Vogelschlagrisiko-Vorhersage für Mitte bis Ende September 2023
Erhöhte Bestände durch Jungvögel, Pendelflüge sowie den Vogelzug führen auch in der zweiten Monatshälfte zu einem gesteigerten Vogelschlagrisiko an deutschen Flughäfen. Die Bestände der Langstreckenzieher wie Weißstorch, Schwarzmilan, Wespenbussard, Mehl- und Rauchschwalbe sind deutlich rückläufig und sie werden bis Ende des Monats nahezu komplett abgezogen sein. Aktuell sind Schwalbenschwärme aber oftmals noch beträchtlich und sie werden in ganz Deutschland, häufig über Gewässern jagend, beobachtet. Kurz- und Mittelstreckenzieher halten sich meist noch im Umfeld des Brutgebietes auf, sammeln sich dort aber vielfach in sehr großen Trupps. Stare und Kiebitze beispielsweise treten aktuell in großen Schwärmen auf und nutzen auch die Flugbetriebsflächen zur Nahrungssuche.
Durch das aktuell vielerorts sehr gute Wetter kann sich der Abzug noch etwas verzögern. Die Bestände der Baumfalken sind noch stabil, während erste Durchzügler und Wintergäste wie Drosseln zunehmend bei uns eintreffen. Neben dem Vogelzug muss auch mit lokalen Zugbewegungen etlicher Arten zwischen verschiedenen Habitaten gerechnet werden, die aber in der Regel unterhalb von 600 ft stattfinden, und somit nur in direkter Nähe der Flughäfen ein Risiko darstellen. Durchziehende Vögel kommen meist in Höhen bis zu 8.000 ft vor, können teilweise aber noch darüber auftreten. Der Zug findet sowohl tags als auch nachts statt, wobei die Stunden rund um die Dämmerung häufig stark frequentiert sind.
Die aktuelle Birdtam-Situation sollte bei der Flugvorbereitung unter https://www.notams.faa.gov/common/birdtam.html besondere Beachtung finden.