen US-Dollar verursacht. Weltweit entstehen der Flugzeugflotte hierdurch Kosten von schätzungsweise mehr als 3 Billionen US-Dollar im Jahr. Es werden Argumente dargelegt, die im Rahmen der Vogelschlagbekämpfung bei der Musterzulassung mit bedacht werden sollten. Ferner werden einige Methoden aus jüngster Zeit beschrieben, durch die die Anzahl der Kollisionen insbesondere mit Vogelschwärmen und einzelnen Großvögeln erheblich reduziert werden kann. Zur Reduzierung der Vogelschlaghäufigkeit werden bei diesen neueren Methoden aero- und bio-wissenschaftliche Erkenntnisse gemeinsam genutzt.
Mit dieser Veröffentlichung soll eine Grundlage für Gespräche über die Musterzulassung im Hinblick auf die Vogelschlagfestigkeit und Vogelschlagvermeidung geschaffen werden.
Die Umsetzung der FFH-Richtlinie ist ein wesentlicher Bestandteil der ”Agenda 21” und der ”Biodiversitätskonvention” zur dauerhaften Entwicklung und nachhaltigen Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen unter besonderer Berücksichtigung der biologischen Vielfalt. Bei Anwendung der vorgestellten Kriterien werden in Nordrhein-Westfalen ca. 5 Prozent der Landesfläche unter die besonderen Rahmenbedingungen der FFH- und Vogelschutzrichtlinie fallen. Hier gilt zukünftig ein Verschlechterungsverbot, bei dem auch Maßnahmen oder Projekte eingeschlossen werden, die außerhalb des Gebietes geplant sind, sofern diese den Schutzzweck dieser Gebiete nachhaltig beeinträchtigen können. Vor der Durchführung von solchen Maßnahmen, ist eine FFH-Verträglichkeitsprüfung durchzuführen. Die regelmäßige, tätige Land- und Forstwirtschaft gemäß der guten fachlichen Praxis wird durch diese Richtlinie grundsätzlich nicht eingeschränkt.
2000_2_auswahl_schutzgebiete_nrw_teil2.pdf (124.6 KB)Es wird über die Notwendigkeit berichtet, den bisher vorliegenden Standard-Regelungen der ICAO hinsichtlich Maßnahmen zur Vogelschlagverhütung eine höhere Wertigkeit dadurch zu geben, dass man sie als Empfehlungen veröffentlicht, die dem Annex 14 zur Converntion on International Civil Aviation, Vol. I B, Aerodromes angegliedert werden. Damit soll an ein größeres Verantwortungsbewusstsein der Staaten appeliert werden.
2000_1_forderung_icao-regelungen.pdf (117.88 KB)Östlich Athens im Messogaia-Landschaftsraum entsteht zur Zeit der neue internationale Flughafen Athen. Dieses technische Biotop verändert in wesentlichem Maße den gesamten Landschaftsraum und somit auch die Avifauna. Über die Flughafen Frankfurt Main AG, die zum Planungsstab des Flughafens gehört, wurden Verfasser beauftragt, eine Bewertung der nach Fertigstellung des Flughafens zu erwartenden Vogelschlagsituation zu geben. In enger Zusammenarbeit mit örtlichen/nationalen Stellen wurden aufgrund umfassender Geländebegehungen und Diskussionen Analysen durchgeführt und Diagnosen vorgenommen. Die Ergebnisse fließen in Planung und Bau-Ausführung ein mit dem Ziel, das Vogelschlagrisiko im gesamten Bereich des künftigen Flughafens zu minimieren.
2000_2_beratung_bau_flughafen_athen.pdf (288.3 KB)Vogelschläge verursachen jährlich Schäden von einigen 100 Millionen US$ und gehören heute zu den drei größten Gefahren für die Luftfahrt. Die IFALPA (International Federation of Air Line Pilots Associations) hat das Vogelschlagproblem sogar der höchsten Sicherheitskategorie zugeordnet. An die Verantwortlichkeit insbesondere der Flughäfen wird appelliert, wobei hingewiesen wird auf den u.U. enormen Haftungsumfang. Beispiele erläutern dies. Zudem werden auch Forderungen an die Mitgliedstaaten der ICAO formuliert ebenso wie die Auffassung der IFALPA zu diesem Problemkreis.
2000_1_wildtiere_kummer.pdf (94.99 KB)Atmosphärische Bewegungen bestehen aus einem breiten Spektrum zeitlicher und räumlicher Systeme von kleinsten Turbulenzen, die als erkennbare Vorgänge maximal 1 bis 2 Sekunden andauern, bis hin zu globalen klimatischen Fluktuationen, die sich über Jahrtausende halten können. Bei all diesen Vorgängen sind Vögel betroffen. Einerseits spielt ihnen das Wetter an einem stürmischen Tag arg mit, zum anderen sind ihre Populationen sowie ihre Ausbreitung das Ergebnis klimatischer Veränderungen. Im ersten Teil dieses Beitrages beschäftigen wir uns mit der Art und Weise, wie Vögel, die zu den Seglern gehören, lokale und kleinräumige Luftbewegungen nutzen. Im zweiten Teil betrachten wir den Einfluss synoptischer Systeme (z.B. Zyklonen, Antizyklonen) auf andere Vogelarten während ihres Zuges zwischen Sommer- und Winterquartieren.
2000_2_wetter_vogelzug.pdf (452.75 KB)Es wird an den Piloten appelliert, die Gefahr des Vogelschlages ebenso einzuschätzen wie andere fliegerische Gefahren z.B. Gewitter. Vor bzw. bei Start sollte ein enger Kontakt mit der Flugsicherung auch Informationen über Vogelschlagrisiko und Vogelzüge einschließen. Während des Fluges kann eine Reduzierung der Fluggeschwindigkeit potentielle Risiken und Schäden mindern. Mit Wetterradar ist es unter bestimmten Bedingungen möglich, Vogelschwärme zu orten. Die Vogelzugzeiten und „Vogelzugwege“ sollten bekannt sein. Auch Kollisionen ohne Schaden unterliegen der Meldepflicht und helfen den Flughafendiensten, Kenntnisse über Vogelansammlungen zu gewinnen.
2000_1_verhalten_flugzeugbesatzung_wildschlaggefahr.pdf (105.81 KB)Es wird ein kurzer Überblick über die Aktivitäten und Zielsetzungen innerhalb der Bundeswehr auf dem Gebiet der Vogelschlagverhütung bei Strecken- und Tiefflügen gegeben. Das neue Radar-Vogelzug-Beobachtungssystem in Verbindung mit einem erprobten EDV-gestützten Melde- und Warnsystem wird zu einem Expertensystem zusammengefügt werden.
2000_2_avis.pdf (241.1 KB)Der vorliegende Bericht befasst sich mit Ereignissen und Vorgängen, die zeitweilig - wenn auch nur örtlich - die Langgraswirtschaft an einem Flughafen umkehren. Dies wird durch natürliche und anthropogene ökologische Störungen verursacht und kann sich letzten Endes auf die Vogelschlagbekämpfung auswirken. Infrastrukturelle Vorgänge sind wahrscheinlich die Hauptursache derartiger Störungen; es werden praktische Maßnahmen vorgeschlagen, die nachteilige Auswirkungen so gering wie möglich halten sollen.
2000_1_oekologischestoerungen_vogelschlagbekaempfung.pdf (99.77 KB)Der Flughafen Berlin-Schönefeld liegt im Südosten der Hauptstadt, umfasst z.Z. noch eine Fläche von 636 ha und verfügt über 2 S/L-Bahnsysteme, von denen jedoch nur das Südliche in Betrieb ist. Eine Vogelschlagstatistik, die allerdings auf unvollständigen Daten beruht, weist für den engeren Flughafenraum eine Rate von durchschnittlich 10,07 und für den Umgebungsbereich von 6,64/10.000 Flugbewegungen auf.
Das Flughafengelände wird im Wesentlichen extensiv grünlandwirtschaftlich genutzt und weist einige Feuchtbiotope aber auch Gehölzpflanzen auf. Unter den 92 verschiedenen hier vorkommenden Vogelarten sind Greifvögel, Kiebitz, Möwen, Tauben, Rabenvögel, Star und Drosseln besonders flugsicherheitsrelevant.
Die Umgebung des Flughafens ist charakterisiert durch eine sehr große Biotoptypenvielfalt, wobei den Feuchtbiotopen und den ackerbaulich intensiv genutzten Flächen die größte Bedeutung zukommt. Großvögel wie Graureiher, Gänse-Arten, Weißstorch und Kranich sind hier nicht selten.
Der geplante Ausbau des Flughafens und seine Flächenvergrößerung um mehr als das Doppelte wird die augenblickliche Vogelschlagsituation grundlegend ändern, bietet aber andererseits die Möglichkeit, das Biotopmanagement im gesamten Raum so einzurichten, dass vogelschlagbedingte Flugsicherheitsrisiken erheblich minimiert werden können.
Der Einsatz von Beizvögeln zur Vogelvergrämung auf Flughäfen/-plätzen wurde in jüngster Zeit in verschiedenen Ländern als ein wirkungsvolles Mittel zur Reduzierung der Vogelschlaggefahr beschrieben, da die Vögel ohne Gewöhnungseffekte vertrieben werden. Die Ergebnisse sind aber schwierig zu bewerten, da der Greifvogeleinsatz häufig in Verbindung mit anderen Vergrämungsmitteln erfolgte. Der Beitrag gibt eine aktuelle Übersicht über die bisherigen Erfahrungen, die verwendeten Greifvogelarten, die Einsatzstrategien, den Vergrämungserfolg, Einschränkungen sowie den finanziellen Aufwand. Der Greifvogeleinsatz muss täglich erfolgen, erfordert große Erfahrung und kostet viel Geld. Im Vergleich dazu sind konventionelle Vergrämungsmittel leichter zu handhaben, preiswerter und erzielen auch gute Ergebnisse. Deshalb empfiehlt der DAVVL den Einsatz von Beizvögeln auf deutschen Flughäfen nicht.
2000_1_greifvoegel_zur_vergraemung.pdf (144.18 KB)1997 und 1998 wurden im Auftrag der Flughafen Bremen GmbH Untersuchungen zum Graureiherproblem und dem Zusammenhang zwischen der Kolonie an der Wolfskuhle und dem Flughafengelände durchgeführt. In beiden Jahren war keine Bevorzugung des Flughafen-Sektors bei An- und Abflug der Graureiher an der Kolonie Wolfskuhle zu beobachten. Die Graureiher der Kolonie Wolfskuhle haben im Bereich des Flughafens bevorzugte Flugrouten, deren Bedeutung für die Flugsicherheit diskutiert wird. Vom Flughafen Bremen wurden von Ende 1992 bis Ende 1998 ca. 1950 Zähltouren durchgeführt. Die Auswertung ergab, dass bei 14% dieser Zähltouren zwischen 1 und 14 Graureiher auf dem Flughafengelände angetroffen wurden. Die Bereiche der Startbahnköpfe, insbesondere der östliche, werden bevorzugt aufgesucht. Die Mäusedichte allein ist nicht ausschlaggebend dafür, ob bestimmte Teilflächen von Graureihern vermehrt aufgesucht werden. Besonders wichtig ist die Mahd, die die Erreichbarkeit der Nahrung erhöht. Ein Mahdregime zur Verringerung der Attraktivität der Flughafenflächen zu bestimmten Zeiten wird vorgeschlagen. Die Vergrämung der Graureiher durch Abschuss hatte höchstens einen kurzfristigen Erfolg. Durch eine Mäusebekämpfung zu einem geeigneten Zeitpunkt ist nach bestehender Datenlage eine über mehrere Monate anhaltende Vergrämung der Graureiher durch Entzug der Nahrungsgrundlage möglich. Im Vergleich zum umgebenden Grünland werden die Flughafenflächen nicht bevorzugt aufgesucht.
2000_1_graureiher_bre.pdf (860.63 KB)Die Bestimmung der Größenordnung, die Beschreibung und die Vorhersage von Vogelzug in niedrigen Höhen sind die wesentlichen Faktoren, durch die Maßnahmen zur Vogelschlagverhütung in der Kontrollzone von Flugplätzen sowie auf Flugstrecken erschwert werden. Vogelkontrolle unmittelbar an der S/L-Bahn wird an vielen Flugplätzen bereits mit Erfolg betrieben. Weniger verbreitet und auf die Militärfliegerei beschränkt – aber in technischer Hinsicht durchaus eine Verbesserung – sind großräumige Warnsysteme, durch die Massenvogelzug angezeigt werden kann. Ein räumlicher Vergleich der Tiefflug-Vogelschläge an Militärflugzeugen (lt. EURBASE) lässt unmittelbar jenseits der visuellen Erfassungsgrenze, aber auch unterhalb des Erfassungsbereiches der meisten Radar-Geräte eine Lücke erkennen. Diese Vogelschlaggefahr entsteht bei lokalem Vogelflug über einige zehn Kilometer hinweg insbesondere in Küsten- und Feuchtlandgebieten. Aus der Synthese von radargestützten und visuellen Beobachtungen in den Niederlanden ergibt sich, dass ein beträchtlicher Teil des Vogelzuges auch in niedrigen Höhen stattfinden kann – sogar nachts. Lokale Flüge und Zugbewegungen können sich im Bereich topographischer Hindernisse oder von Leitlinien an Orten konzentrieren, die für die Anlage von Flugplätzen in Betracht kommen. Die vorliegende Arbeit setzt sich für eine systematische Bearbeitung dieser komplexen Problematik ein. Das gegenwärtige ornithologische Wissen sollte genutzt werden, um Regeln zu entwickeln, die in einem integrierten System zur Verhütung von Vogelschlag angewendet werden. Es gibt grundsätzliche, psychologische und politische Gründe, warum operative ornithologische Vorhersagemodelle durch „Vogelsuchgeräte“ unterstützt werden sollten. Probleme mit Wildgänsen, die in den Niederlanden überwintern, können dazu als Beispiel dienen.
2000_1_flughafenumfeld_vogelflugaktivitaeten.pdf (409.86 KB)Für Flugplätze und für Anlagen der Abfallwirtschaft gibt es vergleichbare Standortkriterien, mit dem Ergebnis, dass Abfallanlagen letzten Endes in der Nähe von Flugplätzen eingerichtet werden. Verwesliches Material bei den verschiedenen Typen von Abfallanlagen kann große Vogelmengen, insbesondere Möwen, anlocken. In dieser Veröffentlichung wird beschrieben, wie Vögel 4 verschiedene Anlagetypen der Abfallwirtschaft nutzen. Es war das Ziel, die durch diese Anlagen angelockten Vogelpopulationen zu beschreiben und auf diese Weise Informationen für die Beurteilung der tatsächlichen, durch Abfallanlagen bedingten Risiken für den Flugbetrieb zu gewinnen. Die aufschlussreichsten Feststellungen betrafen die starken Veränderungen der Attraktivität für Vögel zwischen sowie auch innerhalb der einzelnen Anlagetypen. Diese Unterschiede waren begründet u.a. durch (1) Menge des bearbeiteten Abfalls; (2) physikalische Merkmale der Anlagen; (3) betriebliche Sauberkeit und (4) Eigenschaften der Vogelpopulationen in der Nähe der Anlagen. Da die Größe der durch die Abfallanlagen angelockten Populationen von vielerlei Faktoren beeinflusst wird, sind Verallgemeinerungen hinsichtlich möglicher Störungen der Flugsicherheit durch diese Anlagen recht schwierig. Es ist klar, dass die meisten Anlagen Vögel in der Tat sogar in erheblichen Mengen anlocken. Da sind aber noch weitere Faktoren – z.B. die Art und Weise, wie die Anlage betrieben wird – die den Einfluss auf lokale Vogelpopulationen steuern; diese Faktoren müssen bei der Einschätzung von Vogelschlaggefahren berücksichtigt werden.
2000_1_vogelschlagrisiko_abfallwirtschaft.pdf (97.41 KB)Nach einer Reihe von Versuchen, militärisches Personal für diese Aufgabe einzusetzen, begann die Royal Air Force (RAF) Mitte der 80er Jahre damit, die Arbeit ihrer Vogelkontrollgruppen auf Vertragsbasis zu stellen. Diese nun schon seit 7 bis 11 Jahren bestehenden Verträge haben bisher gezeigt, dass ein Vogelkontrollsystem, in welchem sinnvolle Habitatbewirtschaftung, eine ausreichende Anzahl engagierter Arbeitskräfte, geeignete Geräte und eine wirksame Leitung kombiniert sind, bei relativ niedrigen Kosten eine lohnende und anhaltende Minderung der Vogelschlaggefahr bewirken kann. Vogelschläge an militärischen Flugplätzen des U.K. sind durchweg niedriger als an nicht-militärischen Flugplätzen und Mehrfachvogelschläge mit Schadensfolge sind seltener geworden. Es konnte eine länger anhaltende Verringerung einiger größerer Populationen gefährlicher Vogelarten erreicht werden, und die Häufigkeit ihrer Beteiligung an Vogelschlägen ist daher zurückgegangen. Seit der Umstellung auf das Vertragssystem gab es keinerlei vogelschlagbedingte Verluste von RAF-Flugzeugen, sofern eine vertragliche Vogelkontrollgruppe Dienst hatte; es gab allerdings den Verlust eines zweistrahligen Düsenjägers, als die Vogelkontrollgruppe nicht im Dienst war.
2000_1_vogelkontrolle_zivile_vertragsfirmen.pdf (120.16 KB)Die Umsetzung der FFH-Richtlinie ist ein wesentlicher Bestandteil der “Agenda 21” und der “Biodiversitätskonvention” zur dauerhaften Entwicklung und nachhaltigen Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen unter besonderer Berücksichtigung der biologischen Vielfalt. Bei Anwendung der vorgestellten Kriterien werden in Nordrhein-Westfalen ca. 5 Prozent der Landesfläche unter die besonderen Rahmenbedingungen der FFH- und Vogelschutzrichtlinie fallen. Hier gilt zukünftig ein Verschlechterungsverbot, bei dem auch Maßnahmen oder Projekte eingeschlossen werden, die außerhalb des Gebietes geplant sind, sofern diese den Schutzzweck dieser Gebiete nachhaltig beeinträchtigen können. Vor der Durchführung von solchen Maßnahmen, ist eine FFH-Verträglichkeitsprüfung durchzuführen. Die regelmäßige, tätige Land- und Forstwirtschaft gemäß der guten fachlichen Praxis wird durch diese Richtlinie grundsätzlich nicht eingeschränkt.
2000_1_auswahl_schutzgebiete_nrw_teil1.pdf (175.9 KB)1999
In den Jahren 1997 und 1998 ereigneten sich im Flugbetrieb der Bundeswehr 384, bzw. 357 Zwischenfälle, von denen 49 bzw. 59 einen Schaden am Luftfahrzeug verursachten. Es traten, wie in den Vorjahreszeiträumen, keine Flugunfälle und auch keine Personenschäden auf. Die Vogelschlagrate pro 10.000 Flugstunden betrug 15,0 Zwischenfälle (2,5 mit Schaden) und bewegte sich damit im bisherigen Rahmen (1997: 15,4/ 2,0 mit Schaden). Die Sommer- bis Frühherbstmonate wiesen die höchsten Zwischenfallraten auf. Erfreulich ist die Tendenz, dass es im Vergleich zum 10jährigen Mittel 1988-1997 zu einem deutlichen Rückgang der Zwischenfälle in nahezu allen Monaten, besonders aber in den Vogelzugmonaten April, September und Oktober gekommen ist. Dies ist mit hoher Wahrscheinlichkeit auf die Verbesserungen bei der Erfassung von Vogelzügen mittels Radar und Verbesserungen des Vogelschlagwarnverfahrens zurückzuführen. Strahlflugzeuge waren 1998 mit einem Anteil von 59% (1997: 71%) deutlich weniger betroffen als in den Vorjahren. Sie wiesen mit 80 % (1997: 88%) nach wie vor den größten Anteil an Vogelschlägen mit Schäden auf.
1999_2_vogelschlagstatistik_bundeswehr_1997-1998.pdf (137.33 KB)In den Jahren 1995-1997 ereigneten sich weltweit 16.365 Vogelschläge. Deren Verteilung auf die einzelnen ICAO-Regionen war, wie in den Vorjahren, im wesentlichen abhängig von der Meldefreudigkeit der luftfahrtbetreibenden Staaten. Die meisten Vogelschläge ereigneten sich innerhalb oder im nahen Umfeld der Flughäfen. Möwen, Greifvögel und Kleinvögel waren daran am häufigsten beteiligt. Die Triebwerke wurden von Vogelschlägen am meisten getroffen. Dies ist der Grund für viele Sicherheitslandungen bzw. abgebrochene Starts.
1999_2_vogelschlagstatistik_intern_1995-1997_schwerw_vogelschl_1997-1999.pdf (150.67 KB)Eine gute Vogelschlagstatistik ist Voraussetzung für die Anwendung spezieller Vergrämungsverfahren und Maßnahmen des Biotopmanagements auf Flugplätzen. Die Statistik muss auf lückenlosen Daten in den Einzelmeldungen beruhen, um aussagekräftig zu sein und Bewertungen zu ermöglichen. Unverzichtbar ist die Bestimmung von Vogelresten, aus denen nach Möglichkeit die Art und somit das Gewicht des Vogels bestimmt werden kann. Zur Bestimmung von Vogelresten stehen verschiedene mikroskopische und biochemische Verfahren zur Verfügung, die aber in kaum einem Land aus Kostengründen angewendet werden können. Es wird deshalb eine bessere internationale Zusammenarbeit angeregt.
1999_2_vogelschlagstatistik_nutzen.pdf (112.63 KB)Die Umgebung des Flughafens Köln/Bonn sowie Teile des engeren Flughafenraumes stehen unter Naturschutz und sollen einem weiteren Schutz durch die FFH-Richtlinie der EU unterliegen. Dadurch ergeben sich Probleme hinsichtlich der baulichen Weiterentwicklung des Flughafens. Die vorgesehenen Ausbaumaßnahmen erforderten Verträglichkeitsprüfungen. Im Vordergrund der Diskussion standen Aspekte der Planungs- und Investitionssicherheit für die am Flughafen angesiedelten Unternehmen. Diskutiert wurden in diesem Zusammenhang auch Ausgleichsmaßnahmen in der Umgebung, die vom Flughafen Köln/Bonn durchgeführt wurden bzw. noch durchzuführen sind. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf Maßnahmen im Naturschutzgebiet der Wahner Heide.
1999_2_ffh-richtlinien_auswirkungen_cgn.pdf (207.77 KB)In Deutschland wurden in den letzten zwanzig Jahren etwa 16% der Vogelschläge, bei denen die Vogelart bekannt ist, durch Greifvögel verursacht. Turmfalken - in erster Linie handelte es sich dabei um Jungvögel - waren hauptsächlich in den Sommermonaten von Juli bis September betroffen. Die Thermikflieger unter den Greifvögeln (Bussarde, Milane) wiesen zwei Maxima in der Vogelschlaghäufigkeit auf: das erste von März bis Mai, das zweite von Juli bis September. Die meisten Vogelschläge ereigneten sich in den 500 ft- und 1000 ft-Tiefflugbändern; als größte Höhe eines Vogelschlages mit einem Mäusebussard wurden durch den betroffenen Piloten 3500 ft (GND) angegeben. Ein Untersuchungsprogramm zur Ermittlung der Flughöhen von Greifvögeln ergab, dass einige Arten während des Territorialverhaltens im Frühjahr regelmäßig Höhen von über 1000 m (ca. 3000 ft), z.T. sogar 3000 m (ca. 9000 ft) erreichen. Nach geringeren Höhen im Frühsommer steigert sich die Flughöhe vor Beginn des Herbstzuges erneut. Es besteht eine positive Korrelation zwischen Flughöhe und der Lufttemperatur sowie der Thermikgüte; die größten Höhen werden in der Mittagszeit erreicht. Aus diesen Ergebnissen ist zu folgern, dass das Vogelschlagrisiko mit den Thermikfliegern unter den Greifvögeln am höchsten in den Mittagsstunden an Tagen mit guter Thermik im Frühjahr sowie im August/September ist.
1999_2_flughoehe_greifvoegel_vogelschlaege.pdf (406.83 KB)Bei der Beurteilung des Vogelschlagrisikos sind biologische, technische und flugbetriebliche Faktoren zu beachten. Die biologisch bedingte Vogelschlaggefahr lässt sich durch die Bestimmung von Vogelresten und Kenntnisse der räumlichen und zeitlichen Verteilung flugbetriebsgefährdender Vogelarten abschätzen. Das konkrete Vogelschlagrisiko lässt sich jedoch nicht quantifizieren. Verfahren zur Reduzierung des Vogelschlagrisikos sind: Erhöhung der Vogelschlagfestigkeit des Luftfahrzeugs, Verringerung der Fluggeschwindigkeit, Biotopmanagement auf Flugplätzen, Nutzung von Geographischen Informationssystemen zur Risikobeurteilung, aktuelle Vogelschlagwarnungen (BIRDTAM).
1999_1_vogelschlagrisiko_beurteilung_reduzierung.pdf (231.26 KB)Mittels Telemetrie verfolgten wir die winterlichen Tagesaktivitäten von zwei Elstern in einem durch Dauerfrost und geschlossener Schneedecke gekennzeichneten Dezember und Januar. Als Schlafplätze nutzten beide Vögel ein Wäldchen und Schlehenhecken. Am Tage entfernten sich die Vögel 1300-1500 m vom Schlafplatz und verließen ein Areal von ca. 0,75 qkm nicht. Bei mildem Wetter legten die Elstern täglich 4100-4300 m, bei Frost 3200-3400 m Flugstrecke zurück. Störungen am Schlafplatz führten zu Störungsfluchten mit Flugstrecken von bis zu 600 m. Die Elstern zogen die reichstrukturierte Feldflur den Siedlungen vor. Regelmäßig aufgesuchte, auch im Winter sichere Nahrungsquellen waren Abfallcontainer, Komposthaufen, ein Häckselplatz und eine Futterstelle. Somit profitiert die Elster auch in der Feldflur vom Einfluss des Menschen.
1999_2_telemetrie_elster_tagesaktivitaet_winter.pdf (198.32 KB)Zur Vogelschlagverhütung auf Flugplätzen wird die Langgraswirtschaft bisher verbreitet und mit Erfolg betrieben. Die Königlich-Niederländische Luftwaffe führte Versuche mit einer alternativen Grünlandwirtschaft durch; dieses sog. Magerrasenregime hat die Reduzierung der Biomasse-Produktion zum Ziel. Vogelnahrung wird nicht nur unzugänglicher wie bei der Langgraswirtschaft, sondern auch in geringerem Maße verfügbar sein. Versuche haben gezeigt, daß Magerrasen mindestens ebenso unattraktiv für Vögel ist wie Langgras. Vorteile des Magerrasens gegenüber Langgras sind die bessere Entwicklung der Vegetation und die stärkere Resistenz gegenüber Trockenheit und Erosion; die geringere Wühlmausdichte im Magerrasen hat eine geringere Greifvogeldichte zur Folge. Magerrasen führt außerdem zu einer vielgestaltigeren Vegetation mit relativ seltenen Pflanzenarten. So profitieren sowohl die Flugsicherheit als auch die ökologische Wertigkeit vom Magerrasenregime.
1999_1_voegel_gruenflaechen_flugplaetze.pdf (365.18 KB)Auf den Grünflächen neben den S/L-Bahnen des Flughafens München werden in einem Parzellenversuch an 2 unterschiedlichen Standorten seit 1987 bzw. 1989 7 verschiedene, in ihrer Intensität abgestufte, Pflegemodelle geprüft. Daneben werden auf 2 Großflächen (14,0 bzw. 15,8 ha) 2 der extensiven Pflegemodelle (ungenutzt bzw. 1 Sommerschnitt) großflächig beobachtet. Ziel der Untersuchungen ist es, auf mehrjährigen Beobachtungen fundierende Entscheidungshilfen für eine kostengünstige Pflege der großflächigen Grünflächen zu geben. An dem trockenen stickstoffarmen Versuchsstandort haben sich aus den reinen Grasansaaten sehr artenreiche, Magerrasen ähnliche, wenig Biomasse erzeugende und damit pflegeextensive Pflanzenbestände gebildet, deren Narbendichten aber schon stark auflockern und unter den extensiven Pflegevarianten die ersten Gehölzarten aufkommen lassen. Im Gegensatz dazu sind am feuchteren, nährstoffreichen Standort fast reine Grasbestände mit immer noch hoher Biomasseproduktion anzutreffen. Lediglich auf der Pflegevariante mit jährlich 2 Schnitten beginnt das Massenwachstum wegen der anhaltenden hohen Entzüge zurückzugehen. Wegen der sehr dichten Narben und wegen des hohen Gräserwachstums konnten dort – auch auf allen extensiven Pflegevarianten – keine Gehölzarten aufkommen. Im Großflächenversuch zeigt sich, dass sich auf mageren, trockenen Flächen ohne jede Pflege schon nach 2-3 Jahren – auch bei dichten Narben – Gehölze einstellen können.
1999_1_optimierung_pflegemassnahmen_gruenflaechen_muc.pdf (255.72 KB)Die Durchführung einer optimalen Langgrasbewirtschaftung auf Flugplätzen mit Grashöhen von 20 cm und darüber setzt eine spezielle Gerätetechnik voraus. Zum einen müssen die Mähgeräte auf eine derartige Schnitthöhe einstellbar sein, zum anderen sollte beim Mulchverfahren die Häcksellänge 5 cm nicht überschreiten, damit eine gute Verteilung des Grases zwischen den 20 cm hohen Grasstoppeln gewährleistet ist. Auf den Bundeswehrflugplätzen Eggebek und Schleswig-Jagel werden inzwischen zwei Case-Schlepper mit Tripolo-Mäheinheiten der Firma Votex eingesetzt. Die Arbeitsbreite beträgt 5,20 m, die optimale Arbeitsgeschwindigkeit liegt zwischen 4 und max. 8 km/h. Dies bedeutet eine Flächenleistung von 2 bis 4 ha pro Stunde. In mehreren Details mussten die Mähgeräte für die Anforderungen der Langgrasbewirtschaftung modifiziert werden.
1999_1_gruenflaechenbewirtschaftung_gerate_bundeswehr.pdf (115.15 KB)Als bisheriges Fazit langjähriger Untersuchungen zur Nutzungsreduktion auf Grünland werden fünf Thesen formuliert, die Grenzen der Grünlandextensivierung aufzeigen. Es wird zu einer differenzierten Betrachtung des Themas aufgefordert und vor einer Extensivierung „mit Gewalt“ – ungeachtet der Standortbedingungen – gewarnt.
1999_1_gruenland-extensivierung_grenzen.pdf (94.67 KB)Hohe Bestandsdichten der Feldmaus (Microtus arvalis) können eine große Zahl von Greifvögeln anlocken und eine erhebliche Vogelschlaggefahr verursachen. Auf dem Flughafen Hannover-Langenhagen wurden zwischen 1991 und 1996 umfangreiche Untersuchungen von Vegetation, Nutzung, Avifauna und Kleinsäugern durchgeführt. Auf einer Neuansaatfläche wurden die höchsten Feldmausdichten festgestellt. Im Vergleich der landwirtschaftlich genutzten Flächen war die Feldmausdichte auf Intensiv-Grünland deutlich niedriger als auf dem extensiver genutzten mesophilen Grünland. Auf Heideflächen wurden keine Feldmäuse gefangen. Das Auftreten von Greifvögeln stand sowohl im Zusammenhang mit der Fangzahl als auch mit der von der Bodendeckung abhängigen Erreichbarkeit der Feldmaus. Die Langgrasmahd vermindert die Erreichbarkeit; Greifvogel-Abundanzen nahmen nach Einführung dieser Technik ab. Vorschläge für ein Flächenmanagement werden dargelegt.
1999_1_gruenland_feldmaeuse_greifvoegel_haj.pdf (173.66 KB)Über Zeiträume von 5 bzw. 8 Jahren wurden Grünlandflächen verschiedener Provenienz auf größtenteils trockenen, schwach lehmigen Sandböden 2mal jährlich bonitiert um festzustellen, wie sich eingeschränkte bzw. fehlende Bewirtschaftungsmaßnahmen auf die Entwicklung der Bestände auswirken. Es zeigte sich dabei, dass je nach Lage der Grünlandstandorte innerhalb von 6 Jahren ein z.T. erheblicher Gehölzaufwuchs erfolgte, aber auf Flächen, die einen guten Ausgangsbestand von Calluna-Heide hatten, auch eine Art Ginster-Heide entwickelbar war. Auf Grünland-Flächen mit gutem Calluna-Ausgangsbestand waren nach 6 Jahren nahezu 30% der Fläche mit Heidekraut bewachsen, unabhängig davon, ob diese Flächen jährlich oder nur in jedem zweiten Jahr gemäht wurden.
1999_1_gruenland-bonituren_ergebnisse_fra.pdf (186.86 KB)Nach Prüfung der derzeit in der Feldornithologie gebräuchlichen Erfassungsmethoden wurden vorwiegend in den Jahren 1994 bis 1997 auf 15 deutschen Flughäfen die Vogelbestände mittels der Punkt-Stopp-Methode erfasst. Die Zählungen fanden zweimal pro Monat statt, im Minimum wurde ein Jahr lang beobachtet, im Maximum drei Jahre lang. Vor Aufnahme der Feldbeobachtungen waren auf jedem Flughafen Stopps festzulegen, die zur Vermeidung von Doppelzählungen mindestens 300 m voneinander entfernt waren. An den Zähltagen wurden dann an jedem Stopp für exakt 5 Minuten alle am Boden sitzenden und überfliegenden Vögel registriert. Die Zähltage wurden nicht vorweg festgelegt, da an Tagen mit schlechten Wetterbedingungen keine Bestandsaufnahmen durchgeführt werden sollten; Beginn der Zählungen war jeweils in den frühen Morgenstunden nach Sonnenaufgang. Grundsätzlich waren alle Vogelarten zu erfassen.
1999_1_vogelbeobachtungsmethoden.pdf (148.82 KB)Regionale Flugplätze gewinnen in der Bundesrepublik seit etwa 10 Jahren ständig an Bedeutung. Grund dafür ist einmal der zunehmende regionale Luftverkehr sowie die Überlastung der meisten internationalen Verkehrsflughäfen in der BRD; andererseits standen nach 1990 viele NATO-Militärflugplätze für eine Konversion zur Verfügung. Die Probleme, die sich bei notwendigen Maßnahmen der Vogelschlagverhütung ergaben, resultieren sowohl aus der Knappheit der finanziellen Mittel an den meisten dieser Flugplätze, als auch daraus, dass sich insbesondere auf den ehemaligen NATO-Liegenschaften durch eine über 40 Jahre andauernde extrem extensive Bewirtschaftung Naturparzellen gebildet hatten, die unter Naturschutz gestellt werden sollten. Die Problemlage an allen hier behandelten Flugplätzen ist je nach den ökologischen Gegebenheiten sowie dem geographischen Teilraum sehr unterschiedlich. Die Vielseitigkeit der Problemstellung darzulegen und Möglichkeiten zu beschreiben, bei notwendigen Bewirtschaftungsmaßnahmen gleichermaßen den Interessen der Flugsicherheit wie des Naturschutzes zu entsprechen, ist Gegenstand dieses Beitrages.
1999_1_vogelschlagverhuetung_probleme_rvv_flugplaetze.pdf (427.6 KB)Das Vortragsthema der Festveranstaltung behandelt ein zentrales Forschungsfeld der Ökologie, einem Teilbereich der Biologie. Das Thema beschäftigt die Vertreter des privaten und amtlichen Naturschutzes und es stellt das tägliche Brot der Mitglieder des DAVVL dar. In der Hektik der Arbeit bleibt oftmals wenig Zeit über Ursachen, Zusammenhänge und Entwicklungsperspektiven nachzudenken. Deshalb versuche ich die biologisch - ökologischen Grundlagen Ihrer Arbeit kursorisch darzustellen, um Möglichkeiten und Grenzen aufzuzeigen, denn die Reaktionen der Vogelwelt auf Veränderungen von Lebensräumen dauern an, solange die Welt besteht.
1999_2_reaktionen_vogelwelt_veraenderungen.pdf (252.04 KB)Der folgende Bericht beschreibt die Entwicklung der Vogelschläge an deutschen Luftfahrzeugen in den Jahren 1996 bis 1998. Der Schwerpunkt der Betrachtung liegt in der Entwicklung des Geschehens an deutschen Verkehrsflughäfen. Die absolute Zahl der Vogelschläge über Deutschland ist von 1996 bis 1997 gesunken, 1998 kam es wieder zu einem leichten Anstieg. Die Vogelschlagrate (nur DLH-Konzern) hat allgemein abgenommen. Die Schadenrate (nur DLH-Konzern) hat sich dagegen an den einzelnen Flughäfen unterschiedlich entwickelt.
1999_2_entwicklung_vogelschlaege_deutsch_1997-1998.pdf (189.1 KB)1998
In den Jahren 1989, 1990 und 1991 fanden im Raum Erding in Süddeutschland vier SKYGUARD-Meßkampagnen zur Ermittlung der Zugwege und Zughöhen der Vögel statt. Zusätzlich wurden die Fluggeschwindigkeiten ermittelt. Die Zugwege der in der Hauptsache registrierten Möwen und Enten ließen keine Beziehung zu Flüssen oder zur Topographie erkennen. Die Zughöhen variierten innerhalb weiter Grenzen, 66 % aller registrierten Höhen lagen unterhalb 300 m.
1998_vogelzugerfassung_skyguard-zielfolgeradar.pdf (416.36 KB)In den letzten Jahren sind Grenzschicht-Windprofiler Radarsysteme mehr und mehr zu einem Standardverfahren zur operationellen Erfassung von Windprofilen in der unteren Atmosphäre geworden. Obwohl die Verfügbarkeit qualitätsgeprüfter Daten über längere Zeiträume sehr hoch ist, zeigen etwa 2% aller Profile unrealistisch große Abweichungen im Vergleich zu Standard-Radiosondierungen. Dieser Artikel untersucht den Zusammenhang zwischen diesen Situationen mit unrealistisch großen Abweichungen und starken Vogelzug-ereignissen im Osten Deutschlands. Am Beispiel von Auswertungen des Flughafen-Rundsicht-Radars (ASR) in Berlin-Tegel, das vom DAVVL zur Beobachtung von Vogelzügen eingesetzt wird, wird weiterhin gezeigt, daß die Abweichungen gut mit starken Vogelzugereignissen korrespondieren. Die entsprechende Interpretation der „Meßfehler“ des 1290 MHz Grenzschicht-Windprofilers aus einem 2-Jahreszeitraum liefert daraufhin charakteristische Parameter über den Vogelzug in Ost-Brandenburg.
1998_vogelzug_messung_1290mhz_windprofiler.pdf (370.98 KB)In der Arbeit werden kurz verschiedene in der Vergangenheit verwendete Methoden zur Quantifizierung des Vogelzuges verglichen. Anschließend werden die Ergebnisse eines kürzlich durchgeführten Vergleichs dreier Methoden präsentiert. Simultane Beobachtungen vor der Mondscheibe mit Fernrohr sowie mit Infrarot und eng gebündeltem Radarstrahl ermöglichten es, die drei Beobachtungsmittel gegen einander zu eichen. Jede der Methoden hat ihre spezifischen Vor- und Nachteile. Die Arbeit betont die Grenzen und Möglichkeiten der drei Methoden und liefert Korrekturfaktoren, um die Ergebnisse innerhalb definierter Grenzen vergleichbar zu machen.
1998_vogelzug_quantifizierung_methoden.pdf (435.3 KB)Radargeräte filtern und selektieren die in der Radarkeule erfaßten Vogelechos auf verschiedene Weise. Großraum-Überwachungsradargeräten entgehen viele Vögel hinter dem Radarhorizont. Darüber hinaus verändert sich das Verhalten der Vögel im Raum, so daß sich die Erfaßbarkeit weiter reduziert. Diese Einflüsse können nur durch Erfahrung mit dem Radarsystem und allgemeine Kenntnisse des Vogelzuges erkannt und bewertet werden. Eine grobe Klassifikation der Vogelechos nach Richtung, Geschwindigkeit und Echotyp ist Voraussetzung für eine zahlenmäßige schrittweise Erfassung des gesamten Breitfrontzuges. Die extrem flache niederländische Landschaft und ein ideal kreisender S-Band-Radarstrahl in Verbindung mit einem hochentwickelten Vogelecho-Registriersystem lieferten die Datengundlage zur Berechnung des Anteils der Vögel, der unter typischen Vogelzugbedingungen nicht erfaßt werden kann. Dies verbesserte die Verwendung von Radardaten als Indikator für das Flugsicherheitsrisiko wie auch als Hilfsmittel zur Erforschung der Navigationsstrategien der Zugvögel im Nordseebereich. Das zentrale Problem scheint die Wahl von Flughöhe und Zugrichtung in Abhängigkeit von der Landschaft, dem Wind und der Flugphase zu sein.
1998_grossraum-ueberwachungsradargeraet_anzahl_voegel.pdf (340.76 KB)In zwei Beobachtungskampagnen (Herbst 1995/Frühjahr 1996) in Pisa/Toskana und in einer Beobachtungskampagne im Herbst 1996 in Trapani/Sizilien wurden an ASR-Geräten der Flugsicherung Videoaufzeichnungen des Vogelzuges in den jeweiligen Regionen im Umkreis von ca. 40 km Radius vorgenommen. Vorrangiges Ziel der Beobachtungen war es, den beteiligten italienischen Stellen die Möglichkeiten der Vogelzugerfassung mittels Radar vorzuführen und ihnen einen Eindruck über das Gefährdungspotential hinsichtlich Vogelschlag während der Hauptzugzeiten zu vermitteln. Daneben bot sich eine gute Gelegenheit den ornithologischen Kenntnisstand über das Vogelzuggeschehen im zentralen Mittelmeer zu erweitern. Die gewonnenen Beobachtungsergebnisse werden im vorliegenden Artikel zusammenfassend vorgestellt, erläutert und in Verbindung mit früheren Untersuchungen diskutiert.
1998_vogelzug_radarbeobachtungen_italien.pdf (203.18 KB)Im 1. Weltkrieg wurden Entfernungsmessgeräte zur Feststellung der Vogelflughöhen benutzt. Als eigentlicher Beginn der Radarornithologie in Deutschland muß das Jahr 1941 gelten, als erstmals mit Funkmessgeräten Vogelzughöhen bestimmt wurden. Nach dem 2. Weltkrieg erhielt die Radarornithologie die wesentlichsten Impulse durch die Luftfahrt. DAVVL und Geophysikalischer Beratungsdienst der Bundeswehr entwickelten in enger Zusammenarbeit mit ausländischen Ornithologen Methoden zur Radarvogelzugbeobachtung, die ständig verbessert werden. Die Beobachtungsdaten fließen in Warn- und Vorhersageverfahren ein und dienen der Flugsicherheit. Ziel ist die Schaffung eines modernen, radargestützten Vogelzug-Informationssystems zur Warnung des militärischen und zivilen Luftverkehrs.
1998_radarornithologie_geschichte_deutschland.pdf (398.68 KB)Die Nutzung von Radargeräten für die Beobachtung von Vogelzug ist mit einigen Schwierigkeiten verbunden, da der originäre Zweck der Radargeräte nicht die Beobachtung von Vögeln, sondern vielmehr die Beobachtung von Luftfahrzeugen ist. Diese Ziele sind in gewisser Hinsicht komplementär, da die operationelle Nutzbarkeit eines Radargeräts stark von der Unterdrückung sog. eindeutig erkannter Falschziele, zu denen auch Vogelzüge gehören, abhängt. Aus diesem Grund enthält die Steuerungs-Software moderner Radargeräte aufwendige Algorithmen, die Falschziele verwerfen und nicht an den Schnittstellen bereitstellen. Theoretisch ist davon auszugehen, daß die von den Radargeräten gelieferten Daten von Falschzielen und damit auch von Vogelzügen bereinigt sind. Die Praxis zeigt jedoch, daß die Software-Filter in den Radargeräten im Entscheidungsspektrum „Luftfahrzeug: Nicht-Luftfahrzeug“ Falschziele nicht zu 100% unterdrücken. Auf dieser Erfahrung basieren die Anstrengungen des Amt für Wehrgeophysik (AWGeophys) und des Programmierzentrum der Luftwaffe für Luftverteidigung (ProgrZLwLV), mit den derzeit verfügbaren Radargeräten der Luftverteidigung Vogelzugbeobachtungen durchzuführen. Das erste Ergebnis dieser Zusammenarbeit sind eine Aufzeichungs- und eine Auswertekomponente, die es den Experten des AWGeophys ermöglichen sollen, möglichst aktuelle Radardaten beurteilen zu können.
Der vorliegende Artikel beschreibt das erarbeitete Konzept und faßt die bisherigen Erfahrungen zusammen. Abschließend werden mögliche Ausbaustufen des Softwarepakets dargestellt.
1998_vogelzugbeobachtungen_radar_deutsche_luftwaffe.pdf (264.35 KB)Der Vogelzug im Berliner Raum konnte von 1978 bis 1981 und von 1995 bis 1997 mit Hilfe des ASR Berlin-Tegel erfaßt und im Zeitdehner-Film bzw. mit Video-Computer aufgezeichnet und gespeichert werden. Langzeitaufnahmen von 3 - 5 Minuten erlauben zu allen Jahreszeiten eine Einschätzung der Stärke, der Geschwindigkeiten und der Richtungsverteilungen des Vogelzuges in einem Umkreis von 20 Nautischen Meilen, damit erstmalig einen Einblick in das Vogelzuggeschehen im Bereich der mitteleuropäischen Zugscheiden und in einen Ausschnitt des Breitfrontzuges im norddeutschen Tiefland.
Neben dem typischen Frühjahrs- und Herbstzug konnten Zwischenzug in Sommermonaten, Winterfluchten von Rastvögeln, Einflüge und Aufbrüche sowie regionale Flugbewegungen von Wintergästen erfaßt werden. Im Sommer und Herbst sind Vogelzüge überwiegend nach W, SW, S und SO gerichtet, im Frühjahr erfolgt der Heimzug entsprechend nach NW, N, NO und O. Bevorzugte Zugrichtungen wechseln regelmäßig und stehen in Zusammenhang mit wechselnden günstigen Schiebe- und Seitenwinden. Der Nachtzug ist deutlich stärker ausgeprägt als der Tagzug; Schwerpunkte des tageszeitlichen Zuggeschehens liegen jeweils in der ersten Nacht- bzw. Tageshälfte. Eine Zuordnung der erfaßten Radarechos zu ziehenden Vogelarten bzw. -gruppen ist z.T. mit Hilfe der langjährigen feldornithologischen Erhebungen zur Zugphänologie, aus der Zugrichtung und aus der Zuggeschwindigkeit ableitbar. - Für eine zukünftige Radarüberwachung des Vogelzuges in Ostdeutschland bietet sich die Nutzung der neuen Flugsicherungstechnik auf dem Teufelsberg in Berlin an.
1997
Die Kormoranbestände haben in den letzten Jahren in Mitteleuropa nicht unerheblich zugenommen. Diese Vogelart ist deshalb grundsätzlich als flugsicherheitsrelevant zu bezeichnen. Die Bestandszunahme dürfte jedoch abgeschlossen sein, obwohl Fluktuationen und Änderungen im Detail noch erwartet werden können. Ein Flugsicherheitsrisiko ergibt sich vornehmlich im Raum von Flughäfen, wenn in ihrem Nahbereich Gewässer liegen, die fischereiwirtschaflicher Nutzung unterliegen. Für die Flughafen-Nahräume werden daher vorbeugende Maßnahmen zur Risikominderung empfohlen.
1997_1_flugsicherheitsrelevanz_kormoran.pdf (239.39 KB)Das am Flugplatz Neubrandenburg stationierte Jagdgeschwader 2 (JG-2) der 3. Luftverteidigungsdivision der ehemaligen NVA verzeichnete von 1985 bis 1990 insgesamt 28 Vogelschläge, wobei sich 19 im unmittelbaren Platzbereich ereigneten. Es kam dabei zu 4 Beschädigungen und einem Absturz. Von den 8 aus ornithologischen Gründen verursachten Flugzeugtotalverlusten bei den Luftstreitkräften der NVA traten allein 3 in Neubrandenburg auf. Das JG-2 meldete die meisten Vogelflugbeobachtungen, bei den Vogelschlägen lag es an vierter Stelle.
1997_1_flughafen_neubrandenburg.pdf (144.73 KB)Diese Veröffentlichung enthält einen Bericht über die ständigen Bemühungen der ICAO (International Civil Aviation Organization = Internationale Organisation für Zivilluftfahrt) die Gefahren zu mindern, die Vögel für die Zivilluftfahrt bedeuten. Es werden die Versuche der ICAO beschrieben, auf der Grundlage von (a) ICAO Annex 14, Vol. I, (b) The Airport Services Manual, Part 3 - Bird Control and Reduction, (c) ICAO Bird Strike Information System (IBIS), und (d) ICAO’s Regional Bird Strike Hazards Workshops das Bewußtsein für Vogelschlaggefahr zu fördern.
1997_2_icao_reduzierung_vogelschlaege.pdf (139.55 KB)Diese Veröffentlichung enthält einen kurzen Überblick über das „ICAO Bird Strike Information System“. Es werden diskutiert (a) das IBIS-Meldeformblatt, (b) der Wechsel vom Zentral-Computer zum PC-gestützten System sowie (c) das Vogelschlag-Meldewesen und die Bearbeitung der Vogelschlag-Meldungen. Ferner werden IBIS-Statistiken vorgelegt, die aus 62.000 der ICAO im Laufe von 15 Jahren seit dem Bestehen des IBIS gemeldeten Vogelschlagereignissen erstellt wurden.
1997_2_icao_15jahre_datensammlung.pdf (160.78 KB)Von 1990 bis 1994 ereigneten sich weltweit 24.671 Vogelschläge. Deren Verteilung auf die einzelnen ICAO-Regionen war unterschiedlich und im wesentlichen abhängig von der Meldefreudigkeit der luftfahrtbetreibenden Staaten. Die meisten Vogelschläge ereigneten sich innerhalb oder im nahen Umfeld der Flughäfen; Möwen, Greifvögel und Kleinvögel waren daran am häufigsten beteiligt. Die Triebwerke wurden von Vogelschlägen am meisten betroffen. Dies ist der Grund für viele Sicherheitslandungen bzw. abgebrochene Starts sowie für z.T. erhebliche Triebwerkschäden. Im Zeitraum 1995-1996 ereigneten sich insgesamt 13 Vogelschläge mit schwerwiegenden Folgen, 12 Luftfahrzeuge wurden dabei völlig zerstört, 79 Menschen kamen ums Leben.
1997_2_vogelschlagstatistik_international_1990-1994.pdf (116.73 KB)Die vorliegende Arbeit enthält eine Analyse von Vogelschlägen mit norwegischen Militärflugzeugen über einen Zeitraum von 11 Jahren. Von 1985 bis 1995 gab es in der Königlich Norwegischen Luftwaffe (KNLW) 345 Vogel-/Flugzeug-Kollisionen mit Totalverlust einer F-16; zwei Vogelschläge verursachten größeren Schaden, in 29 Fällen waren es nur kleinere Schäden; es gab weder bei Piloten noch sonstigen Besatzungsmitgliedern tödliche Unfälle. Jährliche Schwankungen und jahreszeitliche Spitzen der Häufigkeit von Vogelschlägen werden dargelegt, ferner die Verteilung der Vogelschläge nach Flugphase und Flughöhe, sowie beteiligte Luftfahrzeugtypen. Unter den beteiligten Vogelarten oder –gruppen waren Möwen mit 43% am häufigsten, sie waren auch unverhältnismäßig häufig für Schäden verantwortlich. Möwen bestätigen somit also ihre Position als die für die Luftfahrt gefährlichste Vogelart in Norwegen.
Zum Dokument (200.52 KB)Der vorliegende Bericht beschreibt die Entwicklung der Vogelschlagzahlen an deutschen Flugzeugen mit Schwerpunkt an deutschen Flughäfen.
1997_2_entwicklung_vogelschlaege_deutsch_1995-1996.pdf (82.67 KB)Die wichtigsten Ergebnisse der jährlich vom Amt für Wehrgeophysik durchgeführten statistischen Analysen werden für die Jahre 1995 und 1996 zusammenfassend und vergleichend präsentiert. Im Untersuchungszeitraum nahm die Anzahl der Vogelschläge 1995 zunächst auf insgesamt 367 ab und erreichte damit einen neuen absoluten Tiefstand. Im Jahre 1996 stieg die Anzahl wieder auf 407, d.i. noch unterhalb der Zahlen der Vorjahre (Becker 1993 und Ruhe 1995). Die Anzahl der Schadensfälle liegt mit 70=19,1% (1995) und 67=16,5% (1996) innerhalb vergleichbarer Grenzen. Die über beide Jahre gemittelte Anzahl beträgt 15 einschl. 3 Schadensfälle pro 10.000 Flugstunden.
1997_2_vogelschlagstatistik_bundeswehr_1995-1996.pdf (107.04 KB)Die Luftstreitkräfte der UdSSR registrierten über dem Territorium der DDR in den Zeiträumen 1970-1981 und 1987-1992 (insgesamt 18 Jahre) 426 Vogelschläge mit einem Schadensanteil von 46%, mindestens 2 getötete Piloten und 10 Flugzeugtotalverlusten. Die meisten (87%) Vogelschläge ereigneten sich unter 600 m, hauptsächlich im März und Juli/August. Eine sinnvolle Interpretation dieser Daten ist recht problematisch, da ein Vergleich mit den Daten der Luftstreitkräfte der DDR auf Schwierigkeiten stößt.
1997_2_vogelschlagstatistik_sowj_fliegerkraefte_1970-1992.pdf (166.01 KB)In der vorliegenden Arbeit wird der Versuch unternommen, global die Kosten der durch Vogelschlag an zivilen und militärischen Flugzeugen entstandenen Schäden abzuschätzen. Wir sind der Meinung, daß die globalen jährlichen direkten und indirekten Schäden mehrere Milliarden Dollar betragen; daher schlagen wir vor, daß vom BSCE eine weltweite Datenbank für Vogelschlag als Entscheidungshilfe bei der Investition von Geldmitteln zur Erhöhung der Flugsicherheit eingerichtet wird.
1997_2_kostenschaetzung_vogelschlagschaeden.pdf (179.25 KB)Der Artikel behandelt die mögliche Folge von Aktivitäten der verschiedenen Parteien, die an einer Unfall-Abhandlung beteiligt sind. Besonderes Augenmerk wird hierbei auf straf- und zivilrechtliche Aspekte auf Grund der deutschen Gesetzgebung gelegt.
1997_2_aspekte_unfallabhandlung_vogelschlag.pdf (241.2 KB)Dieser Beitrag beschreibt einen Versuch, das nächtliche Verteilungsmuster von Vögeln auf Flughäfen in Großbritannien zu ermitteln. Die Ergebnisse einer Erhebung an 31 Flugplätzen zeigen, daß das Problem vielfältig ist. Die meisten Flughäfen meldeten die Anwesenheit von Vögeln während der Nacht, aber nur auf einem waren sie ständig anzutreffen. Es gibt Hinweise darauf, daß zumindestens gelegentlich die Zahl der Vögel durch Niederschläge, die Mondphasen, Gezeiten und Windverhältnisse beeinflußt wird. Die Vogelschlaggefahr wird nachts durch das unregelmäßige Vorkommen der Vögel und die Schwierigkeit ihrer Entdeckung erhöht.
1997_1_naechtliche_vogelprobleme_flughaefen.pdf (221.38 KB)Diese Arbeit enthält eine Aufstellung und Zusammenfassung der Sachverhalte von 131 Unfällen, bei denen Militärflugzeuge als Folge von Vogelschlag zu Bruch gegangen sind bzw. Besatzungsmitglieder (mehr als 40) getötet wurden. Dabei waren Militärflugzeuge aus 10 Ländern in von Land zu Land unterschiedlichen Zeiträumen beteiligt. In der vorliegenden Arbeit sind weitere bekannt gewordene Unfälle und Todesfälle in Jahren und Ländern, für die lediglich fragmentarische Angaben vorlagen, nicht enthalten. Von den hier betrachteten Unfällen ereigneten sich 69 in Europa, 9 in Kanada, 32 in den USA, 5 an weiteren Orten und 16 an unbekannten Orten. Am meisten waren Jagd-, Kampf- und Schulflugzeuge beteiligt, und bei zwei Unfällen waren ein 4-motoriger Bomber und ein Patrouillenflugzeug betroffen. Die meisten Unfälle ereigneten sich bei hohen Geschwindigkeiten im Tiefflug - maximal bis 1.000 ft (GND). Am häufigsten gab es dabei Vogelschlag im Triebwerk bzw. Durchschlag von Windschutzscheiben. Möwen und Bussarde waren in Europa die am meisten beteiligten Vogelarten. In den USA stellten Geier das größte Problem dar. Eine umfassendere Aufstellung schwerer Unfälle mit Militärflugzeugen sollte auf der Grundlage vollständigerer Berichte für einige der bereits betrachteten Unfälle ausgearbeitet werden, ergänzt durch Daten aus anderen Jahren und noch weiteren Ländern. So würde man die Grundlage für eine vollständigere und repräsentativere Problemanalyse erhalten.
1997_2_schwere_vogelschlaege_militaer_10laender.pdf (257.35 KB)Die Wirkung von Falken für die Vergrämung von Vögeln wurde über den Zeitraum von einem Monat mit vier Wanderfalken, zwei Gerfalken und einem Hybridfalken an einem Militärflugplatz und einer Mülldeponie in der Nähe von Cuxhaven untersucht. Hauptbeutetierart bei 130 Jagdflügen war die Silbermöwe. Um Wirkungen auf Vogelschwärme zu untersuchen wurden unterschiedliche Parameter wie Wetterbedingungen, anwesende Vogelarten, Schwarmgrösse, Entfernung zwischen Falke und Beute, Beuterfolg, Flugdauer, Vergrämungsdauer etc. erfasst. Zwischen Flugdauer und Vergrämungszeit. oder Schwarmgröße bzw. Vogelart und Vergrämungszeit konnte keine signifikante Korrelation festgestellt werden. Auf dem Flugplatz war die Vergrämungszeit im Vergleich zur Mülldeponie länger.
Auf der Grundlage dieser Ergebnisse können wir Falken nicht zur routinemäßigen Vogelvergrämung auf Flughäfen empfehlen, da der enorme personelle Aufwand in keinem Verhältnis zur erzielten Wirkung steht.
Die vorliegende Arbeit enthält eine Analyse von Vogelschlägen mit norwegischen Militärflugzeugen über einen Zeitraum von 11 Jahren. Von 1985 bis 1995 gab es in der Königlich Norwegischen Luftwaffe (KNLW) 345 Vogel-/Flugzeug-Kollisionen mit Totalverlust einer F-16; zwei Vogelschläge verursachten größeren Schaden, in 29 Fällen waren es nur kleinere Schäden; es gab weder bei Piloten noch sonstigen Besatzungsmitgliedern tödliche Unfälle. Jährliche Schwankungen und jahreszeitliche Spitzen der Häufigkeit von Vogelschlägen werden dargelegt, ferner die Verteilung der Vogelschläge nach Flugphase und Flughöhe, sowie beteiligte Luftfahrzeugtypen. Unter den beteiligten Vogelarten oder –gruppen waren Möwen mit 43% am häufigsten, sie waren auch unverhältnismäßig häufig für Schäden verantwortlich. Möwen bestätigen somit also ihre Position als die für die Luftfahrt gefährlichste Vogelart in Norwegen.
1997_2_vogelschlaege_militaer_norwegen_1985-1995.pdf (200.52 KB)Kollisionen zwischen Vögeln und Flugzeugen sind am Internationalen Flughafen J.F. Kennedy, New York, ein ernstes Problem. Aztekenmöwen (Larus atricilla) waren von 1988 bis 1990 zu etwa 47% an Kollisionen beteiligt - ein Durchschnitt von 170 Vogelschlägen pro Jahr. Diese Vogelart ist von Mai bis September anwesend und gehört zu einer Kolonie mit 7.600 Nestern unmittelbar am Flughafen. Ein Versuchsprogramm zur Reduzierung der Vogelschläge durch Abschuss wurde von 1991 bis 1993 durchgeführt. Bei diesem Schießeinsatz wurden 35.692 Möwen getötet. Die Anzahl der während des Schießeinsatzes (20. Mai bis 15. August) mit Flugzeugen kollidierten Aztekenmöwen wurde 1991 um 66%, 1992 um 89% und 1993 um 90% gesenkt. Trotz der Beseitigung der Aztekenmöwen von 1991 bis 1993 verkleinerte sich die Brutkolonie zwischen 1990 und 1993 nur um 20%. Unsere Empfehlung für eine langfristige Lösung ist die Umsiedlung der Brutkolonie etwas weiter weg vom Flughafen JFK.
1997_1_abschuss_moewen_jfk.pdf (266.15 KB)Sehr oft wird das Risiko eines Vogelschlages unterschätzt. Daß ein „kleiner“ Vogel einem Kampfjet etwas anhaben kann und diesen fast aus dem Himmel holt, klingt schon sehr unwahrscheinlich. Zu welchen Schäden jedoch eine Kollision mit einem Vogel führen kann, zeigt der folgende Bericht über einen Zwischenfall, der sich am 29.09.1995 während eines Goose Bay Kommandos ereignete.
1997_2_birdstrike_goosebay_canada.pdf (138.5 KB)Die Bekämpfung der Vogelschlaggefahren ist kostspielig und zeitaufwendig; ihre Wirksamkeit hängt von bestimmten Gegebenheiten ab und ist auf kurze Zeiträume begrenzt. Die Entwicklung wirksamer Bekämpfungsmaßnahmen muss auf wohlüberlegte sorgfältige Integration der Erfordernisse des Flugbetriebes mit den die Wechselbeziehungen zwischen Vogelpopulation und Flughafenumgebung steuernden biologischen Faktoren gegründet werden. In diesem Projekt wurden Vogelgesellschaften an einem Flughafen untersucht, wie sie für den Nordosten der USA charakteristisch sind.
Der ACY (ACY = Atlantic City International Airport) bietet einzigartige und attraktive Habitate für eine recht unterschiedliche Avifauna mit wenigstens 127 Arten. Brütende Aztekenmöwen (Larus atricilla) verursachten die größte Vogelschlaggefahr, da sie bei der Versorgung ihrer in den 18 km entfernten Kolonien lebenden Jungen kurzzeitig in großer Anzahl auftreten. Möwen am ACY sind auf der Suche nach Insekten (60-80% der Nahrung), im wesentlichen Japankäfer (Popillia japonica). Die Aztekenmöwen am ACY werden in erster Linie durch die reichlich vorhandenen Japankäfer angelockt. Wir entwickeln z.Z. eine Methode zur Bekämpfung der Aztekenmöwen mittels der Reduzierung des Nahrungsangebots. Durch unser Verfahren werden die Habitate modifiziert mit dem Ziel, das Angebot der vom Japankäfer für Wachstum und Vermehrung benötigten Pflanzenarten einzuschränken.
Die Felsentaube (Columba livia) ist eine Taubenart, die sich einer Vielzahl von Habitaten angepasst hat und gegenüber unterschiedlichen Klima- und Lebensbedingungen einen hohen Grad an Widerstandsfähigkeit besitzt. Fast überall in der Welt ist dieser Vogel die meiste Zeit des Jahres Standvogel und auf Grund seiner starken Vermehrung zu einem lästigen Schadensverursacher geworden (Goodwin, 1967). Weltweit bemüht man sich, den durch diesen bekannten Vogel verursachten Schaden unter Kontrolle zu bekommen und zu verhindern.
Auf Flugplätzen ist dieser Vogel ein ernsthaftes Sicherheitsproblem für Gebäude wie auch für den Luftraum über dem Flugplatz. Große Schäden entstehen durch den Säuregehalt der Vogelexkremente auch an Geräten und Anlagen.
Von der „Forest Ecological Solutions, Ltd.“ wurde eine mechanische Falle entwickelt und in besiedelten Gebieten in großem Umfang zum Fang dieser Vögel eingesetzt. Bei dieser Methode werden keine toxischen Stoffe verwendet; daher gibt es keine umweltschädlichen Rückstände.
Diese Methode ist umweltfreundlich und wird seit zwei Jahren mit Erfolg in einem laufenden Projekt an vier Fliegerhorsten der Israelischen Luftwaffe angewendet.
Die Bewertung von Lärm erfordert physikalische und physiologische Aspekte und ist dementsprechend schwierig. Die Folgen von Lärm reichen beim Menschen von Unbehagen bis hin zu gravierenden, irreversiblen Schäden. Bei Labortieren erzeugen im allgemeinen nur hohe und andauernde Lärmbelastungen gesundheitliche Veränderungen. Hiervon auf Wildtiere zu schließen, ist kaum möglich. Feldstudien müssen sich sorgfältig mit (1) methodischen Problemen der Schalldruckmessung, (2) artspezifischen Unterschieden der Gehörempfindlichkeit und (3) Schwierigkeiten der Reaktionsbewertung im Freiland auseinandersetzen. Wenig standardisierte Untersuchungsmethoden und individuelle Auswertungsverfahren machen einen Vergleich der Ergebnisse aus der Literatur weitgehend unmöglich.
Gerade Fluglärm kann kaum getrennt von der optischen Erscheinung eines Flugzeugs bewertet werden. Optischer und akustischer Reiz haben beide für sich meist eine geringere Wirkung. Die optische Erscheinung eines Flugobjekts hat meistens stärkere Effekte als sein Fluglärm. So können auch lautlose Gleitflieger panische Flucht verursachen. Die Störwirkung des Lärms spielt insgesamt eine eher untergeordnete Rolle, kann aber in Ergänzung zu einem optischen Reiz doch eine Reaktion auslösen. Überschall-Knalle und Düsenlärm bewirken teilweise Schreckraktionen, haben aber nur in seltenen Fällen ernstere Folgen. Anscheinend können sich Tiere auch an starke Lärmimmissionen gewöhnen. Wenn Tiere auf Flugzeuggeräusche reagieren, so vor allem, weil sie das Geräusch früheren Erlebnissen mit Flugzeugen zuordnen. Von wenigen Unglückfällen bei Panikfluchten abgesehen, sind negative Auswirkungen von Fluglärm als solchem auf Individuen und Populationen nicht nachgewiesen, während Flugverkehr als ganzes vielfältige Schäden hervorrufen kann. Hinsichtlich der Lärmeffekte auf Wildtiere sind noch viele Fragen offen.
1996
Die möglichen Nutzer von Ultraschall-Vogelvergrämungsgeräten sind zahlreich und umfassen das Militär, Flugplatzbetreiber, Biologen, Schädlingsbekämpfungspersonal, Regierungsstellen (Federal Aviation Administration, US-Landwirtschaftsministerium), Land- und Teichwirte, Flugzeughersteller und Hausbesitzer. Eine Literaturrecherche, hinsichtlich der Wirksamkeit von Ultraschall-Vogelvergrämungsgeräten (UVVG), zeigte beträchtliche Bemühungen auf diesem Gebiet. Dieser Bericht stellt das Ergebnis der Recherche vor. Die Physiologie des Vogelgehörs, die Charakteristiken des Ultraschalls und die physikalische Wirkung von Ultraschall auf biologische Systeme werden angesprochen.
1996_1_ultraschall_vogelvergraemung.pdf (466.79 KB)Im Rahmen einer Vogelzugbeobachtungskampagne in Pisa/Italien im Oktober 1995 wurde das im Amt für Wehrgeophysik entwickelte EDV-Verfahren der Radar-Videodigitalisierung eingesetzt. Ziel der noch andauernden Untersuchung ist die Abschätzung des Vogelschlagrisikos durch Vogelzüge in der Region Pisa. Das Verfahren und die Rahmenbedingungen werden vorgestellt und eine Analyse der ersten Daten durchgeführt.
Im Untersuchungszeitraum wurde durch kontinuierliche Aufzeichnung des Radarbildes erhebliche Vogelzugaktivität dokumentiert. Unter anderem belegen die Ergebnisse, daß der Vogelzug sich nicht, wie häufig erwartet, an Leitlinien orientiert, sondern breitfrontartig über die gesamte Region hinweg von Nordost nach Südwest erfolgt.
In der vorliegenden Arbeit werden die Fan-Schaufel mit großer Sehnenlänge von Rolls Royce vorgestellt und deren Vorteile gegenüber der Fan-Schaufel mit hohem Seitenverhältnis und Dämpfungselementen erläutert. Die jüngste Generation der superplastisch geformten Fan-Schaufel wird mit anderen Fan-Systemen verglichen, und es werden die Konstruktionsprinzipien sowie die von ihr zu leistenden Aufgaben dargelegt.
Eines der vielen Erfordernisse für den Fan besteht darin, daß er dem Aufprall von Vögeln standhalten kann und dennoch ausreichenden Schub erzeugt. Die Konstruktionsarbeit und die Versuche bis hin zur vogelschlagbezogenen Triebwerkzulassung werden beschrieben.
Nur die systematische Erfassung und Analyse flächendeckender Grunddaten wird der Raum-Zeit-Dynamik komplexer Wechselwirkungen im Umfeld von Flugplätzen im Hinblick auf die Vogelschlagverhütung gerecht. Es wird ein Ablaufschema vorgestellt, das die Erhebung und Bewertung von Grundlagen sowie die daraus resultierenden Spezialuntersuchungen mit zielorienterter Maßnahmenplanung regelt.
1996_2_biotopkartierung.pdf (98.85 KB)Landschaftsplanung ist ein wichtiges Instrument zur Bestimmung der Belange von Naturschutz und Landespflege. Zur Gewinnung flächendeckender Grundlagendaten werden Luftbildbefliegungen für Interpretationszwecke durchgeführt; zur Verwendung kommen dabei Color-Infrarotfilme. In solchen Luftbildern wird die Vegetation bereits sehr differenziert abgebildet. Auf der Grundlage der vor Ort festgestellten Biotopstruktur wird ein Interpretationsschlüssel erstellt, der eine Auswertung der Luftbilder großer Landschaftsräume ermöglicht. In diese Interpretation fließen vorhandene Datenkollektive biologischer oder auch geologischer bzw. bodenkundlicher Art ein. Die gesamten Datenkollektive der Luftbilder dienen zur Erstellung thematischer Karten und können zudem in Geo-Informationssysteme (GIS) einfließen, die eine noch weitergehende Analyse ermöglichen.
1996_2_biotoptypenkartierung_luft.pdf (192.11 KB)Auf biotoptypenreichen Flugplätzen bietet sich zur Festlegung der zweckmäßigsten Bewirtschaftungs- bzw. -pflegeform eine vorherige Bonitierung kleinerer Flächen an. Durch diese soll festgestellt werden, wie sich die jeweiligen Biotoptypen bei speziellen Eingriffen verhalten und welche Folgen dies für die Avifauna hat. Auf dem Flughafen Köln/Bonn wurde als Voraussetzung für die Durchführung eines Landschaftspflegeplankonzeptes ein Bonitierungsprogramm entworfen, das 28 Teilflächen umfasst, die über einen mehrjährigen Zeitraum regelmäßig bewertet werden. Danach erfolgt die Festlegung der endgültigen Bewirtschaftungs- bzw. Pflegeform.
1996_2_bonitierung_flughafenflaechen.pdf (275.34 KB)Bei erfolgreicher Verhütung von Vogelschlägen an Flugplätzen spielt das Wissen über Vögel eine wichtige Rolle, das nicht nur auf das übliche Allgemeinwissen beschränkt sein sollte; dazu gehören auch detaillierte Kenntnisse über die örtlichen Gegebenheiten an einem Flugplatz. Daher wird die Bedeutung regelmäßiger Vogelzählungen unterstrichen. Praktische Überlegungen bei der Organisation von Zählsystemen werden behandelt, ebenso auch der Zusammenhang zwischen Vogelschlägen und der Avifauna eines Flugplatzes. Anhand von Beispielen aus den Erfahrungen der Königlich Niederländischen Luftwaffe (RNLAF) wird gezeigt, dass Vogelzählungen auf vielfältige Weise als Management-Instrument genutzt werden können. Dies gilt nicht nur zur Früherkennung von Abweichungen vom normalen Ablauf oder bei der räumlichen und zeitlichen Planung von Vorhaben; weitere wichtige Möglichkeiten der Nutzung dieser Zählungen gibt es durch Kontrolle der Auswirkungen des Habitat-Managements, bei der Vorausschau auf erwartete Vogelmengen, sowie hinsichtlich der Landnutzung in der Flugplatzumgebung.
1996_2_vogelzaehlungen_flugplatz.pdf (389.6 KB)Es wird die Entwicklung eines einfachen Formulars für die systematische Erfassung der Vogelaktivitäten auf britischen Flugplätzen beschrieben. Täglich wird nur ein Formular ausgefüllt, und Informationen werden auszugsweise in einer PC-Datenbank gespeichert. Vor oder nach der Eingabe in die Datenbank können Auszüge monatlicher und in ähnlicher Weise auch jährlicher Zusammenfassungen gemacht werden. Für die Bearbeitung der von einem einzigen Flugplatz stammenden Daten eines Jahres werden etwa 18 Arbeitsstunden einer Arbeitskraft benötigt. Mit diesem System kann man die Unterschiede der Vogelabundanzen an den einzelnen Standorten zahlenmäßig darstellen und die jahreszeitlichen und jährlichen Änderungen verfolgen. Auch die Maßnahmen zur Vogelbekämpfung können überwacht werden.
1996_2_ueberwachung_vogelaktivitaeten_brit_flugplatze.pdf (194.61 KB)Durch Kiesabbau ist in der Umgebung des neuen Flughafens „Franz-Josef-Strauß“ eine Reihe künstlicher, offener Wasserflächen entstanden, die für das Vogelschlagrisiko nicht ohne Bedeutung sind. Bereits seit 1984 wurden an zeitweise bis zu 26 Gewässern Wasservogelbeobachtungen durchgeführt. Am Beispiel von 5 Kiesabgrabungen im Anflugbereich des Flughafens wird die Entwicklung der Wasservogelpopulation im Zeitraum von 1987 - 1995 aufgezeigt. Die Wasservogeldichte hat in allen Beobachtungsbereichen deutlich zugenommen und damit eine mögliche Beeinträchtigung der Flugsicherheit durch Vogelschlag. Eine Verbesserung dieser Situation scheint nur durch eine mittelfristige Verringerung der Wasserflächen möglich.
1996_2_wasservoegel_kiesabgrabung_muc.pdf (181.11 KB)Baggerseen im Donaumoos bei Ingolstadt wurden hinsichtlich Sukzession überwinternder Wasservogelarten mit zunehmendem Gewässeralter, ferner bezüglich maximaler Individuenzahl in Abhängigkeit von der Gewässergröße und anderen Faktoren untersucht. Zuerst stellt sich die Stockente als phytophage Art ein, die ihre Nahrung im Litoral sucht, es folgen im Zuge der Entwicklung submerser Makrophyten tauchende omnivore Arten, noch später dann tauchende Wasservögel, die sich vom Makrozoobenthon ernähren. Das Auftreten fischfressender Wasservögel ist wegen des überhöhten künstlichen Fischbesatzes in den meisten Seen unabhängig von der natürlichen Entwicklung der Gewässer. Nennenswerte Vogelansammlungen können zwar schon bei Gewässergrößen unter 4 ha angetroffen werden, doch ist erst bei mehr als 5 ha regelmäßig mit dem Auftreten von Wasservögeln zu rechnen. Abgesehen von der Gewässergröße werden die Vogelzahlen durch Strukturparameter und vor allem das Nahrungsangebot beeinflusst. Mit steigendem Trophiegrad infolge der rapiden Alterung der Seen steigen daher die Vogelzahlen stark an.
1996_2_alterung_baggerseen_wasservoegel.pdf (578.73 KB)Der Deutsche Ausschuß zur Verhütung von Vogelschlägen im Luftverkehr (DAVVL) wurde am 30.07.1964 als lockerer Zusammenschluß ins Leben gerufen. Mit Wirkung vom 1. Januar 1981 gab sich der DAVVL die Rechtsform eines eingetragenen Vereins und definierte seine Aufgaben und Ziele neu. Dabei wurde auch die halbjährliche Herausgabe der Schriftenreihe „Vogel und Luftverkehr“ sowie der „Vogelschlag-Schnellinformationen“ beschlossen. Während letztere inzwischen nicht mehr herausgegeben werden, erschien „Vogel und Luftverkehr“ 1995 im 15. Jahr, so daß inzwischen zuzüglich der beiden Sonderhefte aus den Jahren 1985 und 1987 32 Hefte dieser Publikation vorliegen.
1996_1_15jahre_vogel_und_luftverkehr.pdf (137.28 KB)Das als Empfehlung der Internationalen Zivilen Luftfahrtorganisation (ICAO) herausgegebene Handbuch listet in gestraffter Form mögliche Verfahrensweisen zur Vogelschlagverhütung auf. Die Darstellung basiert auf langjährigen Erfahrungen in mehreren europäischen Ländern sowie in Kanada und den Vereinigten Staaten. Die Veröffentlichung befaßt sich jedoch auch mit organisatorischen Aspekten dieses speziellen Flugsicherheitsproblems.
1996_1_icao_airport_services_manual_teil3.pdf (192.01 KB)Die Grünlandvegetation entwickelte sich seit Einrichten des Versuches im Jahre 1987 zu stark grasbetonten Beständen. Der Krautanteil - hauptsächlich repräsentiert durch die sog. „Gülleflora“ - ging bei der Extensivierung auf 1-3 Schnitte generell, bei der Kontrollvariante „Mähen + mineralische Entzugsdüngung“ fast vollständig zurück. Bei den vielschnittigen Varianten des Ausmagerungsblockes „Mähen ohne Düngung“ wurden die nitrophilen Kräuter gegen Magerkeitsanzeiger ausgetauscht. Die Maßnahme „Mulchen“ liegt diesbezüglich dazwischen.
1996_1_gruenlandextensivierung_vegetationsentwicklung.pdf (458.27 KB)1995
Der Flughafen Benito Juarez/Mexico City weist Vogelschlagprobleme dadurch auf, daß Biotopmanagement-Pläne nicht existieren, organisatorische Regelungen fehlen, und der Flughafen im Bereich zweier Zugwege zwischen Nord- und Südamerika liegt. Die nachfolgende Bewertung erfolgte im Rahmen eines ICAO Workshops "Bird Hazard to Aircraft", der 1987 in Mexico City stattfand und aufgrund einwöchiger Diskussionen mit der Flughafenverwaltung vor Ort. Auf der Bewertung beruhen die ausgesprochenen und im Auftrag von Delvag/DLH schriftlich formulierten Empfehlungen des DAVVL.
1995_1_airport_benito_juarez_mexicocity.pdf (161.18 KB)Das als Empfehlung der Internationalen Zivilen Luftfahrtorganisation (ICAO) herausgegebene Handbuch listet in gestraffter Form mögliche Verfahrensweisen zur Vogelschlagverhütung auf. Die Darstellung basiert auf langjährigen Erfahrungen in mehreren europäischen Ländern sowie in Kanada und den Vereinigten Staaten. Die Veröffentlichung befaßt sich jedoch auch mit organisatorischen Aspekten dieses speziellen Flugsicherheitsproblems.
1995_2_icao_airport_services_manual_teil2.pdf (255.29 KB)Die nachfolgenden Ausführungen fassen die wesentlichen Ergebnisse einer Vogelschlagdaten-Analyse aus den verschiedenen Regionen der Welt zusammen. Sie basieren auf den Daten der Jahre 1986-1990 in der IBIS-Datenbank der ICAO. Trotz der unterschiedlichen Situation in den verschiedenen Regionen - 204 Vogelschläge in der Region Südamerika/Karibik und 6922 Vogelschläge in der Region Nordamerika - lassen sich daraus wertvolle Erkenntnisse gewinnen. Wichtig erscheint, daß im Berichtszeitraum insgesamt 1310 Triebwerke beschädigt und 3 Luftfahrzeuge zerstört wurden.
1995_2_vogelschlagdaten_weltweit_1986-1990.pdf (126.59 KB)Die weltweite Vogelschlaganalyse für das Jahr 1993 basiert auf 3427 Meldungen von Vogelschlägen, die sich in 107 Ländern ereigneten und von 41 Staaten gemeldet wurden. Im Vergleich zum Vorjahr (1992) erfolgte eine Abnahme um 2179 Zwischenfälle (39%), obwohl die Zahl der meldenden Staaten um 3 zunahm. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, daß mehrere Staaten z.Z. ihre Meldeverfahren verbessern, wodurch es zu einer zeitlichen Verzögerung der Meldungen an die ICAO-Datenbank IBIS gekommen sein könnte.
1995_2_icao-vogelschlagstatistik_weltweit_1993.pdf (80.69 KB)Aufgelistet werden nachfolgend vogelschlagbedingte Unfälle und schwerwiegende Zwischenfälle aus den Jahren 1992-1993. Dabei wird unterschieden zwischen:
- Luftfahrzeuge über 5700 kg sowie „business jets“
- Luftfahrzeuge unter 5700 kg
- Hubschrauber
Statistiken aus den Vorjahren werden aufgrund erst jetzt eingegangener Meldungen ergänzt.
1995_2_schwerwiegende_vogelschlaege_zivil_1992-1993.pdf (131.75 KB)Der Bericht betrachtet die Vogelschlagzahlen der deutschen Zivilluftfahrt (Luftfahrzeuge über 5,7 Tonnen MTOW - Maximales Abfluggewicht - ) für die Jahre 1993 - 1994. Innerhalb des Berichtszeitraumes war zwar eine Zunahme der Gesamtvogelschläge um ca. 20% feststellbar, und zwar von 652 (1993) auf 794 (1994), die Vogelschlagrate jedoch stieg von 6,72 nur geringfügig auf 6,86; die Zunahme betraf vornehmlich die Bundesrepublik sowie das übrige Europa. Die meisten Zwischenfälle ereigneten sich mit Kleinvögeln, Möwen, Tauben und Greifvögeln/Falken; Triebwerke waren mit fast 30% am häufigsten von Vogelschlägen betroffen.
1995_2_vogelschlagstatistik_zivil_1993-1994.pdf (103.46 KB)Die wichtigsten Ergebnisse der jährlich vom Amt für Wehrgeophysik durchgeführten statistischen Analysen von Vogelschlagmeldungen der Bundeswehr werden für die Jahre 1993 und 1994 zusammenfassend vorgestellt und diskutiert. Im Untersuchungszeitraum nahm sowohl die Anzahl der Zwischenfälle gesamt als auch die Anzahl der Zwischenfälle mit Schäden um jeweils etwa 3% leicht ab und erreichte somit in 1994 den bisherigen absoluten Tiefstand mit 425 Zwischenfällen gesamt und davon 53 mit Schäden. Die statistischen Zahlen werden primär für 1994 vorgestellt und als Vergleich die Zahlen des Vorjahres genannt.
1995_2_vogelschlagstatistik_bundeswehr_1993-1994.pdf (126.66 KB)Von 1976 bis 1990 wurden bei der staatlichen Luftfahrtgesellschaft „Interflug“ der DDR insgesamt 728 Vogelschläge registriert, dabei 165 mit Schaden. Am häufigsten kam es in der Landephase zu Kollisionen. Die meisten Aufschlagstellen wurden am Rumpf festgestellt, bei den Vogelarten überwogen Zusammenstöße mit Möwen und Schwalben. Es gab keine Totalverluste oder Personenschäden. Pro Jahr war im Durchschnitt mit 50 Vogelschlägen zu rechnen.
1995_2_vogelschlagstatistik_interflug_ddr_1976-1990.pdf (103.44 KB)Im Berichtszeitraum wurden 55 Vogelschläge mit estnischen Luftfahrzeugen auf 13 Flughäfen und in ihrer Umgebung, im europäischen Teil der früheren UdSSR, registriert. Es gab keine Toten, Verletzten oder Totalverluste von Luftfahrzeugen, jedoch wurden 5 Triebwerke zerstört. Der Gesamtschaden wird auf 300.000 Rubel (alte Währung) geschätzt.
1995_2_vogelschlagstatistik_estland_1989-1991.pdf (85.56 KB)Dieser Beitrag enthält Ergebnisse einer Analyse von Vogelschlägen für die Zeiträume 1958 bis 1978 und 1987 bis 1991. Es werden 55 Kollisionen aus dem Bereich der Zivilluftfahrt untersucht. Eine Liste der an den Vorfällen beteiligten Vogelarten wird vorgelegt. Man kann jährliche, jahreszeitliche und 24-stündige Zeiträume mit Vogelschlag unterscheiden. Dazu werden Luftfahrzeugtypen, Kollisionshäufigkeit in den einzelnen Flugphasen und die für die Luftfahrt eingetretenen Schäden aufgeführt. Damit wird die aktuelle Vogelschlagsituation in Litauen dargelegt.
1995_2_vogelschlaganalyse_litauen.pdf (164.42 KB)Der vorliegende Bericht enthält Ergebnisse einer Zusammenstellung von Kollisionen zwischen Militärflugzeugen und Vögeln aus der Zeit von 1987 bis 1992. Danach wurde die Tschechoslowakische Republik in zwei souveräne Staaten und folglich auch die Tschechoslowakische Armee geteilt. Zu jener Zeit wurden bearbeitet: Anzahl der Zwischenfälle, Methoden, Vogelarten, usw.
In der Tschechoslowakischen Volksarmee konnten insgesamt 219 Vogelschläge registriert werden, deren statistischer Wert jedoch dadurch gemindert ist, daß im Bezugszeitraum die Protokollierung von Vogelschlagereignissen nicht mittels des einheitlichen BSCE-Formblattes erfolgte. Daher stehen wesentliche statistische Angaben nicht zur Verfügung. Ein weiterer Nachteil ist, daß die Angaben über die Gesamtzahl der Flugstunden sowie auch die Anzahl von Starts und Landungen nicht vorliegen. Dieser Bericht stellt daher lediglich eine erste Information dar.
Das als Empfehlung der Internationalen Zivilen Luftfahrtorganisation (ICAO) herausgegebene Handbuch listet in gestraffter Form mögliche Verfahrensweisen zur Vogelschlagverhütung auf. Die Darstellung basiert auf langjährigen Erfahrungen in mehreren europäischen Ländern sowie in Kanada und den Vereinigten Staaten. Die Veröffentlichung befaßt sich jedoch auch mit organisatorischen Aspekten dieses speziellen Flugsicherheitsproblems.
1995_1_icao_airport_services_manual_teil1.pdf (340.25 KB)Wegen der Sicherheitsbestimmungen hatte die Israelische Luftwaffe vor 1994 die Veröffentlichung von Vogelschlagschäden nicht gestattet. Da nunmehr die Erlaubnis vorliegt, kann erstmalig eine Zusammenstellung über Anzahl der Vogel-/Flugzeugkollisionen, die sich in der Israelischen Luftwaffe ereignet haben, publik gemacht werden. Daten aus dem Zeitraum 1972 bis 1983 - bevor also das gemeinsame Forschungsprojekt von Naturschutzgesellschaft und Luftwaffe gestartet wurde - werden mit den Daten für den Zeitraum 1984 bis 1994 verglichen, wobei parallel dazu entsprechende Forschungsarbeiten fortgesetzt wurden. In der vorliegenden Arbeit werden Vogelschlagdaten in ihrer Zuordnung zu den einzelnen Monaten mit besonderer Betonung der für Israel typischen intensiven Vogelzugzeit, sowie auch in ihrer Zuordnung zur jeweiligen Flughöhe mitgeteilt. Es werden auch die Vogelschläge, die sich tagsüber ereignet haben, mit den nächtlichen Vorfällen verglichen.
In den vergangenen 20 Jahren zusammengetragene Vogelschlagdaten und Vogelzugbeobachtungen aus großen Höhen von 15.000 bis 50.000 ft werden vorgelegt. Vogelschlagdaten aus Gebieten an und zwischen Flugplätzen werden miteinander verglichen, sowie auch Angaben über Jagdflugzeuge mit denen von Hubschraubern, Transport- und Kleinflugzeugen.
Abschließend werden Vogelschlagdaten aus der Zeit vor und nach Beginn des vorg. Forschungsprojektes verglichen. Dieser Vergleich läßt erkennen, daß im Laufe der letzten 10 Jahre die Schäden um 88% zurückgingen; die Israelische Luftwaffe hat dabei im Durchschnitt 30 Mio. Dollar pro Jahr eingespart.
Für den Vogelschlagbeauftragten und die "Bird Control" auf dem Flughafen Köln/Bonn wurde eine Weisung erstellt. Sie legt einen gut definierten Aufgabenbereich fest und folgt entsprechenden Richtlinien des Bundesministers für Verkehr, die jedoch durch lokale Regelungen ergänzt werden. Neben den vorg. Richtlinien ist ein ökologisches Biotopgutachten Grundlage für die Arbeit des Vogelschlagbeauftragten, der seine Aktivitäten mit dem Deutschen Ausschuß zur Verhütung von Vogelschlägen im Luftverkehr abzustimmen hat. Für die "Bird Control" regelt die Anweisung die Tätigkeiten zur Vogelvergrämung am Flughafen im einzelnen.
1995_1_aufgaben_birdcontrol_cgn.pdf (93.92 KB)Die Auswertung der Vogelschlagereignisse an Flugzeugen des DLH-Konzerns am Flughafen Düsseldorf zeigt die Auswirkung der im Zeitraum 1984 bis 1993 am Flughafen Düsseldorf durchgeführten Vogelschlagverhütungsmaßnahmen.
1995_2_vogelschlag-auswertung_dus.pdf (137.37 KB)Ökologie als Wissenschaft befaßt sich mit den Wechselwirkungen der Lebewesen untereinander sowie den Beziehungen von Organismen zu ihrer abiotischen Umwelt. Durch Anwendung ökologischer Methoden bei der Vogelschlagverhütung auf Flughäfen versucht man unter Zuhilfenahme der Gesetzmäßigkeiten des Naturhaushaltes den Nutzungsaspekt "Erhöhung der Flugsicherheit auf Flugplätzen und in ihrem Umland" zu garantieren. Durch die Erläuterung der verschiedenen Teildisziplinen der Ökologie und deren Fragestellungen werden ihre Bezüge zur Vogelschlagverhütung aufgezeigt. Über die Kenntnis der Lebensraumansprüche vogelschlagrelevanter Arten und die ihr Vorkommen und ihre Häufigkeit bestimmenden populationsdynamischen bzw. "sozialen" Faktoren kann eine nachhaltige Minderung des Vogelschlagrisikos an Flughäfen und in ihrem Umland erfolgreich betrieben werden. Am Beispiel der Bestandsänderungen von Rebhuhn und Kormoran soll die Wirkungsweise von Umweltveränderungen auf Vogelbestände gezeigt werden.
1995_1_oekologie_flughaefen.pdf (283.53 KB)Der NF 10 (ORNOB) wurde in Anlehnung an die global und (für Kontinente) regional verbindlichen Modelle der Meteorologischen Weltorganisation ausgearbeitet. Strukturmuster sind Sektionen mit Gruppenindikatorziffern - was herkömmliche Codierung, Decodierung sowie Erkennung/Programmierung erleichtert. Schlüsselanweisungen bieten für die speziellen omithologischen Aufgaben u.a.:
a) Anwendung von Fein- und Grobstufen (letztere in Zweifelsfällen, falls keine genaueren Angaben gemacht werden können),
b) Meldung von Insekten und Fledermäusen (als Nahrungsangebot für Vögel),
c) Meldung wichtiger omithologischer Erscheinungen außerhalb der eigentlichen Dienstverrichtung zeitlich und örtlich (Verringerung von Informationslücken),
d) Meldung von aus dem Flugzeug gemachten Beobachtungen (Erweiterung der Erfassung in der Vertikalen),
e) Steuerung der Meldefrequenz bei gleichartigen bzw. vergleichbaren Erscheinungen (Vermeidung redundanter Informationen),
f) Mehrfachmeldung von Gruppen (bei parallelen ähnlichen aber nicht identischen Erscheinungen),
g) Regelung für Nachmeldungen - operativ und bis zu 3 Tagen (u.a. zur interdiurnen Nachanalyse durch Fachomithologen),
h) Detaillierte Meldung aktueller Vogelschlagereignisse (Art und Auswirkung von Schäden am Luftfahrzeug als Sofortmeldung).
Die (zivilen) Sektionen 0 und l werden hier (original) unverändert, die (militärische) Sektion 2 sowie die Code-Tabellen (außer Va Va) lediglich symbolisch (strukturell) und ohne Kommentar wiedergegeben; ausgewählte Beispiele werden ergänzt. Weitere Einzelheiten bzw. die vollständige Version des NF 10 (ORNOB) können Interessenten zur Verfügung gestellt werden.
Bei dem südlich von Rostock gelegenen Flugplatz Laage handelt es sich um einen ehemaligen Einsatzflugplatz der NVA, der jetzt einer militärisch-zivilen Mischnutzung unterliegt. Der in Mecklenburg-Vorpommern noch vorhandene Reichtum an großen Greifvögeln, die Lage in einem Kranich-Sammelgebiet und die Vielzahl an Gewässern in der Umgebung, die während der Zugzeiten ein hohes Aufkommen an Wasservögeln bedingen, führen dazu, daß das Vogelschlagrisiko in Laage deutlich höher ist, als auf den meisten übrigen deutschen Flugplätzen. Es ist daher zu erwarten, daß sich nach einer Intensivierung des bislang noch geringen Flugbetriebs zahlreiche, auch kostenträchtige Vogelschläge ereignen werden, selbst wenn auf dem Platz alle Möglichkeiten zur Vogelschlagverhütung ausgeschöpft werden.
1995_1_flughafen_laage.pdf (382.78 KB)1994
Beobachtungen über das Jagdverhalten oberfränkischer Mäusebussarde und Turmfalken werden hinsichtlich möglicher Unterschiede in Habitat, Jagdtyp und meteorologischer Parameter analysiert. Die wichtigsten Ergebnisse sind:
- Der Turmfalke jagt häufiger aus der Luft als der Mäusebussard.
- Der Turmfalke jagt relativ häufiger über Brachflächen, bzw. über höhergewachsenen Vegetationsstrukturen als der Mäusebussard.
- Höherwüchsige Flächen werden durch beide Arten relativ häufiger aus der Luft bejagt.
- Mit zunehmender Temperatur und zunehmender Windstärke nimmt die relative Häufigkeit der Flugjagd bei beiden Arten zu.
- Die Ergebnisse werden in Hinblick auf die Einnischung der beiden Arten diskutiert.
Der Flughafen Manchester schuf die Stelle eines hauptamtlich tätigen 'Vogelschlagbeauftragten". Dieser entwickelte ein spezielles Biotop-Management-Programm zur Vogelschlagverhütung. Es basiert auf einer statistischen Auswertung der Vogelschlage, einer Bewertung der häufigsten Vogelarten hinsichtlich ihrer Vogelschlagrelevanz, aber auch auf Untersuchungen des Verhaltens dieser Vogelarten. Spezielle direkte und indirekte Maßnahmen insbesondere gegenüber Kiebitz und Möwen im Herbst und Winter wahrend der Morgendämmerung und bei feuchtem Wetter sollten die vorhandenen Probleme lösen. Die Flughafenumgebung wurde in das Biotop-Management einbezogen.
1994_1_airport_manchester.pdf (344.84 KB)Vogelschläge stellen in erster Linie eine hochgradige Gefährdung des fliegerischen Gerätes und der eingesetzten Besatzungen, bei eingetretenem Flugunfall darüber hinaus auch unmittelbar Beteiligter und ihres Eigentums dar. Mit fortschreitender technologischer Entwicklung werden Flugzeuge und ihre Systeme immer komplexer und damit anfälliger gegenüber mechanischen Beschädigungen; die aus Vogelschlägen resultierenden Schadenssummen sind meist erheblich. Auch wenn durch technische Maßnahmen, z.B. Verdoppelung von Strukturelementen oder Systemkomponenten die Wahrscheinlichkeit eines Totalverlustes äußerst gering ist, schlagen die wirtschaftlichen Einbußen bei den Betreibern immer noch zu Buche. Anhand ausgewählter vogelschlaggefährdeter Flugzeugstrukturen wird die Entwicklung des Schadensverlaufes aufgezeigt.
1994_2_entwicklungen_flugzeugbau_vogelschlag.pdf (205.16 KB)Im oberschwäbischen Pedersee-Gebiet (Landkreis Biberach) wurde eine Vergleichsstudie zur Wirkung von Kreisel- und Balkenmäher (Doppelmesserbalken) auf Carabiden (Laufkäfer), Saltatorien (Heuschrecken) und Amphibien durchgeführt. Abgesehen von einer allgemeinen Bestandsaufnahme konnten nur vereinzelt verletzte Carabiden und Saltatorien im Anschluß an die Mahd der Probenflächen nachgewiesen werden. Es wurden aber auch zwei schwer verletzte Grasfrösche auf einer mit Kreiselmäher bearbeiteten Teilfläche gefunden. Die Art der Verletzungen veranschaulicht in Verbindung mit einem zusätzlichen Attrappenversuch klare Unterschiede in der Wirkungsweise von Kreisel- und Balkenmäher Der Balkenmäher ist das eindeutig umweltverträglichere Mähgerät.
Darüber hinaus werden Gründe für die geringe Anzahl verletzter Carabiden und Saltatorien sowie die indirekten Folgen einer langjährigen Kreiselmäher-Bewirtschaftung diskutiert.
Neben den professionellen Ornithologen gibt es wohl kaum eine bessere Grundlage für die Einrichtung eines landesweiten ornithologischen Beobachtungssystems als die Tag und Nacht mit erfahrenen Wetterbeobachtern besetzten Wettermeldestellen. Deren Engagement bei einer nicht auf dem Lehrplan einer Wetterdienstschule stehenden Aufgabe kann vielfach gefordert werden u.a. durch
a) Betonung des hohen Wertes solchen Beitrages zur Minderung von Gefahren für die Luftfahrt,
b) Vermeidung überzogener Forderungen an den Beobachter,
c) Bereitstellung von Grobskalenbereichen, um das ausdrucken zu können, was nicht genauer bestimmt werden kann,
d) ständigen Erfahrungs- und Meinungsaustausch mit dem Stationsnetz.
Die gegenwärtige Vogelschlagsituation und Maßnahmen zur Vogelschlagverhütung in der VR China durch Versuche an Luftfahrzeugen sowie Maßnahmen bei ihrer Entwicklung werden dargestellt.
1994_2_vogelschlag_verhuetung_china.pdf (86.87 KB)Jeder Flughafen benötigt hinsichtlich des Vogelschlagproblems eine spezielle Untersuchung und Behandlung. Sind die örtlichen Gegebenheiten einmal bekannt, ist eine Bewertung leicht und sind Veränderungen erreichbar. Da diese Aufgabe sehr dynamisch ist und letztlich spezielle Maßnahmen einschließt, müssen ökologische Veränderungen stets kontrolliert werden, wenn wirkliche Fortschritte gemacht werden sollen.
1994_2_vogelschlagverhuetung_argentinien.pdf (91.34 KB)Das am Flugplatz Holzdorf stationierte Jagdgeschwader verzeichnete von 1984 - 1990 insgesamt 18 Vogelschläge, wovon allerdings nur 4 für den unmittelbaren Flugplatzbereich nachweisbar waren. Ein Vergleich mit anderen Plätzen ähnlicher geoökologischer Struktur zeigt, daß das Vogelschlagrisiko entscheidend vom Flughöhenprofil abhängig ist.
1994_2_flugplatz_holzdorf.pdf (170.78 KB)Der Flughafen Cengkareng wurde am 01. April 1985 eröffnet; zum Besuchszeitpunkt konnte daher noch keine Vogelschlagstatistik vorliegen, jedoch zeigt die Vogelschlagsituation im Bereich des ehemaligen Flughafens Djakarta-Halim, daß eine kritische Bewertung der Vogelschlagsituation in diesem Raum Indonesiens gerechtfertigt ist, zumal hier die ökologischen Gegebenheiten ein reiches Vogelleben erwarten lassen.
Die Gefährdung des Luftverkehrs in dieser Region der Welt durch Vogelschlag wird noch dadurch unterstrichen, daß 40 % der Vogelwelt der palaearktisch-holarktischen Region die tropischen Regionen Asiens berühren. Indonesien ist nicht nur ein wichtiger Zugkorridor sondern auch ein bedeutsames Überwinterungsgebiet.
Wahrend der Kormoran bis in die Jüngste Zeit im Binnenland eine seltene Erscheinung war, sind die Zahlen von Durchzüglern und überwinternden Vögeln seit 1980 sprunghaft angestiegen. Mit dieser Bestandszunahme zeigt der Kormoran als eine Art Bioindikator die stattgefundenen, tiefgreifenden Veränderungen in Landschaften an. Denn es ist weniger seine seit dem Jahr 1979 erfolgte Unterschutzstellung als vielmehr das anthropogen verbesserte Nahrungsangebot in den Brutarealen von Nord- und Ostsee sowie die Schaffung von für den Kormoran günstigen Überwinterungsbiotopen in Form von fischreichen Wasserflächen im Binnenland, die als Ursachen für die rasante Zunahme verantwortlich sind. Als Art, die sich überwiegend von Fischen ernährt, sind Konflikte mit Binnenfischern und Anglern vorprogrammiert.
1994_2_kormoran.pdf (117.6 KB)Von der ICAO (= International Civil Aviation Organization) wurden während der letzten Jahre Empfehlungen für Vogelschlagverhütung erarbeitet, die weitgehend auf Diskussionen und Beschlüsse des BSCE (= Bird Strike Committee Europe) zurückgehen. Die wichtigsten dieser Empfehlungen werden in den nächsten Heften von 'Vogel und Luftverkehr" abgedruckt.
1994_1_vogelschlagverhuetung_internat_regelungen.pdf (140.81 KB)Der nachfolgende Beitrag faßt die Hauptpunkte eines vor dem Hohen Gerichtshof in Großbritannien geführten Prozesses zwischen Fred Olsen (Air Transport) und dem Rat der Stadt Norwich sowie des Kreises Norfolk als gemeinsamen Beklagten im Juli 1979 zusammen. Der Prozeß wurde geführt mit dem Ziel, Schäden zu ersetzen, die sich aus einem Unfall einer Falcon 20 ergaben, deren zwei Triebwerke infolge Vogelschlages ausfielen.
1994_1_rechtliche_folgen_vogelschlaege_flughaefen.pdf (97.54 KB)Im Winter halten sich große Mengen von Gänsen in den Niederlanden auf. Die Gesamtzahl beträgt schätzungsweise 1 Million. Deshalb sind die Niederlande von großer internationaler Bedeutung hinsichtlich der Bestandssicherung ziehender und überwinternder Gänse. Ausreichende Kenntnisse über die Verteilung und Zugbewegungen der Gänse in den Brut-, Zug- und Überwinterungsgebieten sind für eine angemessene Betreuung wichtig. Das angewandte Zählverfahren liefert nicht nur ein generelles Bild der Gänse in den Niederlanden, es gibt auch einen guten Eindruck der Entwicklung in Einzelgebieten und während der Gänsezüge. Diese erfolgen hauptsächlich im Frühjahr und Herbst zwischen den Brutgebieten und den Überwinterungsplätzen. Gänse ziehen jedoch auch häufig im Winter. Wetteränderungen können dazu führen, daß große Zahlen von Gänsen in den Niederlanden und in Europa ihren Zug beginnen. Diese Züge erfolgen teils am Tag und teils in der Nacht. Eine wichtige Art von Zugbewegungen erfolgt zwischen Rast- und Nahrungsplätzen. Um noch mehr Daten über die Gänsezüge zu gewinnen, muß das Netz der Zähler auf internationaler Ebene erweitert werden. Vielleicht können auch technische Mittel, wie Radar, eine Menge zusätzlicher Informationen liefern.
1994_1_gaense_luftverkehr_niederlande.pdf (313.26 KB)Zur Verminderung von Vogelschlägen im Flugbetrieb der Bundeswehr betreibt der Geophysikalische Beratungsdienst im Rahmen seiner Beratungsaufgaben neben einem Vogelschlagwarnverfahren ein Vogelschlagrisiko-Vorhersageverfahren. Es vermittelt dem Bedarfsträger eine Planungsbasis bezüglich des mittleren zu erwartenden Vogelschlagrisikos. Das Verfahren baut auf meteorologischen Vorhersagen derjenigen Parameter auf, die eng mit dem Vogelzug korreliert sind. Das Verfahrensprinzip und die Beratungspraxis werden am Beispiel des Frühjahrs-Unterverfahrens beschreiben. Beabsichtigte Weiterentwicklungen werden skizziert.
1994_1_vogelschlagrisiko_vorhersage.pdf (245.9 KB)Um Vögel direkt durch Lichteinwirkung zu vergrämen, sind Lichtquellen sehr hoher Leistung erforderlich, die übliche Beleuchtung der Luftfahrzeuge ist dazu nicht ausreichend. Die Aussagen über die Wirksamkeit von Licht auf Vögel sind sehr gegensätzlich. Auch ein Nachweis der Wirksamkeit sog. Strobe Lights wurde bisher wissenschaftlich exakt noch nicht erbracht. Möglicherweise wird bei Nacht und bei einer hohen Blitzfrequenz von 2 Leuchten die Annäherung eines Luftfahrzeuges durch einen Vogel rechtzeitig erkannt. In einigen Ländern bzw. bei einigen Luftverkehrsgesellschaften wird die Verwendung von Licht an Luftfahrzeugen bei bestimmten ornithologischen Lagen bzw. in gefährlichen Räumen empfohlen. Scheinwerfer und Strobe Lights könnten in bestimmten Situationen dem Vogel das Wahrnehmen einer Annäherung des Luftfahrzeuges erleichtern, seine Reaktion beschleunigen und somit unter Umständen einen Teil der potentiellen Begegnungen verhindern.
1994_1_luftfahrzeugbeleuchtung_minderung_vogelschlaggefahr.pdf (325.2 KB)1993
Grundlagen und bisheriger Stand des operationellen Vogelzugwarnverfahrens des Geophysikalischen Beratungsdienstes der Bundeswehr werden im Überblick vorgestellt. Es wird aufgezeigt, daß die bisherige manuelle Bearbeitung keine Verfahrensverbesserungen mehr zuließ, so daß eine grundsätzliche Umstellung auf ein EDV-gestütztes Verfahren unumgänglich wurde. Struktur und operationeller Einsatz des teilweise verbesserten und verfeinerten Verfahrens werden beschrieben. Ergebnisse des vor der Einführung durchgeführten parallelen Routinetestbetriebs belegen die Vorteile des rechnergestützten Verfahrens, das die Grundlage für weitere Verfahrensentwicklungen auf dem Gebiet biologischer Beratung bilden wird.
1993_1_neuerungen_vogelschlagwarnverfahren.pdf (263.18 KB)Von 1977 bis 1991 wurden im Amt für Wehrgeophysik 2257 Restbestimmungen nach Vogelschlägen mit militärischen Luftfahrzeugen vorgenommen. Die Reste stammten von insgesamt 111 Arten, allerdings traten 89 dieser Arten nur selten (weniger als einmal pro Jahr) in Erscheinung. Lediglich 15 Arten waren häufig (mehr als 2x pro Jahr) an Vogelschlägen beteiligt, müssen also von daher als besondere Gefahrenquelle gelten. Mit wenigen Ausnahmen (Feldlerche, Kiebitz, Turmfalke), bei denen sich die Vogelschläge größtenteils am Platz ereigneten, stellen jedoch auch die Kollisionen mit diesen Arten meist unvorhersagbare und daher unvermeidliche Ereignisse dar. Durch die 1990 erfolgte Anhebung der Mindestflughöhe sowie die Ausdehnung des Flugbetriebs auf die neuen Bundesländer wird es in Zukunft wohl zu einer Verlagerung der Schwerpunkte bei der Artenzusammensetzung kommen.
1993_1_vogelrestbestimmung_15jahre_amtwehrgeophysik.pdf (223.8 KB)Für den Flughafen Düsseldorf wurden 1975 und 1988/89 Biotopgutachten erstellt, nach deren Empfehlungen sich die Maßnahmen zur Vogelschlagverhütung weitgehend richten. Diese erstrecken sich auf: Verzicht auf die Anpflanzung beerentragender Gehölze bzw. Reduzierung ihrer Anteile, Ausmagerung der Grünlandflächen durch Langgraswirtschaft mit Mähgutabfuhr, Verzicht auf Düngung, Ackerbau und Wildfütterung, Verbesserung der Drainage, Einflußnahme auf Landschaftsplanungen in der Umgebung sowie Einrichtung einer hauptamtlichen „Bird Control“. Die letztere ist mit diversem Arbeitsgerät ausgerüstet und deckt alle Flugbetriebszeiten ab. Besonderer Wert wird auf die lückenlose Durchführung von Vogelbeobachtungen gelegt, auf denen alle direkten Vergrämungs- und jagdlichen Maßnahmen beruhen, und die auch dokumentiert werden. In der Flughafenumgebung sind vor allem die Kiesseen flugsicherheitsrelevant; gute Kontakte mit den zuständigen Behörden stellen jedoch sicher, daß bei landschaftsplanerischen und landschaftspflegerischen Maßnahmen Gesichtspunkte des Vogelschlages berücksichtigt werden.
1993_1_flughafen_dus.pdf (325.13 KB)Die nachfolgenden statistischen Angaben sind dem Ibis-Datenbanksystem der ICAO entnommen. Die Vogelschlaganalyse beruht auf insgesamt 5082 Vogelschlagmeldungen von 45 Staaten aus 93 Ländern für das Jahr 1991. Im Vergleich mit der Statistik des Jahres 1990 ergeben sich nur geringe Änderungen.
1993_2_internationale_vogelschlagstatistik_1991.pdf (113.51 KB)In der Zeit von Januar 1991 - Dezember 1992 sind bei den in der Bundesrepublik Deutschland registrierten Flugzeugen über 5,7 t Gewicht durch Vogelschlag keine Toten und Verletzten und keine Totalschäden aufgetreten. Die Vogelschläge pro 10.000 Flugbewegungen halten sich im Rahmen der üblichen Schwankungen.
1993_2_entwicklung_vogelschlaege_deutsch_1991-1992.pdf (141.67 KB)In den Jahren 1991 und 1992 wurden 940 Zusammenstöße zwischen Vögeln und Luftfahrzeugen im Flugbetrieb der Bundeswehr gemeldet. Gegenüber dem Zeitraum 1989/90 war eine Abnahme um 23,3 %, mit Schaden sogar um 27,7 % zu verzeichnen. Ursachen sind die Mindestflughöhe für Strahlflugzeuge im Tiefflug von 1000 ft GND, eine geringere Flugstundenzahl im Jahre 1992 und die Tiefflugeinschränkungen infolge von BIRDTAM. Das verstärkte Flugaufkommen im Höhenband zwischen 1000 und 1500 ft GND führte nicht zu einer Zunahme der Vogelschläge in diesen Höhen. Die genannten flugbetrieblichen Veränderungen hatten zur Folge, daß die früheren Maxima im März, Juli und Oktober weitgehend verschwanden. Eine umfassende Analyse der beteiligten Vogelarten ist wegen der geringen Zahl an Vogelresten nicht möglich. Die Ergebnisse zeigen jedoch eine leichte Zunahme der Vogelschläge mit Möwen, Tauben und Mauerseglern.
1993_2_vogelschlagstatistik_bundeswehr_1991-1992.pdf (164.64 KB)Innerhalb des europäischen Rotorkraftforums sind in letzter Zeit Zusammenstöße zwischen Hubschraubern und Vögeln in Zusammenhang mit den gemeinsamen europäischen Lufttauglichkeitsanforderungen (JAR 27 u. JAR 29) diskutiert worden. Dies hat dazu geführt, daß die RNLAF ihre Alouette-III- und Bölkow-105-Vogelschlagstatistiken bezüglich ihrer Flugstunden und des Gewichts der beteiligten Vögel analysiert hat. Die überraschend hohen Verhältniszahlen im Vergleich zur bisher verwendeten zivilen Statistik regten dazu an, in der neu angelegten Europäischen Militärischen Vogelschlagdatenbank nachzuforschen und nach der Erfahrung der NATO-Partner zu fragen. Es wurde eine Gesamtrate von 5,4 Vogelschlägen pro 10.000 Flugstunden für 10 Hubschraubertypen (N = 1471) festgestellt, einschließlich 7-29% Schadensfälle. Die Wahrscheinlichkeit für schwere Unfälle wird auf größer als 10-6 geschätzt. Unterschiedliche Hubschraubertypen wiesen durchgehend unterschiedliche Zahlenangaben auf. Erklärungen für diese Unterschiede werden zur Diskussion gestellt. Die empirischen quantitativen Daten werden möglicherweise die Entscheidungsfindung innerhalb der Hubschrauber-Lufttauglichkeits-Untersuchungsgruppe beeinflussen.
1993_2_vogelschlaggefahr_hubschrauber.pdf (309.8 KB)Informationen über die Vogelschlaggefährdung an küstennahen Flugplätzen deuten an, daß die Art der Gefährdung und ihre Stärke verschieden sein könnten von der im Binnenland.
Empfehlungen, die den englischen Flugplätzen gegeben werden, beruhen weitgehend auf Forschungsarbeiten, die an Inlandsplätzen durchgeführt wurden.
Diese Veröffentlichung gibt Daten aus einer Studie wieder, die von der zivilen britischen Luftfahrtbehörde in Auftrag gegeben wurde zur Untersuchung der Art und der Höhe des Vogelschlagrisikos an Küstenplätzen in Großbritannien. Die dargestellten Daten zeigen, wie zwei Faktoren, Gezeiten und Wind, das Vogelverhalten an küstennahen Flugplätzen beeinflussen.
Es werden die Probleme aufgezeigt, denen man bei der statistischen Analyse der Zeitreihen begegnete, und man bietet einen alternativen Ansatz an, der auf regelerzeugenden Rechneralgorithmen beruht.
Die Ergebnisse zeigen, daß Gezeitenzustand, Höhe der Flut, Windgeschwindigkeit und Windrichtung die Anzahl der Vögel an Flugplätzen beeinflussen können, daß aber die Bedeutung jedes dieser Faktoren je nach Ort und Vogelart unterschiedlich ist. Es stellte sich heraus, daß vergleichsweise seltene Kombinationen von Extremwerten verschiedener Faktoren am wahrscheinlichsten ein hohes Vogelschlagrisiko verursachten. Der Bericht empfiehlt, das Bewußtsein darüber, wie Umweltfaktoren das Vogelverhalten im Küstenbereich beeinflussen, zu starken, damit Vogelüberwacher die Kombination der Faktoren vorhersagen können, die wahrscheinlich zu einem erhöhten Vogelschlagrisiko an ihren eigenen Flugplätzen führen werden.
Mülldeponien, auf denen organisches Material wie beispielsweise Hausmüll deponiert wird, sind in der Kulturlandschaft für viele Vogelarten eine wichtige Nahrungsquelle. Insbesondere Möwen und Krähen können in oftmals Tausende von Tieren umfassenden Schwärmen auf Mülldeponien beobachtet werden. Aus diesem Grunde stellen Mülldeponien in Flughafennähe ein sehr großes Flugsicherheitsrisiko dar. Dem Betrieb bzw. der Neuanlage solcher Deponien im Bauschutzbereich der Flughäfen kann deshalb nur in Ausnahmefällen und nur dann zugestimmt werden, wenn die Vögel wirksam und langfristig von diesen anthropogenen Nahrungsquellen ferngehalten werden können. In diesem Beitrag werden dazu verschiedene Möglichkeiten vorgestellt und hinsichtlich ihrer Wirksamkeit miteinander verglichen. Am erfolgversprechendsten erwies sich die sogenannte Schnurüberspannung. Ein wissenschaftlich begleiteter Versuchseinsatz dieser Methode fand bislang in Deutschland allerdings noch nicht statt.
1993_2_moeglichkeiten_fernhaltung_voegel_muelldeponien.pdf (210.7 KB)Der Aufsatz behandelt die Vogelarten, ihre Fluggeschwindigkeiten und Flughöhen sowie die Zugrouten und Überwinterungsgebiete großer und mittelgroßer Vogelarten in China. Die Zivilluftfahrtbehörde von China widmet zur Zeit dem Vogelschlag erhöhte Aufmerksamkeit.
1993_2_voegel_flugsicherheit_china.pdf (154.94 KB)Die auf Flughäfen und in deren Umgebung vorkommenden Vogelarten sowie deren Populationsgrößen sind von einer Vielzahl von Faktoren abhängig. Einen entscheidenden Einfluß übt die naturräumliche Ausstattung dieser Räume aus, da davon abhängig ist, welchen Arten eine ökologische Einnischung möglich ist. Während dies den ökologisch besonders plastischen Vogelarten fast stets gelingt, werden in der heutigen Kulturlandschaft die stärker spezialisierten Arten mit einer geringeren ökologischen Plastizität immer mehr verdrängt. Die sich abzeichnende Entwicklung ist eine Zunahme der Bestände der sogenannten kulturfolgenden Arten, von denen viele in besonderem Maße vogelschlagrelevant sind.
In diesem Beitrag werden neben der Struktur von Ökosystemen vor allem die in diesen ablaufenden Veränderungen, seien sie nun natürlicher Art oder vom Menschen verursacht, im Hinblick auf Veränderungen in der Vogelwelt angesprochen. Dabei wird deutlich, daß der Vogelschlagbeauftragte diese Veränderungen verfolgen und seine Tätigkeiten darauf abstellen muß, sollen die Maßnahmen zur Vogelschlagverhütung erfolgreich sein.
Die Grundzüge des Naturschutzes und der Landschaftspflege, Erhaltung und Optimierung typischer Kultur- und Naturlebensräume, sind im § 1 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) definiert. Die Umsetzung dieser Ziele in die Praxis erfolgt durch die Erfassung landschaftsökologischer Grundlagen, deren zielgerichteter Bewertung und den daraus abzuleitenden Planungsschritten.
Natur- und umweltschutzrelevante Planungen, also auch Planungen im Zusammenhang mit dem Aspekt der Vogelschlagverhütung, basieren auf dieser Planerstellungssystematik.
Insgesamt können hierdurch die vordergründig auftretenden Interessenkonflikte zwischen Flugsicherheit und Ökologie minimiert werden. Die Praxis zeigt, dass Maßnahmen zur Vogelschlagverhütung weitgehend mit den Zielen von Naturschutz und Landschaftspflege in Einklang zu bringen sind.
1992
Bereits 20 Jahre vor Eröffnung des neuen Flughafens in München wurde ein erstes ökologisches Gutachten zur Durchführung spezieller Maßnahmen zur Vogelschlagverhütung erstellt; dieses Gutachten wurde in den Folgejahren mehrfach fortgeschrieben und aktualisiert. Die darin enthaltenen Empfehlungen betrafen sowohl die Grünlandflächen und ihre Bewirtschaftungsform als auch die Gehölzpflanzungen, die Gestaltung der Entwässerungsvorrichtungen sowie Landschaftsgestaltungen in den Flughafenrandzonen. Ein Großteil der Empfehlungen konnte zwischenzeitlich in die Praxis umgesetzt werden. Große Probleme ergaben sich bei der Realisierung von Gestaltungsempfehlungen im Umland, wobei insbesondere dem Kiesabbau eine erhebliche Bedeutung zukam. Durchgeführt wurden schließlich mehrjährige radarornithologische Untersuchungen zum lokalen und regionalen Vogelzuggeschehen, das sehr wesentlich durch den südlich des neuen Flughafens gelegenen Ismaninger Speichersee, ein Europareservat, beeinflusst wird.
1992_1_vogelschlagverhuetung_massnahmen_muenchen.pdf (232.42 KB)Langgraswirtschaft wirkt dem Flugsicherheitsproblem Vogelschlag auf Flughäfen entgegen. Auf dem neuen Flughafen München kam deshalb eine Saatgutmischung zur Anwendung, die sich für eine intensive wie für eine extensive Nutzung eignet. Zur Entwicklung eines optimalen Pflegekonzeptes für die Grünlandflächen unter den gegebenen ökologischen Bedingungen wurden an zwei unterschiedlichen Stellen des Flughafens Versuche mit jeweils 10 unterschiedlichen Nutzungs-/Bewirtschaftungsformen angelegt und über einige Jahre durchgeführt. Die künftige Bewirtschaftung von Großflächen, das ergaben die Versuche, erfordert zunächst eine intensive Schnittnutzung zur Ausmagerung, die endgültige Festlegung der Nutzung zudem eine flächendeckende Kartierung der Bodenverhältnisse und Pflanzenbestände. Von Seiten der Ornithologen muss festgelegt werden, wie mit Inbetriebnahme des Flughafens die Grünlandflächen aussehen sollen. Danach wird sich dann die Bewirtschaftungsform richten können.
1992_1_untersuchung_gruenflaechenpflege_muenchen.pdf (201.64 KB)Die U.S.-Marine hatte in den Jahren 1981-1989 einige tausend Vogelschläge zu verzeichnen. Eine genaue Analyse der Vogelschlagmeldungen führte zur Entwicklung eines Verhütungsprogramms, das im wesentlichen auf die engeren und weiteren Flugplatzbereiche abgestellt war. Das Programm umfaßt sowohl Maßnahmen des Biotop-Managements als auch den Einsatz technischer Verfahren/Geräte zur Vogelvergrämung sowie die Entwicklung spezieller flugbetrieblicher Verfahren. Auf diese Weise konnte die Anzahl der Vogelschläge deutlich reduziert werden.
1992_1_vogelschlagproblem_us-marine_1985-1989.pdf (221.02 KB)Die US Luftwaffe registriert alljährlich gewaltige Verluste an Luftfahrtgerät, bedingt durch Vogelschlag. das Jahr 1987 war das kostenträchtigste im Hinblick auf Schäden an Mensch und Material. diese Schäden haben zunehmendes Interesse an den Maßnahmen zur Vogelschlagverhütung geweckt. Vielerlei muß auch außerhalb der Flugplätze im operationellen Bereich getan werden. Eine entsprechende Arbeitsgruppe (BASH) berücksichtigt die Entwicklung der Vogelpopulationen ebenso wie Vogelzugdaten; spezielle Beratungen bezüglich der Tiefflug- und Einsatzgebiete haben im Rahmen künftiger Vogelschlag-Verhütungsmaßnahmen absolute Priorität. Auf der Grundlage solcher Informationen wird es möglich sein, innerhalb der Luftwaffe sichere Flugbedingungen sowie eine Schadensreduzierung zu erreichen.
1992_1_vogelschlaege_us-luftwaffe_1988-1989.pdf (193.11 KB)Die Methode einer einjährigen Untersuchung des Vogelschlag-Risikos am Flughafen Wien wird vorgestellt. Erfaßt werden die Zahlen, Artzugehörigkeit und Verhaltensökologie der Vögel, bezogen auf die Vegetation oder sonstige Beschaffenheit der Flächen, deren Flächenmaße und die Zeit. Mit den Daten können fünf Fragestellungen bearbeitet werden: die Anteile der Arten und der Vegetation am absoluten Vogelschlag-Risiko, der Anteil der Vegetation am relativen Vogelschlag-Risiko, die Beziehungen zwischen Bodenbeschaffenheit und Verhalten, die Phänologie der Arten im Jahresablauf. Eine Kurzfassung der Ergebnisse beendet die Arbeit.
1992_1_risikoanalyse_vogelschlag_methode.pdf (267.73 KB)Etliche Millionen Watvögel überqueren auf dem Zug zweimal jährlich die Bundesrepublik Deutschland, daher sind Angehörige dieser Vogelordnung immer wieder an Vogelschlägen beteiligt. Wegen der Vielzahl der Arten wird in diesem Artikel nur auf Gemeinsamkeiten in Morphologie und Ökologie eingegangen. Aufgrund der Zugphänologie besteht nahezu ganzjährig die Gefahr von Vogelschlägen, gezielte Warnungen sind meist nicht möglich. Statistische Angaben zeigen, daß der Kiebitz die kritischste Art ist. Ein Rückgang der Vogelschlagzahlen mit dieser Art ist durch die Heraufsetzung der Mindestflughöhe und durch ökologische Maßnahmen auf den Flugplätzen zu erwarten.
1992_1_limikolen.pdf (227.69 KB)Der Vogelschlagverhütung in der Nationalen Volksarmee (NVA) der früheren DDR wurde nicht die dem Flugaufkommen adäquate Bedeutung beigemessen. Objektive und subjektive Faktoren wirkten sich hemmend aus, dennoch wurde schrittweise die ornithologische Sicherheit der Flüge verbessert. Neben der Nutzung östlicher und westlicher Erfahrungen wurde ein ziviler Beratungsdienst aufgebaut. Der Hauptgrund für Mängel in der Koordinierung innerhalb des Kommandos der Luftstreitkräfte/Luftverteidigung der NVA bestand darin, daß die erforderlichen Mittel nicht im entsprechenden Umfang bereitgestellt wurden.
1992_2_vogelschlagverhuetung_fruehere_nationale_volksarmee.pdf (238.62 KB)In den Fliegerkräften der ehemaligen NVA ereigneten sich von 1977 bis 1990 rund 1.470 Vogelschläge; dabei kam es zu 289 Beschädigungen (ca. 20%). Von 1967 bis 1988 gab es 9 Totalverluste und einen Bruch, wobei 7 Piloten ums Leben kamen.
Die meisten Zusammenstöße mit Vögeln ereigneten sich in Flughöhen unter 150 m (53%). Im Jahresverlauf traten in den Monaten Juli und August am häufigsten Vogelschläge auf.
Zur Verringerung des Vogelschlagrisikos wurde vor allem die zeitlich und räumlich begrenzte Sperrung bestimmter Flughöhen durch Befehl angeordnet. Eine spezifische vogelunfreundliche Flugumfeldflächengestaltung war noch nicht realisiert worden.
Über einen Zeitraum von zwei Jahren (Herbst 1989 bis Herbst 1991) wurde das Verhalten von Wat- und Wasservögeln im Feuchtgebiet internationaler Bedeutung „Weserstaustufe Schlüsselburg“ beobachtet. Anhand der Reaktion der Vögel wurde der Einfluß militärischer Übungen, besonders in Form von Hubschrauberflügen, ermittelt.
Insgesamt traten 10 verschiedene Reaktionsgrade graduiert bei Vögeln auf. Für die Auslösung dieser Reaktionen waren 5 Faktoren verantwortlich, die z.T. regelmäßig gekoppelt vorkommen: 1. Die horizontale Distanz der Flugkörper, 2. Die Überflughöhe, 3. Der erzeugte Schallpegel, 4. Der Flugkörpertyp und 5. Die jahreszyklischen Phasen der Vögel. Bei 45% aller Einzelüberflüge waren die Reaktionen der Vögel stark bzw. extrem. Bei Mehrfachüberflügen betrug dieser Prozentsatz sogar 55%.
Die Untersuchung hat gezeigt, daß die hier praktizierten Hubschrauberflüge eine Störung darstellen, die nicht im Sinne der RAMSAR-Konvention zum Schutz von international bedeutsamen Feuchtgebieten und deren Wat- und Wasservögeln ist.
Für die Allgemeine Luftfahrt werden Maßnahmen zur Vogelschlagverhütung empfohlen, die sich auf die Flugplanung, die Flugplätze und das Debriefing erstrecken. Für die Flugplanung ist die Beachtung geographischer und ökologischer Gegebenheiten des zu überfliegenden Geländes besonders wichtig; davon sollte auch die Wahl der Flughöhe abhängen. Hinsichtlich der Fluglätze wird dem Piloten besonders eine genaue Beobachtung von Stand- oder Zugvogelschwärmen empfohlen. Beim Debriefing sind Nachflugkontrolle und Dokumentation eventueller Vogelschlagschäden von besonderer Bedeutung.
1992_2_verhuetung_vogelschlaege.pdf (243.19 KB)Der Flugplatz Luneort bei Bremerhaven ist ein Kleinflugplatz nahe Bremerhaven und liegt in einem gewässer- und vogelreichen Umfeld; er verfügt über zwei Startbahnen von 688 und 920 m Länge und soll zugelassen werden für Luftfahrzeuge bis 12.000 kg maximalen Landegewichts. Die Lage des Landeplatzes nahe der Wesermündung inmitten einer z.T. unter Naturschutz stehenden gewässerreichen Deichlandschaft sowie im Nahbereich von Vogelbrut- und Feuchtgebieten internationaler Bedeutung gab Veranlassung für ein ökologische Untersuchung, um das dort zu erwartende Vogelschlagrisiko besser bewerten zu können. Im wesentlichen sind es fast 100 verschiedene schwergewichtige Vogelarten, die im Flugplatzraum und seiner unmittelbaren Umgebung, z.T. als Brutvögel, vorkommen. Der gesamte Raum wird zudem in erheblichem Maße von Vogelzügen berührt, die insbesondere im Frühjahr und Herbst ein zusätzliches Flugsicherheitsrisiko mit sich bringen.
1992_2_kleinflugplatz_vogelschlagproblematik.pdf (439.63 KB)Der Vogelbestand am Internationalen Flughafen Fiumicino in Rom ist von 1989 bis 1991 in einem Projekt untersucht worden, das von der Abteilung Operative Sicherheit der römischen Flughafengesellschaft vergeben wurde. Es wurden Linientaxierungen durchgeführt, und mehr als 1.700 tägliche Erfassungsbögen wurden ausgefüllt. 88 Vogelarten wurden beobachtet, davon 37 Nichtsingvogel- und 51 Singvogelarten. Weißkopfmöwe (Larus cachinnans), Lachmöwe (Larus ridibundus), Kiebitz (Vanellus vanellus), Star (Sturnus vulgaris) und Nebelkrähe (Corvus corone cornix) waren die für das Vogelschlagrisiko bei Start und Landung wichtigsten Arten. Daten über deren Aufenthaltsort, Anzahl, Anwesenheitsperioden, Schwarmbildung, Standortansprüche, tageszeitliches Auftreten, Ansprechen auf Vergrämungsgeräte usw. sind über zwei Jahre gesammelt worden. die gesamten Ergebnisse der Untersuchungen werden gegenwärtig verwendet,, um ein völlig neues Vergrämungsprogramm zu entwickeln.
1992_2_airport_fiumicino_rom.pdf (410.22 KB)1991
Das Feuchtgebiet das mit 2.400 ha Teile der Weser und ihrer Aue umfaßt, ist als Lebensraum für Wat- und Wasservögel seit 1983 geschützt. Es besteht aus einem zentralen Naturschutzgebiet und einer Pufferzone, die aber auch vielen Vögeln als Rast- und Nahrungsraum dient. Voraussetzungen für das Wasservogelaufkommen ist das gute Nahrungsangebot im Gesamtraum. Im Gebiet brüten allein 21 z.T. bedrohte Wasservogel- und eine Vielzahl von Kleinvogelarten. Für bestimmte Wasservögel ist das Gebiet Mauser- und Überwinterungsplatz von überregionaler Bedeutung, darüber hinaus aber während der Frühjahrs- und Herbstzugzeiten auch Rastplatz für viele Durchzügler. Die laufenden Schutzmaßnahmen zielen ab auf einen weiteren Ankauf von Flächen durch die Landesregierung, das Betreiben einer biologischen Station und eine Einschränkung der militärischen Nutzung des Gebietes.
1991_2_vogelschutzgebiet_weserstaustufe_schluesselburg.pdf (398.4 KB)Ein hoher Prozentsatz der Vogelschläge ist auf Schwalben und Mauersegler zurückzuführen. Aufgrund ihres geringen Gewichtes sind Schäden aber selten. Schwalben und Segler sind Zugvögel, die in Afrika überwintern. Während der Brutzeit halten sie sich an und in Siedlungen des Menschen auf. Als ausgesprochene Luftinsektenjäger ist ihr Bruterfolg in starkem Maße von den Witterungsbedingungen abhängig. Eine Vergrämung dieser Vögel gestaltet sich schwierig; mögliche Maßnahmen werden diskutiert.
1991_2_schwalben.pdf (194.58 KB)Dargestellt werden einige Unfälle sowie mehr oder wenige schwerwiegende Zwischenfälle - Beschädigung von gleichzeitig zwei Triebwerken, durchschlagener Rumpf, vogelschlagbedingter Brand, Cockpitscheiben-Schäden - in den Jahren 1987-1989. Dabei wird unterschieden zwischen Luftfahrzeugen über und unter 5.700 kg Startgewicht sowie Hubschraubern. Die Zwischenfälle wurden nicht im einzelnen analysiert; trotzdem läßt sich erkennen, daß die meisten Zwischenfälle durch Vielfach-Vogelschläge der Triebwerke erfolgten; dies war auch Ursache für den Totalverlust einer B 737 in Äthiopien. Der Cockpitbereich scheint der für Luftfahrzeuge der Allgemeinen Luftfahrt und Hubschrauber besonders kritische Bereich zu sein.
1991_1_schwerwiegende_vogelschlaege_zivil_1987-1989.pdf (206.25 KB)Unter Zuhilfenahme des sog. „Bird Avoidance Modells“ (BAM) wird das Vogelschlagrisiko in einem bestimmten Luftraum aufgrund von Daten über Vogelpopulationen berechnet. Änderung von Flughöhe, Flugzeit und Flugraum können zur Vogelschlagminderung führen. Das Vorhersagen von Vogelschlägen ist wichtig für die Entwicklung von Flugzeugteilen und -systemen. Der 4-Pfund-Vogel dient üblicherweise als Standardwert für die Bauteile eines Flugzeuges, seine Cockpitscheiben und Triebwerke. Der 95%-Bereich der Vogelschlagfestigkeit wird jedoch erst durch einen Vogel von nahezu 8 Pfund Gewicht abgedeckt. Die Gesamtverteilung der Low Level-Vogelschläge einiger Luftfahrzeuge und die sich daraus ergebenden Folgerungen werden diskutiert.
1991_1_verteilung_vogelgewichte_tiefflug.pdf (245.58 KB)Vogelschlagberater sind den Flughäfen gegenüber verantwortlich und müssen eine abgeschlossene Ausbildung sowie Erfahrung besitzen und mit laufenden Forschungen und Entwicklungen vertraut sein. Dieser Artikel erläutert die Anforderungen und gibt Beispiele für Mißverständnisse, die aufgrund scheinbar klarer Anweisungen entstehen können.
1991_1_ratschlaege_vogelschlagverhuetung.pdf (136.67 KB)Dieser Übersichtsbeitrag beschreibt die neuen Vorschriften für Maßnahmen zur Vogelschlagverhütung (Bird Control) auf französischen Flughäfen. Unter der Aufsicht der französischen Zivilen Luftfahrbehörde „DGAC“ wird diese Aufgabe auf 143 Flughäfen wahrgenommen. Der Artikel beschreibt die Gründe, warum diese Verfahren eingeführt wurde, die Organisation dieser Aufgabe im Hinblick auf Personal, Gerät und Einsatzverfahren sowie die Rolle der verschiedenen Institutionen bei der Finanzierung.
1991_1_massnahmen_vogelschlagverhuetung_frankreich.pdf (150.91 KB)Funkgesteuerte „Kleinflugzeuge“ wurden für Versuche zur Vogelvergrämung in landwirtschaftlichen Kulturen, in Sammel-, Rast- und Schlafplätze eingesetzt. Positive Vergrämungsergebnisse zeigten sich bei den meisten Vögeln in landwirtschaftlichen Kulturen, die als Sammel- und Zwischenaufenthaltsplätze dienten, negative Ergebnisse an Schlafplätzen. Das Vorhandensein dichter Pflanzungen an den Schlafplätzen wird als Hauptgrund dafür angesehen, dass eine Vergrämung hier wirkungslos ist.
1991_1_vergraemung_kleinflugzeuge.pdf (168.58 KB)Saatkrähen sind zwar relativ selten an Vogelschlägen beteiligt, aufgrund ihres Gewichts stellen sie dennoch ein Risiko dar. In der Bundesrepublik Deutschland treten Saatkrähen als Zugvögel besonders stark in den Monaten Oktober und November in Erscheinung; sie stammen meist aus Osteuropa und sind in ihrem Zugverhalten stark von den Wetterverhältnissen abhängig. Im südlichen Baden-Württemberg treten Saatkrähen auch brütend auf und wurden für einige Militärflugplätze dieses Raumes problematisch; dieses Problem wurde mittlerweile gelöst. Im Bereich des Flughafens Stuttgart kommen Winterbestände der Saatkrähe vor, die durch ihre Zugbewegungen am Morgen und Abend für den Flugbetrieb gefährlich werden können, jedoch lassen sie sich vorhersagen. In Berlin-Tegel hat sich vor einigen Jahren ein nahegelegener Schlafplatz, bedingt durch technische Maßnahmen und solche des Biotopmanagements in der Umgebung verlagert.
1991_1_saatkraehen_flugplaetze_baden-wuerttemberg.pdf (187.61 KB)Auf einigen Flugplätzen der Bundesrepublik Deutschland gibt es Flugsicherheitsprobleme mit Brachvögeln. Dies hängt damit zusammen, daß diese Flugplätze in ehemaligen Moor-, Heide- oder Feuchtwiesengebieten angelegt worden sind. Der Große Brachvogel ist ein typischer Bewohner solcher Lebensräume. Er ist sehr standorttreu und hält auch dann noch an seinem Lebensraum fest, wenn dieser schon weitgehend entwässert und zerstört worden ist. Folglich gibt es nur beschränkte Möglichkeiten, das damit zusammenhängende Flugsicherheitsproblem zu lösen. Als geeignetste Maßnahme, die in Frage kommenden Flächen für Brachvögel möglichst unattraktiv zu gestalten, empfiehlt es sich eine dichte Bepflanzung mit Zwergstäuchern.
1991_1_grosser_brachvogel.pdf (136.92 KB)Im Berichtszeitraum sind keine Toten oder Verletzen durch Vogelschläge mit deutschen Luftfahrzeugen zu beklagen, kein Flugzeug ging verloren. Die Zahl der Vogelschläge hat weiter leicht zugenommen, die Vogelschlagraten je 10.000 Flugbewegungen sind innerhalb ihrer Schwankungsbreite seit 1985 konstant. Zunehmend werden Vogelschläge von kleineren Flughäfen in Deutschland gemeldet.
1991_2_entwicklung_vogelschlaege_deutsch_1989-1990.pdf (131.99 KB)In den Jahren 1989 und 1990 wurden 1.225 Zusammenstöße zwischen Vögeln und Luftfahrzeugen im Flugbetrieb der Bundeswehr gemeldet. Darunter war die Kollision eines Alpha-Jets mit einer Silbermöwe über der Nordsee, die schließlich zum Absturz des Lfz führte. Von den gemeldeten Zwischenfällen verursachten nur ca. 16% Schäden am Luftfahrzeug. Seit 1987 nahm der Anteil der Vogelschläge mit Schaden um ca. 25% ab. Dies betraf insbesondere die Waffensysteme F 4 und PA 200. hinsichtlich der Vogelschlagraten, der Flugphasen, der beteiligten Vogelarten und der räumlichen Verteilung der Vogelschläge ergaben sich keine wesentlichen Unterschiede gegenüber den Vorjahren. Die monatliche Verteilung der Vogelschläge zeigte gegenüber dem Zeitraum 1987-1988 (BECKER, 1989) eine Zunahme im Frühjahr (Feb.-Apr.) und 1990 eine deutliche Abnahme im Herbst (Sept.-Nov.). Für eine detaillierte Analyse sind die Datenkollektive jedoch zu klein. Dies ist nur auf der Grundlage einer gemeinsamen europäischen Datenbank der militärischen Vogelschläge zu erreichen (DEKKER u. BUURMA, 1990).
1991_2_vogelschlagstatistik_bundeswehr_1989-1990.pdf (95.44 KB)Ein Rückblick auf die Arbeit am Vogelschlagproblem in der DDR wird gegeben. Die Entwicklung eines ornithologischen Beratungsdienstes setzte erst in den siebziger Jahren ein und wurde seit 1984 intensiver fortgeführt. Hauptträger der Arbeiten waren der Meteorologische Dienst der Luftstreitkräfte der NVA und das Institut für Landschaftsforschung und Naturschutz. Längere Zeit gab es eine einseitige Ausrichtung auf die Vorhersage von Vogelzug und anderen Flugaktivitäten der Vögel, erst in der zweiten Hälfte der achtziger Jahre konnten verantwortliche Militärs von der Notwendigkeit überzeugt werden, verstärkt Maßnahmen an den Flugplätzen durchzuführen. Eine den Notwendigkeiten genügende nationale Koordinierung kam nicht zustande; als eine Ursache dafür wird das mangelnde Interesse der Zivilluftfahrt angesehen, allerdings gab es auch zwischen den verschiedenen Diensten der Militärluftfahrt Koordinierungsprobleme.
1991_2_minderung_vogelschlaggefahr_ddr.pdf (504.78 KB)In Luftverkehrsgesetz, Luftverkehrs-Ordnung, Luftverkehrszulassungsordnung sowie in den Nachrichten für Luftfahrer sind im wesentlichen die Regelungen getroffen, die auch der Vogelschlagverhütung dienen. Für den Bereich dr Bundeswehr gibt es Sonderregelungen, die sich an die vorg. Gesetze anlehnen. Weitere Informationen zur Gesamtproblematik sind der AIP und Informationen zu entnehmen, die bei den AIS-Diensten verfügbar gehalten werden. Speziell mit dem Problem Vogelschlag befassen sich im zivilen Bereich die sog. Richtlinien des Bundesministers für Verkehr und im militärischen Bereich ein spezieller Erlaß des Bundesministers der Verteidigung.
1991_2_recht_vogelschlagverhuetung_rvv-flugplaetze.pdf (156.85 KB)1990
Die Arbeit befasst sich mit der Vogelschlagsituation in den baltischen Republiken. Hier konzentriert sich sowohl der großräumige Vogelzug als auch der Luftverkehr. Die absoluten Vogelschlagzahlen liegen um das Zehnfache höher als in der übrigen UdSSR. Das Maximum der Vogelschläge liegt im Baltikum während der Zugmonate im Frühjahr und Herbst, im Gegensatz zu den übrigen Teilen der UdSSR. Ein drittes Maximum an Vogelschlägen liegt im Juli. An den Zwischenfällen waren 36 Vogelarten beteiligt; ihre prozentuale Verteilung blieb über 20 Jahre mehr oder weniger konstant. Es handelte sich vor allem um Greifvögel, Möwen, Enten und Krähen, wobei Möwen für den Flugbetrieb besonders gefährlich waren. Je nach Region stellen aber auch Wasservögel und Kiebitze ein Flugsicherheitsrisiko dar. Die meisten Vogelschläge ereigneten sich unterhalb 100 m, 70% unmittelbar auf Flugplätzen und 13% während landwirtschaftlicher Pflanzenschutz-Einsätze.
1990_2_vogelschlaege_baltische_region.pdf (190.67 KB)Durch Abgrabungen entstehende Kleingewässer stellen ohne Zweifel ein Risikopotential für die Sicherheit des Flugbetriebs im Nahbereich von Flughäfen dar. Die Menge der Wasservögel steigt mit zunehmender Gewässergröße stark an. Mit dieser Zunahme vergrößert sich auch die Wahrscheinlichkeit, daß es zu unkalkulierbaren Massierungen von Wasservögeln kommt. die kritische Flächengröße liegt bei etwa 20 Hektar, aber schon bei 5-10 Hektar steigt die Zahl der Wasservögel kräftig an. dieser Anstieg verläuft steiler bei eutrophierten Gewässern als bei nährstoffarmen. Nur sehr starke, kleinkammrige Strukturierung kann die Wasservogeldichte nachhaltig senken.
1990_2_untersuchung_wasservoegel_kuenstlichegewaesser.pdf (303.38 KB)Ein sehr großer Teil der Baggerseen in der Bundesrepublik Deutschland wird für den Angelsport genutzt. Da diese Nutzungsform erhebliche Auswirkungen auf das gesamte Ökosystem der betroffenen Seen hat, muß die Intensität der fischereilichen Nutzung dem Gesamtkonzept für die ökologische Ausrichtung des Gewässers angepaßt werden. Die unterschiedlichen Intensitätsstufen fischereilicher Nutzung werden definiert. In der Umgebung von Flugplätzen ist eine fischereiliche Nutzung von Baggerseen wegen des Einflusses auf den Trophiegrad und damit auch auf das Vogelaufkommen abzulehnen.
1990_2_fischereiliche_nutzung_baggerseen.pdf (397.86 KB)Die im Jahre 1988 begonnenen Untersuchungen zur Erfassung des großräumigen und regionalen Vogelzuggeschehens im Nordosten von München mittels des Flugplatzradars Erding wurden 1989 (13.06.-25.07. und 21.08.-14.09.1989) fortgesetzt. Während der gesamten Beobachtungszeit wurde Vogelzug registriert; sehr starker Vogelzug Ende August/Anfang September macht das Einsetzen des Herbstzuges deutlich. Die tageszeitliche Verteilung der Vogelzugechos ließ erkennen, daß der Vogelzug abends zum Ende der bürgerlichen Dämmerung stark anstieg und in den ersten Nachtstunden sein Maximum erreichte. Ein zweites Maximum fiel in die frühen Morgenstunden.
Vogelzugechos traten mehr oder weniger gleichmäßig über den gesamten Erfassungsbereich des Radars Erding auf. Hauptzugrichtungen waren Ost-West bzw. Nordost-Südwest. Der Vogelzug wird durch verschiedene Wetterbedingungen unterschiedlich stark beeinflußt.
Außenliegende Bauteile von Flugzeugtriebwerken wie Gehäuse und Eintrittsschaufeln müssen aufprallenden Vögeln widerstehen können. Zur rechnerischen Simulation sind verschiedene Verfahren entwickelt worden, die im Überblick dargestellt werden. Die genauesten und aussagekräftigsten Ergebnisse erhält man bei der Anwendung von finite Elemente-Programmen, die speziell für Aufprallvorgänge entwickelt wurden. Vogel und Bauteil werden in finite Elemente aufgeteilt. Das Bauteilmodell muß große elestisch-plastische Formänderungen mit dehnungsgeschwindigkeitsabhängiger Streckgrenze zulassen. Für den kompliziert inhomogen aufgebauten Vogelkörper sin deine Modellform und ein homogenes Ersatzmaterial zu definieren. Vogelschläge auf einen Eintrittskonus und eine Eintrittslaufschaufel werden mit dem finite Elemente-Programm DYNA3D untersucht.
1990_1_rechnerische_untersuchung_vogelschlaege.pdf (501.14 KB)In den vergangenen Jahrzehnten erlebte der Luftsport einen gewaltigen Aufschwung. Altbekannte Sportarten - z.B. Das Segelfliegen - wurden durch neu kreierte Varianten, wie Drachenfliegen, Heliskiing und Ultraleichtflugzeuge ergänzt. Um Störungen der Bevölkerung durch Lärmemissionen landender und vor allem startender Flugzeuge zu vermeiden, wurden Flugplätze stets abseits von Ortschaften gebaut. Zur Kostenminimierung erfolgte in der Vergangenheit die Flugplatzanlage meist auf ökonomisch geringwertigen Flächen: Niedermoorresten, feuchten und wechselfeuchten Wirtschaftswiesen. Gerade diese Ökosystemtypen können ökologisch bedeutsam sein. Flugsportler und Wiesenbrüter weisen die gleichen „Habitatpräferenzen“ auf. Einflüsse des Flugsports auf Ornitop und Vogelwelt werden anhand einiger Beispiele dargestellt und Vorschläge zur Lösung des Konfliktes Flugsport - Vogelschutz erarbeitet.
1990_1_auswirkungen_luftsport_vogelwelt.pdf (292.78 KB)Begrünte Flachdächer haben positive ökologische und klimatische Wirkungen und finden deshalb zunehmend Anwendung auch in Flugplatzbereichen. Der Stand der Technik ist mittlerweile so, daß derartige Begrünungen absolut sicher durchgeführt werden können. Dabei kommen verschiedene intensive und extensive Formen in Betracht, die darüber hinaus auch leicht vogelfeindlich gestaltet werden können. Dies ist allerdings eine Funktion der maximal zu erreichenden Wuchshöhen und der verwendeten Artengemische beim Saatgut. Zu diesen Begrünungsformen werden bau- und vegetationstechnische Hinweise gegeben und die verschiedenen Begrünungsmöglichkeiten beispielhaft dargestellt.
1990_1_flachdaecher_flughaefen_dachbegruenung.pdf (314.85 KB)Der Orpheusspötter (Hippolais polyglotta) hat sein Areal in den letzten 25 Jahren ausgedehnt. Der Vogel hat neue Gebiete in Nord-Frankreich, Belgien, Luxemburg, der Schweiz und in Teilen Südwestdeutschlands besiedelt. Die Bruthabitate der Art werden beschrieben. Der erste Brutnachweis für das Elsaß lag 1984 in der Nähe des Flughafens Basel-Mülhausen.
Die Bestandsentwicklung ist in engem Bezug zu sehen zur derzeitigen Ausbreitung der Art nach Norden und Nordosten. Um die Erhaltung der Art und deren weitere Ausbreitung zu sichern, gilt es, den Bruthabitaten verstärkte Aufmerksamkeit zu widmen.
Der Flughafen Kuala Lumpur/Subang liegt an der Westküste der malayischen Halbinsel und verfügt über ein doppeltes Start-/Landebahnsystem. Die Vogelschlagstatistik weist den Flughafen als mäßig vogelschlaggefährdet aus. Die Vogelschlaggefährdung wird im wesentlichen verursacht durch das Vogelzuggeschehen. Spezielle Beobachtungsprogramme auch mit Hilfe von Radar sind deshalb vordringlich.
1990_1_airport_lumpur_subang_malaysia.pdf (286.82 KB)Vorgestellt werden einige Vogelschlag-Daten von dem Internationalen Flughafen Ben Gurion/Israel über einen Zeitraum von 5 Jahren. Es gibt einige Vorstellungen, welche Faktoren bei diesen Vogelschlägen eine Rolle spielen könnten, jedoch ist es schwierig, aus diesen Daten operationelle Schlüsse zu ziehen. Die sich in einigen Darstellungen abzeichnenden Trends sollten sorgfältig beobachtet und mit anderen Faktoren verglichen werden, die ebenfalls eine Rolle spielen könnten. Z.B. werden künftig die jahreszeitlichen Unterschiede der Vogelschläge in Abhängigkeit von den beteiligten Vogelarten und der Anzahl der Flugbewegungen unterschieden werden können.
1990_2_vogelschlaege_ben-gurion_israel_1982-1986.pdf (143.08 KB)1989
Radarvogelzugbeobachtungen von März bis September 1988 am Flugplatzüberwachungsradar der Bundeswehr in Erding sollten zur Klärung der Fragen beitragen, zu welchen Zeiten und in welchen Räumen ein erhöhtes Vogelschlagrisiko aufgrund regionaler Vogelzugbewegungen im Raum nordöstlich von München besteht. Es Konten während des gesamten Beobachtungszeitraumes Vogelzugechos registriert werden, besonders zahlreich und mit großer räumlicher Ausdehnung während des Frühjahrszuges im März. Aus der Lokalisation der während der Sommermonate festgestellten Vogelzugechos zeichnete sich keine eindeutige Bevorzugung eines oder mehrerer bestimmter Gebiete ab. Eine Analyse des Datenmaterials machte deutlich, daß es insbesondere zur Zugweg-Registrierung der den Ismaninger Speichersee zur Mauser anfliegenden Enten erforderlich sein wird, auch während der Nachtstunden zu beobachten und die Aufnahmeintervalle zu verkürzen. Gleichzeitig müßten die Feldbeobachtungen intensiviert werden.
1989_1_radarbeobachtung_vogelzug_muenchen.pdf (253.61 KB)Der Flugplatz Reichelsheim liegt im Wetterau-Kreis (Hessen). Er ist als öffentlicher Verkehrslandeplatz für Flugzeuge bis 5,7 to zugelassen und verfügt über eine Asphalt- (18/36; 653 x 12 m) und eine Grasbahn (09/27; 460 x 30 m). Seine Lage im Auebereich des unteren Horloff-Tales und die Nachbarschaft zu einem 112 ha großen Naturschutzgebiet („Am Mähried bei Staden“) mit ornithologischem Schwerpunkt verursachten erhebliche Probleme. Während der Flugbetrieb mit Flächenflugzeugen keinen Anlaß zu Klagen gab, kam es durch Ultraleichtflugzeuge und in geringem Maße auch durch Hubschrauber zu gravierenden Schädigungen der Brutvogelpopulation. Durch Verhandlungen konnten Übereinkünfte getroffen werden, die Störungen des Brutverlaufs im Naturschutzgebiet zu unterbinden. Am Beispiel dieses Flugplatzes kann demonstriert werden, welche negativen Einflüsse der Luftverkehr auf Vögel haben kann und welche Lösungen sich anbieten und auch durchführbar sind.
1989_1_flughafen_reichelsheim.pdf (159.33 KB)Der in einer vorwiegend landwirtschaftlich genutzten Ebene im Südosten Portugals gelegene Flugplatz Beja bietet aufgrund seiner vielfältigen Biotopstruktur Lebensraum für zahlreiche Vogelarten, unter denen einige wegen ihres hohen Gewichts oder ihres zahlreichen Auftretens zu einer Gefährdung des Flugbetriebs führen können. Die während zweier Beobachtungskampagnen (Frühjahr und Herbst) angetroffenen Vogelarten werden aufgeführt; es werden Angaben zu Status, Aufenthaltsort und Einfluß auf die Flugsicherheit gemacht.
1989_1_airport_beja_portugal.pdf (282.66 KB)Die Gründung des DAVVL geht zurück auf eine internationale Tagung in Nizza 1963. Der Ausschuß konstituierte sich 1964; Mitglieder wurden alle an der Luftfahrt Beteiligten. Nach Erarbeitung von Grundlagen wurden seitens der Ministerien Richtlinien zur Vogelschlagverhütung erlassen und Biotopgutachten erstellt. Seit 1980 hat der Ausschuß die Rechtsform eines eingetragenen Vereins und seine Aufgaben in einer Satzung niedergelegt. Beratungen zu aktuellen Fragen der Flugsicherheit sowie die Fortschreibung der ökologischen Biotopgutachten stellen heute die Hauptaufgabe des DAVVL dar.
1989_1_davvl_25jahre_rueckblick_ausblick.pdf (205.94 KB)Der Weißstorch gehört in der Bundesrepublik zwar zu den seltenen Arten (ca. Brutpaare 1987), dennoch kann er infolge seines hohen Gewichts (ca. 3.500 g) ein bedeutendes Vogelschlagrisiko darstellen. Seine Vorliebe für frisch geschnittene Wiesen kann auf Flugplätzen bei der Pflege von Grünlandflächen zu gefährlichen Situationen führen. Daher muß dann ggf. eine sofortige Vertreibung des Vogels bzw. eine kurzfristige Unterbrechung des Flugbetriebs empfohlen werden.
Während der Zugzeiten (März/April und August/September) kann es vor allem im Raum Istanbul und Gibraltar, aber auch im östlichen Teil der Sinai-Halbinsel zu starken Massierungen kommen. Die Flughöhen liegen dabei zwischen 200 und 400 m (GND), können aber bei Thermik auch 2000 m erreichen. Eine Überwachung des zeitlich von der Witterung abhängigen Zugablaufes sollte in den vorg. Bereichen durch die Radarkontrolle erfolgen.
1989_1_weissstorch.pdf (183.63 KB)Es wird eine Anzahl von Unfällen und mehr oder weniger schwerwiegenden Zwischenfällen beschrieben, z.B. Doppelvogelschläge an Triebwerken, Löcher im Rumpf oder Triebwerkausfall, die während der Jahre 1985-1987 durch Vogelschlag in der Zivilluftfahrt erfolgten. Es erfolgte dabei eine Unterteilung nach Luftfahrzeugtypen und -gewichten. Es wird hier nicht versucht, eine Analyse der Zwischenfälle vorzunehmen, obwohl wie bisher bei den Transportflugzeugen die Triebwerke besonders gefährdet sind. Für Luftfahrzeuge unter 5.700 kg und Hubschrauber erwiesen sich die Scheiben als besonders gefährdet; während des Berichtszeitraumes kam es jedoch zu keinerlei bedeutsameren Schäden am Rumpf.
1989_1_schwerwiegendevogelschlaege_zivil_85-87.pdf (108.06 KB)In der deutschen Zivil- und Militärluftfahrt ereigneten sich im Durchschnitt der Jahre 1981-1986 rund 1000 Vogelschläge; sechs einstrahlige Militärmaschinen wurden dabei zerstört, die durchschnittlichen jährlichen vogelschlagbedingten Schäden - ohne Totalverluste - werden auf 12 Millionen Deutsche Mark geschätzt, in der Zivilluftfahrt die kaufmännischen Verluste nicht eingerechnet.
Die Statistik läßt Unterschiede in den Zwischenfällen mit Zivil- und Militärmaschinen erkennen, aus denen sich ergibt, daß im zivilen Luftverkehr die Hauptprobleme in den Flughafenbereichen, bei der Militärluftfahrt im Tiefflug liegen. Entsprechend sind die Arbeitsschwerpunkte bei der Flugsicherheitsarbeit im zivilen und militärischen Bereich.
Da sich rund 90% der Vogelschläge in der Anflug-, Lande- und Startphase von Flugbewegungen ereignen, müssen besondere Umstände hierfür verantwortlich sein. Sie lassen sich in zwei Teilbereiche zerlegen: die Reaktion des Vogels und die Attraktivität des Flughafengeländes. Vögel nutzen zur Vermeidung von Angriffen sowohl die Form des sich nähernden Flugobjektes, als auch dessen Winkelgeschwindigkeit. Die Flugzeugform fällt nicht in den Rahmen der die Fluchtreaktion auslösenden Schemata; die Geschwindigkeit des Fluggerätes wird aufgrund der Größe als Winkelgeschwindigkeit falsch beurteilt. Deshalb erfolgt die Fluchtreaktion unter Umständen zu spät und es kommt zur Kollision. auf der anderen Seite stellt das Flughafengelände nach Biotopstruktur und Nahrungsangebot für eine ganze Reihe kulturfolgender Vogelarten einen attraktiven Bereich dar, der mehr als die Umgebung bietet. Da die Fluchtreaktion nur durch (langwieriges) Lernen modifiziert werden kann, muß in erster Linie das Flughafengelände so wenig attraktiv für Vögel wie möglich gemacht werden.
1989_2_voegel_flugplatzbereich.pdf (254.92 KB)Die Wahrscheinlichkeit eines Vogelschlages ist bei kleinen und langsamen Luftfahrzeugen wie Segelflugzeugen, Motorseglern, Drehflüglern und leichten Motorflugzeugen um ein Vielfaches geringer als bei Verkehrsflugzeugen. Das heißt nicht, daß das Problem vernachlässigt werden kann. Anzeigen von Vogelschlägen mit großen Vögeln bis zu 10 kg Gewicht, von Vogelschlägen, bei denen alle Motoren betroffen waren, von solchen mit erheblichen Schäden am Luftfahrzeug bis hin zum Totalschaden machen deutlich, daß Vogelschläge auch für die Allgemeine Luftfahrt eine ernste Gefährdung darstellen.
1989_1_vogelschlaege_klein.pdf (90.73 KB)In den Jahren 1987 und 1988 wurden 1.184 Zusammenstöße zwischen Vögeln und Luftfahrzeugen im Flugbetrieb der Bundeswehr gemeldet. Ca. 20% aller Zwischenfälle führten zu Schäden am Luftfahrzeug. Gegenüber dem Zeitraum 1985-1986 nahm die Zahl der Vogelschläge um 33% zu. Dies betraf vor allem die Vogelschläge ohne Schaden. Hinsichtlich der Vogelschlagraten und der räumlichen Verteilung der Vogelschläge ergaben sich keine wesentlichen Unterschiede zu den Vorjahren. Die monatliche Verteilung der Vogelschläge zeigt jedoch wiederum Maxima im März und Oktober, ein Hinweis darauf, daß die Vogelschlagwarnungen (BIRDTAM) das vogelzugbedingte Vogelschlagrisiko nicht vollständig abdeckten. Die Abschätzung des Vogelschlagrisikos muß die Kosten eines schweren Flugunfalls berücksichtigen und darf sich nicht nur auf die mittleren statistischen Daten beschränken.
1989_2_vogelschlagstatistik_bundeswehr_1987-1988.pdf (143.17 KB)Die Vogelschlaggefahr ist für Hubschrauber deutlich geringer als für Strahlflugzeuge. Im Zeitraum 1979-1987 lag der Prozentsatz im Flugbetrieb der Bundeswehr bei 12%. Nur 13% dieser Zwischenfälle hatten Schäden zur Folge; diese hingen von dem Gewicht des Vogels und dem Hubschraubertyp ab. Immerhin führten 35% der Vogelschläge mit mittelgroßen oder großen Vögeln (Gewicht ab 200 g) zu Beschädigungen des Cockpits, des Triebwerks, des Rotors oder der Zelle des Hubschraubers. Während die niedrige Flughöhe des Hubschraubers die Vogelschlaggefahr vergrößert, ist die relativ geringe Fluggeschwindigkeit ein wichtiger Sicherheitsfaktor. Vögel werden oft durch das Geräusch und die Silhouette des Hubschraubers verscheucht, und auch der Pilot kann manchen Vogelschlag vermeiden, wenn er aufmerksam auf Vögel achtet.
1989_1_gefaehrdung_hubschrauber_vogelschlag.pdf (111.36 KB)Bedingt durch die Zunahme des Luftverkehrs haben in den letzten Jahren auch die Vogelschlagzahlen bei den deutschen Zivilflugzeugen zugenommen. Die Vogelschlagraten je 10.000 Flugbewegungen sind gleichbleibend. Der Anteil kleiner Vögel an den Vogelschlägen ist größer geworden, der der Greifvögel geringer. Die Zunahme des regionalen Luftverkehrs zeigt sich durch neue Flugzeugmuster mit Propellerturbinen und durch häufigere Vogelschlaganzeigen von kleineren Flughäfen.
1989_2_entwicklung_vogelschlagzahlen_deutsch_1987-1988.pdf (149.07 KB)Die US-Luftwaffe registrierte während der Jahre 1986 und 1987 insgesamt 5.324 Vogelschläge. Dabei gingen vier Flugzeuge verloren, sechs Menschen starben, und es entstand ein Schaden von über 260 Millionen US $. Die hier vorgelegte Statistik berücksichtigt Luftfahrzeugtyp, Zwischenfallort, beteiligte Vogelart, Flugphase, Tageszeit und Flughöhe. Sie dient dazu, die Bemühungen zur Vogelschlagverhütung zu intensivieren.
1989_1_vogelschlagstatistik_us-luftwaffe_1986-1987.pdf (141.16 KB)1987 wurde der herbstliche Vogelzug erstmals an fünf verschiedenen Orten in Süddeutschland mit Zielfolgeradar beobachtet. Ein sechster Radarstandort befand sich im westlichen Teil des schweizerischen Mittellandes. In jeder Nacht wurden die vertikalen Häufigkeitsverteilungen der Vogelechos sowie die Flugwege von rund 150 Vögeln und drei Windmeßballonen registriert. Die mit Radar gemessenen Flugrichtungen beruhen auf den Primärrichtungen der am Zug beteiligten Vogelarten. Dieses Gemisch von angeborenen Richtungen wird durch Wetter- und Topographie-Einflüsse modifiziert. Die in strukturarmem Gelände bei geringen Windgeschwindigkeiten ermittelten Grundrichtungen in Süddeutschland liegen bei tief fliegenden Vögeln im Bereich von 230°, bei hoch fliegenden Vögeln etwa 15° südlicher. Richtungsanpassungen entstehen vor allem an markanten, langgezogenen Strukturen (z.B. Täler, Bergkämme), deren Verlauf wenig von der Grundrichtung abweicht. Der lenkende Einfluß der Topographie nimmt mit der Flughöhe der Vögel ab. Die Wirkung des Windes auf die Flugrichtungen nimmt mit der Windgeschwindigkeit zu, da die Vögel ihre Kompensationstendenz nicht entsprechend steigern.
1989_2_radarbeobachtung_vogelzug_sueddeutschland.pdf (651.12 KB)Es wird festgestellt, daß es so gut wie keine fliegerischen Möglichkeiten gibt, Vögeln mit einem schnell fliegenden Flugzeug auszuweichen. Wohl aber bietet sich ein ganzes Spektrum operationeller Entscheidungen für einen Piloten, die geeignet sind, Vogelschläge zu vermindern bzw. ihre zerstörenden Auswirkungen auf das Flugzeug zu begrenzen. Wichtig hierbei ist, daß der Pilot über die notendigen Informationen bei Vogelschlaggefahr verfügt.
1989_1_moeglichkeiten_piloten_vogelschlaggefahr.pdf (80.51 KB)Regionale Vogelbewegungen wurden vom Herbst 1978 bis zum Frühjahr 1981 durch Filmaufzeichnung vom Bildschirm des Flughafen-Überwachungsradargerätes in Berlin-Tegel registriert und ausgewertet. Die zeitliche Verteilung der Krähenflüge und ihrer Echodarstellung auf dem Radarschirm erfolgt in Abhängigkeit von der Helligkeit des Himmels und in Anlehnung an die Bürgerliche Dämmerung.
Die Vorteile der Radarbeobachtung regionaler Vogelbewegungen und ihre Bedeutung für die Flugsicherheit im Bereich des Flughafens Berlin-Tegel werden erörtert.
Die visuelle Erfassung von Vögeln ist nur sehr begrenzt möglich; Kleinvögel sind im allgemeinen nur bis maximal 450 m Entfernung zu verfolgen, aber nur bis ca. 250 m zu entdecken. Bei Möwen, Krähen und Kiebitzen liegen die maximalen Entdeckungsentfernungen zwischen 1 km und 1,5 km, immer beste Sichtbedingungen vorausgesetzt. Abnehmende Tageshelligkeit, meteorologische Sicht unter 6 km oder geringer Kontrast (z.B. bei Sicht gegen den Boden) wie auch die Beobachtung im Gegenlicht verringern diese Entfernungen drastisch.
1989_1_grenzen_visuelleerfassung_vogelzug.pdf (121.44 KB)Am Flughafen Hamburg wurde Mitte der siebziger Jahre von einer Mulchwirtschaft auf Langgraswirtschaft umgestellt. Das war nur möglich durch Lösung der Kompostierungsprobleme. Heute wird das geschnittene Grasmaterial geräumt, auf eine Kompostfläche abgefahren und mittels Spezialgerät kompostiert. Vogelschlagprobleme entstehen solange nicht, wie die Kompostfläche ordnungsgemäß bewirtschaftet wird. Die Kosten für das Kompostiergerät liegen bei 50.000,-- DM.
1989_1_kompostierung_hamburg.pdf (63.27 KB)Im Rahmen einer Baumaßnahme war in der Randzone des Flughafens Nürnberg die Verlegung eines grabenartigen Gewässers erforderlich. Bei der Ausformung des Gewässerbettes sowie bei dessen landschaftlicher Einbindung waren Gesichtspunkte des Vogelschlages zu beachten, denen von baulicher Seite auch weitgehend entsprochen werden konnte. Diese Baumaßnahme bietet ein gutes Beispiel dafür, wie durch die Zusammenarbeit aller Beteiligten im Interesse der Flugsicherheit geplant und ausgeführt werden kann.
1989_1_entwaesserungsausbau.pdf (60.37 KB)Rebhühner sind typische Kulturfolger, gingen jedoch durch die zunehmende Mechanisierung in der Landwirtschaft zurück; auch die Jagdstrecken sind rückläufig. Untersuchungen im Rahmen eines speziellen Forschungsprojektes führten zu dem Ergebnis, daß auf dem Flughafen Stuttgart diese Vogelart nicht rückläufig war. Dies wird erklärt durch die dort speziellen ökologischen Bedingungen; Vogelschlagprobleme waren die Folge.
1989_1_rebhuhnbestand_str.pdf (76.05 KB)Auf den Grünflächen neben den Flugbetriebsflächen des neuen Münchener Flughafens wurde 1987 ein Grünflächenpflegeversuch mit 10 Varianten abgestufter Nutzungsintensität angelegt. Bis zur Aufnahme des Flugbetriebes im Jahr 1991 sollen dabei abgesicherte Erkenntnisse gewonnen werden, in welcher Form die großen Grünflächenareale des Flughafens möglichst pflegeextensiv zu nutzen sind, sie aber dennoch den Forderungen nach effektiver Vogelschlagverhürung, hoher Narbendichte und ausreichender Tragfähigkeit gerecht werden.
Nach den ersten beiden Versuchsjahren ist festzustellen, daß die früher intensiv ackerbaulich genutzten Niedermoorböden zwar gut bis sehr gut mit Pflanzennährstoffen versorgt sind, aber aufgrund der bei z.T. nasser Witterung erfolgten Andeckung erhebliche Strukturschäden aufweisen. Das Pflanzenwachstum hat sich diesen Voraussetzungen angepaßt. In dem noch 1987 reinen Gräserbestand haben sich 1988 sehr stark Leguminosen (insbesondere Weiß- und Schwedenklee) ausgebreitet, da die Sticksoffnachlieferung im Boden sehr gering ist bei zugleich hohen Gehalten an Phosphor und Kali. Infolgedessen sind die Trockenmasse-Erträge der intensiv genutzten Varianten in beiden Versuchsjahren gering, mit deutlich steigender Tendenz im Jahre 1988. Eine nennenswerte Aushagerung der Böden, wie sie durch die intensiven Nutzungsvarianten ohne Nährstoffzufuhr beabsichtigt war, fand wegen der geringen Biomasse-Erträge bis heute nicht statt. Es wird erwartet, daß sich die Bodenstruktur im weiteren Verlauf verbessern wird, so daß das Wachstumspotential des Standortes erst später zur vollen Ausprägung kommen wird.
Eine jährliche Gesamtzahl von 100.000 Wasservögeln auf den mittleren Isar-Stauseen unterstreicht die Bedeutung dieses Gebietes für die Flugsicherheit; handelt es sich bei den hier vorkommenden Vögeln doch vor allem um solche der Gewichtsklassen 500 bis 2.000 g, die ein besonderes Flugsicherheitsrisiko darstellen. Die vorg. Wasservogelzahlen sind in den letzten 25 Jahren signifikant angestiegen, wobei noch nicht abzusehen ist, wann die ökologische Grenzkapazität der Stauseen erreicht sein wird.
Das saisonale Präsenzmuster der Wasservögel am Isar-Stausee Eching zeigt einen deutlichen Abfall der Bestandszahlen vom September/Oktober zum Winter und Frühjahr hin. Der Frühjahrszug verläuft möglicherweise auf anderen Routen als der Herbstzug, der im wesentlichen der Isar folgt. Dies bedeutet, daß der Bundeswehr-Flugplatz Erding wie auch der künftige Flughafen München 2 quer zur Hauptzug-richtung der Wasservögel liegt. Nur eine Radarstudie kann hier zu einer Klärung der Gesamtzugsituation beitragen, insbesondere deshalb, weil der größte Teil der Schwimmvogel-Zugbewegungen während der Dämmerungsphasen und bei Nacht stattfindet.
1989_1_wasservoegel_isarstauseen.pdf (319.29 KB)1988
Die Silbermöwe ist die häufigste Großmöwenart in Europa. Der Brutbestand an den Wattenküsten der südlichen Nordsee nahm während der letzten Jahrzehnte drastisch zu. Zur Zeit brüten etwa 135.000 Paare an der Nordseeküste zwischen Schleswig-Holstein und den Niederlanden. Ein Anteil von 92% der deutschen Brutpopulation konzentriert sich in 8 Großkolonien mit jeweils mehreren tausend Brutpaaren. Die Rastbestände im Küstenraum sind nach der Brutzeit im Spätsommer und Herbst am höchsten, wenn neben den örtlichen Brutvögeln, die sich im weiteren Umkreis ihrer Kolonien verteilen, auch Zuwanderer und Durchzügler aus Nordeuropa erscheinen.
1988_2_silbermoewe.pdf (216.04 KB)Der Bienener Altrhein, ein ehemaliger Mäander des Rheines nahe der Stadt Rees, ist eines der letzten naturnahen Altwasser Nordrhein-Westfalens. Er wurde 1969 unter Naturschutz gestellt. Das Gebiet ist vor allem in ornithologischer und pflanzensoziologischer Hinsicht von Bedeutung. Etwa 130 Vogelarten wurden bisher hier festgestellt. Während der Herbst- und Wintermonate ist der Bereich ein bedeutender Rastplatz für überwinternde Schwäne, Gänse und Enten. Um der natürlichen Sukzession Einhalt zu gebieten, wurde 1982 als Renaturierungsmaßnahme eine teilweise Entschlammung des Altrheins durchgeführt. Durch eine Umstellung der Grünlandwirtschaft auf Ackerbau in den Randzonen des Gewässers besteht die Gefahr, daß sich durch den Eintrag von Dünger die Wassergüte und damit die Zusammensetzung von Flora und Fauna nachhaltig verändern.
1988_2_vogelschutzgebiet_bienener_altrhein.pdf (196.98 KB)Da die Allgemeine Luftfahrt durch Vogelschlag mindestens ebenso gefährdet ist wie der militärische Luftverkehr, die Piloten jedoch wenig informiert und motiviert sind, werden spezielle Regeln aufgestellt und Empfehlungen gegeben, die dazu beitragen sollen, das Vogelschlagrisiko zu minimieren.
1988_2_vs-verhuetung_hinweise_luftfahrt.pdf (105.2 KB)Eine Vogel-Kontrolle auf Flughäfen muß sich nach den örtlichen Gegebenheiten und Notwendigkeiten richten; sie sollte hauptamtlich tätig sein können. In Großbritannien wurde eine sog. Aviation Bird Unit eingerichtet, die zentrale Aufgaben wahrnimmt: Entwicklung von Untersuchungs-, Beobachtungs- und Vergämungsprogammen sowie Durchführung von Vogelschlaganalysen.
1988_1_organisation_bird_control.pdf (168.37 KB)Vorgestellt werden die Ergebnisse eines während zweier Jahre durchgeführten speziellen Vogelbeobachtungsprogramms auf dem Bundeswehr-Fliegerhorst Nörvenich. Den größten Anteil am Gesamtvogelaufkommen dieses Platzes stellte mit 70% die Gruppe der Kleinvögel. Insgesamt variierten die Arten- und Individuenzahlen während der beiden Jahre beträchtlich. Der Jahresgang des Auftretens von Vogelschwärmen jedoch war, während beider Jahre in weiten Bereichen identisch und kann somit als relativ verläßliches Vorhersagemuster für Zeiten erhöhter Vogelschlaggefährdung in den kommenden Jahren herangezogen werden.
Zusätzlich werden die Beobachtungsergebnisse aus ornithologischer Sicht diskutiert und weitere Formen der Auswertung des vorliegenden Datenmaterials dargestellt.
Während der Tagung des „Birdstrike Committee Europe“ in Rom (1984) hat die Belgische Luftwaffe erstmals ihr neues Projekt zur Vogelzugbeobachtung mittels Radar, genannt BOSS, vorgestellt. Bei dem Gerät handelt es sich um ein 3 D-Radar, das sich in Semmerzake befindet und zur Luftverkehrskontrolle eingesetzt ist. Bei der Entwicklung des Beobachtungsverfahrens kam es darauf an, daß durch die Vogelzugbeobachtung der notwendige Routinebetrieb nicht beeinträchtigt wurde. Aus diesem Grunde wurde „BOSS“ als „on-line“ eingesetzt, da nur dadurch die ATC-Kapazität nicht beeinflußt wurde.
1988_1_boss_vogelzugbeobachtung_belgien.pdf (86.93 KB)Durch den Verkehr auf den Taxiways und Startbahnen ergeben sich bestimmte Beschränkungen, die eine erfolgreiche Vogelbeobachtung und -vergrämung beeinträchtigen. Bei Durchführung eines speziellen Management-Programms in der Flughafenumgebung ist es jedoch möglich, die Anzahl der Vögel, die in der Nachbarschaft eines Flughafens vorkommt, zu minimieren; dazu ist vielfach eine aktive Kontrolle erforderlich.
Solange in der Flughafenumgebung vogelattraktive Flächen vorliegen, ist auch am Flughafen selbst ein Vogelschlagrisiko gegeben. Deshalb sollte der Versuch gemacht werden, die Problem- bzw. Risikoflächen in der Umgebung zu identifizieren, ihre Bedeutung zu bewerten und Kontrollpläne für solche Bereiche aufzustellen. Durch derlei Aktivitäten können die Vogelschlagrisiken an einem Flughafen durchaus minimiert werden.
Untersuchungen an markierten Lachmöwen, die auf der Insel Saltholm 5 km östlich vom Flughafen Kopenhagen brüten, ergaben, daß diese Möwen während der Brutperiode häufig den Flughafen besuchen, der Radius für ihre Nahrungsflüge 20 km, manchmal sogar 40 km ist, der Mangel an nahegelegenen Ausweich-Freßplätzen den Flughafen besonders attraktiv macht und Jungmöwen wie Eltern bald nach Abschluß der Brutsaison bereits das Brutrevier zu verlassen trachten. Es scheint, daß infolge einer Zunahme der Brutpopulation während der letzten drei Jahre auch ein verstärkter Besuch des Flughafens festzustellen war.
1988_1_lachmoewenproblem_flughafennaehe.pdf (248.17 KB)Es wird über vier verschiedene Untersuchungskomplexe berichtet, die seit 1981 auf Verkehrsflughäfen in Frankreich durchgeführt wurden mit dem Ziel der Vogelvergrämung. Falknerei erbrachte keine besseren Ergebnisse als die ganztägige Anwendung herkömmlicher Vergrämungsmethoden. Modellflugzeuge waren wirkungslos und auch sehr schwierig zu steuern. Eine akustische Vergrämung erscheint am erfolgreichsten, da sie ebenso wirksam ist wie andere Methoden, jedoch billiger. Falls erforderlich kann ein solches fest installiertes System durch einen Vollzeit-Bediensteten ergänzt werden, der sich gleichfalls herkömmlicher Techniken bedient. Flugzeuglichter sind wirkungslos.
1988_1_wirksamkeit_technische_vogelvergraemung.pdf (173.92 KB)Der internationale Flughafen von Manila liegt im Südwesten der Insel Luzon in Seenähe und entspricht auch hinsichtlich seiner technischen Ausrüstung internationalem Standard. Maßnahmen zur Vogelschlagverhütung werden von einem Bird-Control-Team durchgeführt. Die lückenhafte Vogelschlagstatistik gibt eine Vogelschlagrate von 0,35 an. Die Zwischenfälle ereigneten sich vorwiegend zwischen Juli und Dezember. Der Flughafen liegt in der niederschlagsreichen Zentralebene von Manila, zeigt ausgedehnte Vernässungsflächen z.T. teichartigen Charakters und eine kleinräumig sehr unterschiedliche Grasnarbe. Das Klima der Region ist ein tropisches Meeresklima mit zwei Monsunzeiten. Die reale Vegetation des Flughafenbereiches ist geprägt durch lockere Gehölzpflanzungen und durch ackerbauliche Nutzflächen. Unter den flugsicherheitsrelevanten Vogelarten dominieren schwergewichtige Vögel wie Reiher und Enten, aber auch Tauben, Krähen, Greifvögel sind nicht selten. Der gesamte Raum wird in sehr starkem Maße von Vogelzügen berührt.
1988_1_airport_manila-international.pdf (344.13 KB)Anhand von Daten, die auf verschiedene Vogelbeobachtungs-Kampagnen in der Nordsee zurückgehen, wurden Möglichkeiten untersucht, das Vogelschlagrisiko aufgrund von Jahreszeiten, Wasser- und Lufttemperatur sowie von Windrichtung und -geschwindigkeit vorherzusagen. Für den großräumigen Vogelzug landgebundener Vogelarten gelten die gleichen Wetterkriterien wie beim Zug über Land. Eine Vorhersage der Flughöhen von Seevögeln scheint aufgrund von meteorologischen Parametern (Temperatur, Wind) möglich zu sein.
Für eine Verifizierung der Vorhersageverfahren sind weitere Beobachtungen vor allem in den Wintermonaten erforderlich, wenn die Vogelschlaggefährdung über der Deutschen Bucht besonders hoch ist.
Alle Mülldeponien, auf denen zersetzbares Material gelagert wird, sind für Vögel attraktiv, da sie Nahrung bieten. In der Nähe von Flughäfen erhöhen sie deshalb das Vogelschlagrisiko und sind mit den Flugsicherheitanforderungen unvereinbar. Die Bundesbehörden für Luftfahrt und Umweltschutz haben entsprechende Richtlinien erlassen. Danach sind solche Anlagen so zu betreiben, daß Belange der öffentlichen Gesundheit und der Flugsicherheit nicht tangiert werden. Der nachfolgende Beitrag gibt einen Überblick über die Gesamtproblematik sowie über die vorhandenen Richtlinien, die sich auf die Flughafenumgebung erstrecken.
1988_2_flughaefen_vogelschlaege_muelldeponien.pdf (306.85 KB)Seit dem Jahre 1980 wurden auf den von der Deutschen Lufthansa AG angeflogenen Flughäfen Südostasiens ökologische Bewertungen durchgeführt, die den lokalen Flughafenbehörden aber auch wissenschaftlichen Instituten der Region eine Grundlage für fortführende detailliertere Untersuchungen zu speziellen Fragen der Vogelschlagverhütung liefern sollten. Aus der Erfahrung der letzten 8 Jahre leiten sich einige grundsätzliche Bewertungen ab, die für die Beurteilung anderer Verkehrsflughäfen der dritten Welt von Wichtigkeit sind.
Delvag Luftfahrtversicherungs-AG und Deutsche Lufthansa AG erblicken in diesem kostenlos für die Staaten in Zusammenarbeit mit dem DAVVL e.V. abgewickelten Programm eine Art Entwicklungshilfe, deren Ergebnisse sich mittelfristig in einer verbesserten Flugsicherheitssituation auf diesen Flughäfen bemerkbar machen werden.
Der Flughafen Paderborn-Lippstadt liegt 20 km südwestlich Paderborn und besitzt eine Gesamtfläche von 227 ha; er ist für den regionalen Luftverkehr ausgelegt und verfügt über eine Startbahn von 1.750 m Länge. Die bisher registrierten Vogelschläge ereigneten sich mit Luftfahrzeugen bis 8.500 kg Gewicht. Beteiligt waren daran im wesentlichen Greifvögel und Kiebitze. Der Flughafen ist aufgrund seiner ökologischen Umgebungsstruktur ausgesprochen vogelreich. Zu Problemen führen hier im wesentlichen Greifvögel, Kiebitz, Krähen, Star und kurzzeitig auch Lachmöwen. Seit 1985 ist ein Vogelvergrämungsprogramm erarbeitet und wirksam; es basiert auf einem vom DAVVL erstellten ökologischen Gutachten.
1988_2_flughafen_pad.pdf (308.83 KB)Aufgrund eines deutlichen Ansteigens der Vogelaktivitäten auf dem Flughafen Orlando während der Winterperioden 1981/82 sowie 1982/83 wurde von der Verkehrsabteilung ein Vogelkontroll-Programm entwickelt, das aus einer „pyroakustischen Patrouille“ bestand, mit dem Ziel, die Vogelaktivitäten zu stoppen. Da das Programm erst 1981 implementiert wurde, ist erst eine vorläufige Bewertung seines Erfolges möglich. Es läßt sich jedoch heute bereits feststellen, daß die pyroakustische Patrouille eine Möglichkeit bietet, die Vogelschläge an einem Flughafen zu reduzieren.
1988_2_airport_orlando.pdf (224.64 KB)1987
Die Wirksamkeit akustischer Signale zur Vogelvergrämung wurde untersucht. Dazu wurden physiologische und Verhaltensstudien durchgeführt, um das am meisten erfolgversprechende Verfahren zu ergründen. Ultra-, Infra- und hörbarer Schall in unterschiedlichen Frequenzen und mit einer großen Modulationsvarietät wurden getestet. Es ergab sich, daß Ultra- und Infraschall nicht zu dem gewünschten Vergrämungseffekt führten, während eine Gruppe frequenzmodulierter, hörbarer Signale bei Möwen eine Vergrämungswirkung zeigten. Das Vergrämungssignal kann durch eine elektroakustische Anlage erzeugt werden. Eine solche Anlage wurde entwickelt.
In der nachfolgenden Arbeit werden grundsätzliche Gegebenheiten des Vogelgehörs sowie die Ergebnisse einiger Feldexperimente, bezogen auf Möwen, beschrieben.
Zur Reduzierung des Vogelaufkommens auf Grünlandflächen bieten sich Maßnahmen des Biotopmanagements an. Dabei kommt dem Aufbau einer alternativen Bodenvegetation eine besondere Bedeutung zu. Aufgrund theoretischer Untersuchungen werden Aussagen über möglicherweise geeignete dikotyle Pflanzenarten gemacht, die sich als Bodenbepflanzung auf Flughäfen/Flugplätzen anstatt des Grünlandes anbieten. An solche Pflanzenarten werden aber bestimmte Voraussetzungen gestellt, die insbesondere ihre Bewirtschaftungs- und Pflegemöglichkeiten betreffen.
1987_2_alternative_bodenvegetation.pdf (105.27 KB)Die nachfolgende Darstellung schildert einige vogelschlagbedingte Unfälle und schwerwiegende Zwischenfälle, z.B. doppelte Triebwerk-Vogelschläge, zerbrochene Rahmen und Feuer, für die Jahre 1984 und 1985.
Dabei wird unterschieden zwischen Luftfahrzeugen über und unter 5.700 kg sowie Hubschrauber. Kriterium für die Beurteilung der Vogelschläge als schwerwiegend war bei Transportmaschinen ein Triebwerkschaden und bei leichten Luftfahrzeugen und Hubschraubern ein Schaden an den Scheiben.
Die Stockente (Anas platyrhynchos) ist die häufigste Schwimmente. Männchen und Weibchen lassen sich durch ihr unterschiedliches Federkleid gut voneinander unterscheiden. Ihr Körpergewicht schwankt zwischen 800 und 1400 g. Jährlich wird eine Brut aufgezogen. Die Stockente ist Stand- und Strichvogel; am Vogelschlagaufkommen ist sie mit 1,2% relativ gering beteiligt, jedoch stellt diese Entenart aufgrund ihres Gewichts ein hohes potentielles Risiko dar. Hinzukommt, daß Entenschwärme während der Zugzeit in Höhen von über 6000 m über Grund beobachtet wurden. Neben natürlichen fließenden und stehenden Gewässern nimmt sie auch gerne Kies- und Sandabgrabungen mit Wasseraustritt als Brut-, Nahrungs- und Rastgebiet an. Zur Minimierung der Stockentenpopulation werden einige Empfehlungen gegeben. Allgemein kann gesagt werden, daß Renaturierungsmaßnahmen - auf ökologischer Basis - das Gewässer so unattraktiv wie irgend möglich machen müssen.
1987_2_stockente.pdf (172.99 KB)Die amerikanische Luftwaffe registriert alle Vogelschläge im Flugbetrieb seit 1975. Obwohl auch bereits Daten aus den 60er Jahren vorliegen, die jedoch z.T. widerspruchsvoll sind, ist die Aussagekraft der nunmehr vorliegenden Statistik nur begrenzt, denn eigentlich sind erst seit 1982 brauchbare Statistiken über Vogelschläge der amerikanischen Luftwaffe verfügbar. Die nachfolgende Arbeit bringt die Statistik der Jahre 1983, 1984 und 1985 und vergleicht sie miteinander.
1987_1_vs-statistik_us-luftwaffe_1983-1985.pdf (208.41 KB)Das Rantum-Becken stellt eine kleinräumige eingedeichte Wattfläche dar, die stark eutrophiert wurde, in den letzten Jahren aber gewissen landschaftspflegerischen Maßnahmen unterlag. Es dient heute vorwiegend als Brut- und Rastgebiet während der Zugzeiten. Die negativen Einflüsse des Luftverkehrs auf dieses Gebiet beruhen im wesentlichen auf Kleinflugzeugen.
Die Eidum-Vogelkoje stellt eine ehemalige Entenfanganlage dar, die heute als Informationszentrum für den praktischen Naturschutz dient. Während der Zugzeiten ist sie besonders interessant wegen der vielen dort rastenden Singvögel.
Auf dem Luft-Boden-Schießplatz im Königshafen bei List/Sylt wurden Untersuchungen zum Einfluß von Störungen auf das Verhalten von Enten und Limikolen durchgeführt. Der Königshafen stellt aufgrund seiner hohen Vogeldichte ein Gebiet besonderer Vogelschlaggefährdung dar. Daher sollten die Schießeinsätze in einer Weise durchgeführt werden, die die Beunruhigung und somit die Flugaktivität der Vögel möglichst gering hält. Ausgehend von beobachteten Verhaltensmustern der Vögel werden hierzu Vorschläge gemacht.
1987_1_anthropogener_einfluss_voegel_wattenmeer.pdf (312.48 KB)Die wirbellose Bodentierwelt wurde durch Fallenfänge auf mehreren zivilen und militärischen Flugplätzen der Bundesrepublik Deutschland mit dem Ziel untersucht, die Abhängigkeit der Bodenfauna von der Bewirtschaftungsform der Grünlandflächen zu ermitteln und Hinweise auf die Attraktivität der jeweiligen Flächen für insektenfressende Vögel zu erhalten. Die höchsten Fangzahlen wurden auf Flächen mit größerer Aufwuchshöhe der Vegetation und mittlerer Bodenfeuchte festgestellt. Die Anwendung chemischer Wuchshemmer führte vorübergehend zu einer Abnahme der Bodenfauna, die sich aber schon nach wenigen Monaten regenerierte. Neu angelegte Grünlandflächen werden zunächst durch eine Pionierfauna kleiner Spinnen und Käfer besiedelt. Eine Belastung der Bodenfauna durch Einflüsse des Flugbetriebs konnte nicht festgestellt werden.
1987_1_wirbellose_flugplaetze.pdf (273.17 KB)Die Wirksamkeit akustischer Signale zur Vogelvergrämung wurde untersucht. Dazu wurden physiologische und Verhaltensstudien durchgeführt, um das am meisten erfolgversprechende Verfahren zu ergründen. Ultra-, Infra- und hörbarer Schall in unterschiedlichen Frequenzen und mit einer großen Modulationsvarietät wurden getestet. Es ergab sich, daß Ultra- und Infraschall nicht zu dem gewünschten Vergrämungseffekt führten, während eine Gruppe frequenzmodulierter, hörbarer Signale bei Möwen eine Vergrämungswirkung zeigten. Das Vergrämungssignal kann durch eine elektroakustische Anlage erzeugt werden. Eine solche Anlage wurde entwickelt.
In der nachfolgenden Arbeit werden grundsätzliche Gegebenheiten des Vogelgehörs sowie die Ergebnisse einiger Feldexperimente, bezogen auf Möwen, beschrieben.
Die Statistik der letzten Jahre läßt erkennen, daß Minimalprogramme zur Vogelschlagverhütung auf Landeplätzen durchgeführt werden müssen, und daß zudem die Allgemeine Luftfahrt sich bemühen sollte, eine bessere Informationspolitik bezüglich Vogelschlagverhütung zu betreiben.
Die Minimalprogramme sollten einmal in der Erstellung ökologischer Kurzanalysen der Landeplätze bestehen, dann aber auch z.B. in der Sicherstellung, daß bestimmte Nutzungsformen, z.B. Ackerbau, hier nicht durchgeführt werden. Piloten der Allgemeinen Luftfahrt sollten sich vor Antritt ihres Fluges anhand vorliegender Unterlagen, z.B. im VFR-Bulletin oder in Karten, über Vogelschutz- und Vogelmassierungsgebiete informieren und während ihrer Überlandflüge bestimmte Empfehlungen beachten.
1987_1_vs-verhuetung_minimalprogramm.pdf (245.82 KB)Es werden die Maßnahmen zur Vogelschlagverhütung auf schwedischen Flugplätzen geschildert. Dabei kommt Einzel-untersuchungs-Programmen wie der Behandlung von Mülldeponien in der Flugplatzumgebung eine erhöhte Bedeutung zu. Außerdem werden in Schweden spezielle Vogelzugvorhersagen erstellt und veröffentlicht. Die Vogelrestidentifizierung führte zu einer recht genauen Kenntnis der an Vogelschlägen beteiligten Vogelarten. Hingewiesen wird zudem auf internationale Aktivitäten.
1987_1_vs_schwedische_flugplaetze.pdf (219.93 KB)Das Naturschtzgebiet Oehe-Schleimünde (54°41‘N, 10°02‘E, z.Zt. 250 ha Windwatten, Salzwiesen, Strandwälle) dient einer Vielzahl von Vogelarten als Brut-, Rast- und Nahrungsgebiet; 1985 wurden hier 186 verschiedene Arten nachgewiesen. Der Schutz dieser Vögel wird durch vielerlei menschliche Störungen erschwert. Neben dem Tourismus (Wassersport) stellt der Tiefflugbetrieb über dem Naturschutzgebiet (Überflüge von März bis Dezember 1985: 1784 militärische Düsenflugzeuge, 310 Hubschrauber, 23 Sportflugzeuge) einen entscheidenden Störfaktor dar, wobei zusätzlich die Gefahr von Vogelschlag besteht.
1987_1_vogelschutzgebiet_oehe-schleimuende.pdf (162.15 KB)Die jährlichen Vogelschlagzahlen unterliegen wegen vielfältiger Einflüsse natürlichen Schwankungen. Langfristige Trends sind nicht zu erkennen. Für den zivilen Luftverkehr besteht das Vogelschlagrisiko hauptsächlich bei Start und Landung, auf oder im näheren Umkreis von Flughäfen. Wegen ihrer Größe und des Auftretens in Schwärmen geht von Möwen die größte Gefahr für die Luftfahrzeuge aus. Die kritischen Bereiche der Flugzeuge sind ihre Triebwerke. Vogelschläge an den Triebwerken können ernste Gefahrensituationen herbeiführen und kostspielige Schäden verursachen.
1987_2_vs_deutsche_luftfahrzeuge_1985-1986.pdf (147.88 KB)In den Jahren 1985 und 1986 ereigneten sich 889 Zusammenstöße zwischen Vögeln und Luftfahrzeugen im Flugbetrieb der Bundeswehr. Ca. 25% aller Zwischenfälle führten zu Schäden am Luftfahrzeug. Wie in den Vorjahren waren Strahlflugzeuge im Tiefflug besonders betroffen. Die Zahl der Vogelschläge im März und Oktober konnte 1985/86 durch wirksamere Vogelschlagwarnungen (BIRDTAM) deutlich verringert werden. Auf den meisten Flugplätzen ist das Vogelschlagrisiko inzwischen so gering, daß es durch weitere Maßnahmen nicht mehr beeinflußt werden kann.
1987_2_vs-statistik_bundeswehr_1985-1986.pdf (153.82 KB)Die Deutsche Lufthansa registriert weltweit eine durchschnittliche Zahl von 331 vogelschlagbedingten Zwischenfällen, die sich zu 84% im europäischen Raum ereigneten. Hier bestehen gewisse Unterschiede in der monatlichen Verteilung zwischen Nord-/Mitteleuropa einerseits und Südeuropa andererseits. Die relativ gering erscheinende Zahl der Vogelschläge in außereuropäischen Ländern darf nicht darüber hinwegtäuschen, daß die Vogelschlaggefährdung dort dennoch wesentlich höher ist wegen der an den Zwischenfällen im wesentlichen beteiligten schwergewichtigen Vogelarten. Für die Beurteilung der Vogelschlaggefahr insbesondere im außereuropäischen Ausland ist das Wissen um den Vogelzug von Bedeutung. Für den Piloten kann dieses Wissen hilfreich sein, denn eine bekannte potentielle Gefahr bedeutet nach wie vor „halbe Gefahr“.
1987_2_vs_dlh_weltweit.pdf (501.78 KB)Die für 1983 von Luftverkehrsgesellschaften 14 europäischer Länder gemeldeten weltweiten Vogelschläge werden analysiert. Diese Analyse umfaßt Luftfahrzeugmuster, beteiligte Vogelarten, getroffene Luftfahrzeugteile sowie die Folgen der Zwischenfälle.
Die Vogelschlagrate war 1983 mit 5,3 pro 10.000 Flugbewegungen etwas höher als in den beiden vorhergehenden Jahren. Möwen (Larus spec.) wären mit 35% am stärksten beteiligt. Besonders hervortretend waren die Schäden an insgesamt 122 Triebwerken.
Unter den vogelschlagbedingten Hubschrauber-Zwischenfällen gibt es nur wenige Unfälle. In Frankreich zumindest wurde kein solcher registriert, der zu Personenschäden geführt hätte. Jedoch gab es einige Zwischenfälle, bei denen das Cockpit durchschlagen oder Vögel von den Triebwerken angesaugt wurden; außerdem stellen die Rotorblätter gegenüber Vogelschlägen sehr empfindliche Teile dar.
Die Besonderheiten des Hubschrauber-Flugbetriebs liegen darin, daß Starts und Landungen oftmals auf dafür nicht besonders eingerichteten Flächen erfolgen, am Luftfahrzeug große Scheibenflächen vorhanden sind, bei niedriger Geschwindigkeit in niedrigen Höhen geflogen wird und die Strömungs- und Druckverhältnisse speziell sind.
Die Hubschrauberscheiben wurden getestet, um sicherzustellen, daß sie den BCAR-Forderungen entsprechen; in manchen Fällen war es dann erforderlich, von den ursprünglichen Planungen Abstand zu nehmen. Auch hinsichtlich der Triebwerkeinlässe wurden bestimmte Schutzvorrichtungen untersucht, die sich nach den technischen Eigenschaften des Treibwerkes richten mußten. Die Rotorblätter unterliegen zwar nicht speziellen Lufttüchtigkeitsanforderungen, jedoch wurde durch entsprechende Versuche und Untersuchungen eine weitgehende Vogelschlagfestigkeit sichergestellt.
Es werden die Vorschriften und Verantwortlichkeiten für Maßnahmen zur Vogelschlagverhütung im Bereich der Flughäfen in der westpazifischen Region behandelt. Verantwortlich sind im wesentlichen die verschiedenen FAA-Dienste und, je nach Aufgabenstellung, auch technische Abteilungen der Flughafenverwaltungen, für deren Arbeit und Aufgaben spezielle Verfahrensweisen vorgesehen sind. Die Flughäfen werden nach ihrem Gefährdungsgrad unterteilt.
1987_2_weisungen_vs-verhuetung_usa.pdf (166.67 KB)1986
Der Ben Gurion-Flughafen liegt in einer Region, die ökologisch für Flora und Fauna besonders günstig ist, so daß während des ganzen Jahres ein Vogelschlagrisiko besteht, wenn auch bedingt durch unterschiedliche Vogelarten und -gruppen. Hinzukommt, daß Israel im Bereich großer Vogelzug-Leitlinien liegt, die in den afrikanischen Raum führen.
Die Vogelkontrolle auf dem Flughafen erfolgt ganzjährig und beinhaltet tägliche Inspektionen; für die landwirtschaftliche Nutzung bestimmter Flughafenflächen gibt es spezielle Regelungen. Im übrigen werden sowohl pyro- als auch elektroakustische Verfahren zur Vogelvergrämung angewendet, und auch dem Biotopmanagement kommt eine nicht unerhebliche Bedeutung zu.
Elster (Pica pica), Eichelhäher (Garrulus glandarius) und Dohle (Corvus monedula) gehören zu den Rabenvögeln (Corvidae). Sie sind mehr oder weniger regelmäßig auf fast allen zivilen und militärischen Flugplätzen zu beobachten. Zieht man die bundesdeutschen Vogelstatistiken heran, so ist, prozentual gesehen, ihr Anteil am Vogelschlagsaufkommen relativ gering. Dies läßt sich z.T. durch ihre Lebensweise erklären. Während Elster und Eichelhäher meist als Einzelvögel oder in relativ kleinen Gruppen (Familienverbände bei der Elster zwischen 5-8 Exemplaren) auftreten, ist die Dohle, ein Koloniebrüter, zur Zugzeit oder als Überwinterer im Gefolge von Saatkrähenschwärmen auf Flugplatz-Grünlandflächen, landwirtschaftlich genutzten Arealen oder auf im Hindernisbereich befindlichen Mülldeponien anzutreffen. Attraktiv für alle drei Arten sind in Flughafenbereichen kurzrasige Grünlandflächen, beerentragende Gehölze und Hecken, Küchenbetriebe und Frachthallen sowie Besucherterrassen. Durch biologisch-ökologische Maßnahmen wie etwa Langgraswirtschaft, Verbot der Anpflanzung beerentragender Gehölze, Sauberhaltung der Entladestellen von Küchenbetrieben u. ä. läßt sich die Zahl der Tiere erheblich reduzieren. Während die Dohle entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen zu den Vogelarten mit besonderem Schutz zu rechnen ist, genießen Elster und Eichelhäher nur einen verminderten Schutz.
1986_2_elster.pdf (121.58 KB)Der 160 ha große Flughafen Münster/Osnabrück ist Teil der ostmünsterländischen Sandlandschaft, besitzt mäßig nutzbare Böden, ein relativ hoch anstehendes Grundwasser, und sein Klima ist charakterisiert durch die atlantik-nahe Lage. Unter den Vogelarten dominieren Star, Kiebitz, Rauchschwalbe, Dohle, Ringeltaube und Feldlerche; bemerkenswert sind außerdem Großer Brachvogel, Uferschnepfe, Möwen, Rabenkrähe und Misteldrossel. In der Flughafenumgebung gibt es einige Problemflächen, meist gewässerartige Bildungen, die einen nicht unerheblichen Einfluß auf das Vogelaufkommen haben. Im Jahre 1985 wurde ein Programm erarbeitet, das dazu beitragen soll, vorhandene Probleme zu lösen. Dabei spielen Maßnahmen des ökologischen Biotopmanagements eine erhebliche Rolle.
1986_1_flughafen_fmo.pdf (191.87 KB)Der seit Juli 1981 für den Verkehr freigegebene Changi-Airport gehört zu den modernsten Anlagen der Welt. Bei seinem Bau wurden z.T. auch Gesichtspunkte der Vogelschlagverhütung mitberücksichtigt. Da sich die Flughafenflächen biologisch erst langsam einpendeln, lassen sich noch keine endgültigen Aussagen über die Vogelschlaggefahr machen, obwohl sich die absolute Zahl der Vogelschläge von 1981 bis 1984 nahezu vervierfachte. Im wesentlichen waren daran Kleinvögel, Limikolen, Eulen und Milane beteiligt. Die geographische Lage des Flughafens in unmittelbarer Küstennähe hat zur Folge, daß dieser Bereich sehr stark von Vogelzüge berührt wird, und daß auch durch die Gezeiten bestimmte Vogelgruppen in das Flughafengelände gedrückt werden können. Problematisch ist z.Z. auch die Grünflächenbearbeitung, der möglicherweise aufgrund der klimatischen und Bodenverhältnisse gewisse Grenzen gesetzt sind. Die Baumpflanzungen und offenen Wasserflächen sind so gestaltet, daß sie mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht zu erheblicheren Problemen führen werden. Für die kommenden Jahre wird es darauf ankommen, durch Beobachtungen, spezielle Versuche und Untersuchungsreihen Methoden und Verfahren insbesondere der Grünflächenbehandlung zu entwickeln und festzulegen, die sicherstellen, daß periodische Vogelansammlungen reduziert werden. In der Flughafenumgebung werden Sanierungsmaßnahmen insbesondere von Mülldeponien und Abwasserbereichen m Vordergrund der Flugsicherheitsarbeiten stehen müssen.
1986_1_airport_singapur.pdf (351.12 KB)Wenn auch der Star als Einzelvogel nur ein relativ geringes Vogelschlagrisiko darstellt, kann eine Kollision mit einem Starenschwarm zum Absturz eines Flugzeuges führen (Absturz einer Lockheed Electra am 04.10.1960 nach dem Start in Boston/USA, 62 Tote).
Der Star, ursprünglich eine Brutvogelart des palaearktischen Raumes, ist durch menschliche Hilfe heute in Amerika, Südafrika, Australien und Neuseeland zum Kosmopolit geworden. Die vor allem außerhalb der Brutzeit vorhandene Schwarmbildung, seine Vorliebe für kurzrasige Grünflächen mit einer entsprechenden Fauna als Nahrungsbasis, und die täglichen Flüge zwischen Schlafplatz und Nahrungsrevier außerhalb der Brutzeit machen Maßnahmen im Flughafenbereich erforderlich. Wesentlich ist, daß das Gras auf einer Mindesthöhe von 20-25 cm gehalten wird. Nur so kann die Vogelschlaggefahr durch Starenschwärme langfristig minimiert werden. Darüber hinaus kann durch Ad-Hoc-Maßnahmen eine kurzfristige Vertreibung erfolgen. In der Flughafenumgebung sollten Staren-Schlafplätze nicht geduldet werden.
Bei den Analysenergebnissen der militärischen Vogelschläge wurde besonderer Wert auf die zeitliche und räumliche Variation in der Verteilung der verschiedenen Vogelkategorien und -arten gelegt. Besonders die saisonalen Fluktuationen des Verhältnisses für Zusammenstöße „über Flugplätzen“ und „im Fluge“ zeigen, wie viele Details aus relativ kleinen Datenkollektiven gewonnen werden können. Voraussetzung für alle Untersuchungen waren spezielle Verfahren zur Identifizierung von Vogelfederresten. Flugzeuge im Flug kollidieren mit viel mehr unterschiedlichen Vogelarten als Flugzeuge bei Start und Landung. Besonders Kleinvögel machen dabei einen hohen Anteil aus, und manche Maxima im Auftreten bestimmter Vogeltypen fallen zusammen mit wohl bekannten Massenzügen. Im Gegensatz dazu dominieren bei Vogelschlägen in Flugplatzbereichen schwergewichtigere Vogelarten.
1986_1_vogelarten_vs_niederlluftwaffe.pdf (419.98 KB)Die z.Z. angewendeten aktiven und passiven Verfahren zur Vogelschlagverhütung durch Vogelvergrämung werden sehr kritisch betrachtet, da sie nur zu Teilerfolgen führen. Es wird für erforderlich gehalten, Luftfahrzeuge selbst mit Vergrämungseinrichtungen zu versehen, Vogelzüge rechtzeitig mit Hilfe von Radar zu erkennen, die Abhängigkeitsbeziehungen zwischen Vogelzug und Wetter sowie anthropogenen Einflüssen zu analysieren und in den Nahbereichen der Flugplätze die Vogelbeobachtungen zu verbessern.
1986_1_wirksamkeit_vs-verhuetung_ussr.pdf (161.77 KB)Das Ausmaß und Risiko eines vogelschlagbedingten Zwischenfalls hängt wesentlich ab von der Fluggeschwindigkeit. Die meisten Vogelschläge ereignen sich unterhalb 3000 ft (GND). Unter den Vogelschlagschäden bedingen Cockpitdurchschläge und Triebwerkschäden die höchsten Risiken. Alle Piloten sollten sich einer Vogelschlag-Checkliste bedienen und verfügbare Informationen über die tägliche Vogelschlaggefahr einholen, um auf derlei Zwischenfälle vorbereitet zu sein. Die Checkliste wird beschrieben.
1986_1_vermeidung_vogelschlaege.pdf (117.38 KB)In den Jahren 1982-1983 ereigneten sich in Australien 981 Vogelschläge; die Tendenz gegenüber den Vorjahren war absolut wie relativ geringfügig steigend. Die durchschnittliche Rate/10.000 Flugbewegungen lag bei 4,65 bzw. 4,80. Nahezu 97% aller Vogelschläge ereigneten sich in den Flughafenbereichen; die maximale Rate lag bei 30,4. Die meisten Vogelschläge wurden durch Greifvögel, Möwen, Watvögel und Kakadus (ca. 68%) verursacht. Die monatliche Verteilung zeigte deutliche Maxima im April/Mai, manchmal auch im November, vorwiegend tagsüber. 62% der Zwischenfälle ereigneten sich in Höhen bis 200 ft (GND); in 1,6% der Fälle kam es zu substantiellen Schäden, in 3% zu Startabbruch. Tragflächen, Cockpit und Triebwerk waren am stärksten von Vogelschlägen betroffen. Die Reparaturkosten beliefen sich auf 1.852 Mio. $, die Einkommensverluste der Flugzeughalter auf 861.000 $, bezogen auf 47 bzw. 19 Vogelschläge.
1986_1_vs-statistik_australien_1982-1983.pdf (130.07 KB)Auf dem Luft-Boden-Schießplatz im Königshafen bei List/Sylt wurden Untersuchungen zum Einfluß von Störungen auf rastende/äsende Ringelgänse durchgeführt. Die Reaktion der Vögel hängt nicht allein von der Art der Störung ab, sondern von zahlreichen anderen Faktoren, die in ihrer Gesamtheit auf das Ortswechsel- bzw. Beharrungsbestreben einwirken. Dadurch kommt es, daß auf gleichartige Störungen unterschiedliche Reaktionen erfolgen können. Während beim Flugbetrieb Gewöhnungseffekte beobachtet wurden, führten Annäherungen von Surfern oder Spaziergängern stets zur Flucht.
1986_2_anthropogener_einfluss_voegel_wattenmeer.pdf (278.8 KB)Das Wollmatinger Ried ist Teil des Bodensees und liegt in dessen südwestlichem Bereich; es stellt ein Kalk-Flachmoor dar, das einem schwankenden Wasserstand unterliegt und in seinen Flachwasserzonen sehr nährstoffreich ist. Das Gebiet gilt seit 1976 aufgrund der Ramsar-Konvention als Feuchtgebiet internationaler Bedeutung. Rund 250 Vogelarten wurden hier bisher festgestellt. Für die Vogelwelt bedeutsam sind die ausgedehnten Moor-, Schilf- und Wasserflächen, die für Herbstzieher bzw. Wintergäste besonders wichtig sind. Tageshöchstmengen von über 20.000 Vögeln sind während des Winters auf dieser kaum 800ha großen Fläche keine Seltenheit. Das Schutzgebiet ist heute einmal durch die „natürliche“ Sukzession bedroht, andererseits aber auch durch die nutzungsbedingten Störungen seitens des Menschen und in gewissem Umfang auch durch den nördlich angrenzenden Flugplatz Konstanz mit seinem Sportflugbetrieb, der durch den erheblichen Vogelbestand des Rieds gefährdet ist.
1986_2_vogelschutzgebiet_wollmantiger_ried.pdf (113.84 KB)Wirbellose Tiere haben eine große Bedeutung als Nahrungsquelle für Vögel auf Flugplätzen. Eine Übersicht über das Vorkommen und die Phänologie dieser Tiere läßt sich mit folgenden quantitativen Untersuchungsmethoden gewinnen:
- im Boden eingesenkte Fanggläser (modifizierte BARBER-Fallen) mit Äthylenglykol oder Formalin als Fangflüssigkeit zur Erfassung von Bodenarthropoden wie Käfer, Spinnen, Tausendfüßler und Asseln,
- Probenquadrate der oberen Bodenschicht zur Erfassung von Regenwürmern, Tipulalarven und anderen wirbellosen Tieren des Erdbodens,
- Kescherfänge oder Fangkästen zur Bestimmung der Siedlungsdichte von Heuschrecken und anderen Insekten der Vegetationsschicht.
Die Bestimmung der gefangenen wirbellosen Tiere erfordert einige Erfahrung, ist jedoch unter dem Gesichtspunkt der Vogelnahrung meist nicht bis zur Art erforderlich.
1986_2_wirbellose_nahrungsgrundlage.pdf (121.44 KB)Das Flughafenprojekt Basrah/Irak befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum Binnendelta von Euphrat und Tigris, das als besonders vogelreich bekannt ist. Während der letzten Ausbauphase wurde vom Bauherrn um eine Beratung bezüglich spezieller Maßnahmen zur Vogelschlagverhütung gebeten. Aufgrund der im Herbst 1985 und Frühjahr 1986 durchgeführten ökologischen Erhebungen wurden Empfehlungen ausgesprochen, die sich vornehmlich auf die Randbegrünung der S/L-Bahn, die Wasserflächen des Betriebsgeländes, die Entsorgungsanlagen und die Organisation einer wirksamen Bird Control erstreckten.
1986_2_vs-problem_projekt_basrah-international.pdf (115.29 KB)
Es wird eine 10-Jahres-Vogelschlagstatistik einschließlich Vogelrest-Identifizierung vorgestellt. Insgesamt 23 verschiedene Vogelarten waren an den Vogelschlägen beteiligt, aber nur 6 Arten waren von größerer Bedeutung. Die Gesamtzahl der jährlichen Vogelschläge änderte sich während des Untersuchungszeitraumes nicht wesentlich, jedoch ergaben sich unterschiedliche Verteilungen bei den Arten. Ausnahmen gegen Silbermöwen waren erfolgreich; allgemeine Vergrämungsmaßnahmen und Grünland-Management werden als wirkungsvoll angesehen. Weitere Untersuchungen hinsichtlich der elektroakustischen Methoden zur Vogelvergrämung sind erforderlich
1986_2_vogelschlaege_kopenhagen_1974-1983.pdf (119.13 KB)Nach vieljährigen Verhandlungen und Beratungen zwischen dem Deutschen Ausschuß zur Verhütung von Vogelschlägen im Luftverkehr, der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen und dem Bundesminister für Verkehr wurden als Empfehlung Leitlinien verabschiedet, nach denen sich die Arbeit der Vogelschlagbeauftragten und der Bird Control in Zukunft richten sollte. Der Bundesminister für Verkehr hat zu diesen Leitlinien, soweit die Umgebung der Flughäfen angesprochen ist, die Verantwortlichkeiten nochmals klar geregelt.
1986_2_empfehlungen_bird_control.pdf (103.27 KB)1985
In den jahren 1983 und 1984 ereigneten sich 1160 Zusammenstöße zwischen Vögeln und Luftfahrzeugen der Bundeswehr. 26 % aller Zwischenfälle führten zu Schäden am Luftfahrzeug. Besonders betroffen waren Strahlflugzeuge im Tiefflug. Die Vogelschläge werden im Bezug auf die verschiedenen Luftfahrzeugtypen, Flugphasen, Flughöhen und beteiligten Vogelarten sowie im Hinblick auf ihre monatliche und räumliche Verteilung analysiert. Auf dieser Grundlage wird die Wirksamkeit von Maßnahmen zur Vogelschlagverhütung erläutert.
1985_2_vogelschlagstatistik_bundeswehr_1983-1984.pdf (138.02 KB)Mehrjährige Versuche im In- und Ausland haben ergeben, daß Langgrasflächen auf Flughäfen weniger attraktiv für Vögel sind als Kurzgrasflächen. Zur Minimierung des Vogelschlagrisikos mußte deshalb die Grünflächenbewirtschaftung auf Flughäfen/Flugplätzen umgestellt werden, was z.T nur mit Hilfe neuartiger Mähgeräte möglich war.
Auf dem Flugplatz Frankfurt/Main wurde das sog. Langmulchverfahren entwickelt, bei dem man sich eines speziellen neu entwickelten Mähgerätes bedient. Die Vorteile dieses Verfahrens bestehen in einer Erhöhung der Flugsicherheit durch Minderung des Vogelbesatzes, einer Verbesserung der ökologischen Verhältnisse auf den Grünlandflächen und in betriebswirtschaftlichen Erleichterungen.
1985_1_langmulchverfahren.pdf (108.44 KB)In den Jahren 1983 und 1984 wurden dem Luftfahrt-Bundesamt 850 Vogelschläge angezeigt. Bei der zeitlichen Verteilung lassen sich Häufungen zu Vogelzug- und nach Brutzeiten erkennen. Typisch für den zivilen Luftverkehr mit seinen großen Reiseflughöhen ist, daß sich fast alle Vogelschläge auf oder in der näheren Umgebung von Flughäfen, bei den Betriebsphasen mit geringer Flughöhe ereigneten.
Vögel mittlerer Größe (ca. 0,1 bis 1,8 kg) verursachten die meisten Schäden; in dieser Gruppe waren es insbesondere die Möwen, die zu Zwischenfällen führten. Die größten Kosten entstanden durch Triebwerksreparaturen. Während des Berichtzeitraums waren keine Menschenleben und keine Totalschäden zu verzeichnen.
1985_2_vogelschlagstatistik_deutschezivilluftfahrt_1983-1984.pdf (119.02 KB)Auf dem Flughafen New Delhi werden von den internationalen Luftverkehrsgesellschaften jährlich 10-15 Vogelschläge registriert, was einer Rate von 5,5/10.000 Bewegungen entspricht; die Deutsche Lufthansa jedoch hatte hier im Durchschnitt der Jahre 1978-1983 eine jährliche Vogelschlagrate von 67,44/10.000 Bewegungen zu verzeichnen.
Gründe für die ungünstige Vogelschlagsituation in Delhi sind die ackerbauliche Nutzung und die umfangreichen Müllablagerungen in der Umgebung sowie die unzureichende Grünflächenbewirtschaftung auf dem Flughafen selbst, die einem Kleintieraufkommen als Vogelnahrung dienlich ist.
Dringend notwendig erscheinen hier systematische Stand- und Zugvogelbeobachtungen, auf denen dann differenzierte Vergrämungsprogramme basieren müssten, für welche z.T. auch bereits die Voraussetzungen vorliegen, und die Grundlage für ein noch zu errichtendes Warn- und Vorhersagesystem sein könnten. Von der Flughafenverwaltung wurden erste Maßnahmen inbesondere zur Müllkontrolle in der Umgebung veranlasst. Detaillierte Untersuchungsprogramme wurden begonnen; sie erfolgen unter Beratung des Naturhistorischen Museums in Bombay.
1985_1_flughafen_palam_newdelhi_indien.pdf (238.5 KB)Die "Rieselfelder Münster" stellen ein Rückzugs- und Rastgebiet für Wasservögel dar und sind Europareservat. Sie haben sich aus Klärteichen entwickelt und wurden ausgebaut. Ihre Größe beträgt 230 ha, bestehend aus 130 Einzelteichen, die bis zu 20 cm tief sind. Im Gebiet überwiegen Möwen, Lemikolen und Wasservögel, die aufgrund ihres Gewichts und ihrer Neigung in Schwärmen aufzutreten eine erhebliche Gefahr für den Tiefflugbetrieb aber auch für Sportflugzeuge darstellen. Den Piloten wird empfohlen, Überflüge dieses Gebietes zu vermeiden.
1985_2_vogelschutzgebiete_rieselfeldermuenster.pdf (156.24 KB)Die in der Bundesrepublik Deutschland als Brut- und Jahresvogel auftretende Ringeltaube ist aufgrund ihrer z.T. sehr hohen Brutdichte und ihrer Konzentration in Überwinterungs- und Durchzugsgebieten zu einer erheblichen Belastung für die Landwirtschaft, speziell für den feldmäßigen Gemüsebau geworden. Dies hat gegen Ende der sechziger Jahre zu einer drastischen Streckensteigerung durch die Jäger mit einem Streckenhöchstwert von 821.497 Ringeltauben im Jagdjahr 1978/1979 im Bundesgebiet und damit zu einer Verdreifachung geführt. In den letzten Jagdjahren hat sich die Strecke auf eine Niveau zwischen 500.000 und 600.000 Individuen eingependelt. Lokal konnte durch den Abschuß eine Schadensminderung erreicht werden, wie u.a. eine begleitende Untersuchung in den Jahren von 1967 bis 1974 für Nordrhein-Westfalen aufweist.
An Vogelschlägen weltweit ist die Ringeltaube zwar nur mit ca. 5 ´% beteiligt, jedoch führen durch sie bedingte Zwischenfälle aufgrund ihres nicht unerheblichen Gewichts meist zu Schäden am Luftfahrgerät.
1985_1_ringeltaube.pdf (226.47 KB)Der Flughafen Stuttgart rangiert unter den deutschen Verkehrsflughäfen im Mittelfeld. Die Böden sind durch Löß charakterisiert, der ihre hohe Fruchtbarkeit bedingt; stellenweise kann es zu Staunässebildung kommen. Der Flughafenraum gehört klimatisch zum Klimabezirk "Oberes Neckarland". Seine Vegetationsverhältnisse sind im wesentlichen durch Grünlandflächen und gärtnerische Anlagen charakterisiert. Die ersteren sind je nach Bodenverhältnissen sehr unterschiedlich.
Im Flughafengelände treten 62 verschiedene Vogelarten auf, von denen allerdings nur 9 Arten als flugbetriebsgefährdend zu gelten haben. Die Vogelschlagstatistik weist den Flughafen zwar als relativ problemlos aus, jedoch war während der letzten Jahre ein leichter Anstieg der Zwischenfälle zu verzeichnen, die sich allerdings zu fast 1/3 im An- und Abflugbereich des Flughafens ereigneten. Dies jedoch ist z.T auch bedingt durch eine ausgesprochen vogelfreundliche Umgebung. Aufgrund eines seit 1978 vorliegenden Biotopgutachtens werden Maßnahmen zur Vogelschlagverhütung durchgeführt, die im wesentlichen darin bestehen, das Flughafengelände durch Biotopmanagement unattraktiv für Vögel zu machen.
1985_1_flughafen_stuttgart.pdf (205.58 KB)Die Bundesluftfahrtbehörde der USA hat im Hinblick auf die Anlage von Abfalldeponien an und in der Nähe von Flughäfen spezielle Regelungen erlassen, die auf Vogelschlagdaten basieren. Danach sind solche Anlagen in einer Entfernung von 5.000 bzw. 10.000 ft von Start- und Landebahnsystemen nicht zulässig bzw. bedürfen einer besonderen Beobachtung oder Behandlung von Fall zu Fall. Es soll verhindert werden, dass sich durch derlei Anlagen das Vogelschlagrisiko in den Flughafenbereichen vergrößert.
1985_1_regelungenus-luftfahrtbehoerde_abfalldeponienflughafenbereichen.pdf (124.41 KB)Die beiden Flughäfen von Paris, Orly und Charles de Gaulle, werden im Frühjahr regelmäßig mit 3 verschiedenen chemischen Substanzen gespritzt, und zwar: 2 Selektivherbizide und 1 Wachstumshemmer. Diese Behandlung führt zu einer für Vögel unattraktiven Boden- und Grünlandbehschaffenheit u.a. durch Zerstörung der Schmetterlingsblütler, die z.B. Tauben als Fraß dienen, sowie durch Einhaltung einer minimalen Grashöhe von 15 - 20 cm ohne Mahd. Die Anwesenheit einiger 100 Tauben im Randzonenbereich der Startbahn von Paris-Orly führte in der Vergangenheit, insbesondere während der Frühjahrs- und Sommerperioden, zu einem fortdauernden Vogelschlagrisiko. Die Tauben wandern aus der Pariser Innenstadt zu und betrachten das Flughafenareal als Nahrungsfläche. Mit den Herbizidversuchen (2,4 DP; 2,4 MCPA sowie Mecoprop) wurde in den jahren 1976/1977 begonnen. Die Ergebnisse zeigten, daß die Wirksamkeit dieser Mittel zeitlich eingeschränkt ist, insbesondere während niederschlagsreicher Perioden, und daß je nach Witterungsverhältnissen trotz der Applikation ein mehrmaliges Mähen während des Jahres erforderlich war. Zn diese Schwierigkeiten zu lösen, wurden während der Jahre 1980/1982 sowohl in Orly als auch auf Charles de Gaulle einige neue chemische Produkte getestet. Die Ergebnisse werden hier vorgestellt.
1985_1_behandlunggruenlandflaechenflughaefenparis.pdf (88.88 KB)Seitens der Vogelkontroll-Einheit des britischen Ministeriums für Landwirtschaft, Fischerei und Ernährung wurden seit 1980 Untersuchungen zur Ernährung der Kiebitze durchgeführt. Sie zeigten, daß diese Art in relativ hohem Maße an Vogelschlägen beteiligt ist, und daß sie von Monat zu Monat verschieden, au0erhalb der Brutzeit einmal Ackerbauflächen andererseits aber auch kurz gemähtes Grünland bevorzugt. Langgrasbewirtschaftung ohne Mahd hat einen erheblichen Vergrämungseffekt zur Folge. Während Vollmondphasen scheint der Kiebitz zudem auch nachtaktiv zu sein, jedoch sind hier noch weitere Untersuchungen erforderlich.
1985_1_untersuchungenkiebitzeflughafenbereichen.pdf (118.91 KB)Auf den dänischen Flughäfen sind spezielle Maßnahmen zur Verhütung von Zusammenstößen zwischen Vögeln/Wildtieren und Luftfahrzeugen vorgeschrieben. Die Flughafenhalter sind verpflichtet, sich mit dem Vogelschlagrisiko vertraut zu machen, die Anlage von Wasserflächen und Vogelschutzgebieten zu unterbinden, Mülldeponien innerhalb einer bestimmten Entfernung vom Flughafen zu verhindern, spezielle Kultivierungs- und Pflanzungsprogramme zu erstellen, Vergrämungsmaßnahmen durchzuführen und über Zwischenfälle zu berichten sowie Vogelreste zur Identifizierung einzusenden. Darüber hinaus müssen sie Abschußlisten von erlegten Vögeln und Wildtieren führen.
1985_1_vorschriftenflughafen-management_vogelschlagverhutung_daenischeflughaefen.pdf (111.66 KB)Von 1977 bis 1984 wurden im Amt für Wehrgeophysik 1301 nach Vogelschlägen sichergestelle Reste untersucht. Die Bestimmung der Vogelart erfolgte mittels einer Vergleichssammlung oder durch mikroskopische Untersuchung. 88 verschiedene Vogelarten waren im genannten Zeitraum an Vogelschlägen beteiligt, 64 davon nur sporadisch. Möwen, Greifvögel und Tauben waren die häufigsten Verursacher von Vogelschlägen, daneben Mauersegler und Schwalben, deren Anteil in den Sommermonaten über 40 % betrug. Maßnahmen zur Verminderung von Vogelschlägen werden diskutiert.
1985_2_vogelschlaege_beteiligtevogelarten_1977-1984.pdf (247.9 KB)Die äußerst unterschiedliche Art verschiedener Vogelgruppen zu fliegen, macht es erforderlich, generelle Empfehlungen für den Piloten zu geben. Insbeondere langsam fliegenden Luftfahrzeugen kann empfohlen werden, zu ziehen oder seitlich auszuweichen, wenn ein Einzelvogel, ein Trupp oder ein Schwarm erkannt wird.
1985_2_voegel_procedures.pdf (154.39 KB)Der Flughafen Brüssel-National liegt 55 m über NN und wird im Norden durch künstliche Gewässer und im Süden durch eine Müllverbrennungs- und Deponieanlage flankiert. Eine Vogel-Kontroll-Einheit stellt die Sofortvergrämung von Vögeln auf dem Flughafen sicher. Dieser ist in 3 Zonen unterteilt, in denen landwirtschaftliche Maßnahmen bestimmten Beschränkungen unterliegen, z.B. sind die Graslänge bzw. Art der landwirtschaftlichen Anbaunutzung vorgeschrieben. Alle Maßnahmen haben dazu geführt, daß insbesondere seit 1984 die Vogelschlagrate erheblich zurückgegangen ist. Es ereigneten sich rund 33 % der Vogelschläge außerhalb des Flughafens.
1985_2_flughafen_brussel.pdf (102.94 KB)In der weltweiten Vogelschlagstatistik von IBIS für das Jahr 1981 werden Milane an zweiter Stelle genannt (an erster Stelle stehen die Möwen). Dies dürfte damit zusammenhängen, daß der Schmarotzermilan (Milvus migrans) in den subtropischen und tropischen Zonen Afrikas und Asiens weit verbreitet ist und gerade in der Umgebung von Städten - und somit auch bei Flughäfen - sehr häufig vorkommt. Hier ernährt er sich vornehmlich von Abfällen. In Europa sind die Milane - Rotmilan und Schwarzmilan - dagegen relativ selten, so daß sie schätzungsweise nur mit 4 % an Vogelschlägen beteiligt sind.
Milane sind ausgesprochene Segelflieger und verbringen beim Suchflug nach Nahrung einen großen Teil des Tages in der Luft. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn es in der Nähe von Flughäfen Wasserflächen gibt, an denen speziell der Schwarzmilan gerne jagt, bzw. wenn es Altholzbestände gibt, in denen Milane brüten können. Günstige Brutvoraussetzungen sollten deshalb nach Möglichkeit eliminiert werden.
1985_2_milane.pdf (126.44 KB)In den Jahren 1972 bis 1981 wurden einige 100 Triebwerk-Vogelschläge von der FAA untersucht. Diese Untersuchungen erstreckten sich auf die Triebwerksmuster JT9D, CF6 und RB 211. Nach diesen Unterschungen wurde das Triebwerk JT9D am häufigsten von Vogelschlägen betroffen; 6,14 % führten zu Schäden. In etwa 5 % der Triebwerk-Vogelschläge an Großraum-Flugzeugen kam es zu multiplen Ereignissen, bei denen gleichzeitig mehrere Triebwerke getroffen wurden. Bezogen auf die Luftfahrzeugmuster erwies sich die B 747 mit dem Triebwerk JT9D als am meisten gefährdet, gefolgt von der DC 10 und dem Airbus A 300. Unter den vogelschlagträchtigsten Flughäfen der Welt heben sich 10 besonders heraus.
1985_2_triebwerk-vogelschlaege_grossraumflugzeugen.pdf (99.81 KB)Die Verwendung von Fallen als Maßnahme zur Verminderung des Vogelschlagrisikos in Flughafenbereichen bedarf einer sorgfältigen Überprüfung. Neben den Bestimmungen der Jagdgesetzgebung sind auch natur- und tierschutzrechtliche Aspekte zu beachten. Der Flughafenbetreiber muß sich auch darüber im klaren sein, ob der Einsatz dieser Geräte fachlich zu vertreten ist und das Betreuungspersonal über ensprechende Kenntnisse verfügt. Der Erfolg eines Falleneinsatzes ist von diesen Voraussetzungen abhängig. Das am häufigsten eingesetzte Gerät ist die Krähen-Massenfalle zum Fang von Rabenkrähen (Corvus corone). Daneben gibt es Fanggeräte für Haussperlinge (Passer domesticus), verwilderte Haustauben (Columba livia) und Möwen (Laridae, besonders Silbermöwen - Larus argentatus).
Die Verwendung von Netzen ist auf das Fernhalten von Vögeln, besonders Haussperlinge und verwilderte Haustauben, aus Großküchen, Flugzeug- und Frachthallen beschränkt. Zu einem Erfolg kann die Benutzung von Fallen und Netzen nur dann führen, wenn ihr Einsatz von Fachleuten geplant ist und das Bedienungspersonal eine einwandfreie Handhabung sicherstellt.
1985_2_vergraemungstechnik_fallennetzen.pdf (304.94 KB)Eine neue kanadische Studie, welche die Jahre 1977 bis 1982 umfaßt, behandelt die Vogelschlagraten von Triebwerken verschiedener Luftfahrzeugtypen und unterschiedlicher Anordnung bei ähnlichen Luftfahrzeugen. Die vogelschlagbedingten Triebwerkschäden einschließlich gleichzeitiger multipler Vogelschläge korrelieren mit den Luftfahrzeugtypen und der Triebwerkanordnung. Die wiedergegebenen Daten zeigen eine hohe Verwundbarkeit gegenüber Vogelschlägen insbesondere bei Triebwerken, die unter den Tragflächen angebracht sind. Sie lassen gleichfalls bei kleinen, geräuschintensiven und am Heck montierten Triebwerken eine wesentlich geringere Vogelschlagrate erkennen. An Luftfahrzeugen, bei denen die gleichen Triebwerke unterschiedlich angeordnet sind, liegen die Vogelschlagraten bei Triebwerken unterhalb der Tragflächen um das Vierfach höher als bei solchen, die am Heck montiert sind.
1985_2_vogelschlagratenflugzeugtriebwerken.pdf (114.94 KB)1984
Die Ringeltaube gehört neben dem Star zu den Vögeln in Westfalen, die als Durchzügler zahlenmäßig am stärksten auftreten. Deshalb und wegen ihrer Größe stellen sie für die Luftfahrt ein gewisses Flugsicherheitsrisiko dar. Die nachfolgenden Angaben beruhen auf Zählungen von etwa 80 Mitarbeitern der Westfälischen Ornithologen-Gesellschaft innerhalb von zehn Jahren (1972-1981) in 1827 Beobachtungsstunden (mehr als 100.000 ziehende Ringeltauben). Der jahreszeitliche Ablauf des Wegzugs vollzieht sich in der Zeit von Anfang September (Mittel: 03.09) bis zum 2. Dezemberdrittel. Der Zug während des Tages verläuft von Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang mit einem Maximum zwischen 08.00 und 09.00 Uhr. Die Stärke der ziehenden Trupps ist sehr unterschiedlich; die größten Trupps hatten eine Stärke von 900 Exemplaren.
Die Hauptzugrichtung liegt zwischen W und S; fast 48% der Ringeltauben ziehen nach SW mit einer Zuggeschwindigkeit von 60 - 80 km/h, wobei aber durch verschiedene Faktoren, z.B. Wind, die Normalgeschwindigkeit erheblich geändert werden kann. Die Flughöhe - 100 bis 2400 m - richtet sich nach Wetter, Wind und Landschaftsform. Obwohl der Wind während des Zugs von untergeordneter Bedeutung zu sein scheint, bevorzugen Ringeltauben Windstille und schwachen Wind; in 43,7 % erfolgt Gegenwindzug. Meistens ziehen Ringeltauben bei bewölktem, aber trockenem Wetter; Niederschläge werden im wesentlichen gemieden.
Die Schwarmbildung setzt Mitte September/Anfang Oktober ein und endet etwa Anfang April. Die größten Schwärme zählten 1.000, 2.000 und 3.500 Exemplare
1984_1_durchzugschwarmbildungringeltaubewestfalen.pdf (279 KB)Art und Umfang von Flughafenbepflanzungen werden vom jeweiligen Landschaftsraum und von den unterschiedlichen Aufgaben, die sie erfüllen sollen, geprägt. Im Hinblick auf eine Verringerung des Vogelschlagproblems können jedoch bezüglich Gehölzauswahl, Zusammensetzung und Unterhaltung der Pflanzungen auch allgemeingültige Empfehlungen ausgegeben werden. Die Bepflanzung stellt aber nur einen Teilaspekt zur Lösung des Vogelschlagproblems auf Flughäfen dar. Es sollte angestrebt werden, für jeden Flughafen einen landespflegerischen Begleitplan aufzustellen, der unter Berücksichtigung der örtlichen Gegebenheiten zielgerichtete landschaftsökologische Aussagen treffen kann.
1984_2_bepflanzungflughaefen.pdf (176.2 KB)Von den in Mitteleuropa vorkommenden 9 Corvidenarten sind die Rabenkrähe (Corvus corone corone) und die Saatkrähe (Corvus frugilegus) unter Vogelschlaggesichtspunkten wichtig. Beide Arten sind Allesfresser und häufig auf den Flugplatz-Grünflächen und auf Müllplätzen anzutreffen, die Rabenkrähe im Allgemeinen in kleiner Zahl, die Saatkrähe aber ganzjährig in Schwärmen, die im Winter im Bereich ihrer Schlafplätze besonders groß sind. Züge und Schlafplatzflüge der Krähen können mit Hilfe von Radar beobachtet werden. Die Zahl der Krähen auf einem Flugplatz kann durch größere Wuchshöhe des Grases, die Entfernung von Müllplätzen sowie pyrotechnische und elektroakustische Geräte verringert werden. Der Wert von Krähen-Massenfallen ist umstritten, da vor allem junge Saatkrähen gefangen werden, die unter Naturschutz stehen.
1984_2_kraehen.pdf (228.34 KB)Der Flughafen Düsseldorf ist mit einer Entfernung von nur 7 km zur City einer der stadtnahmen Verkehrsflughäfen in der Bundesrepublik Deutschland. Mit 4,7 Millionen Fluggästen und 103.000 Bewegungen jährlich steht er an zweiter Stelle unter den Flughäfen der Bundesrepublik. Die geografische Lage des Flughafens bedingt nicht unerhebliche Vogelschlagprobleme. So ereigneten sich allein zwischen 1981 und 1983 mit Flugzeugen der Deutschen Lufthansa innerhalb des Flughafengeländes 54 Vogelschläge, was einer durchschnittlichen Rate von 5.62/10.000 Bewegungen entspricht. Unter den bisher beobachteten Vogelarten besitzen Kiebitz, Lachmöwe und Star die höchste Individuenabundanz, gefolgt von Ringeltaube, Feldlerche, Mäusebussard, Drosseln und Turmfalke. Grünlandwirtschaftliche, technische und jagdliche Maßnahmen haben während der letzten Jahre zu einer gewissen Risikominderung geführt. Die Problematik in der Umgebung ergibt sich aus den ausgedehnten Kiesabgrabungen nördlich des Flughafens sowie aus der nahen Lage des Flughafens zum Rheintal hin.
1984_2_flughafen_duesseldorf.pdf (173.78 KB)Die Flughafen-Grünlandflächen entstanden durch Einpolderung, dienten zunächst als Acker- und Weideland und werden erst seit etwa 1950 als Grünland genutzt. Nahezu 50 verschiedene Pflanzenarten bilden eine dichte und tragfähige Grasnarbe, die zurzeit sukzessiv erneuert wird. Hauptsächlich in Anbetracht des hohen Möwen- und Kiebitzaufkommens entschloss man sich für eine Langgrasbewirtschaftung, die sich auch unter Kosten-Nutzen-Gesichtspunkten als zweckmäßig erwies.
1984_2_langfristigegraslandnutzungschiphol-amsterdam.pdf (136.34 KB)Vor der Wurster Küste zwischen Elb- und Wesermündung befinden sich zwei vom „Verein Jordsand zum Schutze der Seevögel und der Natur e. V.“ betreute Naturschutzgebiete, die Düneninsel Scharhörn und die östlichen Außendeichsgebiete der Marschinsel Neuwerk einschließlich der vorgelagerten Watten. Die Insel Scharhörn besitzt eine große Bedeutung als Brutplatz zahlreicher Seevogelarten. Hier brüten u. a. Fluss- und Brandseeschwalbe mit jeweils mehreren Tausend Brutpaaren. Die Insel Neuwerk mit den umliegenden Wattgebieten ist vor allem als Rast- und Nahrungsgebiet für Limikolen, Enten und Möwen bedeutsam. Viele Tausend Individuen sind ganzjährig zu beobachten. Flugbewegungen in diesen Räumen rufen Störungen für die Vogelwelt hervor, die gravierende Folgen für die betroffenen Bestände haben können. Auch aus Gründen der Vogelschlaggefahr sollten Tiefflugbewegungen in diesen ornithologisch bedeutsamen Gebieten vermieden werden.
1984_2_vogelschutzgebiete.pdf (180.86 KB)Der Flughafen Nörvenich liegt als ökologisch intakte Zelle inmitten einer flurbereinigten, von zahlreichen Wasserflächen und Bodenaufschlüssen durchsetzten Agrarlandschaft. Die natürliche Attraktivität des Platzes sowie seine geografische Lage sind ursächlich für ein ganzjährig hohes Vogelaufkommen. Untermauert durch langjährige Versuche des Amts für Wehrgeophysik konnte eine ausgewogene Anwendungspraxis für Wachstumsregulatoren gefunden werden. Die Grünlandbewirtschaftung wird auf den Witterungsverlauf und den vorhandenen Gerätepark zugeschnitten.
1984_2_problematikgruenlandpflegemassnahmenvogelschlagproblemen.pdf (117.14 KB)Die Deutsche Lufthansa verzeichnet auf dem Flughafen Don Muang für 1982 eine Vogelschlagrate von 77,99/10.000 Bewegungen. Der Flughafen ist der am meisten vogelschlaggefährdete der Region. Gründe für die Gefährdung sind die ökologischen Verhältnisse inbesondere im nördlichen Anflug sowie die Nutzungsform des engeren Flughafenbereichs (Grünlandflächenbewirtschaftung, Gewässer).
Notwendig erscheinen visuelle und Radar-Vogelzugbeobachtungen für welche die Voraussetzungen vorliegen, und die als Grundlage für ein noch zu erstellendes Warn- und Vorhersagesystem dienen könnten. Für die Umgebung insbesondere den nördlichen Anflug sollte ein Landschaftsmanagement-Programm erstellt werden. An den ökologischen Gesamtuntersuchungen ist das Institute of Scientific und Technological Research beteiligt.
1984_2_flughafen_donmuang_bangkok_thailand.pdf (199.9 KB)Man ist sich gegenwärtig nicht einig darüber, ob Luftfahrzeuglichter bzw. stark gebündelte Scheinwerfer zu Vogelvergrämung beitragen oder im Gegenteil für bestimmte Vogelarten attraktiv sind (GRIFFIN, 1974, LARKIN, 1976, YAKOBI, 1978). In dem vorliegendem Beitrag soll dieses Problem unter Berücksichtigung von Zusammenströßen/Begegnungen zwischen nachtziehenden Vögeln und Flugzeugen auf dem Streckenflug bei Nacht diskutiert werden. Es wird vermutet, daß die Mondphasen dabei eine entscheidende und bis heute vernachlässigte Umweltgröße darstellen.
1984_2_vergraemungstechnik_licht.pdf (247.21 KB)Auf dem Flughafen Helsinki-Vantaa wird das Vogelschlagproblem von einem speziellen Ausschuss, dem auch Ornithologen angehören, untersucht. Überprüfungs- und Vergrämungsmaßnahmen finden zwischen dem 15. März und dem 15. November von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang statt. Außerdem werden Maßnahmen des Biotop-Managements durchgeführt: Entfernung von Feucht-/Wasserflächen, Entfernung von Birkengebüsch und Pflanzung von Kiefern. In der Umgebung wurden an einer nahegelegenen Mülldeponie spezielle Maßnahmen eingeleitet, um deren Attraktivität zu verringern; außerdem erfolgten Bestandsregulierungen und Versuche zur Regenwurmbekämpfung. Weitere Untersuchungs- und Vergrämungsprogramme werden ständig vorbereitet. Auf diese Weise konnte die Anzahl der Vogelschläge mit Schaden im Jahr 1981 auf null gesenkt werden.
1984_1_flughafen_helsinki-vantaa.pdf (190.02 KB)Von den in der Bundesrepublik brütenden, durchziehenden oder überwinternden Falkenarten - Baumfalke (Falco subbuteo), Wanderfalke (Falco peregrinus), Merlin (Falco columbarius), Turmfalke (Falco tinnunculus) -, ist lediglich letztere für das Vogelschlagproblem relevant. Der Turmfalke ist neben dem Mäusebussard (Buteo buteo) die häufigste einheimische Greifvogelart. Aufgrund seiner Brut- (Felsen-, Gebäude- und Baumbrüter) und Ernährungsgewohnheiten (Hauptbeute sind Mäuse und größere Insekten) bietet das Flughafengelände mit seinen Gebäuden und den großen Grünflächen diesem Greifvogel ideale Lebensmöglichkeiten. Hieraus ergibt sich, dass der Turmfalke zu den vogelschlagrelevanten Vogelarten zu zählen ist und es durch seine Größe zu erheblichen Schäden kommen kann. Angelpunkt für eine Verminderung seiner Population sind der Entzug der Ernährungsbasis (Mäuse- und Insektenbekämpfung) und die Verminderung der potenziellen Nistplätze.
1984_1_falken.pdf (150.81 KB)Der Flughafen Hannover liegt im Flachlandbereich zwischen der norddeutschen Tiefebene und dem niedersächsischen Mittelgebirgsvorland. In der Umgebung dominieren Grün- und Ackerland; vereinzelte Gehölze sind vorhanden. Unter den Vogelarten des Flughafens dominieren Kiebitz, Star, Raben-, Saatkrähe und Greifvögel. Die Maßnahmen zur Vogelschlagverhütung erstrecken und erstreckten sich vornehmlich auf Drainagen, die Förderung natürlicher Heideflächen und die Umstellung von Mulchbewirtschaftung auf „Langgraswirtschaft“; zum Teil wird auch eine gezielte Jagd z. B. auf Füchse durchgeführt. Der zeitweilige Einsatz von pyroakustischen Geräten hat sich bewährt. Die Vogelschlagtendenz für den engeren Flughafenbereich ist eindeutig rückläufig.
1984_1_flughafen_hannover-langenhagen_1.pdf (165.56 KB)Die Frage der Verwendung falknerisch abgetragener Greifvögel wird in verschiedenen Ländern seit Ende des letzten Krieges diskutiert; die Einsatzmöglichkeiten werden erprobt. Im Wesentlichen rekrutieren sich die Beizvögel aus Wanderfalken (Falco peregrinus) und Habichten (Accipiter gentilis). Anhand der einschlägigen Literatur werden die Versuchsergebnisse vorgestellt. Es zeigt sich, dass abgesehen von den Schwierigkeiten bei der Beschaffung der Vögel, der falknerischen Abrichtung und dem hohen personellen Aufwand die Verwendung in der Flughafenpraxis außerordentlich kompliziert und daher zumindest für Zivilflughäfen indiskutabel ist. Gleiches gilt für die Verwendung von Flugmodellen, die in ihrem Aussehen Greifvögeln nachgebildet werden.
1984_1_beizvoegelvogelvergraemungflughaefen.pdf (196.3 KB)Trockenabbau von Kies und Sand besitzt keine Relevanz für das Vogelschlagproblem, sofern die Gruben nicht als Mülldeponien genutzt werden. Falls jedoch bei Abgrabungen in der Umgebung von Flugplätzen Gewässer entstehen, sind spezielle Rekultivierungs- bzw. Renaturierungsmaßnahmen erforderlich, um die Baggerseen möglichst unattraktiv für Wasservögel zu gestalten und somit der Erhöhung des Vogelschlagrisikos entgegenzuwirken.
1984_1_minderungvogelschlaggefahrkies-sandabgrabungen.pdf (166.78 KB)Für die Auswahl der Saatgutmischung ist die spätere Nutzung entscheidend. Demzufolge kommen für den Flughafenbereich nur zwei Regel-Saatgut-Mischungen in Frage. Neben der Artenfrage sind die Sortenfrage sowie die Handelsanforderungen von Bedeutung. Zu diesen Teilaspekten wird in den verschiedenen Punkten des Beitrags Stellung genommen, die dem Planer Entscheidungshilfen ermöglichen.
1984_1_problematiksaatgutmischungenflughaefen.pdf (133.25 KB)1983
Die Bewertung des Vogelschlagrisikos – hier der mögliche Verlust von Menschen oder Flugzeugen – erfolgt unter Berücksichtigung der Gefahrenklasse und der Treffwahrscheinlichkeit. Dieses Risiko kann durch Erhöhung der Vogelschlagfestigkeit des Flugzeugs reduziert werden. BWB-ML ist für die Einleitung der dazu erforderlichen Maßnahmen zuständig. Grundsätzliche Richtlinien für die Einleitung technischer Verbesserungsmaßnahmen werden angegeben. Zu den am stärksten bedrohten Flugzeugbaugruppen zählen Canopy, Antrieb und Flügel. Für sie werden Gefahrenklasse, Sicherheitsforderungen und mögliche Verbesserungsmaßnahmen wie Materialwahl, Entwurfsvarianten und analytische Testmethoden aufgeführt.
1983_1_vogelschlagrisikokampfflugzeugenreduzierungsmassnahmen.pdf (362.75 KB)Die Vergiftung wildlebender Tiere, z. B. Vögel mit chemischen Substanzen, kann insgesamt nicht empfehlenswert sein, dennoch werden Biozide zur Dezimierung überhandnehmender Tierpopulationen bei besonderen Situationen benutzt. Bei der Auswahl der chemischen Mittel müssen im Hinblick auf eine Verursachung von Schmerzen und Leiden u. a. deren zentralnervöse Effekte Berücksichtigung finden. Unter Tierschutzaspekten sollen nur Stoffe mit primärer Beeinträchtigung des Bewusstseins Verwendung finden. Direkt tötende Mittel werden wegen der Gefahr von Sekundärvergiftungen abgelehnt. Mittel zu Fortpflanzungsbeeinflussung sind aus toxikologischer und ökologischer Sicht jedoch optimal.
1983_1_toxikologiebekaempfungsmittel.pdf (310.06 KB)Der Flughafen Peking und seine Umgebung haben einen vergleichsweise mäßigen Vogelartenbesatz. Vogelschlagbedingte Zwischenfälle wurden bisher zwei gemeldet. Der Flughafen befindet sich zurzeit im Umbau, wodurch umfangreiche landschaftsverändernde Maßnahmen erforderlich waren, die z. T. das Vogelauftreten begünstigten. Standvogelauftreten und Zugsituation im Großraum Peking werden sehr wesentlich durch die Witterung bestimmt. Die geografische Lage Pekings hat zur Folge, dass hier die Vogeldichte periodisch stark variiert und das Zuggeschehen schubweise verläuft. Begrenzte Vergrämungsmaßnahmen auf dem Flughafengelände können zur Verbesserung der Flugsicherheitssituation beitragen.
1983_2_flughafen_peking.pdf (227.92 KB)Als Abkömmlinge der Felsentaube und ursprüngliche Höhlenbrüter finden verwilderte Haustauben in dichtbesiedelten Wohngebieten, vornehmlich im Citybereich größerer Städte, durch das Vorhandensein von Gebäudenischen, Gesimsen, Mauerlöchern, Belüftungsschächten usw. äußerst günstige Nist- und Schlafplätze. Zusätzlich schaffen die Vielseitigkeit in der Ernährung und die reichliche Fütterung durch die Bevölkerung ideale Lebensbedingungen. Auch die Gebäudekomplexe auf Flughäfen mit ihrem stark fluktuierenden Publikumsverkehr können ähnlich ideale Bedingungen bieten. Das als „mittelgradig“ einzustufende Vogelschlagrisiko liegt in gelegentlichen Flugbewegungen mehr oder weniger großer Schwärme (15 bis 300 Tauben) mit einem Aktionsradius von gewöhnlich 150 bis 600 m. Schäden an Flugzeugen können auch durch Kot und Nistmaterial in Flugzeughallen hervorgerufen werden.
1983_2_verwildertehaustaube.pdf (151.97 KB)Der Flughafen Nürnberg liegt 5 km nördlich vom Stadtzentrum und weist von Natur aus Magerböden auf, die allerdings zeitweise einer landwirtschaftlichen Nutzung unterlegen haben. Unter den deutschen Flughäfen gehört er seit 1980 zu denen mit den geringsten absoluten und relativen vogelschlagbedingten Zwischenfällen. Auf dem Flughafen wurden 87 verschiedene Vogelarten festgestellt, von denen 14 für den Luftverkehr relevant sind. Mit Hilfe pyrotechnischer Mittel wird eine Ad-Hoc-Vergrämung durchgeführt. Verzicht auf Mulchbewirtschaftung, Drainagemaßnahmen und verstärkte Bejagung führten zu einer quantitativen Verringerung des Vogelartenaufkommens.
1983_2_flughafen_nuernberg.pdf (105.16 KB)Die Flughafenökologie berücksichtigt die Wechselbeziehungen zwischen allen Umweltfaktoren, die auf einem Flughafen wirksam sind. Sie bezieht sich nicht auf Fragen des Umweltschutzes, sondern will den Flughafenverwaltungen Entscheidungshilfen liefern. Die sich aus flughafenökologischen Untersuchungen ergebenden Maßnahmen zur Verhütung von Vogelschlägen müssen zwangsläufig naturkonformer und in ihren Auswirkungen dauerhafter sein. Sie sind somit auch umweltkonformer, da sie auf ein konstruktives Biotop-Management abzielen.
1983_2_flughafenoekologieplanungskriterium.pdf (194.45 KB)Eine präzise und komplexe Landschaftsanalyse wird Daten feststellen, die es dann ermöglichen, wirkungsvolle und landschaftsgerechte Pflanzungen zum Zwecke des Emissions- und Windschutzes den örtlichen Verhältnissen angepasst zu planen und ausführen zu lassen. Dass dabei vorsorglich die Ergebnisse der Verhaltensforschung über Kleintiere, Niederwild und Vögel einbezogen werden müssen, hilft mit, u. a. die Gefahren des Vogelschlags zu mindern, und kann deshalb als Teil des aktiven Naturschutzes angesehen werden.
1983_2_pflanzungen_emissions-windschutz.pdf (133.37 KB)Die Zahl der Vogelschläge und die dadurch verursachten Kosten sind insgesamt nicht zurückgegangen. Die größte Gefährdung geht von Möwen aus. Betroffen sind in erster Linie Strahlflugzeuge. Die Schwachstellen der Flugzeuge sind ihre Triebwerke. In der zivilen Luftfahrt ereignen sich fast alle Vogelschläge im Bereich der Flughäfen (ca. 12 km Umkreis), aber nur ein Teil davon innerhalb der engeren Flughafenareale.
1983_2_vogelschlagstatistikdeutschezivilluftfahrt_1979-1982.pdf (95.22 KB)Die Hochseeinsel Helgoland weist zwei Naturschutzgebiete auf: den Helgoländer Felssockel (das Fels-Litoral) und den Lummenfelsen. Letzterer ist als einziger deutscher Brutplatz von Trottellumme, Tordalk, Dreizehenmöwe und Eissturmvogel ornithologisch von besonderem Interesse und auch für die Flugsicherheit von einer gewissen Relevanz: Gewicht von Lumme und Alk bis 1.000 g, von Dreizehenmöwe bis 500 g. Für die Flugsicherheit ist zudem die Tatsache von Bedeutung, dass der Vogelzug über der Deutschen Bucht ein ganzjähriges Phänomen ist mit Schwerpunkten im April/Mai und September/Oktober. Es kommt hinzu, dass verschiedene Seevögel, insbesondere Großmöwen, zu jeder Jahreszeit bei und auf Helgoland rasten und Nahrungs- sowie Schlafplatzflüge ausführen. Ein gern aufgesuchter Rastplatz ist der Flugplatz auf der Düne.
1983_2_vogelschutzgebiete_helgoland.pdf (211.06 KB)Die Vogelschläge der Bundeswehr in den Jahren 1981 und 1982 werden in Hinblick auf die Zahl der Unfälle und Zwischenfälle, die Luftfahrzeugtypen, die Flugphasen, die monatliche (Abb. 1) und höhenmäßige Verteilung sowie die beteiligten Vogelarten analysiert.
Der Anteil der Vogelschläge mit/ohne Schaden wird in Abhängigkeit von den verschiedenen Flugphasen untersucht (Abb. 2). Auf dieser Grundlage muß die zukünftige Arbeit vor allem in einer Verringerung der Enroute-Vogelschläge durch eine Verbesserung der Warn- und Vorhersageverfahren sowie in einer Detailuntersuchung der Vogelschläge an neuen Waffensystemen bestehen.
1983_2_vogelschlagstatistikbundeswehr_1981-1982.pdf (114.45 KB)Bereits seit 1955 werden auf dem Flughafen Schiphol Maßnahmen gegen Vögel durchgeführt. Während der letzten Jahre haben sich diese wegen zunehmender Probleme intensiviert. Das Vogelaufkommen auf dem Flughafen ist eine Funktion der Umgebung und der gesamten ökologischen Verhältnisse in der Umgebung. Spezielle Formen der Grünlandflächenbewirtschaftung, aber auch eine begrenzt landwirtschaftliche Nutzung tragen zur Vergrämung bei. Langgras wird bevorzugt. Außerdem gibt es verschiedene Maßnahmen der aktiven Kontrolle, d. h. der direkten Vergrämung durch biotechnische Mittel sowie sog. operationelle Verfahren, für die eine spezielle Arbeitsgruppe zuständig ist. Die Arbeitsgruppe verfügt über entsprechende Kompetenzen.
1983_1_flughafen_amsterdam-schiphol.pdf (128.8 KB)Kiebitze sind an Vogelschlägen zu weniger als 10 % beteiligt. Da sie in großen bis sehr großen Schwärmen besonders auf dem Herbstzug auftreten, kann es jedoch zu gefährlichen Mehrfach-Vogelschlägen kommen. Die kurzrasigen Grünflächen von Flughäfen und -plätzen sind für diese Limikolenart ausgesprochen attraktive Rast-, Nahrungs- und Bruthabitate. Um sinnvolle Abwehrmaßnahmen zu betreiben, ist es wichtig, die Vegetation so hoch wachsen zu lassen, dass das Flughafengelände von dieser Art nicht mehr angenommen wird. Eine Grashöhe von über 15 cm wird von den Kiebitzen im Allgemeinen schon gemieden und würde deshalb als billige und dauerhafte Vergrämungstechnik wahrscheinlich ausreichen.
1983_1_kiebitz.pdf (178.27 KB)Die Wehrbereichsverwaltungen sind als militärische Luftfahrbehörde Planungsträger des Bundes. Sie haben im Rahmen spezieller gesetzlicher Vorschriften die Sicherheit im Luftverkehr zu gewährleisten. Ihre Mitwirkungsmöglichkeit erstreckt sich auf verschiedene planerische Verfahren. Von besonderer Bedeutung ist die Mitsprache bei Kiesabgrabungen sowie beim Betrieb von Mülldeponien.
1983_1_abwehrgefahrenflugbetriebnahbereichmilitaerischerflugplaetze.pdf (141.09 KB)Der Flughafen München-Riem liegt am östlichen Rand der Stadt München, ca. 11 km vom Stadtzentrum entfernt. Mit durchschnittlich 6,5 Vogelschlägen je 10.000 Flugbewegungen in den letzten Jahren nimmt er unter den deutschen Verkehrsflughäfen einen mittleren Platz in der Vogelschlagstatistik ein. Von den verschiedenen Maßnahmen zur Vogelschlagverhütung werden in den biologisch/ökologischen Methoden, wie z. B. dem Biotopmanagement, langfristig die größten Erfolgschancen gesehen.
1983_1_flughafen_muenchen-riem.pdf (183.76 KB)Die Anwendungsmöglichkeiten visueller Vergrämungstechniken sind sehr vielseitig. Sie stellen eine Veränderung des Lebensraums für die sich dort aufhaltenden Vogelarten dar, an die sie sich jedoch in einer gewissen Zeitspanne gewöhnen. Infolgedessen muss in bestimmten Intervallen ein Ortswechsel der jeweiligen Vertreibungsmethode durchgeführt werden. Es erhöht sich der Wirkungsgrad der Maßnahme, wenn zwei oder mehr Techniken kombiniert werden. Auch eine Verkopplung visueller und akustischer Vergrämungsarten hat einen guten Erfolg.
vogel_und_luftverkehr_1983_1_keil.pdf (186.97 KB)1982
Lachmöwen bevorzugen Nahrung natürlichen Ursprungs, wenn ausreichend vorhanden. Im Winter stellen sie sich auf Müllreste um. So können sie kälteste Perioden überleben, ohne in andere Gebiete ausweichen zu müssen. Dadurch verursachen sie auf dem Flughafen Brüssel ein ganzjähriges Vogelschlagrisiko, das ausschließlich durch die Mülldeponie von Nossegem bedingt ist.
1982_1_bewegungen_lachmoewen_bru_teil1.pdf (97.75 KB)Fischteichprojekte im Umfeld von Flugplätzen/Flughäfen sind nur dann vertretbar, wenn dadurch die Gefahr des Vogelschlags nicht erhöht wird. Sie müssen deshalb so angelegt werden, dass sie keine Wasservögel anlocken. Graureiher, die vor allem im Sommer und Herbst in größeren Zahlen auftreten können, werden von Gebieten mit zahlreichen Gewässern und mit gutem Nahrungsangebot angelockt. Die günstigsten Nahrungsbedingungen bieten störungsfreie, reich mit 10 - 15 cm großen Fischen besetzte Flachteiche. Eine Minimierung der Reiherzahlen kann erreicht werden durch Anlage vieler kleiner statt weniger großer Fischteiche, durch eine intensive Erholungsnutzung z. B. als Angelteiche und vor allem durch eine graureiherfeindliche Gestaltung und Bewirtschaftung. Kastenförmige, tiefe Teiche, deren Steilufer zusätzlich durch „Stolperdrähte“ geschützt werden können, sind besser als Flachteiche. Kleine Teiche sollten eingenetzt werden; Teiche bis zu 100 m Breite können mit dünnem Perlondraht überspannt werden. In ungeschützten Flachteichen sollten nur für den Reiher unattraktive, große Fische produziert werden. Am wenigsten reiher- und wasservogelgefährdet ist die Forellenproduktion in sog. Hängetuchteichen.
1982_1_vergraemungstechnik_graureiher_fischteiche.pdf (205.3 KB)Für den Bereich der Bundeswehr wurde bereits im Jahr 1967 ein erster „Vogelschlagerlass“ herausgegeben, der zwischenzeitlich durch neue Erlasse ersetzt wurde. Diese neuen Erlasse regeln sehr detailliert alle Maßnahmen zur Vogelvergrämung im Bereich der Flugplätze, der Vogelschlagverhütung im Tiefflug sowie Maßnahmen in der Umgebung der Flugplätze.
1982_1_verhuetung_vogelschlaege_bundeswehr.pdf (126.02 KB)Auf dem Flughafen Kopenhagen ereignen sich im Jahresschnitt etwa 60 vogelschlagbedingte Zwischenfälle. Regelmäßige Vogelvergrämungsaktionen werden bereits seit 1963 durchgeführt. Neben pyro- und elektroakustischen Vergrämungsverfahren, die in ihrer Wirkung unterschiedlich sind, kommt dem Biotopmanagement erhöhte Bedeutung zu; es basiert sehr wesentlich auf ökologischen Grundlagenuntersuchungen. Silber-, Lachs-, Sturmmöwen und Austernfischer führen zu den größten Flugsicherheitsproblemen und gaben Anlass zu Spezialuntersuchungen. Diese führten zur Einstellung der ackerbaulichen Nutzung und zu einer Grünflächenbewirtschaftung, die auf mittellanges Gras abgestellt ist. Bedeutsam für das Vogelauftreten am Flughafen sind eine Mülldeponie im Westen, eine Möwen-Brutkolonie im Osten und ein Rastgebiet im Osten. Hier wurden Maßnahmen zur Populationsverringerung durchgeführt.
1982_2_vogelschlagsituation_kopenhagen.pdf (174.39 KB)Aufgrund langjähriger Beobachtungen sind die Brutbestände und Fluktuationen der Greifvögel in der Bundesrepublik Deutschland gut bekannt. Zugmonate bzw. Durchzugsmonate sind März bis Mai sowie September und Oktober. Insgesamt 14 Greifvogelarten gelten in der Bundesrepublik als Brutvögel, relativ häufig sind lediglich Mäusebussard, Turmfalke, Habicht und Sperber.
1982_2_greifvogelbestaende_brd.pdf (188.83 KB)Langes Gras vertreibt zwar die Vögel nicht vollkommen, führt aber zu einer bedeutenden Verringerung des Vogelaufkommens und kann u. U. einen nützlichen Beitrag zur Vogelkontrolle auf Flugplätzen liefern.
1982_2_langes_gras_vogelvergraemungsmittel.pdf (143.7 KB)Aufgrund seiner Lage und ökologischen Bedingungen ist der Flughafen Bremen in hohem Maße vogelschlaggefährdet. Vor 15 Jahren wurden hier bereits Maßnahmen eingeleitet, um dieses Flugsicherheitsrisiko in den Griff zu bekommen. Diese Maßnahmen haben zu einer wesentlichen Verbesserung der Flugsicherheitssituation geführt. Grundlage für die Vergrämung waren ausführliche ökologische Untersuchungen, die z. B. Auskunft über das witterungsbedingte Vogelauftreten gaben sowie Hinweise für eine Umstellung der Grünflächenbearbeitungsform unter Verzicht auf Mulchen. Auch die Umgebung des Flughafens wurde in die vorgenannten Untersuchungen einbezogen; dabei ergab sich, dass in einigen Schwerpunktbereichen der Flugsicherheit ein Mitspracherecht eingeräumt werden musste.
1982_2_flughafen_bre.pdf (176.34 KB)Die Kapazitäts- und Kostenplanung der gebräuchlichen Systeme zur Grünflächenbewirtschaftung richtet sich neben den rein technischen Parametern auch nach den organisatorischen Möglichkeiten und den Notwendigkeiten des Flughafenbetriebs. Wegen der hohen Schlagkraft bei vergleichsweise geringen Anschaffungskosten ist die Mulch-Linie vorteilhaft. Falls das Mähgut abtransportiert werden muss, können auch Selbstfahr-Maschinen oder betriebseigene Lkw eingesetzt werden. Für eine 300 ha-Beispielfläche werden die entsprechenden Kosten ermittelt.
1982_1_gruenflaechenbewirtschaftung_flughaefen_teil2.pdf (109.73 KB)
Durch die Anwendung von Embark (Wirkstoff Mefluidide) wird das Längenwachstum von Rasengräsern gehemmt, die Schosserbildung wird weitgehend unterdrückt und somit die Mahdhäufigkeit reduziert. Die Wirkung ist mit geringer Differenzierung bei allen bekannten Grasarten zu beobachten. Die Wirkungsdauer beträgt je nach Intensität der Düngung mehrere Wochen.
1982_2_embark_graswuchshemmung_einsparung_maeharbeit.pdf (80.88 KB)Eine Analyse der weltweiten Vogelschläge wird zwar auf nationaler Ebene durchgeführt, jedoch korreliert die Statistik-Arbeitsgruppe des Birdstrike Committee Europe diese Ergebnisse miteinander. Zweck dieser Arbeiten ist es, Hinweise für die Praxis der Vergrämung z. B. auf Flughäfen zu erhalten, andererseits aber auch den Flugzeugkonstrukteur und die Luftverkehrsgesellschaften mit zweckdienlichen Hinweisen zu versorgen. Die weltweite Auswertung der Vogelschläge ergab u. a., dass die Schadenssummen jährlich bei 14 Mio. USD anzusetzen sind und dass die Vogelschlaggefährdung in Asien, Afrika und Nordamerika höher ist als in Europa.
1982_2_internationale_vogelschlagstatistik.pdf (113.48 KB)Aufgrund von Beobachtungen und Zählungen wurden Karten der täglichen Pendelbewegungen von Lachmöwen zwischen Schlaf- und Futterplätzen zusammengestellt. Eine Mülldeponie auf der südlichen Seite des Flughafens ist verantwortlich für das Möwenaufkommen und die über den Flughafen verlaufenden regelmäßigen Pendelbewegungen, die ein erhebliches Vogelschlagrisiko verursachen.
1982_2_bewegungen_lachmoewen_bru_teil2.pdf (109.48 KB)Ständig kurzes Gras ist für Vögel auf Flugplätzen attraktiv. Um ständiges Mulchen zu vermeiden und das Gras möglichst lange Zeit in einer Länge zwischen 20 und 40 cm zu halten, wurden Versuche mit Wuchshemmern in verschiedenen Kombinationen und Konzentrationen durchgeführt. Dabei spielten Klima und Boden eine wichtige Rolle. Aus diesem Grund wurden für verschiedene Teilräume der Bundesrepublik repräsentative Flugplätze ausgesucht, auf denen über einen Zeitraum von 4 bis 5 Jahren entsprechende Messwerte gewonnen wurden. Es ergab sich, dass relativ hohe Konzentrationen des Wuchshemmers und Kombinationen mit Herbiziden die besten Erfolge erbrachten.
1982_2_wuchshemmversuche_flugplaetze_bundeswehr.pdf (167.09 KB)Zwischenlagen von Rottedeponien können durch Deponieschaum abgedeckt werden. Dadurch kommt es zu Erosions- und Deflationsschutz; Vernässungen der Oberfläche werden vermieden, ein Schutz gegen Ratten- und Mäusepopulationen wird erreicht. Ermöglicht wird zudem ein ungehinderter Gasaustausch durch die Oberfläche, verhindert werden Müllbrände. Das gesamte Verfahren trägt mit allen seinen Nebenwirkungen dazu bei, dass das Vogelaufkommen erheblich reduziert wird und in Flughafen-/Flugplatzbereichen ein wesentlicher Beitrag zur Flugsicherheit geleistet werden kann.
1982_1_abfallbeseitigung_moderne_hilfsstoffe.pdf (122.14 KB)Der Flughafen Nairobi rechnet nach der Statistik zu den besonders stark vogelschlaggefährdeten Flughäfen der Welt. Das ist bedingt durch die hohe Attraktivität des Flughafengeländes selbst und seiner Umgebung insbesondere für Greif- und Wasservögel. Grünlandwirtschaftliche Maßnahmen und solche der Schädlingsbekämpfung sind erforderlich, um das quantitative Vogelauftreten zu verringern. In der Umgebung können Sanierungsmaßnahmen im Rahmen der Entfernung wilder und öffentlicher Mülldeponien dazu beitragen, die Flugsicherheitssituation zu verbessern.
1982_1_jomo_kenyatta_airport_nairobi_kenia.pdf (215.38 KB)Da der Mäusebussard der häufigste Greifvogel Mitteleuropas ist, auch in Wäldern nahe bei Flughäfen/Flugplätzen horstet und während des Durchzugs im Frühjahr und Herbst in größerer Anzahl erscheint, kann es mit dieser Greifvogelart relativ oft Flugsicherheitsprobleme geben. Die Grünlandflächen von Flughäfen/Flugplätzen werden von Mäusebussarden gern als Jagdgebiet aufgesucht, vor allem dann, wenn dort eine Massenvermehrung von Feldmäusen stattgefunden hat und ein entsprechend reiches Beute-Angebot vorliegt. Wie von PREISSSEL (1981) dargelegt wurde, ist dann eine Bekämpfung der Mäuse mit chlorphacinonhaltigen Ködern erforderlich.
1982_1_maeusebussard.pdf (139.34 KB)Der Verkehrsflughafen Hamburg-Fuhlsbüttel hat eine Flächengröße von 615 ha und liegt im Nordwesten des Stadtstaates Hamburg. Das Flughafengelände formt sich durch zwei über Kreuz liegende Startbahnen (23 / Q5 und 23 / 16) mit den beigegebenen Rollwegen als langgezogene Schenkel jeweils 450 m breit – der eine in Richtung Westen hautnah an bewohnte Gebiete angrenzend und der andere nach Norden in das Nachbarland Schleswig-Holstein hineinreichend.
1982_1_flughafen_ham.pdf (302.18 KB)Das Hauptziel der Schnellbegrünungsverfahren besteht in der raschen und dauerhaften Begrünung vegetationsloser Böden, die ohne eine dichte Pflanzendecke der Erosion, Deflation, Rutschung, Verdichtung oder Aushagerung preisgegeben sind. Darüber hinaus können solche Böden in Flughafenbereichen eine Vogelschlaggefahr bilden, da sie potenzielle Anziehungspunkte für bestimmte Vogelarten darstellen. Die Schnellbegrünung vegetationsloser Böden wird rasch und erfolgreich durch ingenieurbiologische Maßnahmen wie hydraulische Ansaaten, Saatmatten oder Rasenmatten erreicht.
1982_1_schnellbegruenung_ingenieurbiologische_verfahren.pdf (142.84 KB)1981
In der Bundesrepublik Deutschland sind Vogelschläge anzeigepflichtige Störungen. Ihre Auswertung soll Anregungen für die Flugsicherheit geben. Die Meldungen ermöglichen noch keine eindeutigen statistischen Nachweise. Seit 1975 zeigt die jährliche Vogelschlagzahl eine abnehmende Tendenz, jedoch lassen sich im Jahresverlauf Schwerpunkte erkennen. Das Vogelschlagrisiko scheint bei Start, Landung und Anflug am höchsten zu sein. Relativ am meisten betroffen war der Typ Boeing 707; 53,2 % der Zwischenfälle hatten keinen Schaden zur Folge.
1981_1_vogelschlagstatistik_dlh_seit1976.pdf (85.82 KB)Der DAVVL hat sich mit Wirkung vom 1. Januar 1981 die Rechtsform eines e. V. gegeben, seine Aufgaben und Ziele neu definiert und einen neuen Vorstand gewählt. Mitglieder des neuen DAVVL e. V. sind an der Luftfahrt in irgendeiner Form Beteiligte, denen je nach Fach- und Sachkenntnis Aufgaben zukommen, die auf eine fachwissenschaftliche, jedoch praxisbezogene Beratung hinauslaufen, aber auch die Forschung nicht unberücksichtigt lassen. Über den fünfköpfigen Vorstand - im weitesten Sinne Fachwissenschaftler mit engem Praxisbezug - ist der DAVVL e. V. in internationale Gremien eingebunden. Das Schwergewicht der DAVVL-Tätigkeit liegt auf folgenden Arbeitsgruppen, die aus wenigen Experten bestehen: Vogelzug-Radar-Wetter, Flughafenökologie sowie Statistik.
1981_1_ziele_aufgaben_davvl.pdf (158.44 KB)Nach einer Tagung in Nizza im Jahr 1963 wurde 1966 das Birdstrike Committee Europe gegründet. Mitglieder sind heute nahezu alle westeuropäischen Staaten, die USA und Kanada sowie einige Vertreter Osteuropas. Das Komitee gilt als Beratungsgruppe der ICAO und hat den Auftrag, alle mit dem Vogelschlagproblem zusammenhängenden Fragen zu untersuchen und Empfehlungen für die ICAO zu erarbeiten. Aufgrund dieser Aufgabenstellung gliedert sich das BSCE in sechs Arbeitsgruppen, die sich mit Fragen der Flughäfen, der Datensammlung, des Vogelzugs, des Austauschs von Vogelschlagwarnungen, der Radarvogelzugbeobachtung und des technischen Schutzes von Luftfahrzeugen vor Vogelschlägen befassen. Eine enge Zusammenarbeit mit anderen internationalen Institutionen ist sichergestellt.
1981_2_birdstrike_committee_europe.pdf (161.06 KB)Visuelle und Radarvogelzug-Beobachtungsmeldungen werden in der Bundeswehr auf festen Meldewegen in vorgeschriebener Form an eine Zentrale übermittelt. Dort werden die Meldungen gesammelt, ausgewertet und ggf. zu „Vogelschlagwarnungen“, sog. „BIRDTAM“, verarbeitet, die an die fliegenden Verbände weitergeleitet werden. Zudem gibt es eine mittelfristige „Birdstrike Risk Forecast“ sowie „Vogelmassierungskarten Europa“. Zweck des Gesamtsystems ist die Flugunfallverhütung insbesondere beim Tiefflug.
1981_2_radarvogelzugbeobachtung_bundeswehr.pdf (126.42 KB)Seit über 20 Jahren werden in Europa Vogelzüge mit Hilfe von Radar beobachtet mit dem Ziel einer Erweiterung der ornithologischen Kenntnisse über den Vogelzug bzw. der Warnung des Flugbetriebs vor Vogelzügen. Systematische Untersuchungen liegen inzwischen aus 9 westeuropäischen Staaten (Belgien, Bundesrepublik Deutschland, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Niederlande, Norwegen, Schweden und Schweiz) vor. Gegenwärtig besteht ein besonderes Interesse in der Vereinheitlichung und besseren Koordinierung der Beobachtungen auch unter Einbeziehung elektronischer Zählverfahren für Vogelechos.
1981_2_radarvogelzugbeobachtungsnetz_westeuropa.pdf (185.57 KB)Ständige Aufmerksamkeit für das Vogelproblem auf einem verkehrsreichen Flughafen ist notwendig, um Vergrämungserfolge erzielen zu können. Die Aufgabe der Vogelvergrämung kann nicht beiläufig wahrgenommen werden. Umfangreiche Forschung auf diesem Gebiet ist noch erforderlich. In Heathrow ist diese Aufgabe in die Tätigkeit der Inspektion der Flugbetriebsflächen fest eingebunden. Mit pyro- und elektroakustischen Verfahren und durch ständige Kontrollfahrten wird versucht, dieses Flugsicherheitsrisiko zu mindern. Infrastrukturelle Maßnahmen befinden sich im Erprobungsstadium. Angesichts des ökologisch bedingten großen Vogelaufkommens in der Nähe von Heathrow gibt die vergleichsweise niedrige Vogelschlagrate einen Hinweis darauf, dass die bisherigen Maßnahmen zur Vogelkontrolle erfolgreich waren.
1981_2_airport_london_heathrow.pdf (144.46 KB)Für die Pflege der Grünflächen von Flugplätzen hat sich nach der Schafbeweidung eine zuverlässige Technik zum Kurzhalten des Grüns durchgesetzt. Aus ökologischen Gesichtspunkten strebt man heute eher eine Extensivierung der Bearbeitung mit höherem Bewuchs an. Dieses bedeutet eine andere Bearbeitungstechnik, da kein Feinschnitt mehr durchgeführt werden kann und das Mähgut abtransportiert werden muss.
1981_1_gruenflaechenbewirtschaftung_flughaefen_teil1.pdf (105.38 KB)Die Entstehung neuer Gewässer als Folge von Kies- und Braunkohlenabbau hat durch die hiermit verbundene Schaffung von Brutplätzen während der letzten Jahrzehnte zu einer Ausbreitung der Sturmmöwe vor allem im Rheinland geführt. Die Zahl der im Binnenland überwinternden Exemplare ist allerdings gering. Im Bereich der Küste sind die meisten Sturmmöwen während der Hauptzugmonate März und Oktober anzutreffen, die Anzahl der Überwinterer hängt von der Strenge des Winters ab. Flugplätze stellen aufgrund ihrer Biotopstruktur ein potenziell günstiges Nahrungs- und Rastareal für Sturmmöwen dar; ökologischen Maßnahmen zur Attraktivitätsminderung kommt daher große Bedeutung bei der Verhütung von Vogelschlägen zu.
1981_2_sturmmoewe.pdf (178.86 KB)Die naturräumliche Lage des Flughafens Frankfurt Main verursacht vergleichsweise wenige Vogelschlagrisiken auf dem Betriebsgelände selbst. Groß ist allerdings die Zahl von Problemflächen in der kritischen Umgebung, wo es an natürlichen und künstlichen Gewässern, Feuchtflächen, Abfallbeseitigungsanlagen und Kläranlagen mit ihrem reichen Nahrungsangebot oft zu Vogelansammlungen und gefährlichen Pendelbewegungen kommt. Es wird in Frankfurt gezeigt, wie sich ökologische Vogelschlagverhütungsmaßnahmen in die Umweltplanung einfügen.
1981_2_flughafen_fra.pdf (162.41 KB)Mit Ausnahme geschlossener Waldbestände kommen Feldmäuse überall in der Landschaft vor. Unter günstigen Lebensbedingungen kommt es immer wieder zu Massenvermehrungen dieser schädlichen Nagetiere. Auf landwirtschaftlichen Flächen können Feldmäuse erhebliche Ernteschäden verursachen, die im Einzelfall zur vollständigen Vernichtung der Kulturen führen können. Von Feldmäusen besiedelte Flugplätze locken Raubvögel an, so dass hierdurch Flugsicherheitsprobleme entstehen. Eine wirtschaftliche Bekämpfung der Feldmäuse ist in Deutschland mit einem chlorphacinonhaltigen Köder möglich. Dieser Fertigköder kann mit Granulatstreuern auf die Bodenoberfläche ausgebracht werden und erlaubt dadurch flächendeckende Bekämpfungsaktionen.
1981_2_feldmaeuse_problem.pdf (138.33 KB)Der Flughafen Dakar-Yoff ist aufgrund seiner klimatischen, boden- und vegetationskundlichen Situation, aber auch in Anbetracht der ökologischen Verhältnisse in der Umgebung besonders stark vogelschlaggefährdet. Während der Monate Januar/Februar ist mit verstärktem Zugvogelaufkommen, in den Monaten August bis Oktober zusätzlich mit einer hohen Standvogeldichte zu rechnen. Dadurch und aufgrund der Tatsache, dass hier der Anteil von Vogelarten erheblicheren Gewichts besonders hoch angesetzt werden muss, gehört der Flughafen zu den „gefährlichsten“ der Welt. Für die Beurteilung der Vogelschlaggefahr ist zudem zu berücksichtigen, dass die Individuendichte im nördlichen An-/Abflugsektor höher ist als im südlichen Sektor. Die relativ hohe Dichte der Greifvögel weist darauf hin, dass insbesondere bei starker Thermik in unverhältnismäßig großen Höhen (6.000 bis 8.000 ft) noch mit derartigen Vögeln zu rechnen ist und dass bei Winden aus nördlichen Richtungen die Individuendichte am Flughafen weiter ansteigt.
1981_1_airport_dakar-yoff.pdf (114.7 KB)Nachstehend werden die Richtlinien zur Verhütung von Vogelschlägen im Luftverkehr wiedergegeben, die vom Bundesminister für Verkehr erlassen wurden und zusammen mit den entsprechenden Absätzen des Luftverkehrsgesetzes für die Flugsicherheitsarbeit im Rahmen der Vogelschlagverhütung maßgebend sind.
1981_2_richtlinien_verhuetung_vs.pdf (127 KB)Lachmöwen sind an Vogelschlägen stark beteiligt; sie besitzen unter den Möwen das weiteste ökologische Spektrum und haben sich während der letzten Jahrzehnte insgesamt auch außerhalb Mitteleuropas weit verbreitet. Ursache dafür war u. a. die Tatsache, dass diese Vögel als Allesfresser zu gelten haben. Sie pendeln häufig in großen Schwärmen zwischen Brut-, Futter- und Schlafplätzen. Während der Brutzeit schließen sie sich zu Kolonien zusammen, nach der Brut führen sie ungerichtete Zwischenzüge aus. Insbesondere die nordischen und östlichen Populationen ziehen im Herbst in südliche und westliche Richtungen, daher nimmt in Mitteleuropa die Zahl der Lachmöwen im Winter zu.
1981_1_lachmoewe.pdf (150.13 KB)Versuche mit Wuchshemmern und Herbiziden auf verschiedenen Flughäfen/Flugplätzen unter verschiedenen Boden- und Klimabedingungen führten zunächst zu deutlichen Ausfällen unter den Dikotylen und zu Änderungen im Deckungsgrad- und Soziabilitätsgefüge aller Arten. Die Artenzahlschwankungen lagen über acht Jahre innerhalb der üblichen Schwankungsbreiten, denen Grünlandgesellschaften im Laufe der Zeit unterworfen sind. Nach Aufhören der Applikation kam es sehr schnell zu Regenerationserscheinungen, die gefördert wurden durch Umstellung der Bewirtschaftungsform und durch ökologisch intakte Flächen in der Umgebung. Eklatante Spätschäden waren nicht erkennbar.
1981_2_wuchshemmern_herbiziden_spaetschaeden_grundlandflaechen.pdf (207.3 KB)Der Flughafen Köln/Bonn ist ein naturwissenschaftlich hochinteressanter Raum, der durch botanische, ornithologische und geologische Besonderheiten gekennzeichnet ist. Die Verschiedenartigkeit der Flächen bedingte spezielle Vogelschlagprobleme. Seit 1962 ist man allerdings bereits bemüht, dieses Flugsicherheitsrisiko einzuschränken; Maßnahmen des Biotopmanagements stehen dabei im Vordergrund.
1981_1_flughafen_cgn.pdf (135.33 KB)Der Deutsche Ausschuss zur Verhütung von Vogelschlägen im Luftverkehr wurde am 30.07.1964 als lockerer Zusammenschluss ins Leben gerufen; Mitglieder wurden alle in der Bundesrepublik Deutschland an der Luftfahrt beteiligten Institutionen. Seit der Gründung wurden 24 Arbeitstagungen durchgeführt; die fachliche Arbeit wurde im Wesentlichen auf drei Arbeitsgruppen verlagert. Die Finanzierung des Ausschusses übernahmen staatliche und private Institutionen, BMVg und BMV stellten Forschungsmittel zur Verfügung. Die Haupttätigkeit des Ausschusses bestand in der schriftlichen und mündlichen Beratung der Flughäfen und in der Bearbeitung wissenschaftlicher Spezialprogramme. Die Ausschussarbeit war zudem eingebunden in die internationale Flugsicherheitsarbeit.
1981_1_entwicklung_davvl.pdf (119.07 KB)Die Vogelschlaggefahr über dem Watt ist bei Ebbe bis zu dreimal so groß wie bei Flut. Speziell gefährlich sind die Zeiten drei bis vier Stunden vor Niedrigwasser sowie kurz nach und zweieinhalb bis dreieinhalb Stunden nach Niedrigwasser.
1981_1_abhaengigkeit_vogelschlagrisiko_tide.pdf (70.5 KB)Langjährige Versuche und Untersuchungen haben gezeigt, dass pyroakustische und elektroakustische Methoden zur Vogelvergrämung wirksam sein können, wenn sie fachgerecht zur Anwendung kommen. Während Maßnahmen des Biotopmanagements mittel- und langfristig wirksam sind, können diese technischen Maßnahmen dazu beitragen, unmittelbare Gefahren für den Luftverkehr kurzfristig auszuschalten.
1983_Keil (186.97 KB)Die Vogelschläge der Bundeswehr in den Jahren 1976 bis 1980 werden im Hinblick auf die Gesamtzahl der Unfälle/Zwischenfälle, die entstandenen Schäden und Kosten, die Luftfahrzeugtypen, die Flugphasen, die monatliche und höhenmäßige Verteilung sowie die beteiligten Vogelarten analysiert. Der größte Teil der Vogelschläge ereignete sich mit Strahlflugzeugen im Tiefflug unterhalb 1.000 ft GND.
1981_1_vogelschlagstatistik_bundeswehr_1976-1980.pdf (95.89 KB)Durch ihre hohe Gesamtjahresabundanz gehören Rabenkrähen zu den häufigsten Großvogelarten auf den meisten deutschen Flughäfen. Sie stellen durch das schwarmweise Auftreten ihrer sog. Junggesellenverbände ein potenzielles Flugsicherheitsrisiko dar. Obwohl Rabenkrähen dem Jagdrecht unterliegen und zu bestimmten Zeiten geschossen werden dürfen, ist es mit konventionellen Bejagungsmethoden nicht möglich, quantitativ zufriedenstellende Strecken zu erzielen. Erst auf der Grundlage der hier vorgestellten Lockjagdverfahren war es möglich, nicht nur erheblich größere Strecken zu erlangen, sondern darüber hinaus auch ein Meideverhalten bei der verbliebenen Krähenrestpopulation zu provozieren. Dies führte längerfristig dazu, dass der Flughafen zum Wohle der Luftsicherheit wesentlich weniger durch die Vögel frequentiert wurde.
2009_lockjagd_rabenkraehen.pdf (615.17 KB)